Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 60er Jahre Musik noch ein Thema ?
Grombold
17.04.2010, 21:22
Beatles, Stones, Pink Floyd, Genesis, Deep Purple, Jethro Tull, ...
ist so eine Musik eigentlich noch ein Thema unter den jüngeren (was auch immer jünger ist, kann sich jeder angesprochen fühlen, der sich für Jünger hält :D) Leuten heutzutage ?
Für mich bilden die 60er und frühen 70er den Grundbaustein meiner Musiksammlung.
Sind Pink Floyd, Genesis, Deep Purple und Jethro Tull nicht eher 70er? ;) (Gut Pink Floyd haben ihre Anfänge in den 60ern, trotzdem für mich eher eine klassische 70er-Jahre-Band)
Ich bin ja Baujahr '84, das heißt das liegt alles weit vor meiner Zeit. Aber nichtsdestotrotz interessiere ich mich als musikbegeisterter auch sehr für die Musik die weit vor meiner Zeit liegt (alles zurück bis in die 50er) und bin auch großer Pink Floyd Fan. Ich kaufe mir auch gerne auch immer mal wieder Alben aus dieser Zeit. Aber ich glaube da stelle ich aus meiner Generation schon eher eine Ausnahme dar.
steffen3
17.04.2010, 21:56
mit den genannten gruppen bin ich gross geworden. da steh ich immer noch drauf, höre aber auch sehr gerne aktuelle musik von bis. was mir immer wieder auffällt...bei den wirklich guten neuen sachen höre ich immer wieder zitate aus besagter zeit. ich behaupte mal, dass ein songwriter auch heute kaum um die beatles (und viele andere) herumkommt, ob er will oder nicht (er weiss es vielleicht nocht nichtmal).
Yep, ist garnicht mal so schlecht das alte Zeug ^^
Gombold erstaunlich das von Dir zu hören, wo Du doch den Musiker Bob Dylan nicht magst.
Yep, ist garnicht mal so schlecht das alte Zeug ^^
Gombold erstaunlich das von Dir zu hören, wo Du doch den Musiker Bob Dylan nicht magst.
Was??? :suspekt: Frevler!!! ;)
Grombold
17.04.2010, 23:12
Gombold erstaunlich das von Dir zu hören, wo Du doch den Musiker Bob Dylan nicht magst.
Das hab ich nicht gesagt, ich hab gesagt, daß er nicht für seine Sangeskünste bekannt ist, dafür aber eine Legende als Songschreiber.
also ich bin 20 jahre alt...mit diesem alter würde ich wohl von den meisten noch als "jung" bezeichnet werden, vermute ich mal...selbst für Lena habe ich ja meinen zenit noch nicht überschritten:D
ich höre hauptsächlich musik aus den 60er, 70er und z.T. 80er jahren. in diesen dekaden wurde einfach die beste musik produziert...so etwas gibt es heute einfach nicht mehr. wenn ich eine liste mit den großartigsten songs aller zeiten erstellen müsste, dann wären die meisten songs auf dieser liste zwischen 65 und 75 geschrieben worden...mir fällt jetzt spontan kein song aus den letzten 10 jahren ein den ich, ohne groß zu überlegen, zu den großartigsten songs aller zeiten zählen würde, auch wenn nicht alles aus der heutigen zeit schlecht ist...
Bei aktuellen Songs ist es wohl auch schwer einzuschätzen, ob sie mal Klassiker sein werden. Aber im Prinzip sehe ich es genau so und bekenne mich mal zur Vorliebe für "Oldies" :thumbsup:
Achja, bin 29. Die Vorliebe hat also (bis auf ein paar Stücke der 80er) nichts mit nostalgischen Erinnerungen meinerseits zu tun ;)
Grombold
17.04.2010, 23:53
Mattafix 'Living Darfur' halt ich für einen ganz herausragenden neueren Song, zB.
Ich will euch aber auch gleich mal eine Empfehlung geben, ich denke das Album hat noch nicht jeder:
Gruppe: Love Titel: 'Out here'
Hörbeispiele: 'Signed D.C.' auf: eure Tube /watch?v=8H0LCsOrpRw
'I'll pray for You' /watch?v=rYaRea4sO2g&NR=1
esiststeffen
18.04.2010, 01:20
ich selbst bin ein 87er Baujahr, aber ich muss sagen, dass es mir, um einen Song zu mögen (auch wenn ich mich mit den Künstlern in den seltensten Fällen aktiv beschäftige), ziemlich egal ist, ob er aus den 00ern, 90ern, 80ern, 70ern oder 60ern stammt .... entweder ich mag ihn halt oder nicht :)
speziell aus den 60ern gibts einen ganz bestimmten Song, der hier noch nicht genannt wurde und von dem ich finde, dass er irgendwie rockt:
Spencer Davis Group - Gimme Some Lovin' (1966) ;)
allerdings muss ich sagen, dass vieles (und zwar nicht nur Musik, sondern auch TV-Sendungen, Filme und ganz einfach irgendwie das Lebensgefühl dieser Zeit) aus den 60ern und zum Teil auch noch den 70ern, sofern es heute noch irgendwie zu uns Menschen des Jahres 2010 herüberschwappt, mir persönlich wirklich seeeehr altbacken und kurios erscheint .... grad heute hab ich eine Sendung über das Jahr 1965 gesehen und war erstaunt, dass die Leute zB Musiker wie Roy Black (der wohl in jenem Jahr seinen Durchbruch hatte) oder TV-Sendungen wie den Blauen Bock damals ernsthaft toll fanden .... und so ist es halt allgemein mit dieser ganzen Schlagerkultur, mit der Einstellung zur Jugendkultur und dergleichen (wenn man heute sieht, wie brav die Beatles damals auf der Bühne standen .... aber für unsere Großeltern war das 'Hottentottenmusik'^^)
ich würde meinen, dass damals die Grenze zwischen Popkultur (die sich ja gerade erst langsam herausbildete, mit Pop/Rock/'Beatmusik', sexueller Revolution 68ern und allem, was dazugehört) und 'erwachsener', 'etablierter' Kultur noch viel schärfer und undurchdringlicher war, was ja heute eher nicht mehr so der Fall ist :hmm:
Grombold
18.04.2010, 01:57
Spencer Davis Group - Gimme Some Lovin' (1966)
Ist mMn das beste von denen. Wenn dir das gefällt, gefällt dir vieleicht auch das:
Kenny Rogers & First Edition 'Just droped in' /watch?v=yhOKhJaM1QE
CCR 'Walk on the water' /watch?v=4dI7dfBFbNY
diese kennst du sicher schon:
Fleedwood Mac 'The green manalishi' /watch?v=qoSbrTwA4ps
The Who 'I can see for miles' /watch?v=7As8L-0bwsM
ich würde meinen, dass damals die Grenze zwischen Popkultur (die sich ja gerade erst langsam herausbildete, mit Pop/Rock/'Beatmusik', sexueller Revolution 68ern und allem, was dazugehört) und 'erwachsener', 'etablierter' Kultur noch viel schärfer und undurchdringlicher war, was ja heute eher nicht mehr so der Fall ist
Da geb ich dir recht, aber als Nachteil seh ich das aber nicht unbedingt.
... grad heute hab ich eine Sendung über das Jahr 1965 gesehen und war erstaunt, dass die Leute zB Musiker wie Roy Black (der wohl in jenem Jahr seinen Durchbruch hatte) oder TV-Sendungen wie den Blauen Bock damals ernsthaft toll fanden ....
Auch heute noch gibts Leute, die finden WD gut, nicht alle schalten da ein um Lena zu sehen :D
oslo2010
18.04.2010, 02:24
ich höre hauptsächlich musik aus den 60er, 70er und z.T. 80er jahren. in diesen dekaden wurde einfach die beste musik produziert...so etwas gibt es heute einfach nicht mehr. wenn ich eine liste mit den großartigsten songs aller zeiten erstellen müsste, dann wären die meisten songs auf dieser liste zwischen 65 und 75 geschrieben worden...mir fällt jetzt spontan kein song aus den letzten 10 jahren ein den ich, ohne groß zu überlegen, zu den großartigsten songs aller zeiten zählen würde, auch wenn nicht alles aus der heutigen zeit schlecht ist...
Ganz grobe Fehleinschätzung!
Das einzige, was sich geändert hat, ist, dass Musik mit Ausmaßen eines Stairway to Heaven damals noch bekannt, berühmt und erfolgreich geworden ist. Das ist heute nicht mehr der Fall. Man muss sie finden und das ist wirklich nicht so leicht.
Wenn ich aber an "Godspeed You! Black Emperor" oder "Eleventh he reaches London" und ähnliche Bands denke, da verblassen teilweise die großen Legenden von damals. Wer sich in den richtigen Kreisen für anspruchsvolle, unkommerzielle, unangepasste und grenzüberschreitende Musik bewegt, der wird gerade heutzutage extremst glücklich. Das sind nur leider die allerwenigsten.
Ganz grobe Fehleinschätzung!
...
hmm, ja...wahrscheinlich hast du sogar recht:D
ich frage mich öfters wie viele fantastische songs und künstler es da draußen gibt, die ich einfach nicht kenne...mit großer wahrscheinlichkeit sind es unfassbar viele und die meisten davon werde ich wohl niemals hören...irgendwie traurig.
ich bin auch etwas faul was dieses thema angeht, anstatt etwas neues auszuprobieren, höre ich dann lieber nochmal die alten sachen die ich gut kenne und die mir spaß bereiten...außerdem gibt es ja auch noch so unglaublich viel musik aus den vergangenen zeiten, die ich ebenfalls noch nicht kenne. es ist zum verrückt werden, da weiß man garnicht wo man anfangen soll:hmm:
Das Problem kenne ich. Die Liste der Alben, die ich mir irgendwann mal zulegen möchte ist größer, als die Liste der Alben, die ich schon besitze. Und Letztere ist mit gut 300 Alben alles andere als klein.
Der Sache mit der "groben Fehleinschätzung" würde ich aber nur zur Hälfte zustimmen. Natürlich gibt es auch heute noch gute, individuelle Musiker und die dazugehörigen Songs.
Aber für die Qualität der "alten Helden" spricht das Talent nicht nur Songs wie "Stairway to heaven" zu schreiben, sondern sie auch weltweit an den Mann zu bringen. Gute Musiker gibt es sicher noch genügend (nur eben im Underground), aber die Bühnenpräsenz eines Robert Plant findet man dann doch nicht an jeder Straßenecke. Und das ist mit Sicherheit auch ein Grund, warum "gute Musik" heute nicht mehr so kommerziell erfolgreich ist. Auch wenn man das immer gerne auf die heutige Medienlandschaft und das Konsumverhalten der Menschen schiebt.
Auch wenn letzteres Argument von Chuck bestätigt wird wenn er schreibt, dass er "zu faul zum suchen" ist :D
Das ist jetzt, glaube ich, aber ein bißchen ot.
director
18.04.2010, 06:07
Als "alter Sack" möchte ich da noch ein paar Empfehlungen an die "Spätgeborenen"
abgeben:
@ esiststeffen - das Album (damals LP) auf dem u.a. "Gimme some Lovin" drauf war
"firmierte" unter Spencer Davies Group feat. Stevie Winwood (damals 17 J. alt) und es
war durchgehend hörens- und tanzenswert ("Keep on Running", "I'm a Man" - Jahre
später in einer hervorragenden Cover-Version von Chicago !)
Überhaupt gab es bis Ende der 60er, abgesehen von persönlichen Vorlieben, nicht diese
Schubladen wie heutzutage.
Nicht nur Pink Floyd, sondern auch Genesis, Jethro Tull und Deep Purple hatten ihre
Anfänge in den späten 60ern. Wie übrigens auch die Scorpions, die ich dass letzte Mal
Live 1969 in der Fabrik in Hamburg gesehen habe - sie spielten damals Songs von
Wishbone Ash nach...
Und alles wurde auf den damaligen Parties gespielt - Diskotheken gab es nämlich
(zumindest in der heutigen Form) noch nicht.
Dafür gab es den "Beatclub" von Radio Bremen, in dem konsequent alle live spielten.
Und es gab redaktionell betreute Radiosendungen - nicht viele, aber in diesen wurden
immer wieder neue Bands und deren LPs vorgestellt. So etwas gibt es heute nur noch
im Nachtprogramm - oder man macht sich selber auf die Suche.
Hinzu kam, dass es so etwas wie die heutige "Musikindustrie" nicht gab: es wurden
ständig neue Labels gegründet, deren Betreiber mehr an der Musik ihrer Künstler
interessiert waren als am Umsatz.
Interessant ist, dass fast alle Künstler aus dieser Zeit heute noch aktiv sind, auch wenn
sie z.T. inzwischen ganz andere Musik machen - die Einflüsse auf den Mainstream sind
weiterhin da.
Ich wehre mich auch dagegen, Musik aus dieser Zeit als "Oldies" zu bezeichnen - das
ist für mich das Zeug, was im Radio immer rauf- und runtergedudelt wird (übrigens
auch "Stairway to Heaven" - ich kann es nicht mehr hören, Led Zeppelin hat so viele
andere gute Songs gehabt).
Ein paar Tips für die Blues-Gitarren-Fans: Ten Years After, Rory Gallagher, Canned Heat,
John Mayall, Cream (+ Blind Faith), (Fleetwood Mac wurde ja oben schon genannt)
Für die Freunde des Experimentellen: King Crimson, Van der Graaf Generator
Zwar erst in den 70ern, aber trotzdem hörenswert: Yes (Yessongs), Roxy Music (u.a.
For Your Pleasure, Stranded), auch darf man natürlich Kraftwerk nicht vergessen, sowie
Can und Tangerine Dream - auch heute noch Bands aus Deutschland, die im Ausland
hohes Ansehen geniessen. Und Emerson, Lake & Palmer verschafften mir Zutritt zur
Klassik (-> Edvard Grieg, etc.)
Nicht unerwähnt dürfen auch Frank Zappa & the Mothers of Invention (Turtles) sowie,
für die 60er, die Beach Boys bleiben - übrigens aus meiner Sicht zwei der wenigen,
interessanten Bands aus den USA - die Innovationen kamen meistens aus Europa,
vornehmlich UK. Als da wären Moody Blues, Caravan, Camel, Iron Butterfly...
Interessante "neue" Musik gab es nach meinem Empfinden auch noch in den 80ern und
teilweise in den 90ern. Solche ist aber seit gut 10 Jahren aus den "Medien" verschwunden.
director
18.04.2010, 06:19
Aber für die Qualität der "alten Helden" spricht das Talent nicht nur Songs wie "Stairway to heaven" zu schreiben, sondern sie auch weltweit an den Mann zu bringen. Gute Musiker gibt es sicher noch genügend (nur eben im Underground), aber die Bühnenpräsenz eines Robert Plant findet man dann doch nicht an jeder Straßenecke. Und das ist mit Sicherheit auch ein Grund, warum "gute Musik" heute nicht mehr so kommerziell erfolgreich ist. Auch wenn man das immer gerne auf die heutige Medienlandschaft und das Konsumverhalten der Menschen schiebt.
Es wird auch heute noch charismatische Sänger (und Musiker) geben, aber
sie haben praktisch keine Plattform mehr.
Led Zeppelin würden in der heutigen Zeit wohl nur noch mit Mühe einen
Schallplattenvertrag bekommen. Und "Live" zu spielen, ist heute auch nicht
mehr so einfach wie z.B. noch in den 80ern:
damals bekamst Du als kleine Band eine Festgage, so dass Du Deine Tour
irgendwie kalkulieren konntest. Heute spielst Du gegen Umsatzbeteiligung
oder musst gleich den ganzen Club anmieten. So etwas funktioniert noch
bis zu 50 km Entfernung - danach ist es reines Glücksspiel, das sich kleine
Bands nicht leisten können. Veranstalter haben erst ab einer bestimmten
Grössenordnung Interesse, also ab VIVA/MTV + Radio, und dort wirst Du
erst gespielt, wenn Du einen Tonträger hast, der von einer Schallplatten-
firma kommt - bei der Du allerdings aufgrund Deiner Musik keinen Vertrag
bekommst - denn Du bist ja charismatisch und nicht Gaga...
Interessante "neue" Musik gab es nach meinem Empfinden auch noch in den 80ern und
teilweise in den 90ern. Solche ist aber seit gut 10 Jahren aus den "Medien" verschwunden.
Deswegen habe ich eben mal diesen Thread (http://www.lenameyerlandrut-fanclub.de/showthread.php?p=14904) gestartet ;)
Mit der Bitte um zahlreiche Beteiligung...
Klaro, sind die 60s noch ein Thema. Ich bin zwar erst in der zweite 70er-Jahre Hälfte mit Popmusik in Berührung gekommen. Aber es gibt vieles aus den 60er-Jahren was ich richtig gut finde. Wie ich schon erwähnt habe, ich bin ein Riesenfan von Hammond-Orgelmusik, allem voran Rhoda Scott, Jimmy Smith, Jon Lord, Rod Argent, Tony Ashton, Keith Emerson, Rick Wakeman aber auch Unterhaltungsmusiker wie Franz Lambert, André Brasseur und Klaus Wunderlich. Mein 60er-Jahre-Musikgeschmack läuft in zwei Hauptrichtungen, einmal die britische Szene mit den Kinks, the Boxtops und auch vielen unbekannten Bands wie Santa Barbara Machine Head, the Remo Four oder den Artwoods. Auf der anderen Seite mag ich die US-Soul und Motown-Szene. Andere Sachen gehen auch schon in den Easy-Listening-Bereich, wie z. B. Petula Clark oder Dusty Springfield.
Grombold
18.04.2010, 11:18
Mit sicherheit wird heute noch genauso gute Musik gemacht wie früher. Es gibt da aber verschiedene Probleme. Zum einen wird Musik immer schneller erzeugt, täglich entstehen unglaubliche Mengen. Zum andern sind alte Strukturen zur Materialsichtung weggebrochen und neue noch nicht entstanden bzw. entwickeln sich erst.
esiststeffen
18.04.2010, 21:24
@Grombold: danke für die Links, werd ich mir bei Gelegenheit mal reinziehen ;)
natürlich haben auch heute unterschiedliche Generationen unterschiedliche Vorlieben und Interessen, was Musik, Filme, Fernsehsendungen etc. angeht; und natürlich gibt es auch heute Sender, Sendungen und Künstler, die für die ältere Generation, und solche, die für die jüngere Generation so ganz und gar unverständlich sind (ich nenne mal Andy Borg und Florian Silbereisen am einen und Shows auf MTV als Beispiele für das eine oder das andere Extrem) ....
aber was für mich der entscheidende Unterschied zwischen der Medien- und Musiklandschaft heute und in den 60ern ist (wohlgemerkt kenne ich die 60er und 70er nicht aus eigener Anschauung, und die 80er auch nur so flüchtig :D): 'damals' grenzte sich die 'erwachsene' Unterhaltungsindustrie so gut wie es nur ging von den jugendlichen 'Gammlern' und ihrer 'Beatmusik' ab .... heute hingegen versuchen Sendungen nach dem Muster von Wetten dass (es hat mich ein hartes Stück Grübelei gekostet, um zu ergründen, was mit 'WD' gemeint ist :D) gezielt (auch) ein jugendliches Publikum anzusprechen, auch wenn ihnen das nicht immer soooo gut gelingt ;)
grundsätzlich muss ich sagen, dass ich die Musik, die meine Eltern (geboren Ende der 50er) mögen, größtenteils auch gut finde .... während meine Eltern über die Musik ihrer Eltern (geboren in den 20ern und 30ern) sicher ganz anders dachten :)
Was für interessante Threads man beim Stöbern im Forum zutage fördern kann. :) So hole ich diesen wieder hoch:
Meine eigene musikalische Sozialisation hat in den 80er Jahren stattgefunden, die die elektronische Musik mit New-Wave, Synthie-Pop und ähnlichem dauerhaft etablierten.
Die 60er Jahre waren mir musikalisch lange fremd geblieben. Der Klang der 60er-Jahre-Platten hatte etwas altmodisches - lag wohl an der Aufnahmetechnik - und die Begeisterung z.B. für die Beatles als die Band der 60er konnte ich nie nachvollziehen. Vielleicht habe ich auch nur ein Kindheitstrauma davon getragen, wie Musiklehrer ihre Schüler immer wieder mit "Yesterday" quälten. (Warum gerade dieser Song, der für Kinder und Jugendliche absolut langweilig ist? :()
70er-Jahre-Musiker habe ich immer als langhaarige Bombenleger empfunden, den Kleidungsstil der 70er fand ich zum Erbrechen und für Diskomusik war ich auch nicht begeisterungsfähig. (Wie kann man bloß "Saturday-Night-Fever" toll finden???)
Kurzum, alles vor den 80ern empfand ich als musikalische Steinzeit.
So konnte ich lange Zeit auch nicht nachvollziehen, warum eine meine Lieblingsbands, die sich in den 80ern gegründet hatte (Outing folgt evtl. später in eigenem Thread), ihre musikalischen Wurzeln in den 60ern und insbesondere bei den Beatles beschrieb. Das einige ihrer Songs 60er-Jahre-Cover waren, habe ich erst viel später realisiert. Nun habe ich mich nie tiefer mit Pop-/Rock-Musik beschäftigt und lange Zeit in Pop/Rock einfach nur das gehört, was ich mir gefiel. Als diese Band im letzten Jahr ein Album herausbrachte, das quasi als Hommage an die 60er verfasst war, und mir dieses richtig gut gefiel, machte es endgültig klick und ich begriff, das die 60er Jahre mir musikalisch viel näher liegen, als ich jemals für möglich gehalten habe.
60er-Jahre-Musik als musikalische Steinzeit? So kann man sich irren! :zahn:
punkrock
31.08.2012, 18:09
Natürlich hörte ich immer schon auch ältere Sachen. Schließlich begann so Ende der 70er, also als Kind, meine Musikleidenschaft. 80er waren also eh selbstverständlich und auch die 70s waren pop- und punkmäßig natürlich interessant. Aus den 60s fanden aber zunächst nur die Beatles mein Interesse. Ab letztes Jahr ging´s bei mir aber richtig mit viel "altem Zeug" (60s & 70s) los. AC/DC (von denen hatte ich als Kind schon ein paar LPs, dann verebbte das Interesse aber wieder), Queen (da hatte ich auch schon ein paar Platten und die Best Ofs, aber nun ging´s an das Gesamtalbumswerk), Pink Floyd (vor der Discovery-Box im September 2011 hatte ich halt The Wall, Dark Side of The Moon, Wish You Were Here, also "was halt jeder hat"...), Led Zeppelin, The Who, Jimi Hendrix, Creedence Clearwater Revival, Cream, T Rex, ELO (nun mit der 11-CD-Box auch die Alben vor "Discovery"), Simon & Garfunkel, Deep Purple, Ten Years After, Roxy Music..
Jetzt erweiterte ich auch noch um die 50s: Elvis Presley (also 50s-70s: The Complete Elvis Presley Masters - einfach nur geil ! ! !), Chuck Berry (grad mal die Gold 2-CD-Best Of geholt). Und mit den Motown Classics (Gold 2-CD) grade auch noch ein paar Soul-Klassiker (z. T. Sachen, die jeder kennt, wie z. B. "Stop! In the name of love" von den Supremes, die man aber halt nicht unbedingt im Regal hat) an Bord geholt...
Axel1954
31.08.2012, 18:34
Also für mich hat jede Zeit Musik die mir gefällt, ich schwenke mal in die eigene Sprache und noch weiter zurück.
Ein Beispiel, der Titel und Text megabescheuert aber unübertrefflich das ganze ........
Bitte mal direkt am Anfang gut hinhören was einer der Sänger sagt ........
http://www.youtube.com/watch?v=qbQRzmXuIvs
Beatles, Stones, Pink Floyd, Genesis, Deep Purple, Jethro Tull, ...
ist so eine Musik eigentlich noch ein Thema unter den jüngeren (was auch immer jünger ist, kann sich jeder angesprochen fühlen, der sich für Jünger hält :D) Leuten heutzutage ?
Für mich bilden die 60er und frühen 70er den Grundbaustein meiner Musiksammlung.
Für mich schon!!! Diese Musik ist zeitlos schön und genial komponiert! Ich klaue dort zwar keine Ideen, aber ich bewundere die Bands dieser Zeit sehr! Sie alle haben was "lockeres" und zugleich was "zwingendes" dem man sich nicht entziehen kann.
Chris Squire, Bassist und Mitbegründer von Yes ist gestern an Leukämie gestorben.
(aus dem Tatort-Thread übernommen)
Volltreffer! Der Auftritt von Emerson, Lake & Palmer Ende 1971 im Beat-Club war sozusagen mein musikalisches Erweckungserlebnis. Die LP musste ich unbedingt haben. Gar nicht so einfach für einen 12-jährigen in einem 9000 Einwohner-Dorf. Beim örtlichen Elektrohändler musste ich die Platte bestellen und dafür 22 DM auf den Tisch legen. Da war das Taschengeld schnell aufgebraucht.
Generation Beatclub
gestern, 01.08.2016 auf WDR
Als das Fernsehen in Deutschland anfing, gab es Sendungen für Erwachsene und bald auch die "Kinderstunde". Für Jugendliche gab es nichts – bis zum September 1965. Dann begann der "Beat-Club", eine ganz neue, provokante Art von Fernsehen. Der "Beat-Club" öffnete den Weg zu einer selbstbewussten Jugendkultur und hat eine ganze Generation nachhaltig beeinflusst. In der Dokumentation von Michael Meert und Carl-Ludwig Rettinger erzählen einige der "Beat-Club"-Fans von damals, wie diese Sendung ihren Lebensweg geprägt und begleitet hat.
Als das Fernsehen in Deutschland anfing, gab es Sendungen für Erwachsene und bald auch die "Kinderstunde". Für Jugendliche gab es nichts - bis zum September 1965. Dann begann der "Beat-Club", eine ganz neue, provokante Art von Fernsehen, die der Ansager mit folgenden Worten ankündigte: "Liebe Beatfreunde, nun ist es endlich so weit. In wenigen Sekunden beginnt die erste Show im Deutschen Fernsehen, die nur für Euch gemacht ist." Vorsorglich fügte er hinzu: "Sie aber meine Damen und Herren, die diese Beatmusik vielleicht nicht mögen, bitten wir um Ihr Verständnis. Es ist eine Live-Sendung mit jungen Leuten für junge Leute."
Aber die "Damen und Herren" waren alles andere als einverstanden, weder mit dem "Gekreische" und den "langen Zottelhaaren" der Musiker, noch mit den knappen Miniröcken von Moderatorin Uschi Nerke. Die jugendliche Zielgruppe allerdings war begeistert. Mehr als die Hälfte aller Jugendlichen sahen ihren "Beat-Club" schon bald regelmäßig.
Er lieferte die Riffs und den Rhythmus für eine Generation auf der Suche nach sich selbst. Im "Beat-Club"-Studio bei Radio Bremen traten (fast) alle Größen der Musikszene live auf: The Who oder The Cream, Jimi Hendrix und Carlos Santana, Deep Purple oder Led Zeppelin bis zu den Trance-Pionieren von Kraftwerk. Regisseur Mike Leckebusch entwickelte nach eher orthodoxen Anfängen in Schwarz-weiß schon bald eine unverwechselbare Bildwelt, die den "Beat-Club" zum Wegbereiter einer neuen, eigenen Fernseh-Ästhetik werden ließ. In frechen Einspielfilmen wurde zudem ein satirischer Blick auf die späten Wirtschaftswunder-Jahre geworfen.
Der "Beat-Club" öffnete den Weg zu einer selbstbewussten Jugendkultur und hat eine ganze Generation nachhaltig beeinflusst. In der Dokumentation von Michael Meert und Carl-Ludwig Rettinger erzählen einige der "Beat-Club"-Fans von damals, wie diese Sendung ihren Lebensweg geprägt und begleitet hat. Zum Beispiel Wolfgang Niedecken, der damals in einem streng katholischen Internat den spärlichen Ausgang nutzte, um im "Beat-Club" Anregungen für die erste Schülerband zu finden. Oder Evelyn Frisinger aus Bremen: Sie brachte aus London die ersten Miniröcke mit, versorgte damit zunächst die Go-Go-Girls des "Beat-Club" und schließlich das gesamte Umland. Christian Kunert, damals Mitglied des berühmten Thomaner-Chors in Leipzig, verpasste keine Ausgabe des "Beat-Club", die er allerdings nur mit erheblichen Bild- und Tonstörungen sehen konnte. Auch er wurde Musiker, bei der wichtigsten oppositionellen Band der DDR, der Renft-Combo.
Zusammen mit interessanten Ausschnitten des "Beat-Club" entsteht ein ebenso vergnügliches wie erhellendes Zeitdokument. Die sieben Jahre, in denen der Beatclub gesendet wurde, von 1965 bis 1972, waren Jahre des Aufbruchs und des Optimismus. Die Generation Beat-Club hat viel davon mitgenommen.
Generation Beatclub, WDR-Mediathek (http://www.ardmediathek.de/tv/WDR-DOK/Generation-Beatclub/WDR-Fernsehen/Video?bcastId=12877260&documentId=36362570)
esiststeffen
11.05.2017, 05:24
Mir fällt derzeit öfter auf, dass nicht wenige Evergreens in diesen Tagen und Wochen ihren 50. Geburtstag feiern können; so erschien zum Beispiel ....
... am 5.5.1967 "Waterloo Sunset" von den Kinks
... am 10.5.1967 "San Francisco" von Scott McKenzie
... am 12.5.1967 "A Whiter Shade of Pale" von Procol Harum
Ganz schön krass, wenn man sich das mal so überlegt .... ich meine, ich bin 20 Jahre später geboren und kenne und schätze selbstverständlich alle drei genannten Songs (und sicher noch viele mehr, die auch zu der Zeit erschienen sind). Grad erst vor kurzem war ich (zum ersten Mal in meinem Leben) in London und bekam beim Anblick der Waterloo Station sofort einen Kinks-Ohrwurm, ganz ohne dass mir das nahende halbhundertjährige Jubiläum dieses Songs bewusst war. Was muss das damals für eine irre Zeit gewesen sein, in der solche Klassiker buchstäblich im Wochentakt erschienen? Und last but not least, über welche Songs mit dem Erscheinungsjahr 2017 wird man in 50 Jahren Ähnliches sagen können ...?! ;)
Jede Generation hat ihre eigene Musik. Wer dabei war, wird sich später erinnern, egal ob 60er, 70er, 80er.. 00er.
Ob von den aktuellen Songs einer einstmals derartigen weltweiten Evergreen-Status erreichen wird wie die drei oben genannten ist freilich fraglich.
In 5 Tagen feiern wir 50 Jahre Woodstock, das ja vor allem durch die Auftritte von Joe Cocker, The Who und Jimi Hendrix bekannt war. Weniger bekannt (obwohl als Headliner dabei) war der Auftritt von CCR, weil die Aufnahmen 50 Jahre unter Verschluss gehalten wurden. In der Nacht zum 16. August 1969 traten Creedence Clearwater Revival mit viel Verspätung auf und spielten ein etwa ein-stündiges Set. John Fogerty war anschließend stinkesauer, weil CCR erst um Mitternacht aufgetreten waren und wohl noch andere Dinge organisatorisch schiefgelaufen waren. Um so überraschender ist es, dass es seit dem 2. August ein Live-Album (Creedence Clear Revival Live at Woodstock) gibt, das diesen legendären Auftritt (der auch nicht im Film zu sehen ist) soundtechnisch aufgepeppt präsentiert. Für 60er Jahre, CCR und Woodstock-Fans ist das Album ein absolutes MUST-HAVE.
blaufink
10.08.2019, 12:57
… Um so überraschender ist es, dass es seit dem 2. August ein Live-Album (Creedence Clear Revival Live at Woodstock) gibt, das diesen legendären Auftritt (der auch nicht im Film zu sehen ist) soundtechnisch aufgepeppt präsentiert. Für 60er Jahre, CCR und Woodstock-Fans ist das Album ein absolutes MUST-HAVE.
Vielen Dank für den Hinweis! Creedence Clearwater Revival halte ich für eine der besten Bands aller Zeiten. Eine Anekdote am Rande: Vor etwa zwanzig Jahren hörte ich noch einen Song von ihnen im Radio. (Ich glaube, das war das letzte Mal, aber ich höre so gut wie kein Radio.) Die junge Moderatorin hatte Mühe mit der Aussprache des Bandnamens und meinte danach: „Mein Gott, für den Namen müsste man mal eine Abkürzung erfinden“.
Als Erklärung für die Jüngeren: Zu ihrer aktiven Zeit wurden sie nahezu ausschließlich mit „CCR“ benannt.
Schöne CCR-Reminiszenz bei ALF (ab 0:44, man darf aber ruhig den ganzen Clip gucken):
https://www.youtube.com/watch?v=b_huduaBCwA
OldStephen66
01.09.2019, 22:39
Das passt vielleicht am besten hierhin.
Für Spass habe ich mir jetzt das Jubiläumsheft "50 Jahre Musikexpress" gekauft, das auch einen "Reprint der Erstausgabe von 1969" enthält.
https://abo.musikexpress.de/wp-content/uploads/2019/08/RS-ME-Onlie-KachelOpen.jpg
Neben vielen holprigen Texten auf Bravo- und Popcorn-Niveau weist diese Erstausgabe eine kleine, putzige Besonderheit auf: alle Werbeanzeigen sind in het nederlands. Zwischen Berichten über die damals ja noch existenten Beatles, Stevie Wonder, Tom Jones, Bob Dylan, "die neue Supergroup" Led Zeppelin oder dem Liebesbrief von Barbara aus dem hessischen Schlitz an Ulli von den Lords*, findet man Werbung für Zwartkop ("zo goed voor uw haar"), die Benzinsorte shellina premix ("best voor brommers"), Stimorol chewing gum ("de smaak is raak!"), Pickelsalbe Irritex ("tegen al die puistjes") oder das Deodorant Eisen Odorono ("verkrijgbaar als spray, als stick of als roller").
Erst dachte ich, das sei vielleicht ein schräger Fehldruck, bis ich heraus bekam, dass diese deutsche Erstausgabe bereits - so steht es auch kaum lesbar auf dem Titelblatt - die 163. Ausgabe des niederländischen "Muziek Expres" mit erstmals deutschen Texten war. Die Werbung hat man einfach original beibehalten. Das ist mal gelebte Völkerverständigung.
Man lernt nie aus.
___________________
* der Siegerbrief aus dem Liebesbrief-Wettbewerb ("sie waren fast alle gleich gut"). Der Gewinn: ein Tag mit Lord Ulli.
Zu schön:
Vergiss' nicht, ich warte irgendwo darauf, dass Du plötzlich vor mir stehst und mich für immer an Deine Hand nimmst ... Deine Baraba (sic.)
Gestern wurde der Film Summer of Soul mit dem Doku-Oscar ausgezeichnet. Thema ist ein Festival aus dem Sommer 69, das über 50 Jahre lang in Vergessenheit gerieht: Das Harlem Cultural Festival. Mit dabei waren u.a. Queen of Gospel Mahalia Jackson, Stevie Wonder, BB King und es gab einen der stärksten Auftritte von Nina Simone in der Geschichte ihrer Karriere. Wer den Film gucken will, der läuft aktuell bei Amazon Prime.
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