wfm
13.05.2011, 18:40
Zwar haben mich die teils flapsigen, teils abfälligen oder auch humorvoll gemeinten Bemerkungen zu den Tänzerinnen bei TBAS von Anfang an gestört oder sogar genervt, aber ich hatte keine Lust gegen Windmühlen anzukämpfen. (Dass es Raab war, der mit seiner dämlichen Bemerkung die Verbindung zu Woody Allans WEISSEN Spermien hergestellt hat, macht es nicht besser - er stand ja trotz aller Musikaffinität noch nie im Verdacht ein Feingeist zu sein.) Angesichts des Posts #141 zu „Welchen Platz belegt Lena 2011“ von Mrs. Furiosity, die einen Vorschlag macht um eine bessere Platzierung von TBAS erreichen:
„3.Spermien doch noch raus. Die Hoffnung wird leider vergebens sein.“
möchte ich dazu jetzt doch noch einmal etwas dazu schreiben.
TBAS ist meiner Meinung nach der beste Act des ESC 2011. Nicht weil ich das durch die Brille des Lenafans sehe, sondern weil er wirklich stimmig ist - gerade mit Nikeata und ihren Tänzerinnen. Wer es nicht weiß: von Peter Fox bis Jan Delay haben sie alle mit ihr zusammengearbeitet, sie wussten und wissen warum!
Ich behaupte, dass im Unterschied zu allen anderen Acts beim ESC 2011 alle 4 Elemente, Text, Musik, Bühnenbild und tänzerische Performance stimmig aufeinander bezogen sind. Dazu gehören auch die Kostüme, weil sie eben nicht weiß sondern silber-glänzend und hauteng sind. Sie ziehen so die Blicke auf sich und werfen sie zugleich zurück, wie die Spiegel in dem Video. (Es wäre interessant zu wissen, wie die Konzeption der Performance und des Videos entstanden ist, z.B. ob der Regisseur schon mit einbezogen war, oder ob er erst später dazu kam.) Die Spannung, die in dem Text und der Musik liegt, zeigt sich dadurch auch in den Kostümen und in den Bewegungen: Sie sind verlockend sexy und zugleich abweisend, die Bewegungen teils fließend, teils roboterhaft wie Aliens oder Androiden.
Ohne hier weiter auf Freuds Ausführungen zum Unheimlichen eingehen zu wollen, lebt das Unheimliche gerade davon, dass sich die Grenze zwischen Phantasie und Wirklichkeit einerseits verwischt, sich andererseits aber auch nicht aufhebt, so dass es dadurch unentschieden bleibt. (Black Swan lässt grüßen) Von daher ist die Performance von TBAS noch besser geworden, seit auch die Backings die silber-spiegelnden Kostüme tragen. Sie komplettieren dadurch die Illusion. Eine Alternative wäre es gewesen, sie ganz in Schwarz zu kleiden, dass sie quasi von der Bühne „verschwinden“.
Etwas zu „meckern“ hätte ich allerdings auch noch. Der Schluss von Lenas Act gefällt mir immer noch nicht. In der Club- oder Jazzversion finde ich ihn gut. Da bleibt sie bis zum Schluss bei der Sache mit der Wiederholung von „trip me up an spin me round again.“ Dagegen hält sie bei der Bühnenperformance nicht die Spannung bis zum Ende, sondern ist mit dem Gesichtsausdruck schon „raus“ während die Musik weiterläuft und dann der Knall kommt, der die Phantasie zerstört. Sie müsste meiner Meinung nach bis zum Knall in der Spannung bleiben und erst dann ihr wunderbares Lächeln zeigen.
Eine derart stimmige Performance ihres Acts kann ich weder bei Jedword, Blue oder Eric Saade sehen. Deren Performance speziell deren Bühnenbild ist nicht integraler Bestandteil des Acts, sondern soll zusätzliche Aufmerksamkeit erregen. Speziell bei Eric Saade dient für mich die Performance nur dazu, den eher einfältigen und eintönigen Song zu retten. Bei Blue, die wesentlich besser singen können, hat das Bühnenbild herzlich wenig mit dem Text zu tun, es lenkt aber die Aufmerksamkeit auf die Band, was bei ihnen natürlich sinnvoll ist, da sie schon mal europaweit erfolgreich waren und ein Comeback planen. Bei Jedward frage ich mich immer, ob der Song außer Lipstick eigentlich auch einen Text hat? Egal! Sie bieten Performance pur und feiern sich selbst. Das ist durchaus mitreißend, kann aber auf die Dauer auch nerven. (Das Video von TBAS bleibt dagegen auch nach dem X-ten Anschauen für mich immer noch spannend.)
Gegenüber den genannten Acts ist TBAS nahezu avantgardistisch und vielleicht deshalb am Ende nicht die Nummer 1. Da mir die künstlerische Qualität eines Acts wichtiger ist - zumal für Lenas weitere Entwicklung -, muss ich das nicht haben und Lena schon gar nicht.
Verliert sie über den allzu vielen Verpflichtungen nicht die Spannung, sondern tut das, was sie am besten auf der Bühne kann, können wir uns auf eine ebenso spannende wie gelungene Performance freuen. Gelingt ihr das, ist MIR die Platzierung - fast - egal, auch wenn ich der Meinung bin, dass eine Platzierung außerhalb der Top10 Schiebung wäre! Übrigens könnte es diesmal vielleicht umgekehrt sein als bei Satellite, dass TBAS bei den Jurywertungen besser abschneidet als bei dem Telefonvoting.
„3.Spermien doch noch raus. Die Hoffnung wird leider vergebens sein.“
möchte ich dazu jetzt doch noch einmal etwas dazu schreiben.
TBAS ist meiner Meinung nach der beste Act des ESC 2011. Nicht weil ich das durch die Brille des Lenafans sehe, sondern weil er wirklich stimmig ist - gerade mit Nikeata und ihren Tänzerinnen. Wer es nicht weiß: von Peter Fox bis Jan Delay haben sie alle mit ihr zusammengearbeitet, sie wussten und wissen warum!
Ich behaupte, dass im Unterschied zu allen anderen Acts beim ESC 2011 alle 4 Elemente, Text, Musik, Bühnenbild und tänzerische Performance stimmig aufeinander bezogen sind. Dazu gehören auch die Kostüme, weil sie eben nicht weiß sondern silber-glänzend und hauteng sind. Sie ziehen so die Blicke auf sich und werfen sie zugleich zurück, wie die Spiegel in dem Video. (Es wäre interessant zu wissen, wie die Konzeption der Performance und des Videos entstanden ist, z.B. ob der Regisseur schon mit einbezogen war, oder ob er erst später dazu kam.) Die Spannung, die in dem Text und der Musik liegt, zeigt sich dadurch auch in den Kostümen und in den Bewegungen: Sie sind verlockend sexy und zugleich abweisend, die Bewegungen teils fließend, teils roboterhaft wie Aliens oder Androiden.
Ohne hier weiter auf Freuds Ausführungen zum Unheimlichen eingehen zu wollen, lebt das Unheimliche gerade davon, dass sich die Grenze zwischen Phantasie und Wirklichkeit einerseits verwischt, sich andererseits aber auch nicht aufhebt, so dass es dadurch unentschieden bleibt. (Black Swan lässt grüßen) Von daher ist die Performance von TBAS noch besser geworden, seit auch die Backings die silber-spiegelnden Kostüme tragen. Sie komplettieren dadurch die Illusion. Eine Alternative wäre es gewesen, sie ganz in Schwarz zu kleiden, dass sie quasi von der Bühne „verschwinden“.
Etwas zu „meckern“ hätte ich allerdings auch noch. Der Schluss von Lenas Act gefällt mir immer noch nicht. In der Club- oder Jazzversion finde ich ihn gut. Da bleibt sie bis zum Schluss bei der Sache mit der Wiederholung von „trip me up an spin me round again.“ Dagegen hält sie bei der Bühnenperformance nicht die Spannung bis zum Ende, sondern ist mit dem Gesichtsausdruck schon „raus“ während die Musik weiterläuft und dann der Knall kommt, der die Phantasie zerstört. Sie müsste meiner Meinung nach bis zum Knall in der Spannung bleiben und erst dann ihr wunderbares Lächeln zeigen.
Eine derart stimmige Performance ihres Acts kann ich weder bei Jedword, Blue oder Eric Saade sehen. Deren Performance speziell deren Bühnenbild ist nicht integraler Bestandteil des Acts, sondern soll zusätzliche Aufmerksamkeit erregen. Speziell bei Eric Saade dient für mich die Performance nur dazu, den eher einfältigen und eintönigen Song zu retten. Bei Blue, die wesentlich besser singen können, hat das Bühnenbild herzlich wenig mit dem Text zu tun, es lenkt aber die Aufmerksamkeit auf die Band, was bei ihnen natürlich sinnvoll ist, da sie schon mal europaweit erfolgreich waren und ein Comeback planen. Bei Jedward frage ich mich immer, ob der Song außer Lipstick eigentlich auch einen Text hat? Egal! Sie bieten Performance pur und feiern sich selbst. Das ist durchaus mitreißend, kann aber auf die Dauer auch nerven. (Das Video von TBAS bleibt dagegen auch nach dem X-ten Anschauen für mich immer noch spannend.)
Gegenüber den genannten Acts ist TBAS nahezu avantgardistisch und vielleicht deshalb am Ende nicht die Nummer 1. Da mir die künstlerische Qualität eines Acts wichtiger ist - zumal für Lenas weitere Entwicklung -, muss ich das nicht haben und Lena schon gar nicht.
Verliert sie über den allzu vielen Verpflichtungen nicht die Spannung, sondern tut das, was sie am besten auf der Bühne kann, können wir uns auf eine ebenso spannende wie gelungene Performance freuen. Gelingt ihr das, ist MIR die Platzierung - fast - egal, auch wenn ich der Meinung bin, dass eine Platzierung außerhalb der Top10 Schiebung wäre! Übrigens könnte es diesmal vielleicht umgekehrt sein als bei Satellite, dass TBAS bei den Jurywertungen besser abschneidet als bei dem Telefonvoting.