Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lenas Sein und die Zeit
juppmartinelli
16.08.2011, 07:28
Ich möchte die, die Spaß an sowas haben, zum Mit-Nachdenken bitten über ein Phänomen, das mich viel beschäftigt hat, das ich aber immer noch nicht ganz verstehe. Es handelt sich um weiteres Unterproblem der allgemeinen Lenalogie. Vielleicht kommen wir gemeinsam einer Lösung näher?
Hier ist das Phänomen. Ich habe die folgende feste und eindeutige Intuition: Für das, was Lena für mich ist bzw. was sie mir bedeutet – für das Band, das mich mit ihr verbindet –, ist es nicht unwichtig oder zufällig, sondern essentiell (sagt man essentiell? :D), dass ihr Weg ins Rampenlicht über die USFO-Shows (vielleicht auch über die erste ESC-Teilnahme) geführt hat. Anders gesagt, meine Intuition ist, dass meine Bindung an Lena nicht dieselbe wäre, nicht dieselbe sein könnte, die sie tatsächlich ist – dass also Lena für mich nicht das wäre, was sie für mich ist – wenn die Geschichte, die von „Hallo, ich bin Lena, ich bin 18 und ich komme aus Hannover“ bis zu „Alter Finne!“ und vielleicht bis zu „Ihr seid verrückt! Ihr seid verrückt!“ reicht, nicht Teil ihrer Geschichte wäre.
Was ich meine, lässt sich vielleicht besser verstehen, indem man ein Gedankenexperimente macht: Man stelle sich vor, es hätte USFO und den ESC 2010 nie gegeben. Lena wäre einfach irgendwie zu einem Plattenvertrag gekommen. Es wäre unter den zahllosen Pop-Alben des Jahres 2010 einfach eines mit Namen „My Cassette Player“ erschienen und eine Single namens „Satellite“ zum Hit geworden. Nehmen wir auch an, die dazu gehörige Sängerin wäre ziemlich viel in verschiedenen Fernsehformaten und Talkshows aufgetreten und hätte dort genau die Dinge gesagt und die Figur gemacht, wie es auch in Wirklichkeit der Fall war. Haltet Ihr es für möglich, dass Lena unter diesen Umständen heute das für Euch bedeuten würde, was sie Euch bedeutet?
Was mich betrifft, so sagt meine Intuition: Nein. Die Musik und Lenas Liebreiz allein hätten mich niemals so an sie binden können, wie es nun einmal gekommen ist. Ich hätte die Frau sicher bezaubernd und talentiert und das Album - wenn ich es mir angehört hätte - erstaunlich gut gefunden, aber mehr wohl nicht. Das sagt mir jedenfalls mein Gefühl. Ohne die Geschichte ihres Auftauchens würde etwas fehlen. Diese Geschichte gehört zu Lenas Lenasein-für-mich nicht irgendwie, sondern wesentlich dazu.
Was ich zu sagen versuche, darf nicht so missverstanden werden, als wollte ich behaupten, nur Menschen, die USFO miterlebt haben, könnten sich in Lena verliebtgemusikt haben. Das wäre absurd, denn schließlich trifft es wohl auf die Mehrheit der Menschen in diesem Forum zu, dass sie erst nach USFO auf Lena aufmerksam wurden. Aber: Auch für diese Post-USFO-Lenaistas gilt, so vermute ich, dass es unter ihnen niemanden gibt, der sich für Lenas USFO-Geschichte schlicht nicht interessiert, der diese Geschichte nicht nachholend nachvollzogen hat und für den sie in diesem Sinne nicht doch zu seiner Bindung an Lena dazugehört.
Man könnte insofern ein zweites Gedankenexperiment machen und sich fragen: Wenn uns einer sagen würde, er sei Lena-Fan, wisse aber von USFO gar nichts, kenne die Videos und die Songs nicht und interessiere sich auch nicht dafür (wem das zu unwahrscheinlich vorkommt, kann sich ja vorstellen, dass dieses Gedankenexperiment in der Zukunft spielt, im Jahr 20 von Lenas Karriere, wo man sich an ihre Anfänge vielleicht kaum noch erinnert) – würden wir dieser Person nicht mit aller Macht klarmachen wollen, dass sie hier etwas Essentielles verpasst? Und zwar nicht in dem Sinne, dass ihr einfach ein paar tolle Songs entgehen, sondern etwas Grundsätzliches, etwas, das mit Lenas Wesen, mit Lenas Lenasein selbst zu tun hat? Dass sie in gewisser Weise gar nicht versteht, worin das Wunder LML besteht, was es mit Lena auf sich hat?
Frage 1:
Wer teilt die Intuition? Oder bin ich doch der einzige? (Vielleicht, aber es fällt mir schwer, das zu glauben.)
Frage 2:
Wer hilft mir, die Intuition zu verstehen? Denn eigentlich verstehe ich sie nicht. Die Musik wäre dieselbe. Lenas Persönlichkeit, ihre Äußerungen, ihre Schönheit wären dieselben. Warum erscheint es mir so, als wäre die Bindung nicht dieselbe? Man könnte doch sagen, USFO war einfach ein sehr günstiges, besonders nützliches Format, um Lenas musikalische und persönliche Außergewöhnlichkeit zu präsentieren, und als solches ist es einem halt besonders ans Herz gewachsen, aber im Prinzip wäre es auch anders gegangen. Warum kommt mir hingegen das Faktum genau dieser Geschichte von Lenas Kometeneinschlag in meine Welt so wichtig vor, dass ich sagen will, dass es nicht anders gegangen wäre – dass es sich um ein essentielles, die ganze Bindung mitdefinierendes Element handelt? Denn irgendwie will ich das sagen. Ist da was dran oder bin ich Opfer meiner sentimentalen Erinnerungen?
Ich denke, daß jemand, der die LLT kennt, USFO nicht zwangsläufig kennen muß. Aber vor der LLT war USFO mit Sicherheit unverzichtbar, um Lenas Gespür für Musik, ihre Livequalitäten und ihre Vielseitigkeit kennenlernen zu können, die Studioaufnahmen vor allem des ersten Albums können das meiner Meinung nach nur ansatzweise zeigen und hatten mich kaum interessiert, ich wartete auf Lena live. Anfangs wurde ihr noch gesagt, wie sie im Studio singen soll, WAM ist wohl die erste nach der LLT entstandene Studioaufnahme und hier steht wirklich die USFO-Lena (die sich seit damals natürlich noch enorm weiterentwickelt hat) im Studio und macht ihr Ding.
Generell kann es die emotionale Bindung aber natürlich schon verstärken, wenn man Lena fast vom Anfang ihrer musikalischen Laufbahn an kennt und auch ihre persönliche Entwicklung in den letzten eineinhalb Jahren (länger ist es ja noch gar nicht!) miterlebt hat. Das wird aber in 10 oder 20 Jahren nicht mehr so relevant sein.
Ich möchte die, die Spaß an sowas haben, zum Mit-Nachdenken bitten über ein Phänomen, das mich viel beschäftigt hat, das ich aber immer noch nicht ganz verstehe. Es handelt sich um weiteres Unterproblem der allgemeinen Lenalogie. Vielleicht kommen wir gemeinsam einer Lösung näher?
Hier ist das Phänomen. Ich habe die folgende feste und eindeutige Intuition: Für das, was Lena für mich ist bzw. was sie mir bedeutet – für das Band, das mich mit ihr verbindet –, ist es nicht unwichtig oder zufällig, sondern essentiell (sagt man essentiell? :D), dass ihr Weg ins Rampenlicht über die USFO-Shows (vielleicht auch über die erste ESC-Teilnahme) geführt hat. Anders gesagt, meine Intuition ist, dass meine Bindung an Lena nicht dieselbe wäre, nicht dieselbe sein könnte, die sie tatsächlich ist – dass also Lena für mich nicht das wäre, was sie für mich ist – wenn die Geschichte, die von „Hallo, ich bin Lena, ich bin 18 und ich komme aus Hannover“ bis zu „Alter Finne!“ und vielleicht bis zu „Ihr seid verrückt! Ihr seid verrückt!“ reicht, nicht Teil ihrer Geschichte wäre.
Was ich meine, lässt sich vielleicht besser verstehen, indem man ein Gedankenexperimente macht: Man stelle sich vor, es hätte USFO und den ESC 2010 nie gegeben. Lena wäre einfach irgendwie zu einem Plattenvertrag gekommen. Es wäre unter den zahllosen Pop-Alben des Jahres 2010 einfach eines mit Namen „My Cassette Player“ erschienen und eine Single namens „Satellite“ zum Hit geworden. Nehmen wir auch an, die dazu gehörige Sängerin wäre ziemlich viel in verschiedenen Fernsehformaten und Talkshows aufgetreten und hätte dort genau die Dinge gesagt und die Figur gemacht, wie es auch in Wirklichkeit der Fall war. Haltet Ihr es für möglich, dass Lena unter diesen Umständen heute das für Euch bedeuten würde, was sie Euch bedeutet?
Was mich betrifft, so sagt meine Intuition: Nein. Die Musik und Lenas Liebreiz allein hätten mich niemals so an sie binden können, wie es nun einmal gekommen ist. Ich hätte die Frau sicher bezaubernd und talentiert und das Album - wenn ich es mir angehört hätte - erstaunlich gut gefunden, aber mehr wohl nicht. Das sagt mir jedenfalls mein Gefühl. Ohne die Geschichte ihres Auftauchens würde etwas fehlen. Diese Geschichte gehört zu Lenas Lenasein-für-mich nicht irgendwie, sondern wesentlich dazu.
Was ich zu sagen versuche, darf nicht so missverstanden werden, als wollte ich behaupten, nur Menschen, die USFO miterlebt haben, könnten sich in Lena verliebtgemusikt haben. Das wäre absurd, denn schließlich trifft es wohl auf die Mehrheit der Menschen in diesem Forum zu, dass sie erst nach USFO auf Lena aufmerksam wurden. Aber: Auch für diese Post-USFO-Lenaistas gilt, so vermute ich, dass es unter ihnen niemanden gibt, der sich für Lenas USFO-Geschichte schlicht nicht interessiert, der diese Geschichte nicht nachholend nachvollzogen hat und für den sie in diesem Sinne nicht doch zu seiner Bindung an Lena dazugehört.
Man könnte insofern ein zweites Gedankenexperiment machen und sich fragen: Wenn uns einer sagen würde, er sei Lena-Fan, wisse aber von USFO gar nichts, kenne die Videos und die Songs nicht und interessiere sich auch nicht dafür (wem das zu unwahrscheinlich vorkommt, kann sich ja vorstellen, dass dieses Gedankenexperiment in der Zukunft spielt, im Jahr 20 von Lenas Karriere, wo man sich an ihre Anfänge vielleicht kaum noch erinnert) – würden wir dieser Person nicht mit aller Macht klarmachen wollen, dass sie hier etwas Essentielles verpasst? Und zwar nicht in dem Sinne, dass ihr einfach ein paar tolle Songs entgehen, sondern etwas Grundsätzliches, etwas, das mit Lenas Wesen, mit Lenas Lenasein selbst zu tun hat? Dass sie in gewisser Weise gar nicht versteht, worin das Wunder LML besteht, was es mit Lena auf sich hat?
Frage 1:
Wer teilt die Intuition? Oder bin ich doch der einzige? (Vielleicht, aber es fällt mir schwer, das zu glauben.)
Frage 2:
Wer hilft mir, die Intuition zu verstehen? Denn eigentlich verstehe ich sie nicht. Die Musik wäre dieselbe. Lenas Persönlichkeit, ihre Äußerungen, ihre Schönheit wären dieselben. Warum erscheint es mir so, als wäre die Bindung nicht dieselbe? Man könnte doch sagen, USFO war einfach ein sehr günstiges, besonders nützliches Format, um Lenas musikalische und persönliche Außergewöhnlichkeit zu präsentieren, und als solches ist es einem halt besonders ans Herz gewachsen, aber im Prinzip wäre es auch anders gegangen. Warum kommt mir hingegen das Faktum genau dieser Geschichte von Lenas Kometeneinschlag in meine Welt so wichtig vor, dass ich sagen will, dass es nicht anders gegangen wäre – dass es sich um ein essentielles, die ganze Bindung mitdefinierendes Element handelt? Denn irgendwie will ich das sagen. Ist da was dran oder bin ich Opfer meiner sentimentalen Erinnerungen?Danke für den Beitrag JM. Ich weiss ganz genau wonach du suchst, weil es mir sehr ähnlich geht,bloß helfen kann ich dir nicht ,weil seit besagtem 2 Feb. ich mich dauern frage, was mit mir passiert ist.
Ich war nie ein Fan von irgendwem ,( bin 64 J.)meine Beziehungen hatten immere einige Kilo mehr auf den Rippen, meine Musikgeschmack ist eigentlich ein Anderer,aber mit WaM kommen wir uns wieder näher.Ich habe Monate gebraucht bis es mir gelang mich im Forum anzumelden, um ein bischen teilzuhaben an diesem gemeinsamen Wohlfühlen wegen einer bestimmten PERSON .,Dann vor 4 Monaten ins Ausland berufl. der Verzweiflung nahe, weil nur Firmenlaptop mit, wochenlang als Gast im Forum unterwegs, bis ich gedacht habe ,Scheiß drauf ob es der Firma gefällt ob ich hier bin oder nicht, in 9 Monaten bin ich Rentner..
2te Anmeldung gemacht, ich wusste nicht mal das man mit einer Anmeldung von verschiedenen PC's in's Forum kann... Anschiß von LARS OK.
Und nun verlangst du das irgendjemand bei so VIIIEL komplizierteren Gedanken helfen kann unmööööööglich.Danke auch für alle anderen Beiträge von dir Gruss Achim.
Hollie60
16.08.2011, 08:20
Wie ich auch schon in einem anderen Thread schrieb, wollte ich mir keine Casting-Show mehr anschauen. Durch einen Zufall bin ich dann irgendwann auf USFO gestoßen und habe, ich glaube, ab der 3. oder 4. Schow zugeschaut. Was ich zu sehen und zu hören bekam hatte ich in noch keiner Casting-Schow gesehen. Danach wollte ich mehr über die Interpreten erfahren und habe mir von den USFO Seiten die ersten Shows herunter geladen (Damals noch in schlechter Qualität). Danach habe ich mir jede USFO-Schow angesehen und habe mit den Künstlern mit gefiebert. Mein Favorit war schon damals diese verrückte durchgeknallte LENA. Ihre Songauswahl und ihre Interpretation der Lieder haben mich immer wieder erstaunt und nach den Sendungen mußte ich mir sofort die Originale aus dem Nerz herunterladen und sie mir anschauen. Mir ging es wie viele Juroren damals und auch noch heute, das ich jedesmal Grinsen muss wenn ich sie singen und tanzen sehe. Und dann kam das Finale und ich habe mitgefiebert und mich wie Bolle gefreut als sie gewonnen hatte. Danach mußte ich das Internet nach weiteren Artikeln oder Videos von ihr durchsuchen. Fand die tollen Artikel über das "Open Source Festibal" oder über "Taizé" aus dem Jahre 2008 oder die Videos von "KKS Sommerkonzert" und "Hänsel und Gretel" aus 2009. Danach hatte ich mir alle Sendungen mit ihr aufgenommen und bis heute bestimmt mehrere Dutzend Male angeschaut. Dann kam "TV Total aus OSLO" und ich habe mich schlapp gelacht. Im Netz tauchten dann die Funny Videos mir ihr auf und ich muße wieder lachen. Und dann kam der 29.05.2010 (Der Abend) und ich traute meinen Augen nicht. Wir bekamen von halb oder dreiviertel Europa immer wieder Punkte, mal 3 oder 4, oder auch 6, 8, und 10 Punkte und sogar von 9 Ländern die Höchstpunktzahl von 12 Punkten. Nach dem Sieg überschlugen sich die Ereignisse im Fernsehen und in der Presse. Alle Sender haben ihr kommplettes Programm geändert und in der Presse gab es Sonderseiten. Danach suchte ich wieder einmal im Internet nach irgendwelchen Berichten oder Videos und stieß irgendwann auf diese Seite. Ich war noch nie in einem Forum geschweige denn Fanforum. und so bin ich hier gelandet und fühle mich Pudelwohl.
Fluxxxie
16.08.2011, 08:34
Schwer zu sagen, wie es ohne USFO aussehen würde.
Die USFO Zeit hatte für mich den zusätzlichen Reiz, dass dort Lena so wunderbar anders war und nicht "gemacht" wurde.
Die Anpassung der Kandidaten bei anderen Castingshows, die immer als professionell verkauft wird und letztlich nur bedeutet, dass sich jeder an die Vorstellungen der Jury/der Regie anzupassen hat,
führt bei mir immer zu einer Abschwächung des Interesses.
Definitiv kann ich nur sagen, dass ich ohne die Liveperformances von Lena nicht gewubbt wäre.
Da es viele Fans gerade aus dem Ausland gibt, die "nur" durch die ESC Auftritte geflasht wurden, könnte dies auch "reichen".
Hätte es nur eine CD und Musikvideo gegeben, wäre Lena sicher an mir vorbeigegangen. :heul:
vampire67
16.08.2011, 09:44
Was ich meine, lässt sich vielleicht besser verstehen, indem man ein Gedankenexperimente macht: Man stelle sich vor, es hätte USFO und den ESC 2010 nie gegeben. Lena wäre einfach irgendwie zu einem Plattenvertrag gekommen. Es wäre unter den zahllosen Pop-Alben des Jahres 2010 einfach eines mit Namen „My Cassette Player“ erschienen und eine Single namens „Satellite“ zum Hit geworden. Nehmen wir auch an, die dazu gehörige Sängerin wäre ziemlich viel in verschiedenen Fernsehformaten und Talkshows aufgetreten und hätte dort genau die Dinge gesagt und die Figur gemacht, wie es auch in Wirklichkeit der Fall war. Haltet Ihr es für möglich, dass Lena unter diesen Umständen heute das für Euch bedeuten würde, was sie Euch bedeutet?
Kann ich völlig nachvollziehen, wenn auch wahrscheinlich nicht entgültig beantworten.
Bei USFO war ich beeindruckt, aber sicher noch nicht verliebtgemusikt. Auch MCP habe ich relativ spät gekauft, erst die download version (war günstig), dann im sommer auch physisch als Deluxe (support).
Wo ich aber für mich relativ sicher sein kann, ohne die emotionalität beim ESC 2010 wäre ich heute sicher nicht der fan der ich bin.
Vielleicht habe ich den vorteil das ich ins fansein langsam hineingewachsen zu sein scheine. Ich habe die USFO videos anfänglich nie in endlosschleife abgespielt oder mir im USFO forum schlachten geliefert (im Satellite video schon), den ESC auftritt und die folgende punkteverteilung aber schon. Ich war den tränen nahe :heul:
Aber wenn ich mir vorstelle die USFO zeit garnicht miterlebt zu haben, würde mir sicher eine bedeutende nuance von Lena fehlen. Gerade die vielseitigkeit bei USFO macht einen teil ihres zaubers aus.
Andererseits hat sie mich dieses jahr auch immer wieder überrascht. Immer wenn man denkt das war's jetzt, das war ihr bester auftritt, schafft sie es immer wieder ne schippe draufzupacken oder einfach mit einer überraschenden wende zu überzeugen. Für mich war also auch die entwicklung gerade nach dem ESC wichtig.
In dieser zeit kommen bei mir auch die kontakte über das forum dazu. Ohne diesen sekundären einfluss wäre Lena vielleicht eine bewunderte künstlerin geblieben, aber eben ohne diese verstärkende wirkung.
eternity
16.08.2011, 09:50
Lieber juppmartinelli,
ich danke Dir sehr für diesen Thread. Ich hätte gerne auch eine Antwort auf die Frage:
...Hier ist das Phänomen. Ich habe die folgende feste und eindeutige Intuition: Für das, was Lena für mich ist bzw. was sie mir bedeutet – für das Band, das mich mit ihr verbindet –, ist es nicht unwichtig oder zufällig, sondern essentiell (sagt man essentiell? :D), dass ihr Weg ins Rampenlicht über die USFO-Shows (vielleicht auch über die erste ESC-Teilnahme) geführt hat. Anders gesagt, meine Intuition ist, dass meine Bindung an Lena nicht dieselbe wäre, nicht dieselbe sein könnte, die sie tatsächlich ist – dass also Lena für mich nicht das wäre, was sie für mich ist – wenn die Geschichte, die von „Hallo, ich bin Lena, ich bin 18 und ich komme aus Hannover“ bis zu „Alter Finne!“ und vielleicht bis zu „Ihr seid verrückt! Ihr seid verrückt!“ reicht, nicht Teil ihrer Geschichte wäre...
Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie es ist, oder wie es für mich gewesen wäre, hätte ich nicht den 2. Februar und die folgenden USFO-Shows miterlebt.
Ich bin mir aber ganz sicher, meine „Beziehung“ zu Lena wäre nicht so intensiv, hätte ich sie erst später „kennengelernt“. Ich möchte die USFO-Zeit nicht missen, es war so eine wunderbare Zeit, das Mitfiebern, das Anrufen für sie - an einer Show z. B. war mein Geburtstag, er wurde komplett nach USFO ausgerichtet und alle meine Gäste „mussten“ für Lena anrufen… Dann im Mai darauf ein gemeinsames Oslo-Public Viewing mit genau diesen Freunden.
Miterlebt zu haben, wie die Worte von MMW gefallen sind, das sind alles Gänsehautmomente, die gerade wieder hochkommen. Ich kann Dir leider keine Antwort auf Deine Fragen geben.
Ich kann nur sagen, dass ich Stefan Raab, ProSieben und der ARD sehr dankbar bin, dass ich das habe miterleben dürfen.
Aber eins ist auch klar: hätte es USFO nicht gegeben, hätte Lena nicht am ESC 2010 teilgenommen, Lena wäre niemals so oft zu Interviews eingeladen worden, wäre nicht so oft in den Medien gewesen und wir hätten nicht so viel über sie „erfahren“. Wäre sie auf „ganz normalem Weg“ in dieser Branche aufgetaucht, hätten wir nicht so viel von ihr mitbekommen. Sie wurde überdimensional gepusht und wir Fans haben davon eben profitiert. Die Aufbruchstimmung bezüglich des ESC, die Veränderung, die Stefan Raab herbeiführen sollte, ist ihm mit Lena mehr als perfekt gelungen. Wir haben uns nach so einem wunderbaren Menschen wie Lena gesehnt. Ich bin froh, dass ich diese Zeit habe miterleben dürfen und bin froh, Lena weiter unterstützen zu dürfen.
Aber wie es gewesen wäre, wenn es für Lena USFO und den ESC in Oslo nicht gegeben hätte, ich weiß es wirklich nicht :hmm:
zu Frage 1: ich teile diese Intuition
zu Frage 2: ich bin ratlos und freue mich auf jede Erklärung diesbezüglich :)
Hier ein erster Versuch: Bei jedem Künstler gibt es eine Phase, in der er "erschaffen" wird oder sich selbst erschafft, in der er, platt gesagt, "zu dem wird, was er ist." Bei den Beatles z.B. war das ihre Starclub-Phase in Hamburg - vor einem kleinen Kreis Eingeweihter, weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Und es gibt bei jedem Künstler den Moment, an dem er mit einem Paukenschlag in das Licht der Öffentlichkeit tritt. Bei den Beatles waren das wohl ihre ersten Single-Hits und Fernsehauftritte, ganz genau weiß ich das nicht, aber es passierte auf jeden Fall später. Das Einzigartige im Fall LML ist wohl, dass bei ihr beide Phasen zusammenfallen, ja identisch sind. Lenas "Starclub-Phase", ihre "Erschaffung", fand gleich vor einem Millionenpublikum statt und ist in Bild und Ton dokumentiert. Das ist zum einem dem Format "Castingshow" zu verdanken, das völlig unbekannten Künstlern von null auf hundert den Sprung ins grelle Rampenlicht ermöglicht, und das liegt zum anderen natürlich an einer Künstlerin, die mehr als alle anderen Teilnehmer ein Rohdiamant war und zugleich blitzschnell ein ungeheures Potenzial entfaltete (es kam natürlich nicht aus dem Nichts, sondern wurde auch bei Lena von langer Hand "vorbereitet", aber hier fand die "Explosion" statt). Der bloße Umstand der Chance auf Augenzeugenschaft dieses Ereignisses macht es unverzichtbar, von Lena als Phänomen schlechterdings nicht substrahierbar. Der Zusammenprall der Phänomene "Castingshow" und "LML" ist ein so unwahrscheinlicher Glücksfall, dass er automatisch zu einem Essential wird.
Frage 1:
Wer teilt die Intuition? Oder bin ich doch der einzige? (Vielleicht, aber es fällt mir schwer, das zu glauben.)
Für mich ist es nicht nur Intuition, sondern ein Fakt. Grund: Siehe Antwort zu Frage 2.
Frage 2:
Wer hilft mir, die Intuition zu verstehen? Denn eigentlich verstehe ich sie nicht. Die Musik wäre dieselbe. Lenas Persönlichkeit, ihre Äußerungen, ihre Schönheit wären dieselben. Warum erscheint es mir so, als wäre die Bindung nicht dieselbe? Man könnte doch sagen, USFO war einfach ein sehr günstiges, besonders nützliches Format, um Lenas musikalische und persönliche Außergewöhnlichkeit zu präsentieren, und als solches ist es einem halt besonders ans Herz gewachsen, aber im Prinzip wäre es auch anders gegangen. Warum kommt mir hingegen das Faktum genau dieser Geschichte von Lenas Kometeneinschlag in meine Welt so wichtig vor, dass ich sagen will, dass es nicht anders gegangen wäre – dass es sich um ein essentielles, die ganze Bindung mitdefinierendes Element handelt? Denn irgendwie will ich das sagen. Ist da was dran oder bin ich Opfer meiner sentimentalen Erinnerungen?
Kurze Antwort: Lena ist ein Casting-Produkt - und das meine ich ganz neutral ohne jeden negativen Beigeschmack.
Lange Antwort: Castings zielen darauf ab, eine emotionale Bindung zu den Kandidaten aufzubauen. Das passiert nicht nur durch die eigentlichen Auftritte, sondern auch durch Einspieler, in denen sich die Kandidaten präsentieren können, oder durch Backstage Videos, die die Kandidaten in lockerer, fast privater Atmosphäre zeigen. Und letztendlich durch das Voting, bei dem die Zuschauer (a) sogar Geld dafür ausgeben, ihren Kandidaten weiter kommen zu lassen, und/oder (b) mitfiebern, dass ihr Kandidat weiter kommt. Wer am Ende das Casting gewinnt, hat die Zuschauer auf seiner Seite und damit die größte sogenannte Fan-Base der Kandidaten (hätte er das nicht, hätte er nicht gewonnen). Diese Fan-Base ist der Grundstein für die weitere Karriere. Schafft es nun der Kandidat durch entsprechende, Post-Casting-Ereignisse, seine Fan-Base weiter zu vergrößern, wird er unabhängig vom Casting zum eigenständigen Künstler. Schafft er es nicht, bleibt er ein Casting-Produkt und verschwindet nach der Neuauflage des Casting im kommenden Jahr.
Wie wir alle wissen, war USFO kein Casting wie jedes andere. Und Lena war kein Casting-Kandidat wie jeder andere. Diese Kombination hat dazu geführt, dass (a) sich Menschen für USFO und insbesondere Lena interessiert haben, die sich sonst nie ein Casting antun würden, und somit (b) die Bindung der Zuschauer und späteren Fans zu Lena - ich sag es mal so - eine besonders herzliche und innige wurde.
So war es jedenfalls bei mir und ich vermute auch bei einigen anderen, die USFO miterlebt haben.
Randbemerkung: Aus der oben geschilderten Perspektive war die "Titelverteidigung" für mich auch eine Art Dankes-Geschenk an Lena von Stefan Raab, Universal, Pro7, ARD. Was nämlich mit Lena passiert, wenn es das "Projekt Titelverteidigung" nicht gegeben hätte. Das ist für mich die viel interessantere Fragestellung.
Ich meine, der Stellenwert von USFO wird überschätzt. "Unsere" erste Wahrnehmung fand in dieser Sendung statt. Das Prinzip von Castingshows ist ja, dass man mit den Kandidaten mitfiebert, eine emotionale Bindung zu einem Fremden aufbaut. Im Endeffekt ist das schon beim ersten Auftritt passiert, wichtige Charaktereigenschaften wurden offenbart: Lebensfreude, Verrücktheit, Natürlichkeit. Das ist für mich eine der größten Stärken von Lena, dass sie ihre Emotionen und Persönlichkeit schnell und schnörkellos vermitteln kann.
Um das zu erkennen, ist USFO nicht notwendig. Im Gegenteil, ich würde sogar behaupten, dass es Menschen, die es im nachhinein anschauen, völlig anders erleben und möglicherweise nicht diese Bindung finden werden. Der Weg zur Erleuchtung hat verschiedene Pfade.
Der ESC-Sieg von Oslo 2010 hatte eine besondere Magie: Lena hat es geschafft, die oben genannten Eigenschaften in drei Minuten zu vermitteln. In dem Moment hat sie viele Menschen für sich gewonnen, USFO war dazu nicht notwendig. Es gibt viele Ereignisse, in denen der Blitz einschlagen konnte, z. B. die Ankunft in Hannover, der Ausflug mit Sarah Kuttner, die Berichterstattung in Oslo oder Düsseldorf, duslog oder neulich das Interview mit Matthias Schweighöfer.
Haben Menschen, die USFO nicht miterlebt haben, zwingend eine schwächere Bindung? Ich denke nicht. Wir erleben es nur als besonders wichtig, weil es für uns persönlich der Start war.
Mitgehen würde ich allerdings bei der These, dass das Visuelle absolut notwendig ist.
Hallo Jupp, gute Frage.
Ich denke, es gibt hier verschiedene Gruppen, die Lena auch verschieden verinnerlicht haben.
Die eine Gruppe ist die, die Lena in Usfo vom Urknall kennen gelernt haben, wie du und ich. Beim ersten Einspieler hat jeder von uns in Bruchteilen von Sekunden registriert, ist mir die Person sympathisch, oder nicht. MMW, "die Menschen werden dich lieben" und das hatte nicht unbedingt etwas mit Lenas Gesang zu tun, sondern mit ihrer Ausstrahlung. Dann kam MY SAME mit einer unglaublichen Lebensfreude vorgetragen. Und nun kommt etwas, was den Lenafans, die nicht Usfo direkt erlebt haben fehlt. Das ist die Angst oder Sorge, dass Lena heraus fliegen würde und man sie letztendlich nie mehr sehen würde. Ich habe zum ersten Mal bei einem Televoting teilgenommen. Dieses Mitfiebern von einer Sendung zur nächsten fehlt den Fans in ihrer Gefühlswelt, die nicht in der ersten Stunde dabei waren. Mit unserem Voten bei Usfo haben wir dazu beigetragen, dass Lena ab sofort eine große künstlerische Laufbahn anfangen konnte. Dieses Gefühl spielt bei meinem Fansein auch eine Rolle und deshalb begleite ich sie auch gerne auf ihrem weiteren Weg.
Als Beispiel kann ich für mich nur heran ziehen. Ich fand Michael Jackson ganz gut, war aber nie ein Fan. Erst 1997, als ich ihn live erlebt habe, war ich total begeistert und habe sein Konzert gleich drei Mal hintereinander gesehen. Trotzdem ist mein Fansein bei Lena völlig anders, als es damals bei MJ war. Er war bereits ein Mega-Star und ich konnte ihn nur noch bewundern.
Ich habe mir ein einziges Mal eine Casting-Show angesehen, die 1. (?) Staffel von DSDS, weil da eine junge Frau mit einer phantastischen Stimme - Judith Lefeber - dabei war. Die ist dann aber von selbst ausgeschieden, wohl weil ihr das ganze Brimborium zuwider war, und dann hat's mich auch nicht mehr interessiert (ok, dieses Jahr bin ich rückfällig geworden, aber das war ja "nur" eine Song-Casting-Show ;) ).
Beim Zappen bin ich zufällig auf USFO gestoßen, da hat Lenas 1. Auftritt mit "My same" gerade begonnen, und ich dachte nur "Wow". Ein paar Wochen später habe ich wieder draufgezappt (da standen gerade die beiden Finalistinnen fest) und ein paar Tage später wieder (da hat sich gerade der Stern mit Lenas Namen umgedreht) - ihr seht also, ich habe ihren kompletten Werdegang verfolgt ;) . Mir war aber dieser 1. Auftritt noch so präsent, dass ich mir dann im Netz sämtliche USFO-Auftritte (zuerst natürlich die von Lena) angesehen habe.
Ich glaube, ohne diese Auftritte, bei denen man nicht nur außergewöhnliche Songs, dargeboten von einer außergewöhnlichen Stimme, hören konnte, sondern eben auch etwas von Lenas Persönlichkeit mitbekommen hat, wäre sie mir sicher als sehr gute Interpretin aufgefallen, aber so von ihr fasziniert wäre ich wohl nicht gewesen. Auch den ESC hätte ich mir, wie etliche Jahre davor, ohne Lena nicht angeschaut. "Satellite" hätte ich vermutlich als durchschnittlichen bis guten Popsong wahrgenommen (es war ja definitiv nicht der Song, der in Oslo gewonnen hat, sondern die Sängerin), und MCP hätte ich mir wohl eher nicht gekauft.
Einen Lena-Fan, der USFO nicht kennt, würde ich unbedingt darauf hinweisen, da er sonst tatsächlich etwas Essentielles verpassen würde.
Ich teile also unbedingt deine Intuition. Erklären kann ich es mir eigentlich nur damit, dass Lena eben so "verdammt anders" war. Wäre sie als normale Newcomerin in irgendeiner Sendung aufgetreten, hätte man ihre Persönlichkeit womöglich nicht in dem Maße wahrnehmen können wie in dieser mehrteiligen Show. Hinzu kommt natürlich, dass man der "Geburt" eines Stars beigewohnt hat, der einen von Anfang an in seinen Bann gezogen hat (ich weiß nicht, wie oft ich mir zwischen USFO und ESC Lenas Auftritte angesehen habe, aber nachdem in meinem Umfeld das geflügelte Wort aufkam "Aha, er ist mal wieder in Oslo", kann es so selten nicht gewesen sein :) ). Von daher kommt vermutlich noch eine gewisse emotionale Bindung hinzu, die bei anderen Stars einfach fehlt - ich bin zum Beispiel von jeher Beatles-Fan, hätte mich aber deshalb nie in einem Beatles-Forum angemeldet. Bei Lena war das irgendwann unumgänglich.
cyberscout
16.08.2011, 12:12
Bei mir hätte es ohne USFO und ESC ganz sicher nie gefunkt, es wäre also niemals das Feuer entfacht worden, das jetzt schon eineinhalb Jahre lodert.
Ich hätte mir aufgrund des hypothetischen Single-Sommer-Hits Satellite wohl nie das Album dazu gekauft (mache ich irgendwie nie) und ca. 90% der Sendungen nicht gesehen, in denen Lena zu Gast gewesen sein würde. Außer vielleicht die TVT-Sendungen. Wäre sie dort überhaupt zu Gast gewesen? Vielleicht nur, um ihr Lied zu trällern. Hätte es dann zwischen Rab und Lena so geknistert, wenn sie "nur" als normaler Gast auf seinem Sessel gesessen hätte? [würden Lena, Raab und wir nicht in jedem hypothetischen Universum zusammenfinden? :zahn:]
Selbst wenn Lena mich doch bei irgendeinem TV-Interview, dass ich zufällig gesehen hätte, rumgekriegt hätte (was ich mir nicht vorstellen kann; wer würde schon von einem Popstar-Mädchen im TV-Interview verzaubert werden können; Hmm.......), hätte es nicht solche Ausmaße angenommen, oder hätte zumindest viel länger dazu gebraucht.
Bei USFO war das alles direkt erfassbar, direkt zugänglich. In Interviews ist Lena da ja oft ruhiger, manchmal witzig aufgelegt, aber es hätte einfach länger gebraucht, sich das Bild von ihr zu malen. Es gab bei USFO jedes einzelne mal neue Facetten an Lena zu bestaunen/bewundern, vor allem, aber nicht nur bei ihren Performances selbst.
"...but we doooooo. Jaa!", "...ein anderes Lied auszuwählen...dann bin ich eben raus...", "..Dave...eines der kompliziertesten Arrangements...", "..and I won't give a shit. - Grins." - "..I hope, I'm not stuck with this one.", "dadaii, dadadadadai, ...", .....
Ohne USFO hätte ich niemals nicht so viele unterschiedliche Emotionen innerhalb kürzester Zeit von Lena vermittelt (äh aufgezwungen) bekommen. Bei mir hatten sich ungläubiges Kopfschütteln, verrücktes Lachen, feuchte Augen abgewechselt. Das prägt.
Ich musste mich bei jedem Auftritt vergewissern, ob das auch wirklich noch die gleiche ist. Ich frage mich heute noch, wie sie sich z.B. von der tieftraurigen MrC-Lena zur fauchenden Loofkat verwandeln konnte. Naja, sie ist eben Schausängerin. Das konnte sie in dem Umfang und in der schnellen, dadurch gut verfolgbaren Abfolge nur bei USFO zeigen. Alle anderen Auftritte (im Rahmen einer Single-Promotion) sind zu gleichartig. Ja, ja, Lena macht selbst das jedes mal anders. Aber Mr.C.-Feeling kann selbst Lena nicht bei Satellite rüberbringen, wäre ja auch...komisch.
david davidson
16.08.2011, 14:34
Hmm, schwierige Frage.
Auf den ersten Blick teile ich deine Intuition, ich glaube auch, dass die Bindung eine andere wäre. Aber ich glaube trotzdem, dass die allermeisten hier (vorrausgesetzt, sie haben die restlichen öffentlichen Auftritte in der USFO/ESC-freien Welt mitverfolgt) trotzdem in einer Weise Fan oder Sympathisant von Lena wären. Ihre Ausstrahlung, ihr "Star-Appeal" wäre wohl auch ohne USFO und ESC da gewesen... die Intensität würde bei vielen hier nicht die Ausmaße erreichen, die sie eben hier und jetzt haben (und wenn doch würde es vielleicht länger dauern), und Lenas Bekanntheit, ihre Fanbase und das Forum hier wären langsamer gewachsen, aber ich glaube bis auf diese Einschränkungen wäre es ähnlich wie in unserer Realität.
Wenn man sich mal die ersten nicht-USFO Auftritte anschaut (TV-Total am 15.03., MoMa, Viva Live und MTV Home), dann sind da auch etliche magic Moments drin, also auch sowas wie Kondesationskerne für ein beginnendes Fandasein. Bei USFO und dem ESC waren diese eben extrem dicht gepackt, praktisch ein wahrer Nährboden für Verwubbung. :D
Die Live-Auftritte würden natürlich erstmal fehlen, aber NDR-Talk-Satellite, MoMa-TAND usw. würden auch nach und nach dazukommen, und irgendwann auch eine LLT.
Was aber nicht stattfinden würde, ist die emotionale Bindung die das Format Castingshow mit sich bringt, die rix schon erklärt hat. Hier stimme ich jupp vollkommen zu, ohne diese elementare Bindung wäre die persönliche Beziehung zu Lena ganz anders. Die Frage wäre jetzt, inwieweit die anderen emotionalen Bindungen, die es geben würde (eben durch magic moments, Interviews, Live-Konzerte etc.) das ausgleichen können, und ob es dann auch irgendwann das Maß erreichen würde, an dem die Fans Herzluftballons schwenken, wunderschöne Geburtstagsgeschenke basteln, Gedichte und Geschichten schreiben und allerlei sonstige leicht verstrahlte Dinge für "ihre" Künstlerin tun. ;)
Eine Antwort auf diese Frage hab ich leider auch nicht... :hmm:
cyberscout
16.08.2011, 15:03
Das mit der emotionalen Bindung bei Casting-Shows konnte ich bei mir nicht nachvollziehen. Ausnahme: das USFO-Herzschlagfinale.
Ich habe mir komischerweise (oder auch nicht) überhaupt keine Gedanken gemacht, ob Lena von Show zu Show weiterkommen wird. Ich wusste einfach, dass es so sein würde. Eine Grundannahme. Eine Gegebenheit. Und das meine ich jetzt ganz ohne Verwubbtheit. Außer beim Finale habe ich auch nie telefonisch abgestimmt. Ich kann auch andere Castingshows sehen, einen Favoriten haben und es allenfalls einfach nur schade finden, wenn er oder sie hinausflöge.
Okay, wir reden von Lena. Und "bis auf's Finale"? Gilt mein Argument dann insgesamt überhaupt? Ich weiß es nicht.
snowflake
16.08.2011, 15:10
Ich bin leider eine USFO-Verpasserin. Ich glaube aber, meine jetztige "Beziehung" zu Lena wäre nicht großartig anders wenn ich USFO damals live mitverfolgt hätte. Klar, dieses Zittern ums Weiterkommen, dieses für sie anrufen, sie unterstützen und das Gefühl, dass man ihr damit geholfen hat, ganz am Anfang ihrer Karriere, USFO zu gewinnen, hätte ich auch gerne gehabt. Ich ärgere mich auch manchmal noch darüber, dass ich das verpasst habe, aber lässt sich ja nicht mehr ändern.
Trotzdem habe ich jetzt das Gefühl, Lena zu unterstützen, durch CD-Käufe, das Besuchen ihrer Tour, usw. Jetzt und in Zukunft, wo sie die Unterstützung vielleicht noch mehr braucht als beim Lena-Hype vor 1 1/2 Jahren.
Ich glaube, dass ich auch Fan von ihr geworden wäre, wenn USFO und der ESC nicht gewesen wären, weil es einfach in jedem ihrer Auftritte solche Magic Moments gibt, die mich einfach berühren, begeistern, erheitern oder wie auch immer. Ob in der Form wie heute, kann ich nicht sagen, weil ich z.B. mit der Oslo-Zeit schon ganz schön viele positive Erinnerungen und Emotionen verbinde.
eternity
16.08.2011, 15:21
Das mit der emotionalen Bindung bei Casting-Shows konnte ich bei mir nicht nachvollziehen. Ausnahme: das USFO-Herzschlagfinale.
Ich habe mir komischerweise (oder auch nicht) überhaupt keine Gedanken gemacht, ob Lena von Show zu Show weiterkommen wird. Ich wusste einfach, dass es so sein würde. Eine Grundannahme. Eine Gegebenheit. Und das meine ich jetzt ganz ohne Verwubbtheit. Außer beim Finale habe ich auch nie telefonisch abgestimmt...
Das finde ich total interessant. Bei mir war es genau umgekehrt. Ich war mir die ganze Zeit nicht sicher, ob sie die nächste Runde packt. Dursti war für mich immer ihr härtester "Konkurrent". Als Jennifer aber dann im Finale war, wusste ich in diesem Moment ganz genau, dass Lena nach Oslo fährt, noch bevor das Finale überhaupt ausgetragen war. Als dann auch noch Satellite für sie ausgewählt wurde, war ich mir noch sicherer. Egal, wie gut Jennifer an diesem Abend war.
Aber wirklich interessant, dass es so unterschiedliche "Empfindungen" gab.
btw: USFO war die erste Casting-Show, bei der ich für eine Kandidatin angerufen habe und wirklich mitgefiebert habe und die ich von der ersten bis zur letzten Sendung komplett verfolgt habe
Ich könnte mir vorstellen, USFB auch komplett zu verfolgen und auch dort mit einem Kanditaten mitzufiebern, aber ganz egal, für wen ich sein werde, es wird nie wieder so werden, wie es bei USFO war, das weiß ich jetzt schon. So etwas dieser Art geht nämlich definitiv nur einmal im Leben, das weiß ich :)
Ich bin leider eine USFO-Verpasserin.
Ebenso, die Qualität eines Fans lässt sich doch nicht daran festmachen, ob er nun von Anfang an dabei war oder nicht. Fan der ersten Stunde quasi.:weinen02:
eternity
16.08.2011, 15:35
...die Qualität eines Fans lässt sich doch daran festmachen, ob er nun von Anfang an dabei war oder nicht...
Bitte?
Das ist jetzt wieder einer Deiner Sätze, die man nicht ernst nehmen soll. Richtig?
Ich sage dazu: totaler Schwachsinn.
Die einen hatten das Glück, PRO7 am 2. Februar 2010 angeschaut zu haben, die anderen hatten eben das Pech, es verpasst zu haben - um es mal ganz drastisch auszudrücken. Aber Qualitätsunterschiede eines Fan-Daseins gibt es deswegen nicht. Basta!!!
Wie snowflake es schon so schön bemerkte, ihre Unterstützer heute und in der Zukunft sind viel wichtiger als noch zu USFO-Zeiten.
Tiny Tim
16.08.2011, 15:44
@juppmartinelli: Zu Deiner Frage 1: Ich teile Deine Intuition.
Zu Deiner Frage 2: Ich sehe das ähnlich wie bates, allerdings kommt bei mir ein Weiteres hinzu, nämlich dass ich ja eine Schwäche für schöne Übertreibungen und Superlative habe :D, und die von Dir genannte Geschichte von "Hallo, ich bin Lena" bis "Ihr seid verrückt, ihr seid verrückt" (sie geht ja noch weiter, nämlich bis zum Empfang in Hannover, den ich ja kürzlich bereits mit dem Empfang verglich, den die Rastafari dem äthiopischen Kaiser Haile Selassie bei seinem Staatsbesuch in Jamaika im April 1966 bereiteten) ist nun definitiv die schönste Übertreibung und der schönste Superlativ aller Zeiten, geradezu eine nicht enden wollende Abfolge von Epiphanien. Und die hätte sich in irgendwelchen Talk- bzw. Unterhaltungsshows im Fernsehen natürlich nicht eingestellt, auch wenn Lena dort ihren Zauber genauso entfaltet hätte wie beispielsweise am 7. Mai 2010 in der NDR Talk Show.
Ganz entscheidend ist aber nun mal der Urknall am 2.2.10, und da bin ich ganz bei bates: dass hier die erste öffentliche Emanation Lenas überhaupt mit ihrer Star-Werdung zusammenfiel, dass dieses Zusammentreffen zudem noch von geradezu hymnischen Lobpreisungen der Jury begleitet wurde, die in einem in kürzester Zeit zum Klassiker gewordenen Zitat gipfelten ("Menschen werden dich lieben!" war ja tatsächlich das letzte Wort Westernhagens und der Jury nach Lenas Debüt), ergab eine so ungeheure Energieverdichtung, dass die äußerste Glückhaftigkeit dieses Moments natürlich jedem Zuschauer, der hören, sehen und fühlen kann, sich unauslöschlich einbrennen musste.
Dazu kommt übrigens noch ein Gedanke, der mich kürzlich bereits beschäftigte und gut zu Deiner Intuition passt. Ich habe nämlich die Intuition, dass auch USFO und der ESC nicht so aufgeblüht wären, wie sie es taten, wenn Lena nach ihrem Vortrag von My Same nicht in diesen herzergreifenden Jubel ausgebrochen wäre. Stellen wir uns vor, sie hätte sich nach ihrem ersten USFO-Auftritt sofort gesammelt und sich ruhig und gefasst dem Urteil der Jury gestellt. Natürlich hätte sie auch dann größtes Lob erhalten, aber erst dieser äußerste emotionale Gipfelpunkt, den Lenas Jubel in meinen Augen darstellt, hat den eigentlichen Urknall ausgemacht; ja, ich glaube, genau dieser Jubel war der Urknall! Denn in diesem Moment zeigten sich gleich drei entscheidende Charaktermerkmale Lenas: ihre starke Emotionalität, ihr Selbstbewusstsein und ihre außerordentliche und außerordentlich seltene Fähigkeit, ihre Bühnenpersona transparent werden zu lassen - in dem Sinne, den Du ja vor einiger Zeit in äußerster Präzision dargelegt hast:
(B) Den zweiten Fall nenne ich „Transparenz“. Der ist in gewisser Weise das Gegenteil des ersten und noch trickier, denn im Unterschied zum ersten Fall ist das nicht etwas, was die Schauspielerin oder Sängerin durch eigene Leistung anzielen kann. Man kann diesen Moment nur geschehen lassen, wenn er kommt. Man muss warten auf den kairós, auf den Moment der Gnade. Was ich meine, sind Fälle, in denen der Schleier der Bühnen-Inszenierung für einen Moment fällt, in denen die persona transparent, durchsichtig wird, und wir dahinter für einen kurzen Augenblick (der sich auf der Bühne niemals stabilisieren lässt, ohne sich in sein Gegenteil - absolute Falschheit und Verlogenheit - zu verkehren: das ist es was die Rockisten nicht verstehen) auf der Bühne doch die Persönlichkeit der Künstlerin sehen, häufig in starkem Gegensatz zur gewissermaßen noch nachwirkenden persona. Das Leben bricht für eine Sekunde in die Kunst ein. Und das ist ungeheuer ergreifend, weil es uns daran erinnert, dass wir es mit einem echten Menschen zu tun haben, vielleicht auch, weil wir in diesem Moment bemerken, dass wir echt sind, dass wir ja nicht als Schauspieler in diesem Konzert sind, sondern als echte Personen, dass diese Kunst – diese Musik und diese Songs - uns wirklich Kraft, Mut und Freude für das Leben schenkt. Das macht uns dankbar. Für die Künstlerin sind solche Momente jedoch zunächst einmal Unfälle – Zusammenbrüche. Diese Momente als solche anzunehmen und geschehen zu lassen - sie weder zu verhindern und zu überspielen noch auf sie zu schielen und sie erzwingen zu wollen, wodurch sie verraten und zerstört werden - erfordert deshalb unendlich viel Gespür, Offenheit und Stärke. Lena besitzt diese Stärke im himmlischen Überfluss. [...]
Ist es Zufall, dass ihre Karriere mit einem solchen Moment der Transparenz beginnt – ihr so oft geschildertes Jubeln, Zittern, Keuchen und Beben nach der Sekunden vorher perfekt-professionell ausagierten My Same-Performance beim Urknall, als auf einmal hinter der Bühnenkönigin wieder das Mädchen durchscheint – und gerade jetzt auf dem (vorläufigen!!) Höhepunkt mit einem weiteren solchen Moment innegehalten hat – ich brauche es Euch nicht noch einmal zu beschreiben, Berufenere haben das in wunderbarer Weise getan: ihr Glück und ihre Tränen bei I Like You in Köln?
Und dass das alles bei Lenas erstem Auftritt so unglaublich perfekt zusammenpasste: der unglaublich sympathische, neugierig machende Vorstellungs-Clip, Lenas epochaler Weltklasse-Vortrag, ihr erleuchtender Jubel, die Lobeshymnen der Jury und schließlich das Davonschweben dieses vollkommen glücklichen Mädchens von der Bühne - das alles ergab ein Gesamtbild von vollendetster Schönheit und Harmonie, das der Popgeschichte überhaupt die Krone hätte aufsetzen können, wenn diese nicht knapp vier Monate später in Oslo und Hannover noch einmal überkrönt worden wäre. ;)
earplane
16.08.2011, 15:57
Die emotionale Bindung ist für das Fan-sein wichtig. Aber die kann auf unterschiedliche Weise zustande kommen. Dazu bedarf es keiner Casting-show.
Ein Live-Auftritt kann da auch Wunder wirken. Oder ein bestimmtes Lied trifft zufällig gerade die Stimmung in der man gerade ist. Elvis oder die Beatles und viele andere Künstler haben das mit ihren Fans auch wunderbar so geschafft.
Bei Lena ist es so dass sie Emotionen wunderbar transportieren kann. Kurz und Gut. Ich kann die Bedenken nicht teilen. Es hätte vielleicht länger gedauert. Sie wäre vielleicht erst Schauspielerin geworden und hätte erst später mit den Gesang angefangen. Aber egal wie, sie hätte auf jeden Fall viele Fans gewonnen.
Bester Beweis, der ESC Sieg.
Sehr viele Leute in ganz Europa waren spontan von ihr begeistert. Deren Urknall war in Oslo, die haben USFO wenn überhaupt nur im Nachhinein mitbekommen.
Bitte?
Das ist jetzt wieder einer Deiner Sätze, die man nicht ernst nehmen soll. Richtig?
Ich sage dazu: totaler Schwachsinn.
Die einen hatten das Glück, PRO7 am 2. Februar 2010 angeschaut zu haben, die anderen hatten eben das Pech, es verpasst zu haben - um es mal ganz drastisch auszudrücken. Aber Qualitätsunterschiede eines Fan-Daseins gibt es deswegen nicht. Basta!!!
Wie snowflake es schon so schön bemerkte, ihre Unterstützer heute und in der Zukunft sind viel wichtiger als noch zu USFO-Zeiten.
Ruhig Blut, hab doch nur ein Wort vergessen. Aber schön, dass jemand aufmerksam mitliest.:Peace:
USFO habe auch ich zunächst nicht gekannt, Castingshows überhaupt waren für mich nur ein vager Begriff, geprägt im wesentlichen durch den Bohlen-Kult.
Erst das USFO-Finale habe ich überhaupt angesehen und danach begann allmählich die immer häufigere Wahrnehmung und auch Suche im Netz (von einer Anmeldung hier war ich damals noch ein Jahr - und vermeintliche Kulturdimensionen - entfernt). Den Oslo-Abend wiederum habe ich - mangels Gelegenheit - nicht mal gesehen.
Die USFO/ESC-Abende könnn also für mich zunächst nicht prägend gewesen sein, sind es aber, so glaube ich, noch im Nachhinein als unverzichtbarer Teil der Geschichte geworden. Diese Auftritte und vieles mehr, was ja nur mit USFO zusammenhing, habe ich später wohl so oft angesehen, wie sonst nichts in Fernsehen oder Netz (und das damals noch unter hanebüchenen technischen Bedingungen).
Ich behaupte, die heutige Intensität meiner Begeisterung hätte ohne all dies nicht entstehen können.
Wichtiger Aspekt einer solchen Bindung ist sicherlich auch die emotionale Teilnahme an der öffentlichen Diskussion. Der innere Jubel über ihre Erfolge. Der trotz aller Selbstschelte einfach nicht zu unterdrückende Ärger bei gehässiger Kritik, und sei sie noch so abstrus. Und das immer neue Staunen, wenn Lena selbst regelmäßig alle Sorge um ihr Wohl ad absurdum führt.
Die ganzen Diskussionen um Authentizität, Natürlichkeit, Nationale Aufgaben, Vereinnahmung, Gummistiefeltänze oder Akzentfragen hätten so nicht stattgefunden, diese vielschichtigen "Frontstellungen" wären ohne Oslo und damit USFO einfach nicht entstanden.
Auf der anderen Seite bedurfte es natürlich einer Persönlichkeit wie Lena, die so geschaffenen Plattformen durch Originalität und Facettenreichtum, vor allem aber unbekümmerte Extrovertiertheit in ihrem gestalterischen Tun, derart auszufüllen, wie es auch mit jeder Bühne tut.
Ein sich wechselseitig befruchtender Prozeß also zwischen Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und Potential der Künstlerin, der ohne die ganze "Castingscheiße" wohl so nicht möglich gewesen wäre.
Und das von Bates herausgestellte gleichzeitige Werden und Berühmtwerden ist sicher ein weiterer Schlüssel zum Phänomen. Man sagt, allem Anfang wohne ein Zauber inne. Diese Erfahrung, die sich notwendigerweise immer in der Rückschau aufdrängt, spielt auch hier eine Rolle, und zwar eben doppelt: USFO war für uns Beobachter der Anfang mit Lena und gleichzeitig Lenas Anfang auf den Bühnen, die ihr - und damit uns - so viel bedeuten.
Und so ist nicht zuletzt auch Lena nicht unbeeinflußt durch diese Geschichte geblieben. Für sie muß das Ganze, vor allem bedingt durch ihr Alter und die persönliche Umbruchsituation des Schulabschlusses, sehr prägend gewesen sein, bei aller ihr zugestandenen Eigenständigkeit und Gefestigtheit. Was wir heute an ihr schätzen, hat seine Urspünge unvermeidlicherweise auch in ihrer persönlichen Geschichte, und ein wichtiger Teil davon ist eben USFO/ESC gewesen.
Insofern glaube ich nicht, Lena und ihre Kunst wären ohne all das ganz dieselben: Ihr Potential war gegeben, aber seine Nutzung und Entwicklung noch nicht. Das ist natürlich nur die heutige Sicht. Mit zunehmendem Zeitabstand und neuen Einflüssen wird sich das weiter relativieren. Vielleicht hätte sie sich ohne USFO schneller in die Richtung entwickelt, die man vielleicht später einmal mit ihr verbindet und die wir heute noch gar nicht kennen. Aber aus gegenwärtiger Sicht dürfte USFO mit allen Begleiterscheinungen für sie noch immer sehr viel mehr sein als ein Karrieresprungbrett.
Und in 20 Jahren? Für wen das Frische und Ungeschliffene dann noch einen Teil ihrer Faszination ausmacht, für den wird USFO auch dann noch Muß und Kult sein. Und ich behaupte, daß das für alle wirklichen Verehrer ihres Schaffens gelten wird. Teil ihrer Persönlichkeit wird es jedenfalls bleiben.
Fazit:
Deine Intuition, juppmartinelli, teile ich persönlich vollkommen.
Lenas persönliches Potential als Mensch und Künstlerin waren zwar ohne USFO da, und sie hätte vielleicht auch einen anderen Weg zu uns - oder wir zu ihr - finden können.
Aber die Gunst der Stunde, das unbekümmerte Selbstfinden vor laufenden Kameras über Monate, die Kongenialität mit Raab, der Hunger der Öffentlichkeit nach dem einen oder anderen Aspekt der vielen tatsächlichen oder auch nur unterstellten Außergewöhnlichkeiten ihres Werdeganges, all das hat die Intensität der Bindung an sie, so wie sie heute ist, für mich erst möglich gemacht.
Endlich mal wieder ein Gedankengang hier im Forum, bei dem es lohnt, sich den Kopf zu zerbrechen.
Danke an alle, die sich bisher dazu geäußert haben.
Doktor Landshut
16.08.2011, 16:40
Als erstes, lieber Jupp, möchte ich meine Begeisterung kundtun über Deine hinreissende Wortschöpfung "verliebtgemusikt." Eine schönere und treffendere Bezeichnung für das, was Lenas Faszination für mich ausmacht, kann ich mir gar nicht vorstellen.
Bei mir hat ja alles mit dem ersten Teil des Wortes begonnen.
USFO hatte ich nicht weiter zur Kenntnis genommen, und Lena wurde ich das erste Mal gewahr bei einem Gespräch, das einige Tage nach erfolgreich absolviertem Casting der Moderator einer WDR Sendung mit ihr führte.
In diesem Gespräch gab es einen Moment, der mich verzauberte, ohne daß ich Lena vorher jemals hatte singen gehört respektive performen gesehen.
Ich kann für mich also sagen, Lenas Präsenz und besondere Ausstrahlung hatte sich zumindest mir bereits mitgeteilt, ohne vorher von künstlerischen Darbietungen sowie der Suggestivkraft medialen Inputs beeinflusst gewesen zu sein, falls doch, dann nur in moderatem Umfang und eigentlich erst später.
Doktor Landshut: soweit ich mich erinnere, ist das keine originäre Wortschöpfung des Martinellis sondern entstammt dem Munde der von uns allen so geschätzten Dame selbst ausgesprochen in der Sendung auf Viva Tv am 18.März 2010 anläßlich ihres Besuchs im Studio im Zusammenhang mit dem von ihr so bewunderten Künstlers Jamie Cullum, in den sei sie "verliebt", nein schnell - auf das ungläubige Staunen bzw. mögliches Nachfragen der Moderatorin der Frau Vasta - reagierend, "verliebtgemusikt" sei.
Fundstelle: http://www.lenameyerlandrut-fanclub.de/forum/showthread.php?260-Viva-Live-%28VIVA%29-18.3.&p=11208&viewfull=1#post11208
Doktor Landshut
16.08.2011, 17:28
Danke, ancora, für den Hinweis, dann kann ich dem jupp dennoch zu Gute halten, diese entzückende lenaeske Perle in kongenialer Weise hier wieder aufgegriffen und mir das Vergnügen bereitet zu haben, sie in meinem Lena Wortschatz an exponierter Stelle verankern zu dürfen... :)
Gewiß doch; das trifft ja den Kern auch meines Gefühls, was ich für sie hege ...
Was Lena bei mir bewirkt hat, oder vielleicht besser, wie sie bei mir gewirkt hat kann ich immer noch nicht wirklich begreifen/fassen/verstehen oder gar erklären (wer zuviel Zeit hat, kann ja meinen Vorstellungspost (http://www.lenameyerlandrut-fanclub.de/forum/showthread.php?527-Und-noch-ein-neuer) lesen :)).
Ich bin nie zuvor Lenaist, aeh Fan von jemandem gewesen. Klar, ich habe die Musik bestimmter Bands besonders gemocht, bestimmte Autoren lieber gelesen als andere oder auch Fernsehmoderatoren bzw. ihre Sendungen sehr gerne gesehen. Aber einen emotionalen Bezug zu den Menschen hinter den Songs, den Büchern oder den Sendungen hatte ich nie. Das ist mir bei Lena das erste Mal so ergangen. Ich habe mich das erste Mal nicht nur für die Kunst sondern auch für den Menschen dahinter interessiert.
Vielleicht weil mich die Kunst so beeindruckt hat, dass ich nach meinem ersten Erleben derselben den Wunsch verspürte, die Künstlerin Live zu erleben. Was für mich sehr ungewöhnlich ist, da ich vorher nur ein einziges Mal bei einem Pop-Konzert gewesen bin. Das war 1990 und der Wunsch meiner damaligen Gefährtin. Vielleicht auch, weil ich den Menschen Lena und die Künstlerin Lena sozusagen in einem Paket gleichzeitig vorgestellt bekam. Vielleicht weil Lena's Persönlichkeit mich schon in dieser doch eher kurzen Zeit der USFO Finalsendung genauso beeindruckt hat, wie ihre Darbietungen und ich auch davon, also von Lena's Persönlichkeit, mehr erleben wollte.
Vielleicht, vielleicht, vielleicht. Ich kann es nicht genau sagen. Tatsache ist aber, dass ich mich von meinem ersten ausgesetzt sein, sowohl ihrer sebst als auch ihrer Kunst, bemüht habe, ja bemühen wollte, mehr von beidem zu erleben.
Deine Frage, juppmartinelli, lautet etwas umformuliert, ob bei/mit mir dasselbe passiert wäre, wenn ich Lena in einem anderen Rahmen als USFO kennengelernt hätte. Eigentlich müsste ich sagen, dass ich darauf keine Antwort weiss, da mir ja nicht mal klar ist, was denn genau passiert ist, wie ich versucht habe in der Einleitung auszuführen. Aber es drängt mich doch zu sagen, dass die Wirkung auf mich bei einem ersten Auftritt in einem anderen Rahmen, z.B. einer NDR-Talkshow, dieselbe hätte sein können. Nämlich, mehr von Kunst und Künstlerin sehen zu wollen.
Der Unterschied bei der gedachten Alternative wäre die sehr wahrscheinlich geringere Medienpräsenz von Lena. Dadurch hätte ich am Anfang ihrer Karriere deutlich weniger Zeit mit dem Ansehen diverser Interviews verbringen können. Und dadurch wiederum wäre natürlich auch meine emotionale Bindung eher langsamer wachsen, weil dass ja eine, wenn nicht die wichtigste Voraussetzung für Bindung ist: Investierte Zeit. Nachdem ich bis hierhin geschrieben (und gedacht) habe, glaube ich, dass darin der wesentliche Unterschied läge. Ich wäre langsamer zum Lenaisten geworden, der ich heute bin, aber ich wäre bestimmt auf dem selben Weg. Denn, was auch immer mir passiert ist, es hat hauptsächlich mit Lena zu tun.
Frage 2:
Wer hilft mir, die Intuition zu verstehen? Denn eigentlich verstehe ich sie nicht. Die Musik wäre dieselbe. Lenas Persönlichkeit, ihre Äußerungen, ihre Schönheit wären dieselben. Warum erscheint es mir so, als wäre die Bindung nicht dieselbe? Man könnte doch sagen, USFO war einfach ein sehr günstiges, besonders nützliches Format, um Lenas musikalische und persönliche Außergewöhnlichkeit zu präsentieren, und als solches ist es einem halt besonders ans Herz gewachsen, aber im Prinzip wäre es auch anders gegangen.
Die von mir hervorgehobenen Teile deiner Frage scheinen mir eigentlich die Antwort zu sein. Zumindest die, die ich für mich auf deine Frage gefunden habe. Mal sehen was ich morgen Früh darüber denke :)
Warum kommt mir hingegen das Faktum genau dieser Geschichte von Lenas Kometeneinschlag in meine Welt so wichtig vor, dass ich sagen will, dass es nicht anders gegangen wäre – dass es sich um ein essentielles, die ganze Bindung mitdefinierendes Element handelt? Denn irgendwie will ich das sagen. Ist da was dran oder bin ich Opfer meiner sentimentalen Erinnerungen?
Ich bin momentan geneigt auf letzteres zu tippen. Meine Oma hat richtigerweise immer gesagt, dass man anderen Menschen nur vor den Kopp gucken kann. Wenn ich aber mal annehme, dass es für dich heute ähnlich außergewöhnlich und erstaunlich aber auch unerkärlich ist, Lenaist zu sein, wie es das für mich ist, dann hast du wahrscheinlich einfach Zweifel, dass dieses Wunderbare irgendwie anders hätte geschehen können.
EDIT:
Das Nachdenken über deine Frage hat in mir aber die Zuversicht geweckt, dass für dieses "Wunderbare" lediglich ein erstes Erleben von Lena als Mensch und als Künstlerin (beides!) notwendig gewesen wäre. Ob nun in USFO oder sonstwo.
Kölscher Jung
16.08.2011, 23:44
Ich teile deine Intuition auch. Für mich und für meine Bindung zu Lena ist es auch von großer Bedeutung, wie sie aufgetaucht ist. Ich hatte schon lange keinen ESC-Vorentscheid mehr angeschaut. Aber ich wusste, dass Raab mitmacht, was ich gut fand. Aber am 2.2. habe ich rein zufällig eingeschaltet (zum Glück). Mir gefiel die Schow, ich stellte aber etwas fest, was man bei Castingshows öfters bemerkt. Die Kandidaten waren sehr gut, aber irgend etwas fehlte ihnen, man konnte gar nicht genau greifen, was es war. Dann die Nummer 10. Schon in der Maz fiel auf, dass dieses Mädchen vor Lebensfreude geradezu zu platzen schien. Dann dieser Hammerauftritt. Und dieser Jubel hinterher, den Walter so schön beschrieben hat. Das Publikum war total aus dem Häuschen und ein kurzer Kameraschwenk auf die Jury zeigte, dass es denen genau so ging. Ich dachte in diesem Augenblick "A Star is born". Ganz ehrlich. Dann die euphorische Bewertung der Jury, MMWs legendäre Worte und dann das Herumgefeixe zwischen Matthias und Lena wegen dem ESC-Termin. Und Lena zum Schluss: "Ich würde innerlich ausrasten".
Für mich waren von da an alle anderen Kandidaten egal, meine größte Sorge war nur, hoffentlich scheidet sie nicht aus und alles ist ganz plötzlich vorbei. Die Votings waren immer nervenaufreibend aber ganz schlimm war es, als Jenny und Lena an der großen Leinwand standen. Ich konnte nicht hinschauen. Und als dann Matthias laut "Lena Meyer-Landrut" schrie, bin ich vor Freude aus dem Sessel gesprungen. Sie hatte es wirklich geschafft. Und ich habe mich immer wieder gefragt, ob ich noch ganz dicht bin.
Ich war noch nie Fan von einer Person und mir war immer klar, dass ich das auch nie werde. Und ich habe mir noch nie von jemandem eine Autogrammkarte besorgt. So etwas hat mich nie interessiert. Bei Lena ist alles anders. Schon während USFO musste ich mir eingestehen, dass ich ihr Fan geworden bin, und das mir. Fan einer Schülerin, das gibt es doch nicht. Das war am Anfang ganz komisch, aber mich selber konnte ich ja nicht belügen. Und eine handsignierte Autogrammkarte von Lena habe ich mittlerweile auch, die steht in meinem Büro. So etwas wäre vor gut 1,5 Jahren für mich noch ABSOLUT UNDENKBAR gewesen.
Ich schildere das so genau um zu zeigen, wie bedeutsam genau dieser Anfang von Lena für mich und meine Bindung zu Lena ist. Eine Schülerin, die kaum mal auf der Bühne gestanden hat, sich einen Spaß erlaubt und dann mal eben alle Gesetzmäßigkeiten des Showgeschäfts aushebelt. Die sich ohne Showerfahrung wie selbstveständlich auf der Bühne bewegt und Millionen von Menschen verzaubert. Das imponierte mir damals und heute. Und mir war schon sehr früh klar, dass meine Begeisterung sehr, sehr lange anhalten wird. Aber dass Lena sich so rasant und so unlaublich gut entwickelt, konnte ich damals auch nicht ahnen.
pLENArium
16.08.2011, 23:44
...eine interessante Fragestellung, welche gewiß schon X-fach in anderer Form durchdiskutiert, aber so mMn noch nie gestellt wurde.
zu 1: ja Jupp, es ist bei mir genauso und deshalb bin ich bis zum heutigen Tage hier.
zu 2: den Erklärungsversuch habe ich schon in zig anderen Freds probiert (und es auch dort nicht wirklich hinbekommen), aber nun der weitere Versuch einer Zusammenfassung ;) :
...also den Urknall fand ich persönlich nicht so existenziell wegbereitend. Ich haßte Castingsshows spätestens seit der alljährlichen Popstars/DSDS-Grütze...aber der Raab war bei seinen Geschichten einfach anders, und damit für mich interessanter. Der Moment in dem ich Lena "für mich" entdeckte war definitiv "Diamond Dave"...niemand hätte sich getraut mit so einem hochkomplexem, und doch interessanten Anti-Ohrwurm bei einer Casting-Show aufzutreten. Als nicht unwichtigen Aspekt empfand ich ihre Darstellung und Interpretation auf der Bühne, die außergewöhnliche Stimme welche sich bis in meine letzte Gehirnzelle nachhaltig einprägte, und die nicht zu verachtende visuelle Erscheinung, welche meine bisherigen "Frauen" betreffenden Schönheitsideale in die Ecke (zum schämen) stellten. Das war einfach "mein Mädchen" (als Indentifikationsobjekt gesehen) - und ich bekam einfach Schiß, daß diesen genialen Wahnsinn auf zwei Beinen niemand Anderes außer mir nur ansatzweise begreift. Diese Angst hatte ich Woche für Woche (und fand sie dabei musikalisch immer besser und besser), und erkannte auch noch in Lena´s Kommentaren zwischen den Auftritten den intelligenten Witz, welcher noch zusätzlich in dieser für mich nahezu "perfekten" Person steckte. Ich saß manchmal fassungslos vor dem TV und heulte Rotz + Wasser...ICH wegen einer CASTING-SHOW :stirnklatsch: :nein: ...es war wie ein Drogenrausch (na ja - habe nie wirklich welche genommen, stelle mir ihn aber so vor), habe mitgelitten, gebetet und gebangt...und nur alles wegen einer Person, die Fragen beantwortete welche ich nie gestellt hatte...und damit bei mir voll ins Schwarze traf...
...ohne USFO ware es wahrscheinlich nie passiert, und wenn Lena auf konventionellem Wege einen Plattenvertrag bekommen hätte - ich würde sie nur vom Hörensagen kennen, und denken: "...hmm, dat ist aber auch ne Hübsche" ;)
Ich habe meinen Beitrag heute morgen zum Thema ja sehr allgemein-theoretisch gehalten, aus gutem Grund; weil ich bei USFO eben noch nicht dabei war. Die Erfahrung des echten Mitfieberns, des Live-Dabei-Gewesenseins fehlt mir. Aber ich kann kaum zählen, wie oft ich mir Lenas USFO-Auftritte vom ersten "Hallo, ich bin Lena ..." bis zum völlig jenseitigen "Es hört nicht mehr auf"-Satellite-Auftritt retrospektiv in der richtigen Reihenfolge angesehen habe (btw, Walter Sobchak: für mich ist dieser letzte Auftritt fast - fast - gleichrangig mit dem von Dir beschriebenen Urknall-Jubel), und ich habe mich beim Gucken immer gleichsam "unschuldig gemacht", d.h. wann immer ich den "My Same"-Auftritt gucke, dann schlüpfe ich in die Rolle von jemandem, der das genau jetzt live am 2.2.2010 verfolgt und Augenzeuge von Lenas "Geburt" wird. Und der Auftritt für Auftritt Zeuge ihrer Entwicklung wird, der vom "Neapolitan Dreams"-Lächeln weggewubbt wird, der bei "Mr. Curiosity" völlig überrascht und überwältigt ist ("Lena singt eine Ballade?!"), der beim Finale kurzfristig doch noch mal Angst bekommt - und all das klappt auch immer wieder.
Ja, ich habe sogar zweimal die kompletten USFO-Shows - also die Auftritte aller Kandidaten, inkl. der lenalosen Show 2 - geguckt und das Ganze sozusagen gelesen wie einen spannenden Roman, denn unter anderem ist das ja einfach eine verdammt gute Story (mit ein paar kleinen Längen zwischen den beiden ersten Plot Points "My Same" und "Diamond Dave"). Die gehört einfach so total und absolut zu Lena, dass für mich die Vorstellung einer Lena ohne diese Story graue Theorie bleibt.
eternity
17.08.2011, 00:39
..., dann schlüpfe ich in die Rolle von jemandem, der das genau jetzt live am 2.2.2010 verfolgt und Augenzeuge von Lenas "Geburt" wird. Und der Auftritt für Auftritt Zeuge ihrer Entwicklung wird, der vom "Neapolitan Dreams"-Lächeln weggewubbt wird, der bei "Mr. Curiosity" völlig überrascht und überwältigt ist ("Lena singt eine Ballade?!"), der beim Finale kurzfristig doch noch mal Angst bekommt - und all das klappt auch immer wieder...
Das kannst Du?
Wenn ich das erste Mal etwas erlebe, einen Sieg eines Sportlers, eines Teams oder eben hier konkret irgendeinen Auftritt von Lena, dann habe ich nur ein einziges Mal diese besonderen Emotionen -diese Überraschung – Herzrasen – Adrenalin - hoffen, dass alles gut geht - dieses „ich weiß nicht, was gerade (mit mir) passiert“ - das, was ich einfach nicht greifen kann.
Wenn ich diese Ereignisse dann später nochmals anschaue, dann kommen zwar Erinnerungen hoch, was sie bei diesem ersten Erlebnis mit mir gemacht haben, aber es ist niemals wieder so, wie es gewesen ist, als wenn ich es zum ersten Mal mitgemacht habe. Bitte jetzt nicht falsch verstehen, aber ich kann mich da nicht selbst betrügen, ich weiß einfach, wie es ausgehen wird und das ist für mich einfach "anders".
Tiny Tim
17.08.2011, 00:41
... und ich habe mich beim Gucken immer gleichsam "unschuldig gemacht", d.h. wann immer ich den "My Same"-Auftritt gucke, dann schlüpfe ich in die Rolle von jemandem, der das genau jetzt live am 2.2.2010 verfolgt und Augenzeuge von Lenas "Geburt" wird. Und der Auftritt für Auftritt Zeuge ihrer Entwicklung wird ...
Ich mache es anders: ich stelle mir vor, mithilfe einer Zeitmaschine Lena und ihre Angehörigen zum Jahreswechsel 2009/2010 heimzusuchen, um ihnen dieses Märchen vorzuführen, einfach nur, um den Gesichtszirkus zu beobachten. Macht ebenfalls immer wieder einen Heidenspaß. :D
Und eben gerade auch dieses Festmahl für die Phantasie wäre ohne USFO und den ESC nicht möglich. Einer "normalen" Popkarriere würde halt dieses transzendentale Moment fehlen, das darin liegt, dass eine vom Showbusiness fast völlig unbeleckte Schülerin als trotzdem fertige Performerin (Adel Tawil, genau jetzt sagt er es in meinem Stubenkino :D) vor ein Millionenpublikum tritt und es augenblicklich verzaubert. Die Süddeutsche Zeitung brachte es bereits am 3. Februar 2010 auf den Punkt: Dieses Fräulein ist ein Wunder. Einer normalen Popkarriere dagegen ist nun mal dieses Moment der Verzögerung von der Entdeckung bis zum Durchbruch inhärent, wie Du es anhand der Beatles erläutert hast; dadurch wird ein transzendentales Erlebnis mindestens sehr erschwert, weil dann bereits vor dem großen Durchbruch eine Fangemeinde existiert, die das allgemeine Aha-Erlebnis schon vorweggenommen, es sozusagen "geleakt" hat, wie man heutzutage sagt. ;)
Bitte jetzt nicht falsch verstehen, aber ich kann mich da nicht selbst betrügen, ich weiß einfach, wie es ausgehen wird und das ist für mich einfach "anders".
Natürlich geht das nicht eins zu eins. Deswegen schrieb ich ja auch: Die Originalerfahrung fehlt mir. Es ist ein Rollenspiel, eine Simulation. Aber so ungewöhnlich ist das nun auch nicht wieder nicht. Es gibt ja vielleicht auch hin und wieder Filme, die Du gerne öfter guckst. Und wenn Du Thriller wie z.B. "Psycho" oder "Das Schweigen der Lämmer" erneut siehst, dann machst Du Dich beim Wiedersehen auch "unschuldig", d.h. Du guckst "Psycho" immer wieder ein wenig so, als wärest Du zu Tode erschreckt, wenn der Schatten mit dem Messer plötzlich hinterm Duschvorhang erscheint. Du kannst natürlich auch die abgeklärte "Kenn ich ja eh schon"-Haltung einnehmen, aber das ist ja völlig langweilig.
eternity
17.08.2011, 01:10
...Du kannst natürlich auch die abgeklärte "Kenn ich ja eh schon"-Haltung einnehmen, aber das ist ja völlig langweilig.
Nööö, könnte ich nie, weil ich dazu viel zu emotional bin ;)
Aber dieser Unterschied zwischen auf etwas "vorbereit sein" und auf etwas "nicht vorbereitet sein", das ist eben der für mich entscheidende Kick.
Vielleicht mache ich da auch einfach etwas dicht, weil ich dieses einzigartige Gefühl des ersten Mal Erlebten genau so für mich behalten möchte. Ich weiß es nicht, ich mag da jetzt auch gar nicht näher darüber nachdenken, denn ich finde es genau richtig für mich, so wie es ist :)
Ich wollte nur sagen, dass ich es persönlich sehr erstaunlich finde, dass sich jemand in diese Situationen hineinversetzen kann.
Eigentlich bin ich schon weg und habe gar keine Zeit hier was zu schreiben, aber das Thema hat mich doch glatt noch mal gepackt.
Unter anderem, weil ich bei USFO gar kein Lena Fan war. Ich habe ins Viertelfinale mal reingeschaut, weil da so eine Osnabrückerin dabei war, über die die lokalen Zeitungen so einiges geschrieben haben. Und dann hat mich erst mal Jennifer gepackt. Lena fand ich ganz süß. Aber ihr "Gesang" hat mich nicht begeistert. Ich glaube, mir fehlte der Urknall. Den habe ich - nichts erwartend - beim ESC in Oslo erlebt. Als ich diese Performance mitbekommen habe, hatte ich den Eindruck, die flirtet mit ganz Europa. Und speziell mit mir. Und plötzlich konnte sie auch singen. Und wie!! Man hatte die eine Power !! Ich war von diesem Auftritt hin und weg. Und dann kam das dicke Ende, nämlich die Punktevergabe, das kennen wir ja alle. Ihre Reaktionen danach fand ich grandios. keine Show. Das war alles so offen und ehrlich. Und total geflasht war ich, als sie beim Interview mit Peter Urban ganz fürsorglich feststellte, "Mein Gott, Du zitterst ja." Das hat mich völlig umgehauen. Stellt Euch das mal vor. Eine gerade 19-Jährige gewinnt den größten Musikwettbewerb Europas und sorgt sich um einen Reporter, der zittert. Das hat mich völlig für den Menschen Lena eingenommen. Das war mein zweiter Urknall.
Ich wurde also ohne USFO aber durch den ESC lenafiziert. Erst danach habe ich im Internet die Auftritte und die Reaktionen Lenas mitbekommne. Ich weiß nicht, wie häufig ich den MySame Auftritt einschließlich Lenas Gefühlsausbruch hinterher, der Jury-Bewertungen und Lenas Glückseligkeit daraufhin gesehen habe. Für mich hat sich das alles zu einem Gesamtbild zusammengefügt. Zu einem Bild eines höchst interessanten, ungewöhnlichen jungen Menschen, der bzw. die begeisternd singen und mich unglaublich damit berühren kann.
Die Frage, ob das auch ohne ESC und USFO so hätte geschehen können interessiert mich nicht. Das Leben ist so, wie es ist. Es hat an dieser Stelle genau diese Wendung genommen. Lenas außerordentliche Fähigkeiten und ihre außergewöhnliche Persönlichkeit sind in genau diesem Zusammenhang deutlich geworden. Durch USFO und den ESC. Für mich auf diesem verspäteten etwas verschlungenen Weg, für andere auf ihrem jeweiligen Weg z.B. über USFO hin zu Lena. Das einzige, was für mich wichtig ist, ist, dass ich und wir alle das unglaubliche Glück hatten, so einer Künstlerin und so einen Menschen begegnen zu dürfen. Die Dankbarkeit dafür überwiegt alle anderen Fragestellungen.
Ich kann sehr gut verstehen, dass Euch diese Frage interessiert. Aber ist das wirklich wichtig, wie das Leben verlaufen wäre, wenn man auf der Allee an einer Stelle einen anderen Weg eingeschlagen hätte? Man kann es eh nie mit Sicherheit sagen. Vor allem kann man es nicht mehr ändern. (Außer in sehr seltenen Einzelfällen). Deswegen halte ich es für wichtiger, sich mit dem Leben zu beschäftigen, wie es ist und nicht damit wie es hätte sein können, wenn...
Wobei ich die Frage hier schon so verstehe, dass sie zur Klärung der Faszination der Person Lena beitragen soll. Aber USFO, der ESC und noch einmal der ESC sind ein Teil von Lenas Lebensallee geworden. Und einige der Bäume stehen auch an unserer Allee. Lasst uns an der Schönheit der Bäume erfreuen. Was wäre, wenn da andere Bäume stünden? Wir wissen es nicht. Last uns noch glücklicher sein, dass die Bäume da sind, wo sie sind und immer noch wachsen. Jetzt erst wissen wir, was wir verpasst hätten, wenn sie gar nicht da wären. Aber sie sind da. Gott sei Dank!!
Also ich kann für mich den ersten Teil der Frage relativ schnell beantworten.
Ohne Usfo wäre ich mit Sicherheit nicht am Lenafieber erkrankt. Ich hätte mir MCP nicht gekauft, wäre nicht zur LLT gegangen und wäre ganz bestimmt nicht am 22.Januar nach Köln gefahren um eine Gruppe genau so bekloppter zu treffen wie ich es bin. (sorry)
Zu Zweitens kann ich für mich sagen, ja es ist die gleiche Musik und die gleiche durchgeknallte Person aber für mich sind Ihre Auftritte und die jeweiligen Einspieler bei USFO der Ausschlaggebende Punkt.
Ihr Auftritt MySame ganz besonders, weil es ihr erster war, weil ich ihn bis jetzt für das größte halte was Sie gemacht hat eben weil es der erste Auftritt war. Und nein diesen habe ich nicht Live gesehen sondern erst einige Tage später online, und der Auftritt war es der mir den Boden unter den Füssen weg gezogen hat. :wub: http://www.lenameyerlandrut-fanclub.de/forum/images/smilies/Krank01.gif :faint:
Neija USFO war in so fern ein nützliches Format in dem Lena aber auch einfach unglaublich gute Auftritte hin gelegt hat, ich bin mir unsicher wenn ich dort My Casette Player gesehen hätte ob mich das auch berührt hätte, auf jeden fall nicht so krass.
Eine nicht unbedeutende Rolle kommen auch den Einspielern zu, ihr Klamotten Style bei USFO (wobei mich eher die lässigen und durchgeknallten Outfitts beeindruckt haben) und das Sie Jan Deley Scheisse findet.
Also lange Rede kurzer Sinn, für mich ist es einfach ihre großartige Leistung bei USFO selber (wobei ich das Finale mit Abstand am schwächsten fand, und das ist meine rein subjektive Wahrnehmung gewesen und steht desshalb nicht zur Diskussion)
Anders gefragt, welches Ereigniss hätte mich sonst so stark emotionall an diese Künstlerin binden sollen? Die Frage habe ich mir gestellt! Da wäre mit etwas Glück für mich nur noch USFD in Frage gekommen, aber erstens hätte ich das wahrscheinlich nicht verfolgt und zweitens (steinigt mich dafür) fand ich die Auftritte dort nicht so spannend wie bei USFO, ich war Live dabei und bin sehr dankbar dafür, aber diese grenzenlose entwaffnende Unbefangenheit die es mir angetan hatte fand ich dort nicht, die Einspieler waren nicht so sensationell komisch und Sie fand auch niemanden Scheisse. :-D Das ist keine Verurteilung sondern einigen Umständen geschuldet und für mich völlig Normal.
Meine "sentimentalen Erinnerungen" sagen mir also das gleiche wie Jupp.
Ach so, danke für den Thread und ich bin auch noch so bekloppt Nachts um 4Uhr da drauf zu antworten! gn8
Eins noch, Muenzi....Jupp fragt ja wie es ohne USFO und OSLO gewesen wäre! ("Man stelle sich vor, es hätte USFO und den ESC 2010 nie gegeben.")
juppmartinelli
17.08.2011, 07:58
Grandios, danke Euch allen! Ich finde es absolut faszinierend, dass die Einschätzungen das ganze Spektrum von "absolut essentiell" bis zu "wäre anders genauso gekommen" abdecken. Da sind so viele wichtige Punkte und Anregungen dabei, dass ich noch nicht sinnvoll antworten kann - ich hab noch nicht genug geschlafen, um das gedanklich zu verarbeiten. :D Kommt aber!
jakeharper
17.08.2011, 17:13
Ich musste erstmal eine zeitlang nachdenken…
Irre, wie die Zeit verflogen ist und wie selten man inzwischen an die USFO-Zeit denkt. Aber wenn man es, dank dieses Threads, nun doch wieder tut, dann ist alles wieder da. Und für mich hängt die ganze Entwicklung noch mit einer anderen Person zusammen…
USFO war für mich vom ersten Tag an Pflichtveranstaltung, da ich alle Raab-Experimente, insbesondere die musikalischen, sowieso immer verfolgt habe und im Gegensatz zu vielen anderen immer schon dachte, dass er trotz Tendenz zum Klamauk alles mit einer enormen Ernsthaftigkeit durchzieht. Somit hängt USFO direkt mit Raab zusammen. Bzw. Lena hängt mit Raab zusammen. Mein ESC-Interesse hängt mit Raab zusammen. Ohne Raab aus meiner Sicht somit kein persönlicher Urknall. Hätte die ARD mit Jörg Pilawa gecastet (gesponnen) wäre das völlig an mir vorüber gegangen. Oder wäre Lena (ESC wie von Jupp gewünscht außen vor gelassen) irgendwie aufgetaucht, hätte ich das erstmal nur am Rand wahrgenommen.
Was wäre dann passiert? Meiner Meinung nach hätte es für mich eher keinen Urknall gegeben. Satellite (angenommen den Song hätte es ohne ESC gegeben) hätte ich vermutlich als „ganz nett“ im Radio wahrgenommen. Lenas Auftritte in der Öffentlichkeit hätte ich vermutlich auch kaum beachtet. Man muss aber auch sagen dass dieser ganze Rummel ohne USFO/ESC nicht möglich gewesen wäre. Egal wie gut Lena ist, ohne diese Plattform wäre sie eine Newcomerin mit deutlich weniger Präsenz gewesen. Man hätte gar nicht die Gelegenheit gehabt, so viele magic moments zu erleben, wie es zu USFO möglich war. Hätte ich andere Shows mit Lena verpasst, hätte ich diese auch nie im Internet nachgeholt, so wie es viele hier mit USFO erst im Nachhinein gemacht haben. Ich schaue nicht gern TV am PC.
Ich habe also alles was USFO anging, nicht nur wegen Lena, sondern auch wegen Raab aufgesaugt. Man spürte dass sich bei den beiden etwas entwickelt und dass die anderen Kandidaten chancenlos waren. Die Konstellation USFO/RAAB/LENA/ESC war ein unfassbar grandioser Zufall. Eine Raab-Lena war also für mich sowieso die perfekte Wahl. Eine Bohlen/Lanz/Pilawa/Gottschalk-Lena oder eine zufällig in den Charts auftauchende Lena wäre mir nie auf Anhieb so ins Bewusstsein gerückt.
Es passt jetzt nicht zur Fragestellung, aber ich könnte jetzt wieder ausschweifend berichten, wie ich die USFO Auftritte wahrgenommen habe. Ich fieberte jeden Woche der Sendung entgegen, zu 70% in freudiger Erwartung auf Lenas Einspieler und Auftritte, zu 30% aufgrund der klasse Stimmung in der Show (super Kandidaten, die Jury, keine Zickereien), Casting wie man es besser nicht hätte machen können. Dass dann Lena nach dem ersten Aufritt bereits mein absoluter Favorit war, war von Anfang an ihrer Stimme und Ausstrahlung geschuldet, die im Vergleich auf einem anderen Level waren.
Insofern danke ich insbesondere Stefan Raab für diese ganze unfassbare Story, ohne die ich heute wohl auch nicht so ein großer Lena Fan wäre.
gauloises
17.08.2011, 20:17
Was USFO betrifft, war ich erst ab der 6. Show live dabei (wenn auch "nur" zu Hause vorm Fernseher), dies auch eher zufällig, Lena kannte ich bis dato nicht. Doch zu jener 6. Show kann ich nur sagen: Diese Momente des ungläubigen Staunens, der sofortigen und For-Ever-Infizierung, der Entstehung einer unfassbar grenzenlosen Empathie – das alles bleibt für mich einmalig, unwiederholbar, singulär. Bereits hier kann ich jupps Äußerung, dass ohne USFO "meine Bindung an Lena nicht dieselbe" wäre, voll und ganz bestätigen.
Darüber hinaus habe auch ich "My Same" sowie die weiteren ersten Auftritte Lenas erst nachträglich "erleben" dürfen. Und obwohl meine Infizierung bereits vor Betrachten dieser "Wiederholungen" erfolgt war, kann ich ebenfalls ausdrücklich bestätigen, dass das "nachholende nachvollziehen", wie jupp es nennt, nicht nur möglich ist, sondern sogar einen ungeheuren Effekt auslösen kann. Dieses nachvollziehen war für mich nicht einfach nur ein Hochgenuss und ein Kennenlernen besonderer Lieder - das war es alles auch -, sondern es ermöglichte mir das tiefere Eintauchen in einen, ja, jetzt sage ich es, geschichtlichen Moment, die Teilhabe an der Gleichzeitigkeit von "Erschaffung" und "Paukenschlag" (siehe bates' Post # 8).
Zwischenstand: Ganz egal, ob USFO "live" oder USFO "nachträglich" - Deine erste Frage, lieber jupp, ist nur zu bejahen.
Was die zweite Frage betrifft (mit der Erwähnung von bates' Post habe ich diese bereits angeschnitten), interessiert mich besonders auch die Zukunftsfähigkeit des USFO-Effekts, sofern es einen solchen je gegeben hat:
wem das zu unwahrscheinlich vorkommt, kann sich ja vorstellen, dass dieses Gedankenexperiment in der Zukunft spielt, im Jahr 20 von Lenas Karriere, wo man sich an ihre Anfänge vielleicht kaum noch erinnert
Ich glaube auch, dass es im Jahr 2021 oder 2031 Lenaisten geben wird, die USFO nicht kennen. Man könnte aber genauso spekulieren, dass es im Jahr 2021 oder 2031 Lenaisten geben wird, die USFO erst nach (oder gerade wegen) ihrer Infizierung kennenlernen werden. Denn ich gehe fest davon aus, dass diese Ausnahme-Künstlerin jederzeit ein überdurchschnittliches Interesse in ihrer Anhängerschaft auslösen wird, welches automatisch, früher oder später, immer auch zu USFO führen wird.
Gut, es kann natürlich sein, dass in fernerer Zukunft, zudem bei einer zu erwartenden immensen Weiterentwicklung von Lena, die USFO-Folgen eher die Bedeutung einer unterhaltsamen "Pflicht-Dokumentation" erhalten, anstatt als "essentielles, die ganze Bindung mitdefinierendes Element" wahrgenommen zu werden. Ich weiß es natürlich nicht. Aber ich würde aus heutiger Sicht auch nichts verneinen wollen ...
Zitat juppmartinelli "......
Frage 1:
Wer teilt die Intuition? Oder bin ich doch der einzige? (Vielleicht, aber es fällt mir schwer, das zu glauben.)
Frage 2:
Wer hilft mir, die Intuition zu verstehen? Denn eigentlich verstehe ich sie nicht. Die Musik wäre dieselbe. Lenas Persönlichkeit, ihre Äußerungen, ihre Schönheit wären dieselben. Warum erscheint es mir so, als wäre die Bindung nicht dieselbe?....."
zu 1.:Ich teile deine Intuition voll und ganz.
ZU 2.: Klar wäre die Musik dieselbe.Lena wäre dieselbe,alles wäre gleich,nur ich wäre anders.Ohne diesen Moment
"Lenas Geburt",wäre ich ein anderer Mensch.
Dieser Moment hat mich zutiefst berührt und verändert.
Es war auch an der Zeit.
Ohne diesen "essentiellen"Augenblick wäre ich ein anderer und ich würde Lena und ihre Kunst anders wahrnehmen.
Grombold
18.08.2011, 00:10
ohne den usfo-Sieg würde es eine Musik-Künstlerin Lena nicht geben.
Entweder hatte Lena die Ochsentour nie in betracht gezogen oder zu diesem Zeitpunkt schon aufgegeben und statt dessen andere handfeste Pläne entworfen.
Und dem 'My Same' "Urknallauftritt" kann ich nach wie vor nicht so viel wie anderen usfo Auftritten abgewinnen.
Würde man Lena jetzt überhaupt nicht kennen, so rein theoretisch, und nur über Radio damit konfrontiert, irgendwann würde es einen doch packen, zumindest ein wenig, daß man mehr wissen will und dann noch etwas mehr und dann alles. Wenn nicht bei dem einen song dann bei der nächsten Single.
Zu Frage 1 :
Für mich gilt ganz klar, ohne USFO hätte ich Lena vielleicht wargenommen, ganz gut gefunden --- und wieder vergessen.
Ich hatte zu USFO anfangs keinerlei Beziehung.Im "Spiegel" behauptete jemand : "Steht unser Kandidat für Oslo schon fest?", was mich dazu brachte Lena mal zu "googlen",so bin ich bei USFO gelandet.
Mit "My same" konnte ich nicht sooo viel anfangen, aber Lenas ehrlich zur Schau gestellte, unbändige Freude am Ende ihres Autritt's hat dann irgendwas in mir ausgelöst. Wäre Lena mir als "fertiger Star" aufgefallen hätte trotz guter Songs und guter Performanz nie so etwas entstehen können.
Das ist natürlich nur meine pers. Erfahrung, viele hatten sicher ähnliche Erlebnisse bei späteren Medien-Begegnungen mit Lena.
zu Frage 2 :
Die Frage , warum ist das alles so gekommen, stellt sich mir genauso, ein Grund mit, mich hier im Forum anzumelden. Leider (od. Gott sei Dank ??) hat sie sich für mich nicht schlüssig beantwortet. Viele kleine Dinge -- "thousend bits, a million parts, tiny pices" sind wohl zusammen gekommen, daß ich heute sagen kann, " Danke Lena , daß du für uns da bist ---"I like you "".
Ich möchte meinem Post noch etwas hinzu fügen.
Wer beim Urknall dabei war, mag vielleicht etwas schneller von Lena beeindruckt gewesen sein, aber viel anders werden seine Gefühle heute auch nicht sein, wenn er der ersten Stunde nicht beigewohnt hat.
Wiederum ganz wichtig sind für alle USFO und ESC und das eben nicht nur auf der gesanglichen Ebene. Lena hat von Anfang an ihr Innerstes glaubhaft und überzeugend preisgegeben und man hat es ihr abgenommen, natürlich auch bedingt durch die Tatsache, dass sie erst achtzehn war. Wäre Lena erst zehn Jahre später auf der Bühne erschienen, hätte ich sicherlich mehr Skepsis walten lassen. Mit achtzehn Jahren hat man eben noch nicht so viel schauspielerisches Talent über einen so langen Zeitraum eine nur öffentliche Rolle zu spielen, die von der privaten total abweicht. Die Presse bemängelt ja, dass Lena nichts von ihrem Privatleben preis gibt. Für mich ist das überhaupt nicht relevant, ob ich weiß wer ihre Eltern oder Freunde sind. Lena hat in ihren vielen Statements und Interviews so viel persönliches über sich preis gegeben (ich danke nochmal dem Forum, alleine hätte ich das alles gar nicht gefunden), wie ich es noch bei keinem Künstler erlebt habe. Und nun ist bei mir etwas eingetreten (ich hoffe, sie wird das niemals lesen, denn sonst wird sie mich zum Arzt schicken). Aufgrund nicht nur ihrer gesanglichen Qualitäten, sondern wegen ihrer Persönlichkeit, habe ich sie innerlich als ein Familienmitglied aufgenommen. Das klingt verrückt, aber es ist so. Ein Familienmitglied sieht man immer aus einer anderen Perspektive, als jeden anderen Menschen. Man freut sich riesig über seine Stärken und akzeptiert seine Schwächen und man fühlt sich mit verantwortlich über das Wohlergehen.
Ich denke, dass meine Gefühlswelt nicht anders wäre, wenn ich nicht Zeuge der ersten Stunde gewesen wäre. Es ist nur eine zusätzliche Bereicherung für mich.
vampire67
18.08.2011, 11:29
Wer beim Urknall dabei war, mag vielleicht etwas schneller von Lena beeindruckt gewesen sein, aber viel anders werden seine Gefühle heute auch nicht sein, wenn er der ersten Stunde nicht beigewohnt hat.
Wiederum ganz wichtig sind für alle USFO und ESC und das eben nicht nur auf der gesanglichen Ebene.
***
Ich denke, dass meine Gefühlswelt nicht anders wäre, wenn ich nicht Zeuge der ersten Stunde gewesen wäre. Es ist nur eine zusätzliche Bereicherung für mich.
ABER
es trifft nich die orginäre fragestellung.
Diese negiert ja die existenz von USFO und ESC und fragt dann nach dem möglichen zugang zu Lena als künstlerin.
Unter dieser premisse muss ich klar sagen das es ein wunder gewesen wäre wenn sie mir besonders aufgefallen wäre. Möglichwerweise schon, aber nicht in diesem familiären rahmen der es heute ist (@Rolwin: ich kann dein familäres gefühl völlig verstehen).
Als beispiel mag ich hier mal Amy Mcdonald anführen. Sie ist mir erst bei der WOK WM besonders aufgefallen, als ich eigentlich auf Lenas auftritt gewartet habe. Ich war vom auftritt beeindruckt, habe mir anschliessend beide platten in der extended version gegönnt und rauf und runter gehört. Es gefällt mir was die dame macht und bei gelegenheit werde ich mir vielleicht auch mal ein livekonzert gönnen, die nächste platte sowieso.
ABER, ich bin weder auf fan seiten von ihr unterwegs noch habe ich mich gar irgendwo angemeldet um mein gefühlsleben auszubreiten. Ich weiss auch nicht ob und wo aktuell für sie gevotet werden kann.
Und das wäre ziemlich sicher auch Lenas schicksal gewesen ohne USFO und ESC.
Alva Felize
18.08.2011, 12:27
hier wurde schon so viel tolles und wichtiges gesagt. danke dafür.
ja, ich teile die vermutung, dass die entdeckung durch usfo und esc ein mitnichten wichtiges glied zur persönlichen bindung an lena darstellt. auch ich kann die persönlichen usfo und esc erlebnisse nicht extrahieren von dem, was ich ihr und ihrer musik gegenüber heute empfinde.
vergangene momente als tief erfahrene geschehnisse mit einer person sind unmittelbar mit den gegenwärtigen empfindungen verknüpft, die man dem anderen menschen (oder weiter gefasst: auch einem anderem objekt) gegenüber hegt. so leben wir, so lieben wir. wir bewegen uns nicht autark durch die zeit, alles in unserer gefühls- und gedankenwelt ist verwachsen mit erfahrenem. für mich ist die form der entdeckung lenas daher so offensichtlich essentiell. ich glaube, unterbewusst gibt es millionen von empfindungen die ihre wurzeln in erlebtem haben, die weit über das hinaus gehen, was wir offensichtlich begreifen.
gerne möchte man glauben, dass man in einem anderen leben, in dem andere dinge geschehen wären (und lena nie zum casting gefahren wäre), auf einem anderen wege trotzdem die eigenen empfindungen und überzeugungen bestand hätten, und so wären wie sie in der erlebten realität heute eben sind. ich glaube es nicht. ich glaube wir werden viel mehr von unserer welt und den geschehnissen der zeit beeinflusst, als wir es uns eingestehen mögen. man gäbe dadurch zu, nicht so selbstbestimmt individuell zu sein, sondern beeinflussbar. ich denke, es ist letztendlich unsere reaktion und interaktion des eigenen ichs mit dem erlebten, die dazu führt, dass wir heute so empfinden. wobei das "ich" keineswegs eine untergeordnete rolle spielt. ich empfinde heute so gegenüber lena und ihrer musik, weil ich so war, wie ich war, als ich ihre entdeckung verfolgte, weil letztere so stattgefunden hat wie sie es eben tat, und weil ich resultierend damit verwachsen bin.
juppmartinelli
22.08.2011, 11:24
Nochmal Danke an Euch alle für Eure tollen Beiträge! Jeder Einzelne hat mich zum Nachdenken gebracht. Ganz besonders profitiert habe ich von rix, Rolwin, juergen, pLENArium, gauloises, alva felize und, como siempre, von bates und Walter Sobchak, aber auch von allen anderen. Ich werde nicht einzelne Posts zitieren, weil das zu aufwändig würde; außerdem sind manche Punkte auch von mehreren Beiträgen gleichermaßen geltend gemacht worden. Das Folgende präsentiere ich ausdrücklich nicht als meine Einsicht (wenn’s eine ist), sondern nur als meinen Versuch (!) einer Zusammenfassung dessen, was Ihr zusammengetragen habt (freilich ohne alle Einzelheiten würdigen zu können).
(Warning: theory ahead! Sorry muenzi. :D)
(1) 50 Ways of Loving Lena. Zunächst ist es hilfreich, eine Voraussetzung explizit zu machen, die sich für uns hier wahrscheinlich von selbst versteht, es aber nicht ist: Meine (unsere) Verbindung zu Lena – jene, die ich als essentiell an USFO geknüpft empfinde – ist eine, die sich zwar wesentlich, aber nicht ausschließlich auf Lenas musikalisches Schaffen richtet. Sie umfasst auch den Menschen Lena Meyer-Landrut. Diese Art der Beziehung zu LML ist aber nicht notwendig. Es ist eine Vielzahl von Bindungen an Lena denkbar. Man kann völlig legitimerweise eine ausschließlich musikalische Beziehung zu ihr haben, wie zu jedem anderen Musiker auch. Und man kann in der Tat vermuten, dass, je länger Lenas Karriere dauert und ihre Anfänge verblassen, die Zahl derjenigen zunehmen wird, die sich für LML ausschließlich musikalisch interessieren. Für solche Menschen ist USFO nicht notwendigerweise von Interesse, abgesehen von den dort dargebotenen Songs. Das ist anders im Fall der doppelten Bindung an Lena, die Musik und Mensch umfasst. (Dies ist im Übrigen – auch das ist mir jetzt erst klar geworden - tatsächlich genau die Bindung, die Lena mit der genialen Wortschöpfung „verliebtgemusikt“ beschrieben hat, weshalb ich im Nachhinein dreifach glücklich bin, dass wir dieses Wort im Geburtstagsgeschenk-Brief an sie zurückgeschickt haben.)
(2) Diese besondere Bindung an Lena ist im Forum in der Tat schon lange theoretisiert worden, mit am intensivsten im Wahrhaftigkeits-Thread und im Können-wir-Lena-kennen-Thread. Das muss hier nicht alles wiederholt werden, aber ein Aspekt dieser Geschichte ist für unseren Zusammenhang entscheidend. Einen Menschen zu kennen hat wesentlich etwas damit zu tun, nicht nur seine (charakterlichen) Eigenschaften zu kennen, sondern auch seine Geschichte, seinen (Lebens-)Lauf durch die Zeit. Menschen haben (Charakter-)Eigenschaften, aber sie sind nicht einfach Dinge, die solche Eigenschaften aufweisen. Sie haben eine Geschichte, in denen sie diese Eigenschaften entwickelt haben und auch wieder ablegen können. Und sie haben zugleich eine Vorstellung von dieser Geschichte – eine Geschichte über ihre Geschichte – , die ihr Selbstverständnis ausmacht und es ihnen erlaubt, ihre eigene Geschichte selbst in die Hand zu nehmen. (Wir sind Helden haben mit „Soundso“ ein wunderbares Lied darüber gemacht.) Ihre Lebensallee ist ihnen nicht vorgeschrieben. Sie können die Richtung wechseln. Menschen gestalten und entwerfen sich selbst als die, die sie sind. Sie sind für sich selbst nicht nur so-und-so geartet, sondern sie sind die, die von da-und-dort kommen (und deswegen so sind, wie sie sind) und da-und-dort hinwollen (d.h. anders werden wollen und können, als sie sind). Eine nackte Auflistung der Dinge, die ein Mensch in seinem Leben getan hat, ist keine Geschichte über diesen Menschen – keine Biographie. Es wird erst eine daraus durch die Wünsche, Motive und Gründe, die diesen Menschen selbst bewogen zu haben, seinen Weg so und nicht anders zu gehen.
(3) Nun wäre es naheliegend zu sagen: Dass USFO so wichtig für meine (unsere) Bindung an Lena ist, hat einfach damit zu tun, dass man sie im Rahmen dieser Sendung als Mensch besonders gut kennen lernen konnte. Das ist auch nicht falsch, aber es scheint mir nicht die ganze Wahrheit zu sein. Denn warum sind mir dann alle möglichen späteren Dokumente, in denen man von Lena und ihrer Geschichte noch viel mehr erfährt, nicht halb so teuer? Der Punkt kann nicht sein, dass USFO hier besonders informativ war. Der entscheidende Punkt ist vielmehr: Bei USFO erfahren wir nicht nur etwas über Lenas Geschichte. Es ist unendlich viel besser: Wir erleben sie. Es ist natürlich nur ein winziger Ausschnitt, aber doch einer der entscheidenden Wendepunkte ihres Lebens, von dem wir hier nicht eine Berichterstattung zur Verfügung haben, sondern der sich selbst vor unseren Augen abspielt: der Moment, wo das Mädchen zum Star wird, der es offensichtlich die ganze Zeit schon gewesen ist, dabei aber unfassbarerweise das Mädchen bleibt. Es ist aber weniger die konkrete Gestalt dieses Momentes, die ich für entscheidend halte, als die formale Tatsache, dass es diesen Moment als einen öffentlichen Moment gab. Das erklärt, warum die USFO-Momente genauso wie der ESC 2010 (für den dasselbe gilt) so unendlich viel wichtiger sind als alle Interviews – die keine miterlebte Lena-Geschichte sind – und selbst als beispielsweise der ESC 2011, der zwar live miterlebt wurde, es aber an biographischer Wichtigkeit mit den beiden erstgenannten nicht aufnehmen kann.
(4) Und warum ist das Ganze nun etwas, das mich nicht in erster Linie kognitiv betrifft – mich interessiert –, sondern mich emotional, ja existentiell packt? Ziemlich klar – und fast trivial, sobald man es ausspricht: Der Moment von Lenas Geschichte, den wir beim Ansehen der USFO- und ESC-Filme miterleben dürfen, ist nicht nur ein Moment ihrer Geschichte – ein Baum auf ihrer Lebensallee –, sondern ist zugleich ein Moment unserer eigenen Lebensgeschichte. Ihr Baum ist unser Baum. Er wächst an der Stelle, wo unser aller Alleen sich kreuzen. Wir waren im buchstäblichen Sinne dabei. Wenn wir zu den Glücklichen gehören, die sich als die Alten aus der Castingscheiße bezeichnen dürfen, dann haben wir vor dem Fernseher mitgefiebert und Lenas Auftritte waren Teile unserer Lebensplanung. Ich wette, viele von uns können noch sagen, was bei ihnen los war, zu der Zeit – vielleicht sogar an dem Tag –, als Lena dieses oder jenes Lied sang. Und selbst wenn man USFO bzw. den ESC aufgrund späterer Lenafizierung erst nachträglich entdeckt hat, ist es doch so, dass wir diese Verbindung von Lenas Leben mit unserem retrospektiv herstellen können. Dieses Beteiligtsein ist etwas, das späteren Lena-Fans, die heute vielleicht erst fünf Jahre alt sind, nicht mehr möglich sein wird. Selbst wenn auch sie sich vielleicht noch für USFO interessieren werden: Für sie wird es buchstäblich nur Geschichte sein – nicht ihre Geschichte. Das heißt nicht, dass ihre Bindung an Lena weniger intensiv sein wird. Aber es wird eine andere sein.
Nun habe ich diesen wundervollen Thread entdeckt, alles gelesen, und die Zusammenfassung vollkommen nachvollziehen können. Zur eigentlichen Fragestellung ist denke ich schon alles gesagt, was ich so sagen könnte. Trotzdem werde ich hier nochmal meine Geschichte vortragen, vielleicht bringt sie den ein oder anderen noch auf neue Gedanken.
Obwohl es sehr viele Gemeinsamkeiten der Lenafizierung gibt, so hat doch jeder seine eigenen Empfindungen. Auch meine Geschichte beginnt am 2.2.2010, allerdings vollkommen anders. Ich war quasi ein USFO-Fan, oder Raab-Fan, zumindest in dem Maße, wie ich mir mein persönliches Maximum an Fansein vorstellte. Ich hätte nie für USFO oder Raab irgendwo gevotet, wäre wahrscheinlich nie bis nach Köln gefahren für eine seiner Shows - einfach viel zu weit, unverhältnismäßig weit weg. Ich freute mich aber auf die USFO-Sendung, und ich mochte die UFSO-Sendung. Auch schon vor der letzten Kandidatin. Dann kam der Einspieler und dachte ich mir: Was ist das denn für eine? Kann die sich nicht ordentlich artikulieren? Soll das witzig sein? Was labert die denn da? Dann der Auftritt. Gar nicht meine Art von Musik. Ich hatte auch den Eindruck, dass sie nicht richtig singen kann. Und dann tobte das Publikum. Und ich verstand es nicht. Was finden die denn an der? Die ist doch total komisch.
Mich juckte es nicht weiter, denn auch damals war ich kein Hater. Sie war halt nicht mein Ding. Noch nicht. Die zweite USFO-Sendung gefiel mir genau wie die erste, ich vermisste keine Lena. Dann die dritte Sendung, Diamond Dave. Wieder nichts für mich. Aber sie zieht ihr Ding durch, sie macht ihr eigenes daraus. Sie ist besonders, das konnte ich feststellen. Zu dieser Zeit irgendwann suchte ich über einige Kandidaten im Internet. Früher oder später bin ich auch auf dieses Forum gestoßen, anmelden war aber damals noch gar kein Thema. Auf den Internetseiten der Radiosender sah ich auch, dass Lena meilenweit vorn liegt. Ich hatte keinen Favoriten, ich wollte nur beobachten, was Raab so zum ESC schickt. Mitfiebern war gar kein Thema, es konnte ja ESC-technisch eigentlich nur besser werden.
Zeitlich kann ich das alles gar nicht mehr genau einordnen, jedenfalls fand ich im Internet auch Backstage von USFO. Ich kann auf jeden Fall sagen: Ab dann wuchs meine Begeisterung für Lena mit jedem Schnipsel, das ich von ihr sah. Die Einspieler fand ich inzwischen richtig gut, lustig. Ich lernte Lena besser kennen, wusste, dass sie genau wie ich gerade Abitur macht. Auch das hat zur Bindung beigetragen. Die Songs, die Lena performte, näherten sich meinem Musikgeschmack - Foundations, New Shoes, Mouthwash. Ich konnte jetzt auf jeden Fall etwas anfangen mit Lena. Und dann kam mein persönlicher Urknall. Also nicht wirklich ein Urknall, denn wie ich bereits beschrieben habe, lief das alles ja schleichend ab bei mir. Es kam mein persönlicher erster Magic Moment.
Neopolitan Dreams beginnt, möglicherweise der erste Song von Lena, den ich bereits vorher kannte (ich glaube aus einer T-Online Werbung). Das Intro nähert sich dem Ende, die Glöckchen verstummen - und ein Lächeln huscht über Lenas Gesicht. Aber nicht nur über ihres. Ich kann nicht anders und muss grinsen. Direkt, ohne nachzudenken, ohne etwas lustig zu finden. Einfach so. Sie hat es geschafft, über das Fernsehen Emotionen zu übertragen. Wahnsinn. Bei Mr. Curiosity war ich dann erstaunt über ihre Wandlung, Lovecats war wieder nicht so meine Stilrichtung.
Ähnlich wie cyberscout war ich mir auch (seit ich online Lenas 10x größeren Balken sah) ziemlich sicher, dass Lena gewinnt. Nach Durstis Ausscheiden umso mehr. Lena gewann, sie war jetzt "Unser Star", umso mehr beschäftigte ich mich mit ihr. Ich kann gar nicht sagen, wann ich Fan wurde. Es wurde einfach immer mehr.
Lange Rede, kurzer Sinn: Für mich war USFO essentiell. Ich wollte nochmal darlegen, wie lange es brauchte, mich von Lena zu überzeugen. Das ging nicht mit einem Auftritt. Das ging langsam und stetig - und das wäre ohne USFO/ESC bestimmt nie der Fall gewesen. USFO war eine interessante Sendung, die normale Menschen zeigte, die auf die Bühne traten. Und wir erlebten, was sie erlebten. Keine Show, sondern echt. Das hat mich an USFO begeistert und nur so konnte ich Lena besser kennen lernen.
Lieber Jupp, deine Zusammenfassung hinterläßt bei mir, keine offenen Fragen mehr. Ich bin mir sicher, dein Eröffnungspost hat sich für alle gelohnt....vielen Dank dafür.
Peter M. aus V.
23.08.2011, 01:55
@jupp, eine Antwort sofort nach dem Lesen - die anderen Beiträge muss ich nachholen.
Ich bin ja einer von den "Post- Usfo- Lenaisten", gesehen habe ich sie im ESC-Finale 2010, die Bindung begann schon am Tag darauf um 15 Uhr, spätestens aber am 22.15 Uhr - ohne Usho. Aber ich glaube, aus ähnlichen Gründen, vielleicht mehr über Lenas Auftreten als über die Musik oder die Performance. Natürlich habe ich versucht, Usfo nachzuholen. Ganz ist es mir nie gelungen, ich glaube, ich habe einzelne Auftritte immer noch nicht gesehen, ich würde mich riesig freuen, wenn es eine Zusammenstellung aller ihrer Usfo- Auftritte zu kaufen gäbe. Was ich aber festgestellt habe: Wer die ganze Show von Februar an mitverfolgt hat, hat ganz sicher eine besondere Beziehung zu Lena aufgebaut. So wie bei diesem Casting war sie nie wieder. Ihre Auftritte hatten eine andere Ursprünglichkeit, eine andere Impulsivität als später. Ihre Reaktionen auf die Jury- Kommentare waren so spontan, begeistert, überrascht, überraschend, dankbar, persönlich, unmittelbar. Das hat mich auch im Nachhinein in meiner Bindung an Lena sehr geprägt. Das war es ja auch, was mein Interesse an ihrer Person so stark werden ließ, viel stärker als das an ihrer Musik. In dieser Zeit stand neben der (werdenden) Künstlerin Lena noch ganz stark der Mensch Lena Meyer-Landrut auf der Bühne. Inzwischen ist es mehr die Künstlerin - nicht das der Mensch LML fehlte, aber er ist doch deutlich zurückgenommen. Deshalb sind wir ja wohl auch hinter jedem Interview- Schnipsel oder jeder kleinen Äußerung hinterher: weil uns der Mensch Lena so sehr interessiert, weil sie mit ihrer Persönlichkeit der Gegenstand unserer Gedanken ist. (Vielleicht fällt es deshalb dem einen oder anderen auch schwer, sich nicht für Privates von Lena zu interessieren.)
Insofern glaube ich, dass Usfo wirklich eine ganz andere Bindung an Lena erzeugt, egal ob direkt erlebt oder später nachvollzogen. Das Format Usfo hat nur insofern eine Rolle gespielt, als es Lena den Raum gab für ihr Lena- sein. Maßgeblich für das Entstehen der Bindung ist aber, davon bin ich überzeugt, ihr "Lena- Sein" an sich.
Und vor dem sentimentalen Blick zurück auf die "Usfo"- Lena, die es so nicht mehr gibt, bewahrt uns Lena selbst (zumindest ein bisschen) mit ihrem neuen Video. Oder?
holm otto
23.08.2011, 02:23
Bei iTunes kann man die USfO Folgen kaufen;) 1Folge für 1,99 oder alle 8 für 9.99 Euro.:thumbsup:
Und vor dem sentimentalen Blick zurück auf die "Usfo"- Lena, die es so nicht mehr gibt, bewahrt uns Lena selbst (zumindest ein bisschen) mit ihrem neuen Video. Oder?
Da stimme ich dir zu. Eine USFO-Lena, ESC-Lena, Flughafen-Hannover-Lena gibt es nicht mehr und viele Journalisten haben geschrieben, Lena hat sich verändert. Für mich hat sich Lena überhaupt nicht verändert, außer die normale Entwicklung, dass man ins Berufsleben einsteigt und eben ein Jahr älter geworden ist und ein Jahr mehr Lebenserfahrung hinzu gekommen ist. Wer Augen hat zu Sehen und Ohren hat zu Hören, konnte sehr wohl erkennen, dass Lena sich in ihren Grundeigenschaften überhaupt nicht verändert hat. Ich erinnere nur an die Verleihung des Echo`s. Ich habe noch nie erlebt, dass ein Künstler bei dieser Auszeichnung so viel Freude und Lebensfreude versprüht hat, da war wieder die USFO-Lena-My Same. Der berührende Abschluss bei der LLT-Köln, da war wieder die ESC-Lena. Nun das WAM-Video, voll mit Spiel, Spaß und Frohsinn, dabei auch noch sexy. Alles Attribute, die man bereits in den USFO-Einspielern sehen und erkennen konnte.
Ich bin mir sicher, dass es so weiter gehen wird und auch schauspielerisch wird noch einiges hinzu kommen, denn Lena wird sich in ihren Grundtendenzen nicht verändern, solange nicht etwas gravierend, einschneidendes passiert, dass jeden Menschen aus der Bahn werfen würde.
Grundsächlich, wer Lena zu USFO-Zeiten erlebt hat, hatte es sehr schwer sich ihrer zu entziehen. Ich konnte und wollte es auch nicht und es hat mein Leben bereichert.
Aber, es wird auch in Zukunft genug Gründe geben, sich in diese Frau künstlerisch zu verlieben.
So wie bei diesem Casting war sie nie wieder. Ihre Auftritte hatten eine andere Ursprünglichkeit, eine andere Impulsivität als später. Ihre Reaktionen auf die Jury- Kommentare waren so spontan, begeistert, überrascht, überraschend, dankbar, persönlich, unmittelbar. Das hat mich auch im Nachhinein in meiner Bindung an Lena sehr geprägt. Das war es ja auch, was mein Interesse an ihrer Person so stark werden ließ, viel stärker als das an ihrer Musik. In dieser Zeit stand neben der (werdenden) Künstlerin Lena noch ganz stark der Mensch Lena Meyer-Landrut auf der Bühne. Inzwischen ist es mehr die Künstlerin - nicht das der Mensch LML fehlte, aber er ist doch deutlich zurückgenommen.
Das sind genau die Gründe, aus denen ich nicht mehr so intensiv Fan von Lena sein kann. Denn Lena als Künstlerin nach dem norwegischen ESC... so wirklich konnte mich das nicht überzeugen. Insbesondere ihren Auftritten bei USFD kann ich überhaupt nichts abgewinnen. Mag sein, dass sie mich als Künstlerin wieder mehr begeistert hätte, wäre ich live bei ihren Konzerten gewesen. Seit Rüsselsheim weiß ich, was für eine große Wirkung sie live auf ihr Publikum ausübt. Da ich aber nicht da war kann ich nur resigniert und traurig feststellen, dass mein Fansein mittlerweile doch stark Schaden genommen hat.
holm otto
24.08.2011, 01:15
Das sind genau die Gründe, aus denen ich nicht mehr so intensiv Fan von Lena sein kann. Denn Lena als Künstlerin nach dem norwegischen ESC... so wirklich konnte mich das nicht überzeugen. Insbesondere ihren Auftritten bei USFD kann ich überhaupt nichts abgewinnen. Mag sein, dass sie mich als Künstlerin wieder mehr begeistert hätte, wäre ich live bei ihren Konzerten gewesen. Seit Rüsselsheim weiß ich, was für eine große Wirkung sie live auf ihr Publikum ausübt. Da ich aber nicht da war kann ich nur resigniert und traurig feststellen, dass mein Fansein mittlerweile doch stark Schaden genommen hat. Es ist immer wieder schön zu sehen wie Sätze aus dem Zusammenhang gerissen werden um sie so zu deuten wie man sie braucht.:-!
Das sind genau die Gründe, aus denen ich nicht mehr so intensiv Fan von Lena sein kann. Denn Lena als Künstlerin nach dem norwegischen ESC... so wirklich konnte mich das nicht überzeugen. Insbesondere ihren Auftritten bei USFD kann ich überhaupt nichts abgewinnen. Mag sein, dass sie mich als Künstlerin wieder mehr begeistert hätte, wäre ich live bei ihren Konzerten gewesen. Seit Rüsselsheim weiß ich, was für eine große Wirkung sie live auf ihr Publikum ausübt. Da ich aber nicht da war kann ich nur resigniert und traurig feststellen, dass mein Fansein mittlerweile doch stark Schaden genommen hat.Für mich waren die USFO-Auftritte lange unerreicht, auch die Liveauftritte bei Opel in Rüsselsheim (nur im Internet gesehen) oder USFD (zumindest so wie es im Fernsehen rüberkam) kamen für mich nicht da ran. Aber eines war für mich klar, zu einem Konzert der richtigen Livetour muß ich hin, und da zeigte sich tatsächlich, wie gut Lena live ist, mit einer Band die mindestens so gut war wie die Heavytones, Lena in meinen Augen viel besser als (bis dahin) auf CD und durchgehend mitreißend, ich würde dieses Konzert (in Frankfurt, bei den folgenden 6 Terminen hat sie sich ja wohl noch weiter gesteigert) vor USFO einordnen. Ich denke, da hast du wirklich etwas Essentielles verpaßt, und keiner kann wissen, ob man Lena so noch einmal erleben kann. Hast du denn wenigstens die DVD oder die gekürzten TV-Mitschnitte gesehen?
juppmartinelli
24.08.2011, 02:51
Wer die ganze Show von Februar an mitverfolgt hat, hat ganz sicher eine besondere Beziehung zu Lena aufgebaut. So wie bei diesem Casting war sie nie wieder. Ihre Auftritte hatten eine andere Ursprünglichkeit, eine andere Impulsivität als später. Ihre Reaktionen auf die Jury- Kommentare waren so spontan, begeistert, überrascht, überraschend, dankbar, persönlich, unmittelbar. Das hat mich auch im Nachhinein in meiner Bindung an Lena sehr geprägt. Das war es ja auch, was mein Interesse an ihrer Person so stark werden ließ, viel stärker als das an ihrer Musik. In dieser Zeit stand neben der (werdenden) Künstlerin Lena noch ganz stark der Mensch Lena Meyer-Landrut auf der Bühne. Inzwischen ist es mehr die Künstlerin - nicht das der Mensch LML fehlte, aber er ist doch deutlich zurückgenommen.
Danke, Peter! "Nie wieder" würde ich zwar nicht sagen - es gibt sie immer noch, diese völlig unverstellten Momente (es ist kein Wunder, dass DUSLOG mit einem solchen begann, samt dem offenen Geständnis von Lukas Heinser, nun wieder zu wissen, warum er in Lena verknallt ist), aber sie sind seltener geworden. Insofern stimme ich Dir zu. Dennoch glaube ich, es ist doch mehr, als dass USFO nur eine besonders gute Bühne für das Lena-Sein abgab (s.o.).
Axel1954
24.08.2011, 11:57
Wer daran glaubte das Lena immer so sein würde wie bei USFO ist ziemlich weltfremd, alles was auf einen Menschen einstürmt prägt ihn, vor allem in so jungen Jahren.
Mich fasziniert an Lena nicht diese eine Momentaufnahme USFO, ich finde es viel spannender ihr Entwicklung zu beobachten und wo sie hingeht, deshalb schaue ich kaum noch zurück. Das was sie aus sich macht ist der große Reiz, das zu beobachten und natürlich ihre Musik, die hat auch einen besonderen Reiz, weil sehr aussergewöhnlich.
Ich bin dankbar dafür Lena 2.2.10. gleich gesehen zu haben, von da an habe ich versucht alles von ihr mitzubekommen. Es hat mal sinngemäß jemand gesagt er wollte sich satt sehen aber er wurde immer hungriger. Ein Forist hat mal geschrieben, endlich ist das Wort gefallen LIEBE. Ich habe grosse Schwierigkeiten mir selber einzugestehen das es so ist. Jupp hat es wunderbar beschrieben, diese Gesten, die Bewegungen, wie sie spricht, das hat uns doch auch an unserer ersten grossen Liebe so fasziniert.
Was sich etwas verändert hat, sie ist älter geworden. Man kann doch nicht Jahre lang 18 bleiben......
Ich bin ein alter Mann 64, habe mich geschämt anfänglich für diese wir nennen es mal Verehrung die ich Lena entgegen bringe. Dann ist es mir mit viel Mühe und nach eingen Versuchen gelungen mich hier anzumelden. Das Lesen von all diesen teilweise grandiosen Beiträgen hat mich dann beruhigt. Vielen Dank an alle.
LilyHydrangea
24.08.2011, 12:07
Ja natürlich wird Lena nie wieder die USFO-Lena sein.
Sie wird auch nie wieder die USFD-Lena sein, oder die von der Live-Tour 2011.
Sie wird nie wieder den ESC gewinnen, weil sie gar nicht mehr teilnehmen möchte (es sei denn sie kommt irgendwann doch noch mal auf die Idee xD) und nein, auch die WAM-Lena wird sie nie wieder sein.
Das sind alles nur einmalige Momentaufnahmen, auf die man Lena nicht festnageln sollte. Manchmal hab ich das Gefühl, Lena verändert sich fast täglich und hat neue Überraschungen für uns parat. Einmalige Überraschungen. Klar, USFO war genial, USFO war toll, aber das hst Lena längst hinter sich gelassen, um zu neuen spannenden Ufern aufzubrechen.
Hast du denn wenigstens die DVD oder die gekürzten TV-Mitschnitte gesehen?
Die gekürzten TV-Mitschnitte habe ich gesehen und sie haben mir gut gefallen. Allerdings beinhalten sie für mich nicht die Magie der USFO-Auftritte.
Die gekürzten TV-Mitschnitte habe ich gesehen und sie haben mir gut gefallen. Allerdings beinhalten sie für mich nicht die Magie der USFO-Auftritte.Einige der besten Titel fehlen bei den TV-Mitschnitten (unterschiedlich je nach Sender). Klar gibt es immer Unterschiede, und die Tour war ja in sehr großen Hallen, auf jeden Fall solltest du die Akustik-Tour nicht verpassen!
Und vor dem sentimentalen Blick zurück auf die "Usfo"- Lena, die es so nicht mehr gibt, bewahrt uns Lena selbst (zumindest ein bisschen) mit ihrem neuen Video. Oder?
Das kann ich nur voll unterstreichen.
Kein Mensch (auch kein verrückter Fan wie wir ) kann erwarten, daß Lena für immer die"USFO - Lena" bleibt, denn das würde ihre natürliche Ausstrahlung von damals nachträglich unglaubwürdig erscheinen lassen. Die Menschen lernen , wachsen mit neuen Aufgaben und Situationen. Kurz -- man wird erwachsener.
Und doch..... es gibt sie noch, die USFO-Lena.
In vielen kleinen Momenten und Gesten, auch in unseren Erinnerungen und ganz besonders in unser aller Herzen !!!
Peter M. aus V.
24.08.2011, 22:19
Natürlich verändert sich Lena, das soll auch so sein. Natürlich verändert sie sich schnell, wie alle jungen Leute. Sicher verändert sie sich aufgrund der unglaublichen Veränderungen ihres Lebens auch viel schneller als andere junge Leute.
Auch für mich ist dieser Prozess der Veränderung so spannend, heute der Kern meines Fan- Seins. Aber meine Beobachtungen sind nicht punktuell, auf die Gegenwart bezogen, sondern ich versuche immer auf das Ganze zu schauen, Entwicklungen zu sehen. Und das geht nur, wenn man die Linie von Anfang an verfolgt. Lenas Karriere hat eine Geschichte, eine besondere Geschichte, und die beginnt mit USFO.
Jupps Anliegen war aber wohl nicht ein Bedauern über Lenas Veränderungen, sondern die Frage, warum ihn USFO stärker an Lena bindet als alles andere. Und da bin ich der Meinung, wie ich oben geschrieben habe, es ist das "Lena- Sein" an sich, das in dieser Zeit so besonders deutlich sichtbar wurde. USFO als Format hat dies zwar nicht hervorgerufen oder besonders gefördert, aber doch eine gute Bühne dafür geboten.
Es gibt ja diesen Satz "Schau nach vorn und nicht zurück", der sich aber auch nur auf negative, zurückliegende Begebenheiten bezieht.
Positive Ereignisse aus der Vergangenheit sollte man sich immer wieder aus seinem Gedächtnis hervorholen. Man ist dann noch lange kein ewig Gestrieger, sondern man kann so viel Lebensfreude mit in den Alttag nehmen.
Bei Lena gelingt mir das immer. Da keiner von uns mit Lena zusammen lebt, ist alles immer Vergangenheit, aber eine wunderschöne:)
Tiny Tim
01.09.2011, 01:11
Im Grunde ist das, was Lena seit dem 02.02.2010 widerfahren ist, in jeder Hinsicht das Unwahrscheinlichste, was einem Menschen überhaupt passieren kann. Von der Schulbank weg in kürzester Zeit zur Nationalheldin und Über-Popstar gekürt, hat sie kühlen Kopf bewahrt und dem Robbie-Williams-Diktum, über Nacht berühmt zu werden sei die größtmögliche Bewusstseinsexplosion, einen lässigen Kontrapunkt entgegengesetzt. Jetzt, nach der erwartbaren Abkühlung, strukturiert sie ihr Leben neu, indem sie ein geisteswissenschaftliches Studium ohne Verwertungsdruck beginnt und ihre Gesangskarriere auf Normalmaß einschwenkt, während aber die Möglichkeiten, die sie sich durch ihren phänomenalen Erfolg geschaffen hat, ihr ungeschmälert sich darbieten. Brainpool-Chef Jörg Grabosch sagte laut Imre Grimm, Lena habe bei Brainpool Carte Blanche, also unbeschränkte Handlungsfreiheit. Was das bei einer der bedeutendsten Fernsehproduktionsfirmen und Künstleragenturen Deutschlands bedeutet, kann man sich nur vorstellen, wenn man sich vor Augen hält, welche Aktionsfelder Brainpool alles in allem beackert. Und diese Möglichkeiten kann Lena zweifellos ausschöpfen, denn sie ist wohl das augenfälligste Multitalent, auf das ich je aufmerksam geworden bin; dabei sind ihr nach wie vor jegliche Allüren abhold.
In 20 Jahren wird sie meiner Einschätzung nach in weiter Übereinstimmung als eine neue Marlene Dietrich anerkannt sein, und dann wird ihr spektakulärer Start ins Show-Business für viele Leute, die sie erst in den nächsten Jahren kennenlernen werden (insbesondere für diejenigen, die jetzt erst geboren werden*), ein besonderes Überraschungsmoment bereithalten. Denn so groß ihr Ruhm dann auch sein wird - der kometenhafte Aufstieg zur umjubelten und umschwärmten Ikone mit Siegerkranz im Haar binnen vier Monaten besitzt eine solche imaginäre Gewalt, dass die Neuentdeckung dieser Bilder vom Frühling 2010 in zwanzig Jahren für viele Menschen einen ungeheuren Aha-Effekt bereithalten wird. Sie werden etwa sagen: "Wie denn, Lena Meyer-Landrut war schon als Teenager so berühmt? Und das ausgerechnet in so einem trashigen Kontext? Und warum erfahren wir das erst jetzt?!" Denn ich habe keinen Zweifel, dass ihre künstlerische Vielseitigkeit schon recht bald ihre spektakulären Anfänge in den Hintergrund drängen werden, so dass in wenigen Jahren nur noch die Zeitgenossen von heute gelegentlich daran denken, während Andere USFO und den ESC gar nicht mehr im Blick haben werden. Sie wird die Neuentdeckung von USFO und ESC in basses Erstaunen versetzen; sie werden darin den gleichen Zauber entdecken, der uns den Kopf verdreht hat, doch mit 20 Jahren Abstand wird er mit einer seltsamen Patina besetzt sein, die ihn in gewisser Weise irreal erscheinen lassen wird. Denn von einer gereiften Künstlerin mit weitgefächertem Talent vermutet man nicht, dass sie schon als Jugendliche mit einem wahren Urknall auf der Bühne erstrahlt ist; man ist viel eher geneigt zu glauben, dass sie nach jahrelangem Studium und allmählicher Reifung auf kleinen und mittleren Bühnen schließlich zu voller Größe gewachsen ist. Ja, ich glaube, viele Leute werden in zwanzig Jahren noch ihr blaues Lovely-Lena-Wunder erleben. ;)
* Irgendwann im Jahr 1990 träumte ich den Traum von der perfekten LP (die CD hatte sich noch nicht endgültig durchgesetzt, zu jener Zeit besaß ich noch keine einzige), die nie langweilig wird, die so großartig ist, dass man sie immer wieder hören will, und die alle populären Musikstilarten in sich vereint. Das mag wohl auch in etwa 9 Monate vor dem 23.5.1991 gewesen sein... http://www.lenameyerlandrut-fanclub.de/forum/images/smilies/smilie_girl_231.gif
Brummell
01.09.2011, 01:14
@Walter Sobchack
:faint:
* Irgendwann im Jahr 1990 träumte ich den Traum von der perfekten LP (die CD hatte sich noch nicht endgültig durchgesetzt, zu jener Zeit besaß ich noch keine einzige), die nie langweilig wird, die so großartig ist, dass man sie immer wieder hören will, und die alle populären Musikstilarten in sich vereint. Das mag wohl auch in etwa 9 Monate vor dem 23.5.1991 gewesen sein... http://www.lenameyerlandrut-fanclub.de/forum/images/smilies/smilie_girl_231.gif
Also nach dieser Anekdote solltest du Lena eher mit Athene, als mit Aphrodite vergleichen. Immerhin war Athene die "Kopfgeburt" eines Mannes.
Tiny Tim
01.09.2011, 02:00
Also nach dieser Anekdote solltest du Lena eher mit Athene, als mit Aphrodite vergleichen. Immerhin war Athene die "Kopfgeburt" eines Mannes.
Mich an meinen Traum von damals zu erinnern bedeutet noch lange nicht, zu behaupten, er habe sich in Lena materialisiert. Das würde ich nie wagen! Aber ein schöner Traum war es, und die zeitliche Koinzidenz gefällt mir außerordentlich. ;)
Mich an meinen Traum von damals zu erinnern bedeutet noch lange nicht, zu behaupten, er habe sich in Lena materialisiert. Das würde ich nie wagen! Aber ein schöner Traum war es, und die zeitliche Koinzidenz gefällt mir außerordentlich. ;)
Prophetischer Traum also. Sowas ist schon vor 4000 Jahren einem König in Babylon passiert.
Mich an meinen Traum von damals zu erinnern bedeutet noch lange nicht, zu behaupten, er habe sich in Lena materialisiert. Das würde ich nie wagen! Aber ein schöner Traum war es, und die zeitliche Koinzidenz gefällt mir außerordentlich. ;)
Na komm, dass der Text diese Lesart einem geradezu aufdrängt, wirst Du aber schon, wie ziggy sagen würde, ein bisserl geahnt haben. Mich hat sie eben jedenfalls vor Lachen fast vorm Stuhl fallen lassen, ein unerwarteter Schlusspunkt in Deiner hyperrealistischen Zukunftsvision, eine Fußnote, die dem ganzen die Krone aufsetzt :).
Tiny Tim
01.09.2011, 02:16
Prophetischer Traum also. Sowas ist schon vor 4000 Jahren einem König in Babylon passiert.
Ui - das geht ja runter wie Zedernöl! :)
Axel1954
01.09.2011, 12:33
Es gibt ja diesen Satz "Schau nach vorn und nicht zurück", der sich aber auch nur auf negative, zurückliegende Begebenheiten bezieht.
Positive Ereignisse aus der Vergangenheit sollte man sich immer wieder aus seinem Gedächtnis hervorholen. Man ist dann noch lange kein ewig Gestrieger, sondern man kann so viel Lebensfreude mit in den Alttag nehmen.
Bei Lena gelingt mir das immer. Da keiner von uns mit Lena zusammen lebt, ist alles immer Vergangenheit, aber eine wunderschöne:)
Kann man wohl so zusammenfassen "schau nach vorn, aber verlier nie aus dem Blick woher du kommst".
Axel1954
01.09.2011, 12:44
@Walter S
Zu #66 du vergisst eine Aspekt von Lena, sie hat soviel Persönlichkeit und Selbstsicherheit das für uns ein Gefahr besteht, sie könnte dem ganzen Showbiz auch irgendwann mal einfach den Rücken kehren und was ganz anderes machen, das sehe ich in ihr.
....... und Zedernöl ist ein Duftstoff kein Schmierstoff! :hi:
LilyHydrangea
01.09.2011, 13:19
Was mich persönlich erstaunt hat ist die Tatsache, dass ich nach dem ESC 2011 mich gefragt habe, ob Lena sich jemals vom ESC lösen kann. Ich habe mir die Auftritte von Oslo und insbesondere von Düsseldorf immer wieder angesehen und gefragt, ob es nach DIESEN Auftritten, dem Sieg, der versuchten Titelverteidigung und dem ganzen Drumherum überhaupt wieder jemals so etwas geben kann. Vor allem da WWTFL als Single gestrichen wurde und man ja erst gar nicht wusste, wie und wann Lena wieder zurückkommt, habe ich plötzlich sogar angefangen, mich wieder nach der ESC-Zeit zu sehnen. Mittlerweile ist Lena ja wieder da, Satellite wird auf einem bekannten Computerspiel durch die Welt getragen werden und ein Album ist auch schon in Planung (und Brainpool will ihr dabei ja freie Hand lassen.) Irgendwie ist der ESC schon wieder meilenweit weg und wie Walter Sobchak es schon treffend sagte, später einmal wird es Menschen geben, die gar nicht wissen, dass Lena mal den ESC gewonnen hat. Lena hat es schon jetzt geschafft, sich vom ESC zu lösen, auch wenn sie Interesse daran bekundet hat, noch einmal als Zuschauerin hinzufahren. Klar, wir haben alle angenommen, dass Lena in Zukunft nicht mehr als ESC-Lena wahrgenommen wird - aber mal ehrlich, dass es mir so schnell schon vorkommt, als ob der ESC ewig her wäre hätte ich nicht gedacht =)
UwiePoowie
01.09.2011, 22:06
Ja, ich teile Jupps Intuition auch. Für die einzigartige Wirkung der USFO Auftritte und besonders für Lenas ersten sehe ich zumindestens für mich folgende Gründe:
USFO war für Lena eine einzigartige Plattform, um nahezu sämtliche ihrer künstlerischen Fähigkeiten zu präsentieren. Da sie sich ihre Songs und deren Interpretation selbst aussuchen konnte, hat sie Regie, Schauspiel, Gesang und Tanz auf einzigartige Weise verbinde können.
Lena war zu diesem Zeitpunkt zum einen noch völlig Unbefangen und zum anderen völlig überrascht von ihrer Wirkung auf Juroren und Publikum.
Dadurch strahlte sie eine zauberhafte Freude aus und hat auf einzigartige Weise mein Herz geöffnet.
Ich selbst war beim ersten Mal genauso unbefangen und Lena traf mich auch völlig unerwartet. Wie die erste Begegnung mit meiner Frau,
mit der ich nun fast 25 Jahre verheiratet bin (Sie teilt meine Faszination für Lena), ist diese erste Mal immer im Rückblick dein magischer Moment.
Str8 Ballin
22.05.2014, 00:19
IchsehedieZeit
Vielleicht solltest Du deinen eigenen Beitrag nochmals genau lesen, die wichtige Antwort ist enthalten. Ich merke es an dieser stelle mal an, falls es Dir entgangen sein sollte. Nun gut.
Frage 2: die Antwort:
Geschichte
Definition? Ausführlich?
Gerne doch:
Lena's
Geschichte
Oh man.
Die "Zeit" ist mein liebstes Thema in der Philosophie. Es ist alles verworren, alles miteinander. Ich unterteile es für mich ganz einfach in erklärbar und eben nicht erklärbar.
Drücke ich auf den Knopf, so ist dann dieser Beitrag auch wieder, genau wie deiner zuvor, geschichte. Ist aber nicht zu verwechseln mit:
Geschichte
es ist so einfach, dieses Wort reicht vollkommen.
Denn diese Geschichte ist eine große. Es ist ihre! Aber auch unsere als Fans. Diese Geschichte nur ein Modernes-Märchen zu nennen ist herabwerted.
Das. Plus, die Alben als Fundament und die Überschrift Lena als "die an allem Schuld hat" machen mich zum Fan.
Schwerer
Egal was irgendjemand sagt, ich glaube die "Zeit" ist zumindest für den Mensch immer gleich. Sie geht vorbei.
Die Zeit-Lena ist für einen Fan eine öffentliche. Punkt A dieser Linie-Zeit symbolisiert in der Regel My Same beziehungsweise USFO oder den ESC Nummer 55 oder-, abwegig aber vielleicht individuell möglich? da "Es" auch allgemein ohne die Zeit eigentlich nie ausreichend sein kann, da gebe ich dir absolut Recht, -"My Cassette Player". In den meisten Fällen wird Punkt A von einem der genannten symbolisiert, selbst wenn man wie ich durch "Stardust" zum Fan wird, und so eigentlich "Es" zum "Symbol" des Fan-Sein ernannt werden sollte. Punkt B ist immer jetzt.
Mein Punkt A ist My Same.
So, ein ganz wichtiges Fragment stellt man selbst dar in dieser Linie, um die gleiche Geschichte der gleichen Zeit als Fan individuell zu Formen; mit seinen idealen, mit seiner Sicht auf die Welt, mit den eigenen Werten und Prinzipien, mit dem was man verlangt-will-hat und BRAUCHT, was man kann und was man nicht kann.
Lenas Weg ist die Zeit. Punkt A bis B ist und war ihre Geschichte, nur ist diese-durch unser eigenes Sein, für jeden niemals die gleiche Geschichte. Es liegt an uns etwas damit anzufangen. Deshalb ist Frage 1 zu persönlich gestellt und könnte so von mir nie beantwortet werden; was sich logischerweise erübrigt den die Entschlüsselung von allem in diesem Thread, wurde von mir zitiert.
Gleich drei mal, aber ich weiss: Massen = raffen, stimmt nicht.
Nachschrift
Ich arbeite bei Lena gerne auch mit "erklärbar" oder "übernatürlich". Erklärbar ist Sie nicht, aber ohne zu behaupten sie sei übernatürlich, kann ich behaupten sie ist natürlich+, nennen wir beide es einfach mal salopp "die Ikone der Menschlichkeit"-die Sie zumindest sein könnte, natürlich.
Nur fehlt dem erklärbaren Mensch dafür die Zeit.
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