Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 03.10.: Zauberhaftes Charisma. Über den Versuch, nach den Sternen zu greifen
Tiny Tim
03.10.2011, 21:53
Liebe Leute,
wieder einmal darf ich einen neuen Beitrag im Lenaisten-Blog bekannt geben, den ich verfasst habe. Es handelt sich um eine Rezension von Jana Elzners Bachelorarbeit, über die bereits seit letztem Jahr ein Thread existiert.
Wie immer danke ich vor allem meinen lieben Mitbloggern, ohne die ich gar nichts wäre. ;) (Ein Fünferl ins Phrasenschwein gibt's später.)
Viel Spaß beim Lesen!
http://www.daily-lena.de/2011/10/03/zauberhaftes-charisma-ueber-den-versuch-nach-den-sternen-zu-greifen/
LilyHydrangea
03.10.2011, 22:04
Erster :D Ich habe die Arbeit zwar nicht gelesen, kann mir jetzt aber dank deiner Rezension ein gutes Bild von der Ausarbeitung des Themas machen. Ich finde es genau wie du sehr interessant, wissenschaftlich an das Thema Stars heranzugehen, weshalb ich echt Respekt vor der Verfasserin der Arbeit hab =) und deine Rezension ist auch gut geworden.
Danke Dir für diesen interessanten Überblick über die wichtigsten Thesen der Arbeit. Ich finde mich zwar nicht ganz darin wieder - habe mich auch nicht an der Studie beteiligt - aber einiges trifft doch auch auf mich zu. Insbesondere die These mit den Sternen, die uns zur räumlichen Orientierung und den Stars, die uns zur Orientierung für unsere eigene Persönlichkeitsentwicklung dienen, kann ich gut nachvollziehen.
Ich bin ehrlich, ich mußte es teilweise zweimal lesen, um alles richtig zu verstehen. Dabei sollte ich aber keinesfalls der Maßstab sein für die gute, gelungene Rezension....Danke Walter :)
Tiny Tim
04.10.2011, 02:17
Danke für die anerkennenden Worte. :)
Ich bin ehrlich, ich mußte es teilweise zweimal lesen, um alles richtig zu verstehen.
Da dieser Satz so oder ähnlich häufiger im Forum zu finden ist, möchte ich dazu sagen, dass das meiner Meinung nach ganz grundsätzlich überhaupt nichts Schlechtes ist, sondern etwas Gutes, weil es anzeigt, dass der Leser das Geschriebene wirklich durchdringen will. Ich muss auch häufiger Passagen in Büchern oder Aufsätzen, die mich interessieren, mehrfach lesen, um sie ganz zu verstehen, und für mich ist das etwas ganz Normales. Die Folge ist natürlich, dass das Lesen länger dauert; man kann das aber auch so sehen: man hat mehr davon. ;)
Schmullus
04.10.2011, 02:25
Danke Walter.....die Arbeit hat mich schon lange bevor ich mich hier angemeldet habe interessiert (habe ja bereits 1Jahr hier mitgelesen) ...nun wurde diese Lücke zumindest teilweise geschlossen. Besten Dank (zum durchhuschen ist der Text nicht das ist klar:D
Hollie60
04.10.2011, 06:52
Danke Walter, ich habe diesen Abwandlung zwar schon länger aber durch dich sind mir einige Wissenslücken veranschaulicht wurden, so das ich sie verstehen konnte.
eternity
04.10.2011, 12:59
Dankeschön, sehr interessant.
An folgendem Teil habe ich zu "knabbern":
Daher resümiert Elzner, dass Lena „für viele der Befragten zu einem ‚Hoffnungsträger’ für das Erreichen der eigenen Ziele und der Verwirklichung individueller Ideale [wird]“; und dass „Stars mit ihrem Potential Menschen zu ‚verzaubern’ … uns als alltägliche Orientierungshilfen dienen und dem Individuum einen Zugang zur Richtung seiner Individualität verschaffen. So haben wir ‚die Sterne immer gebraucht, um unseren Weg zu finden. Wir brauchen Popstars zur Navigation’ (Bloom).“ (S.45)
Puh, da lastet eine zu große Bürde auf Lena, wie ich finde, aber ich muss da noch (einige Tage) darüber nachdenken.
Tiny Tim
04.10.2011, 16:52
Puh, da lastet eine zu große Bürde auf Lena, wie ich finde, aber ich muss da noch (einige Tage) darüber nachdenken.
Ich habe da keine Sorgen; im Wiener Interview vom 25.6.2010 meinte Lena, bezogen auf ihre "Rolle" als "Aushängeschild" Deutschlands, dass die Leute sie dazu wählen, weil sie eben so sei wie sie ist, und dass sie deswegen ja nichts tun müsse. Und so ist es ja auch; Jana Elzner betont ja gerade, dass Menschen in erster Linie nicht durch besondere Leistungen zu Stars, Idolen und Vorbildern werden, sondern wegen besonderer und seltener Eigenschaften, die sie aus der Masse herausheben und wegen derer sie als "leuchtend" wahrgenommen werden. Im übrigen weiß Lena schon seit längerem, dass sie besonders für Teenager-Mädchen zu einem Vorbild geworden ist, und sie nimmt diese Rolle auch an; wenn ich mich recht erinnere, kam das während eines Interviews mit Radio Energy Zürich zur Sprache.
eternity
04.10.2011, 20:56
Korrekt. Lena sagte auch, dass sie kein Vorbild hat und nie so sein will/wollte, wie jemand anderes. Das ist dann schon mal sehr hilfreich für sie bezüglich meiner "Bedenken", sie kann sich also doch nicht so sehr bewusst sein, was es vielleicht für sie bedeuten könnte. Ich hatte auch nie ein Vorbild bzw. wollte ich nie so sein wie ein bestimmter "Star", auch zu Teenager-Zeiten nicht, deshalb habe ich definitiv meine Probleme mit diesem Satz:
So haben wir ‚die Sterne immer gebraucht, um unseren Weg zu finden. Wir brauchen Popstars zur Navigation’ (Bloom).“
Aber ich bin nach wie vor noch am Denken und versuche, mich in die Menschen, die die Popstars als Navigation brauchen, hineinzuversetzen. Dauert noch eine ganze Weile…
Tiny Tim
04.10.2011, 21:05
Aber ich bin nach wie vor noch am Denken und versuche, mich in die Menschen, die die Popstars als Navigation brauchen, hineinzuversetzen. Dauert noch eine ganze Weile…
Ich würde den Akzent gerne ein wenig verschieben. Es ist für mich ein großer Unterschied, ob jemand nach einem Vorbild sucht (und es ggf. in Person eines Popstars findet) oder ob er bzw. sie auf eine Starfigur trifft, deren Ausstrahlung und Persönlichkeit einnehmend, überzeugend und vorbildhaft wirkt. Im ersteren Fall sehe auch ich ein Problem; in letzterem sähe ich dagegen eher ein Problem, wenn man aus reiner Abwehrhaltung gegen Starfiguren sich gegen das Charisma abschließt und verweigert. Für mich ist Lena in ihrer ganzen Art vorbildlich, wofür sie ja, wie bereits gesagt, auch nichts tun muss. Es wäre für niemanden von Nutzen, das einfach zu leugnen und sich dagegen zu sperren, und es tut überhaupt nicht weh, sich in der einen oder anderen Hinsicht an Lena ein Beispiel zu nehmen. ;)
Grombold
04.10.2011, 21:32
@Walter Sobchak: Wenn du erlaubst, will ich das noch soweit ergänzen, daß die Schwächen und Fehler ausdrücklich mit dazu gehören. Zum einen kann man sich auch an Fehlern orientieren, zum anderen schaffen die mehr 'Nähe' im Sinne von 'die ist eine von uns'. Es macht ja eigentlich auch nur Sinn, sich für den eigenen Werdegang an authentischen Personen zu orientieren, seien es Verwandte, Bekannte oder auch prominente Persönlichkeiten.
Es geht ja nicht darum jemanden blind nachzueifern oder fanatisch zu überhöhen.
eternity
04.10.2011, 21:41
Ich würde den Akzent gerne ein wenig verschieben. Es ist für mich ein großer Unterschied, ob jemand nach einem Vorbild sucht (und es ggf. in Person eines Popstars findet) oder ob er bzw. sie auf eine Starfigur trifft, deren Ausstrahlung und Persönlichkeit einnehmend, überzeugend und vorbildhaft wirkt. Im ersteren Fall sehe auch ich ein Problem; ...
Ja, alleine darum geht es mir. Und vor allem um die Konsequenzen (für beide Seiten). Ich gehe da wohl mit meinen Gedanken eher in die Richtung Fanatismus.
... in letzterem sähe ich dagegen eher ein Problem, wenn man aus reiner Abwehrhaltung gegen Starfiguren sich gegen das Charisma abschließt und verweigert. Für mich ist Lena in ihrer ganzen Art vorbildlich, wofür sie ja, wie bereits gesagt, auch nichts tun muss. Es wäre für niemanden von Nutzen, das einfach zu leugnen und sich dagegen zu sperren, und es tut überhaupt nicht weh, sich in der einen oder anderen Hinsicht an Lena ein Beispiel zu nehmen. ;)
Ich finde das jetzt schon "witzig", dass Du dies hier in diesem Forum erwähnst, hier sperrt sich glaube ich diesbezüglich kein einer, obwohl in Punkto Gelassenheit müssen doch noch einige etwas von ihr lernen ;)
Ich nehme an, ich habe ein Problem mit der Definition des Wortes "Navigation".
@Grombold: Ich denke, Stars oszillieren immer zwischen den Polen "Außergewöhnlichkeit" und "einer von uns". Wären sie nur "einer von uns", dann wäre sie ja keine Stars. Ich muss gestehen, dass mich an Stars immer eher der erste Aspekt, das Außergewöhnliche, Extravagante, der bigger than life-Appeal gereizt hat - von "uns" habe ich ja ohnehin schon mehr als genug. (Deswegen hatte ich auch mal eine Zeitlang das Zitat "If you want the girl next door, go next door" als Signatur.) Aber natürlich gehört beides dazu. Paradoxerweise würden die meisten wirklichen "Mädchen von nebenan" für die Star-Persona "Mädchen von nebenan" überhaupt nicht funktionieren; und umgekehrt sind für eine starke "eine von uns"-Wirkung gerade außergewöhnliche, aus der Masse hervorstechende Charakterzüge notwendig. Theoretisiere ich jetzt mal so ins Blaue hinein. Warscheinlich kann man sagen, dass Stars "Verdichtungen des Menschlichen" sind.
Ich fand übrigens schon seit jeher, dass Stars das Leben schöner machen und dass Heldenverehrung in Ordnung ist, auch dass diese Verehrung nur bestimmten Menschen zukommt - in dem Punkt finde ich einen Gleichheitsgedanken völlig öde. Auch wenn es mich früher selbst noch nie so erwischt hat, die Bewunderung sich also eher aus der Ferne abspielte.
Als "Vorbild" empfinde ich Lena höchstens in einem sehr indirekten Sinne - aber dass ich sie bewundere, kann ich ganz und gar sagen. Das Schöne ist freilich, dass es ganz und gar unbedenklich ist, sich jemanden wie Lena zum Vorbild zu nehmen - weil das ja gerade nicht heißen kann, ihr nachzueifern, sondern zu sich selbst zu stehen.
Economist
04.10.2011, 23:13
Als "Vorbild" empfinde ich Lena höchstens in einem sehr indirekten Sinne - aber dass ich sie bewundere, kann ich ganz und gar sagen. Das Schöne ist freilich, dass es ganz und gar unbedenklich ist, sich jemanden wie Lena zum Vorbild zu nehmen - weil das ja gerade nicht heißen kann, ihr nachzueifern, sondern zu sich selbst zu stehen.
:goodpost: Genau das ist es (und so hat Jana Elzner es in ihrer Arbeit ja auch herausgearbeitet und Walter die Essenz desselben im Blog beschrieben): Ein wirklicher Star ist jemand, der eine besondere Fülle von Tugenden und Fähigkeiten in sich vereint, die jede für sich nicht unbedingt spektakulär ist, mit denen sich daher der Fan leicht im Rahmen seines normalen Lebensumfeldes identifizieren kann. Diese Fülle hebt aber den Star heraus und verleiht ihm den Status eines Orientierungsgebers: Der Fan weiß um die Vergeblichkeit, ja Sinnlosigkeit, ein Ebenbild des Stars sein zu wollen - aber gleichzeitig liefert der Star für einzelne Eigenschaften, die für den jeweiligen Fan besonders wichtig sind, eine Art Zielmarke, die sie durch entsprechendes Handeln in ihrem persönlichen Leben zu erreichen trachten.
@eternity: Das ist hier also mit "Navigation" gemeint - der Star liefert in seinem beobachtbaren Verhalten den Kompaß, aber der einzelne Fan sucht sich schon noch die Ziele aus (im Sinne von "wie man sein möchte"), die ihm besonders wichtig sind, die dem eigenen "Selbst" natürlicherweise entsprechen. Im Gegensatz dazu ist ein Vorbild ja etwas in seiner Gesamtheit Anzustrebendes, dem man es also gleichtun will. Wäre es so, daß sich nur die Personen von einem Star angezogen fühlen, von dem sie sich versprechen, sie könnten genauso wie dieser sein, dann wäre diese Gruppe ziemlich überschaubar und der Star medial auch nicht so herausgehoben. Nein, es ist gerade die besondere Eigenschaft eines Stars, aufgrund der Fülle der Tugenden und Fähigkeiten sehr viele verschiedene Gruppen von Fans anzusprechen, die sich jeweils unterschiedliche Teilaspekte der Persona dieses Stars herausgreifen - nämlich die, die dem einzelnen in seinem eigenen Leben besonders nah und wichtig sind. Diese Teilaspekte sind also jeweils keineswegs unerreichbar, sozusagen aus einer anderen Welt, sondern werden als durchaus realistische Ziele für das eigene Leben wahrgenommen. Die Charakterisierung als "Star" entsteht also erst durch die Tatsache, dass sehr viele Menschen auf die eine oder andere Weise den Star als "Orientierungsgeber" ansehen - die entsprechende Nachfrage erzeugt das mediale Echo, das dann auch noch selbstverstärkende Effekte hervorrufen kann, weil zusätzliche Menschen überhaupt erst auf diesen Star aufmerksam werden und sich mit ihm beschäftigen.
eternity
05.10.2011, 00:34
Erst einmal vielen Dank an Euch.
...
Die Charakterisierung als "Star" entsteht also erst durch die Tatsache, dass sehr viele Menschen auf die eine oder andere Weise den Star als "Orientierungsgeber" ansehen - die entsprechende Nachfrage erzeugt das mediale Echo, das dann auch noch selbstverstärkende Effekte hervorrufen kann, weil zusätzliche Menschen überhaupt erst auf diesen Star aufmerksam werden und sich mit ihm beschäftigen.
Und der "Star" kann sich davon befreien, den Erwartungen dieser sehr vielen Menschen gerecht zu werden und verspürt keinen Druck diesbezüglich?
Tiny Tim
05.10.2011, 00:42
Und der "Star" kann sich davon befreien, den Erwartungen dieser sehr vielen Menschen gerecht zu werden und verspürt keinen Druck diesbezüglich?
Meiner Ansicht nach richten sich diese Erwartungen ja gar nicht an den Star, sondern jeweils an sich selbst - jedenfalls dann, wenn der Star seine Tugenden nicht vorgetäuscht hat. Sofern er also wahrhaftig ist, kann es eigentlich gar keinen Druck für ihn geben; er braucht ja lediglich weiterhin so zu sein, wie er eben ist. Allenfalls kann es passieren, dass der eine oder andere Bewunderer sich selbst zu sehr unter Druck setzt, seinem selbst gewählten Vorbild in der einen oder anderen Tugend nur ja gerecht zu werden.
Grombold
05.10.2011, 01:10
Und der "Star" kann sich davon befreien, den Erwartungen dieser sehr vielen Menschen gerecht zu werden und verspürt keinen Druck diesbezüglich?Es geht doch zunächst mal um Orientierung. Das bedeutet erstmal nur eine verstärkte Wahrnehmung.
Dann folgt erst die Entscheidung bewusst oder intuitiv ob frau/man das für sich annimmt oder aber auch sagt 'nein, das mach ich anders'.
Economist
05.10.2011, 01:56
Und der "Star" kann sich davon befreien, den Erwartungen dieser sehr vielen Menschen gerecht zu werden und verspürt keinen Druck diesbezüglich?
Ergänzend zu dem, was Walter schon sagte: Druck aus Erwartungen entsteht für den Star nur dann, wenn er bewußt eine Kunstfigur geschaffen hat, deren Aufrechterhaltung große mentale Kraft kostet, weil man ja in der Öffentlichkeit ständig eine Rolle spielen muß, die sich signifikant vom Privatmenschen unterscheidet. Lady Gaga hat es da schwerer als Lena. Es gibt natürlich auch von den Medien geschürte Erwartungen, und die Zeit in 2010, in der Lena als Repräsentantin eines neuen Deutschland herumgereicht wurde, war sicherlich nicht einfach für sie. Nur: Das hat sich mittlerweile doch einigermaßen normalisiert (der 10. Platz beim ESC 2011 hat da geholfen, so paradox das klingen mag), und Lena ist sich in der ganzen Zeit treu geblieben.
Merke: Mancher Star - so auch Lena - hat mit Erwartungen zu kämpfen, die Dritte erzeugt oder verstärkt haben, aber wer sich nichts vorzuwerfen hat, selber zu hohe oder falsche Erwartungen geschaffen zu haben, der fühlt auch (zu Recht!) keine Verantwortung dafür, solchen Erwartungen gerecht zu werden, und damit auch keinen Druck. Das darf man jetzt nicht mit Lampenfieber vor Konzerten verwechseln, oder dem selbstgesetzten Anspruch, z.B. eine künstlerisch wertvolle neue Platte aufzunehmen. Sowas erzeugt Druck, weil man ja eine Leistung bringen muß, auch, um vor den eigenen Augen zu bestehen. Aber Erwartungen bezüglich persönlicher Eigenschaften und Tugenden? Wer wie Lena grundsätzlich eine optimistische Lebenseinstellung hat, oder anderen Menschen mit Respekt begegnet (gerade denen, deren Ansichten man nicht teilt), oder genau weiß, wann Humor oder Blödelei angesagt ist und wann einem Thema mit einer ernsthaften Antwort besser gedient ist, der muß nicht darüber nachdenken, wenn er sich in der Öffentlichkeit bewegt, wie er sich jetzt verhalten sollte - er/sie ist einfach er/sie selbst. Solchen Erwartungen wird Lena quasi automatisch gerecht, weil sie ja ganz natürlich durch ein Verhalten erzeugt wurde, das ihrem Wesen entspricht. Erwartungen, die andere in den Medien erzeugt haben, will Lena ja gar nicht gerecht werden, und wieder gibt es keinen Druck. Insofern ist es für Lena gar nicht mal so wichtig, unterscheiden zu können, für welche Erwartungen der Öffentlichkeit man selbst verantwortlich ist und für welche nicht, denn sie kann weiter die "Je ne regrette rien"-Linie verfolgen und alle sonstwie geschaffenen Erwartungen getrost ignorieren.
Doktor Landshut
05.10.2011, 06:38
Meiner Ansicht nach richten sich diese Erwartungen ja gar nicht an den Star, sondern jeweils an sich selbst - jedenfalls dann, wenn der Star seine Tugenden nicht vorgetäuscht hat. Sofern er also wahrhaftig ist, kann es eigentlich gar keinen Druck für ihn geben ; er braucht ja lediglich weiterhin so zu sein, wie er eben ist. Allenfalls kann es passieren, dass der eine oder andere Bewunderer sich selbst zu sehr unter Druck setzt, seinem selbst gewählten Vorbild in der einen oder anderen Tugend nur ja gerecht zu werden.
Wahrhaftigkeit mag eine Tugend sein, aber Wahrhaftigkeit schließt das Vorhandensein von (Sekundär)tugenden, wenn sie auf ethisch-kulturellen Übereinkünften beruhen, nicht automatisch mit ein.
Eine davon abweichende, einseitig idealisierende Betrachtung könnte nur den Verdacht erhärten, dem Begriff des "Stars" solle eine Bedeutung aufgezwungen werden, die geeignet ist, Lena zu einer moralischen Instanz, ja zur Heiligen zu verklären (ein Schelm, wer böses dabei denkt).
Das würde in der Tat einen Druck erzeugen, dem standhalten zu können meinetwegen zur Arbeitsplatzbeschreibung von Päpsten gehört, aber doch nicht zur persönlichen Lebensaufgabe von Lena Meyer-Landrut.
Economist
05.10.2011, 13:39
Wahrhaftigkeit mag eine Tugend sein, aber Wahrhaftigkeit schließt das Vorhandensein von (Sekundär)tugenden, wenn sie auf ethisch-kulturellen Übereinkünften beruhen, nicht automatisch mit ein.
Eine davon abweichende, einseitig idealisierende Betrachtung könnte nur den Verdacht erhärten, dem Begriff des "Stars" solle eine Bedeutung aufgezwungen werden, die geeignet ist, Lena zu einer moralischen Instanz, ja zur Heiligen zu verklären (ein Schelm, wer böses dabei denkt).
Das würde in der Tat einen Druck erzeugen, dem standhalten zu können meinetwegen zur Arbeitsplatzbeschreibung von Päpsten gehört, aber doch nicht zur persönlichen Lebensaufgabe von Lena Meyer-Landrut.
Der entscheidende Punkt ist doch, wer irgendwelche Erwartungen in Richtung auf "moralische Instanz" schürt. Bezeichnenderweise schreibst Du im Passiv "Eine davon abweichende, einseitig idealisierende Betrachtung könnte nur den Verdacht erhärten, dem Begriff des "Stars" solle eine Bedeutung aufgezwungen werden,...". Wer zwingt denn hier auf? Wer nimmt denn eine "einseitig idealisierende Betrachtung" vor? Lenas Charisma ist ja nicht durch etwas entstanden, was irgendeinem bewußten Masterplan gehorcht, um den Leuten ein Idealbild vorzugaukeln. Ihr Charisma entsteht durch ihre Persönlichkeit. Es ist ja gerade diese Entstehungsgeschichte als Casting-Star, ohne größeren Vorlauf als Bühnenkünstlerin, die unsereins am Anfang der USFO-Zeit einen Einblick in die "Vor-Öffentlichkeits-Lena" gegeben hat - es ging damals ja alles viel zu schnell, als dass ihre Stareigenschaft das Ergebnis einer cleveren, von langer Hand vorbereiteten Marketingstrategie hätte sein können.
Natürlich schliesst Wahrhaftigkeit das Vorhandensein von (Sekundär)tugenden, wenn sie auf ethisch-kulturellen Übereinkünften beruhen, nicht automatisch mit ein. Aber erstens ist es wohl die entscheidende Grundtugend, und zweitens gibt es eine solche Fülle von Evidenz zum Vorhandensein sehr vieler dieser Sekundärtugenden, dass hier gar keine idealisierende Betrachtung nötig ist. Gleichzeitig hat Lena aber auch immer wieder Äußerungen gemacht, die einer Idealisierung entgegenwirken, die also ihre Zweifel, ihre Verletzlichkeit, ihre Fehlbarkeit - kurzum ihr "Mensch-Sein" - haben deutlich werden lassen. Mehr kann sie nicht tun, und braucht sie auch nicht zu tun, um eine unangemessene Interpretation des "Star-Seins" zu verhindern. Wenn sie sich genau dessen bewußt ist, dann entsteht auch aus dieser Stareigenschaft kein Druck, irgendwie "sein zu müssen", sondern sie "ist" einfach. Idealisierungen sind dann das Problem derjenigen, die sie betreiben und dann irgendwann feststellen, dass diese an der Wirklichkeit zerschellen. Es ist nicht Lenas Problem, und ich bin mir aus entsprechenden Interviewäußerungen ganz sicher, dass Lena das mittlerweile vollkommen erkannt hat und sich deshalb auch keinen Kopp drum macht.
Doktor Landshut
05.10.2011, 15:11
@Economist: Der Anlaß für meine Anmerkung war ja ein Zitat von @Walter Sobchak, in dem er u.a. schrieb
Meiner Ansicht nach richten sich diese Erwartungen ja gar nicht an den Star, sondern jeweils an sich selbst - jedenfalls dann, wenn der Star seine Tugenden nicht vorgetäuscht hat.
Der fett gedruckte Nebensatz impliziert die Annahme, das "Star" sein sei ganz allgemein wie selbstverständlich mit Eigenschaften verbunden, die einer postiven moralischen Bewertung standhalten müßten. Ich denke aber, es ist unstrittig, daß dem nicht so sein muß. Insofern haftet dem "Star"-Begriff in Bezug auf Lena in den vorhergehenden Beiträgen eine Bedeutung an, die ihn von vielen anderen Verwendungsarten und in anderen Kontexten unterscheidet. Darauf wollte ich eigentlich nur hinweisen.
PS: Wahrhaftigkeit ist in der Tat eine Grundtugend, kann eine Zivilgesellschaft eben aber auch vor Probleme stellen, wenn sie sich z.B. in Handlungen äußert, die einer vorherrschenden Moral widersprechen oder seitens der Rechtsprechung als kriminell eingestuft werden müßten.
Economist
05.10.2011, 16:31
@Economist: Der Anlaß für meine Anmerkung war ja ein Zitat von @Walter Sobchak, in dem er u.a. schrieb
Meiner Ansicht nach richten sich diese Erwartungen ja gar nicht an den Star, sondern jeweils an sich selbst - jedenfalls dann, wenn der Star seine Tugenden nicht vorgetäuscht hat.
Der fett gedruckte Nebensatz impliziert die Annahme, das "Star" sein sei ganz allgemein wie selbstverständlich mit Eigenschaften verbunden, die einer postiven moralischen Bewertung standhalten müßten. Ich denke aber, es ist unstrittig, daß dem nicht so sein muß. Insofern haftet dem "Star"-Begriff in Bezug auf Lena in den vorhergehenden Beiträgen eine Bedeutung an, die ihn von vielen anderen Verwendungsarten und in anderen Kontexten unterscheidet. Darauf wollte ich eigentlich nur hinweisen.
PS: Wahrhaftigkeit ist in der Tat eine Grundtugend, kann eine Zivilgesellschaft eben aber auch vor Probleme stellen, wenn sie sich z.B. in Handlungen äußert, die einer vorherrschenden Moral widersprechen oder seitens der Rechtsprechung als kriminell eingestuft werden müßten.
Nun ja, ich hatte Walters Satz gerade so verstanden, dass es durchaus vorkommt, dass Stars bestimmte Tugenden nur vorspielen (als Rolle) und dass sie privat komplett andere Menschen sind.
Was die Wahrhaftigkeit angeht, so kann sie eine Zivilgesellschaft nur dann vor Probleme stellen, wenn das politische System ein Unrechtsstaat ist, in der die Rechtsprechung der verlängerte Arm der Machthaber ist und wo die Moral durch die Notwendigkeit jedes Einzelnen, sich in diesem System zu arrangieren, oftmals korrumpiert ist. Es gibt eben kein wahres Leben im falschen.
Doktor Landshut
05.10.2011, 16:42
Nun ja, ich hatte Walters Satz gerade so verstanden, dass es durchaus vorkommt, dass Stars bestimmte Tugenden nur vorspielen (als Rolle) und dass sie privat komplett andere Menschen sind.
Nun, es kann aber auch genau umgekehrt sein. Begrenzt auf Repräsentanten des Begriffs im Musik- und Showbereich, erinnere ich mich z.B. an Erfahrungen mit "Stars" in der Rockszene, die sich aus Imagegründen nach außen alles andere als tugendhaft gaben und hinter den Kulissen waren sie ganz schüchterne, hochanständige Jungs.
Was die Wahrhaftigkeit angeht, so kann sie eine Zivilgesellschaft nur dann vor Probleme stellen, wenn das politische System ein Unrechtsstaat ist, in der die Rechtsprechung der verlängerte Arm der Machthaber ist und wo die Moral durch die Notwendigkeit jedes Einzelnen, sich in diesem System zu arrangieren, oftmals korrumpiert ist. Es gibt eben kein wahres Leben im falschen.
Das hört sich gut an, ich halte das aber für blanke Theorie.
Wenn z.B. jemand aus einer tiefen Verletztheit oder ihm widerfahrenen Ungerechtigkeit heraus tötet, so kann auch dies eine Äußerung von Wahrhaftigkeit sein, die Anerkenntnis dieses Umstandes würde jedoch auch unter idealen rechtsstaatlichen Bedingungen allerhöchstens mildernde Umstände bedeuten.
Economist
05.10.2011, 17:34
Nun, es kann aber auch genau umgekehrt sein. Wenn wir schon im Musikbereich sind, ich erinnere mich z.B. an Erfahrungen mit "Stars" in der Rockszene, die sich aus Imagegründen nach außen alles andere als tugendhaft gaben und hinter den Kulissen waren sie ganz schüchterne, hochanständige Jungs.
Völlig richtig, aber da gilt das, was ich gesagt habe, ganz genauso, nur halt mit umgekehrten Vorzeichen. Auch da wird vom Künstler ein Starimage kreiert, das mit der privaten Persönlichkeit wenig zu tun hat, und dies erzeugt auch einen (selbstverschuldeten) Erwartungsdruck beim Künstler. Soweit ich weiß hat sich die Band Kiss stets nur mit ihren aufgemalten Masken gezeigt (auch bei öffentlichen Auftritten jenseits der Musikbühne), um dem selbstgeschaffenen Image gerecht zu werden. Verdammt aufwendige Geschichte.
Wenn z.B. jemand aus einer tiefen Verletztheit oder ihm widerfahrenen Ungerechtigkeit heraus tötet, so kann auch dies eine Äußerung von Wahrhaftigkeit sein, die Anerkenntnis dieses Umstandes würde jedoch auch unter idealen rechtsstaatlichen Bedingungen allerhöchstens mildernde Umstände bedeuten.
Definitionsfrage. Ich würde in einem solchen Zusammenhang von extrem ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn sprechen, der die Handlung auslöst, nicht von einem Drang zur Wahrhaftigkeit. Wahrhaftigkeit - ich erinnere daran, dass dieser Begriff eine zentrale Rolle beim Brief an Lena gespielt hat, der unserem Geschenk zu ihrem 20. Geburtstag beigefügt war - hat mehr mit der Übereinstimmung von innerer Befindlichkeit mit dem der Außenwelt von sich selbst gegebenen Bild zu tun. Ob daraus moralisch fragwürdige Handlungen resultieren oder nicht, hängt von anderen Tugenden ab, beispielsweise ob man die körperliche Unversehrtheit anderer Menschen achtet, egal was sie getan haben mögen (da sind wir dann bei so schwierigen Fragen wie dem Folterverbot oder der Todesstrafe).
Doktor Landshut
05.10.2011, 18:29
Definitionsfrage. Ich würde in einem solchen Zusammenhang von extrem ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn sprechen, der die Handlung auslöst, nicht von einem Drang zur Wahrhaftigkeit. Wahrhaftigkeit - ich erinnere daran, dass dieser Begriff eine zentrale Rolle beim Brief an Lena gespielt hat, der unserem Geschenk zu ihrem 20. Geburtstag beigefügt war - hat mehr mit der Übereinstimmung von innerer Befindlichkeit mit dem der Außenwelt von sich selbst gegebenen Bild zu tun. Ob daraus moralisch fragwürdige Handlungen resultieren oder nicht, hängt von anderen Tugenden ab, beispielsweise ob man die körperliche Unversehrtheit anderer Menschen achtet, egal was sie getan haben mögen
Der Drang nach "Wahrhaftigkeit" muß aber je nach persönlichem Temperament auch den lebendigen Ausdruck extremer Emotion mit einschließen, der mitunter eben auch grausam und "gesetzlos" sein kann. Anderenfalls landen wir ja zwangsläufig wieder auf der moralischen Schiene, von der ich oben sprach und die m.E. von einem humanistisch geprägten Menschenbild strikt zu trennen ist.
Vielleicht sind wir uns aber insofern einig, daß die Wahrhaftigkeit, die wir Lena aufgrund der Wahrnehmung ihres Außenbildes unterstellen, eine Form darstellt, die wir kollektiv als ethisch korrekt und stimmig empfinden. Würde man den Begriff so eingrenzen, kann ich damit leben.
...(da sind wir dann bei so schwierigen Fragen wie dem Folterverbot oder der Todesstrafe).
In solche Dimensionen sich vorzuwagen, wäre an dieser Stelle sicher etwas heikel.
support4lena
05.10.2011, 18:55
In solche Dimensionen sich vorzuwagen, wäre an dieser Stelle sicher etwas heikel.
Wieso kein Waterboarding, wenn's der Wahrheitsfindung dient... ;):X:ugly:
Doktor Landshut
05.10.2011, 19:34
Wieso kein Waterboarding, wenn's der Wahrheitsfindung dient... ;):X:ugly:
Steinigung mit Kuschelhäschen wäre vielleicht eine von allen Seiten akzeptierte Alternative... :lolschlag: ;)
Tiny Tim
05.10.2011, 19:53
Steinigung mit Kuschelhäschen wäre vielleicht eine von allen Seiten akzeptierte Alternative... :lolschlag: ;)
'IN THE EARLY YEARS OF THE SIXTEENTH CENTURY, TO COMBAT THE RISING TIDE OF RELIGIOUS UNORTHODOXY, THE POPE GAVE CARDINAL XIMINEZ OF SPAIN LEAVE TO MOVE WITHOUT LET OR HINDRANCE THROUGHOUT THE LAND, IN A REIGN OF VIOLENCE, TERROR AND TORTURE THAT MAKES A SMASHING FILM. THIS WAS THE SPANISH INQUISITION...'
Torchlit dungeon. We hear clanging footsteps. Shadows on the Grille. The footsteps stop and keys jangle. The great door creaks open and Ximinez walks in and looks round approvingly. Fang and Biggles enter behind pushing in the dear old lady. They chain her to the wall.
Ximinez: Now, old woman! You are accused of heresy on three counts. Heresy by thought, heresy by word, heresy by deed, and heresy by action. Four counts. Do you confess?
Dear Old Lady: I don't understand what I'm accused of.
Ximinez: Ha! Then we shall make you understand...Biggles! Fetch...the cushions!
Jarring chord. Biggles holds out two ordinary modern household cushions.
Biggles: Here they are, lord.
Ximinez: Now, old lady, you have one last chance. Confess the heinous sin of heresy, reject the works of the ungodly - two last chances. And you shall be free...three last chances. You have three last chances, the nature of which I have divulged in my previous utterance.
Dear Old Lady: I don't know what you're talking about.
Ximinez: Right! If that's the way you want it - Cardinal! Poke her with the soft cushions! (Biggles carries out this rather pathetic torture) Confess! Confess! Confess!
Biggles: It doesn't seem to be hurting her, my lord.
Ximinez: Have you got all the stuffing up one end?
Biggles: Yes, lord.
Ximinez: (angrily hurling away the cushions) Hm! She is made of harder stuff! Cardinal Fang - fetch...the comfy chair!
Another loud jarring chord. Zoom in on Fang's horrified face.
Fang: The comfy chair?
Fang pushes in a comfy chair - a really plush one.
Ximinez: So you think you are strong because you can survive the soft cushions. Well, we shall see. Biggles! Put her in the Comfy Chair! (Biggles roughly push her into the comfy chair) Now. You will stay in the Comfy Chair until lunch time, with only a cup of coffee at eleven... (to Biggles) Is that really all it is?
Biggles: Why, yes lord.
Ximinez: I see. I suppose we make it worse by shouting a lot, do we? Confess, woman. Confess! Confess! Confess! Confess!
Biggles: I confess!
Ximinez: Not you!
http://www.ibras.dk/montypython/episode15.htm#6
:D
Soweit ich weiß hat sich die Band Kiss stets nur mit ihren aufgemalten Masken gezeigt (auch bei öffentlichen Auftritten jenseits der Musikbühne), um dem selbstgeschaffenen Image gerecht zu werden. Verdammt aufwendige Geschichte.
Hierzu nur eine kleine Korrektur, KISS hatten irgendwann Anfang der 1980er tatsächlich mal für ein paar Jahre die Masken abgelegt - wahrscheinlich um "authentischer" rüberzukommen. Der Erfolg fiel schnell in den Keller, also kamen die Masken wieder rauf. Jetzt aber nur noch bei Bühnenshows. (btw, was man an dieser stinklangweiligen Band gut finden kann, war mir immer ein Rätsel.)
eternity
05.10.2011, 21:34
Es ehrt Euch sehr, dass Ihr Lena von dem Erwartungsdruck befreien möchtet und das Bedürfnis der Navigation nur auf ihre Tugenden und persönliche Eigenschaften reduziert. Ich respektiere Eure Meinung, aber ich kann sie so nicht akzeptieren.
Orientieren wir uns nicht auch an der Sängerin (mit eben diesem Charisma und einer unglaublichen Bühnenpräsenz)? Und erwarten wir von ihr nicht zu viel diesbezüglich, besonders was ihre Präsenz in der Öffentlichkeit (sorry ;)) angeht?
Im HAZ-Interview vom 29.08.2011 wählte Lena folgende Worte:
Ich habe mich manchmal strukturlos gefühlt und ein bisschen planlos, als würde ich treiben. Ich habe jetzt so viel getan für andere, Konzerte für Tausende von Menschen, Musik, Auftritte. Ich habe versucht, Harmonie auszustrahlen und Liebe, aber ich merke jetzt, dass es auch wichtig ist, sich Zeit für sich selbst zu nehmen. Das habe ich in diesen Monaten über mich gelernt.
Bedeutet dies etwa nicht, dass sie als Star die Erwartungen sehr vieler Menschen zu erfüllen hat?
Tiny Tim
05.10.2011, 21:38
Bedeutet dies etwa nicht, dass sie als Star die Erwartungen sehr vieler Menschen zu erfüllen hat?
Nein, es bedeutet, dass sie sich nach eigenem Dafürhalten die Freiheit nimmt, ihrer eigenen Agenda zu folgen. Jedenfalls sagt das eindeutig der von Dir nicht unterstrichene Teil von Lenas Aussage. Du hast für mein Empfinden den falschen unterstrichen.
eternity
05.10.2011, 22:13
Nein, es bedeutet, dass sie sich nach eigenem Dafürhalten die Freiheit nimmt, ihrer eigenen Agenda zu folgen. Jedenfalls sagt das eindeutig der von Dir nicht unterstrichene Teil von Lenas Aussage. Du hast für mein Empfinden den falschen unterstrichen.
:hmm:
Darum ging es mir jetzt nicht wirklich mit meiner Frage. Ja, sie nimmt sich zum Glück die Freiheit, mehr für sich zu tun und nicht (nur) für andere Menschen da zu sein. Darüber freue ich mich persönlich sehr.
Aber freut dies die meisten ihrer Fans ebenso? Haben vielleicht einige Fans nicht eine andere (zu hohe) Erwartung an sie?
Tiny Tim
05.10.2011, 22:17
Aber freut dies die meisten ihrer Fans ebenso?
Mich auf jeden Fall.
Haben vielleicht einige Fans nicht eine andere (zu hohe) Erwartung an sie?
Einige vielleicht. Bestimmt sogar. Mich ärgert das auch, weil ich ziemlich tief in dieses Forum verstrickt bin; nach über 6500 Beiträgen könnte ich auch nicht mehr so tun, als wäre es nicht so. Lena dagegen braucht sich um einige Fans keine Gedanken zu machen. Für sie ist das hier weit weg - und das ist auch gut so. ;)
Auch wenn es eine Wiederholung ist; das ist ja letztlich der Kernpunkt, den auch besonders Economist betont hat: wenn irgendwelche Leute überspannte Erwartungen an Lena richten, ist das nicht Lenas Problem, sondern das Problem dieser Leute. Daran kann letztlich niemand etwas ändern außer sie selbst. Nicht Lena. Du und ich auch nicht.
Dankeschoenst
05.10.2011, 22:24
Die Rezension ist toll ... Regt auf jeden Fall zum Nachdenken an. Ich habe die Arbeit nicht gelesen, aber die Rezension klingt äußerst spannend, ich hätte nicht gedacht, dass man über soetwas eine Arbeit schreiben kann und wurde eines besseren belehrt... das geht sogar sehr gut... Das gibt viele Denkanstöße ... Vielen Dank
Letztlich kommt es darauf an, was man unter "Erwartungen" versteht. Das ist ja ein schillernder Begriff. Er kann meinen - und sollte nichts anderes meinen als - "Wünsche, Hoffnungen". (Und dann kommt es drauf an, was man wünscht und was man hofft.) Er wird aber oft im Sinne von Forderungen gebraucht (besonders in der Verbform wird das deutlich: "Ich erwarte von Dir das und das"). Und von Lena etwas zu fordern ist natürlich vermessen, aber vor allem: sinnlos. (Wie Walter Sobckak schon sagte: was sollte sie das kümmern?) In der Tat ein eigenes Problem, eine selbstgestellte Falle. Kann man nur zu sagen: Selber schuld.
Ich finde es sogar schön, dass Lena meine Erwartungen immer wieder enttäuscht und auflaufen lässt: dass sie etwas tut oder sagt oder dass ich etwas über sie erfahre, was ich nicht erwartet hätte. Das wird zuverlässig so bleiben, sie wird mich sicherlich immer wieder überraschen (und mir war es sehr wichtig, letztes Jahr in einer ähnlichen Diskussion zu schreiben: "Sie darf mich ruhig auch mal vor den Kopf stoßen.") In einem weiteren Sinne habe ich natürlich schon die "Erwartung" (den Wunsch, die Hoffnung), das wir "noch ganz, ganz lange zusammenbleiben"; sprich, dass Lenas Entwicklung, wie sie auch aussehen möge, so verläuft, dass ich mitgehen kann. Aber da kann ich - aufgrund meiner Einschätzung ihrer Persönlichkeit, ihrer Haltung - eigentlich weniger von "Wünschen und Hoffnungen" sprechen als von - Zuversicht :).
(Ganz profan könnte ich natürlich sagen, ich habe die "Erwartung" - den Wunsch, die Hoffnung -, dass Lena weiterhin Musik macht, die mir gefällt. Aber auch da bin ich ziemlich zuversichtlich.)
Tiny Tim
05.10.2011, 23:17
(Ganz profan könnte ich natürlich sagen, ich habe die "Erwartung" - den Wunsch, die Hoffnung -, dass Lena weiterhin Musik macht, die mir gefällt. Aber auch da bin ich ziemlich zuversichtlich.)
Ich ebenfalls. Es ist ja nicht so, dass Lena um des Effekts oder sonst irgendeines selbstbezüglichen Zweckes willen irgendwelche Erwartungen enttäuschen würde. Sie tut einfach nur das, was sie für richtig hält, und das hat sie von Anbeginn kommuniziert. Ich finde es erstaunlich, dass das anscheinend von einigen Leuten immer noch nicht verstanden wird.
eternity
05.10.2011, 23:38
In einem weiteren Sinne habe ich natürlich schon die "Erwartung" (den Wunsch, die Hoffnung), das wir "noch ganz, ganz lange zusammenbleiben"; sprich, dass Lenas Entwicklung, wie sie auch aussehen möge, so verläuft, dass ich mitgehen kann. Aber da kann ich - aufgrund meiner Einschätzung ihrer Persönlichkeit, ihrer Haltung - eigentlich weniger von "Wünschen und Hoffnungen" sprechen als von - Zuversicht :).
Das ist doch genau der Punkt, auf den ich hinaus will. Die Fans müssen Lena die Pausen einfach gönnen. Sie dürfen von ihr nicht die ständige Präsenz in der Öffentlichkeit fordern. Denn dann kann ihr der ganze Zirkus auch nicht auf die Nerven gehen. Sie soll den Spaß, den sie bisher an ihrer Karriere als Sängerin hatte, beibehalten. Und wenn sie ihre Auftritte dosiert einsetzt, werden wir sehr, sehr lange Freude an ihr und ihrer Musik bzw. ihrem Schaffen haben dürfen. Und auch ich bin diesbezüglich mehr als zuversichtlich, gerade weil sie in den letzten Monaten erkannt hat, dass es in diesem Ausmaß nicht weitergehen kann. Ich bin sehr happy darüber und ich würde meine Freude und mein Vertrauen gerne an alle Zweifler weitergeben, denn ich habe so viel davon, es reicht für jeden einzelnen.
Aber manche Personen möchten dies gar nicht verstehen oder annehmen. Das finde ich so schade daran!
Economist
05.10.2011, 23:40
Auch wenn es eine Wiederholung ist; das ist ja letztlich der Kernpunkt, den auch besonders Economist betont hat: wenn irgendwelche Leute überspannte Erwartungen an Lena richten, ist das nicht Lenas Problem, sondern das Problem dieser Leute. Daran kann letztlich niemand etwas ändern außer sie selbst. Nicht Lena. Du und ich auch nicht.
Danke, Walter, für die Unterstützung. @eternity: Man sollte bei den Fans vielleicht zwischen deren Wünschen einerseits und deren Erwartungen oder gar Ansprüchen andererseits unterscheiden. Es ist doch legitim, sich als Fan so viel öffentliche Auftritte, Cds, Fernsehrollen, etc. von Lena zu wünschen wie möglich. Es bereitet halt Freude und es verleiht - so geht es mir jedenfalls - immer wieder Anstöße/Orientierung für die Gestaltung des eigenen Lebens. Aber es steht einem verantwortlichen Fan auch gut an, sich ab und zu zu fragen, ob sich seine Wünsche klammheimlich in Forderungen an Lena verwandelt haben, deren Nichterfüllung ihn zu Reaktionen der Enttäuschung oder gar Verärgerung veranlaßt. Spätestens dann sollte man sich mal in Lena hineinzuversetzen versuchen und sich fragen - woher nimmt sich eigentlich dieser Fan das Recht, mein Leben bestimmen zu wollen (zusammen mit vielen gleichgesinnten Fans natürlich)? In dem von Dir zitierten Ausschnitt aus dem HAZ-Interview vom 29.08.11 kommt ja zum Ausdruck, wieviel Kraft das Mammutprogramm in den Monaten bis zum ESC 2011 Lena gekostet hat. Keine Frage, sie wollte das ja auch so. Aber sie hat halt gemerkt, wie das an die Substanz geht und sie zusehends fremdbestimmt wird. Auch wenn sie gerne die Erwartungen anderer Menschen erfüllt, soweit es um ihre Aktivität als Bühnenkünstlerin und Sängerin geht, so hat sie nun erkannt, dass sie und wo sie die Grenzen ziehen muß. Auch ein "Star" ist in erster Linie ein Mensch, der noch andere Dimensionen des Lebens erfahren will als die, die unmittelbar mit der Bühnenkarriere zu tun haben (daher jetzt auch das anvisierte Studium). Das gilt für eine gerade mal 20-jährige in besonderem Maße.
Das Schöne ist: Sätze wie die in dem besagten HAZ-Interview zeigen ja, dass wir uns überhaupt keine Sorgen machen müssen, dass überspannte Erwartungen einiger Fans Lena zu schaffen machen. Genauso wie Lena von Anfang an konsequent die Öffentlichkeit von ihrem Privatleben ferngehalten hat (also ihrem privaten Umfeld, nicht zu verwechseln mit Infos über persönliche Überzeugungen, über die sie durchaus ausführlich Auskunft gegeben hat), so hat sie ein sicheres Gespür für die Grenze, ab der sie Erwartungen an sie zurückdrängen muß, um nicht zum Getriebenen zu werden und die innere Balance zu verlieren. Ein wahrer Fan respektiert genau diese Grenze und sagt sich: Ich freue mich, wenn Lena sich freut, und ich habe nichts davon, wenn ich durch laute Ansprüche dazu beitrage, dass Lena sich eher zurückzieht aus einer fordernden Öffentlichkeit. Schliesslich: Gerade ein Künstler lebt von seiner Kreativität, und mentale Erschöpfungszustände sind der Kreativität besonders abträglich. Auch deswegen reagiere ich, ähnlich wie Walter übrigens, relativ allergisch auf gelegentliche Beschwerden hier im Forum, Lena müsse doch viel mehr für ihre Fans tun. Die wichtigste Aufgabe eines Popstars ist immer noch, durch die Gesangskunst zu erfreuen, und nicht z.B. eine Mindestanzahl von Autogrammstunden oder Meet&Greets zu veranstalten.
P.S.: Ich sehe zu meiner Verzückung, dass einer meiner Brüder im Geiste, nämlich bates, während des Verfassens dieses Beitrags auch genau diese Unterscheidung zwischen Wünschen und Forderungen gemacht hat. Na, vielleicht konnte ich noch weitere Aspekte beleuchten.
Tiny Tim
05.10.2011, 23:47
Das ist doch genau der Punkt, auf den ich hinaus will. Die Fans müssen Lena die Pausen einfach gönnen.
Leider scheinst Du nicht zu verstehen, worauf bates, Economist und ich hinaus wollen.
Sie dürfen von ihr nicht die ständige Präsenz in der Öffentlichkeit fordern. Denn dann kann ihr der ganze Zirkus auch nicht auf die Nerven gehen.
Zum x-ten Male (aber wenn's sein muss, schreibe ich es noch mal so oft): Wieso sollte "der ganze Zirkus" Lena auf die Nerven gehen? Das, was Du "den ganzen Zirkus" nennst, findet doch ohnehin nur hier statt. Zwar glaube ich durchaus, dass Lena hier gelegentlich mitliest, aber glaubst Du wirklich und ernsthaft, dass Lena irgendwelche "Erwartungen", gar "Forderungen" an sich heranlässt, dass es sie ernsthaft stört, wenn irgendwelche anonyme Avatare dies und das von ihr wollen? Für wie empfindlich hältst Du Lena eigentlich? Immerhin hat sie einen monatelangen Presserummel psychisch unbeschadet überstanden; was ist dagegen das Gegreine von ein paar missmutigen Fans?
Aber manche Personen möchten dies gar nicht verstehen oder annehmen. Das finde ich so schade daran!
Nochmal: mich ärgert das zwar auch, aber es ist nicht Lenas Problem.
Economist
06.10.2011, 00:02
@eternity: Damit wir nicht weiter aneinander vorbeireden und Walters Blutdruck zu sehr ansteigt ( :D ): Du redest normativ - also die Fans sollten oder dürften dieses oder jenes nicht tun - und wir positiv - so und so verhalten sich einige Fans und so geht aus unserer Sicht Lena damit um. In diesem Forum können wir nur mit Worten auf Fans Einfluss nehmen, die in unseren Augen unangemessene Forderungen an Lena stellen. Nicht mehr und nicht weniger. Weiter reicht auch unsere Verantwortung als Fans nicht. Lena wiederum hat mein Vertrauen verdient, dass sie mit übertriebenen Erwartungen umgehen kann, sie braucht mich nicht als Beschützer. Es ist ein Teil meines Fantums, dass ich Lena bewundere für die Art, wie sie ihr Leben managt - darin z.B. ist sie ein Vorbild für mich, das gibt mir für bestimmte eigene Lebenssituationen eine Orientierung.
Tiny Tim
06.10.2011, 00:06
In diesem Forum können wir nur mit Worten auf Fans Einfluss nehmen, die in unseren Augen unangemessene Forderungen an Lena stellen. Nicht mehr und nicht weniger. Weiter reicht auch unsere Verantwortung als Fans nicht. Lena wiederum hat mein Vertrauen verdient, dass sie mit übertriebenen Erwartungen umgehen kann, sie braucht mich nicht als Beschützer. Es ist ein Teil meines Fantums, dass ich Lena bewundere für die Art, wie sie ihr Leben managt - darin z.B. ist sie ein Vorbild für mich, das gibt mir für bestimmte eigene Lebenssituationen eine Orientierung.
Ganz hervorragend! :goodpost: Das senkt augenblicklich meinen Blutdruck; vielen Dank dafür. ;)
Grombold
06.10.2011, 00:21
@eternity: was du dir so für Sorgen machst.
Erstmal würde ich vorschlagen zwischen Erwartungsdruck und Leistungsdruck zu unterscheiden.
Das was du hier zuletzt ansprichst würde ich als von aussen angetragenen Leistungsdruck bezeichnen. Damit angemessen umgehen zu können, da sehe ich bei Lena nicht die geringsten Probleme. Das von dir zitierte Erschöpfungszitat bezieht sich auch nicht auf äußeren Leistungsdruck, sie hat doch den Titelverteidigungsunsinn und die Tour gemacht, weil sie es machen wollte und es ihr spaß gemacht hat und nicht weil das irgendjemand von ihr wollte.
Daß es auch bei Dingen die man gerne macht und die heiden Spaß machen auch Grenzen gibt, die Lektion hat sie jetzt auch gelernt.
Auch bei Erwartungsdruck hab ich keinerlei Bedenken, daß Lena sich das irgendwie annehmen würde. Lena hat von Anfang an immer klar gemacht, daß das was sie macht und wie sie es macht nur ihren Kriterien unterliegt, also daß sie Ihr Ding macht, sonst nichts.
Von daher kann ich deine Sorgen in keiner Weise nachvollziehen.
vampire67
06.10.2011, 00:30
Zum x-ten Male (aber wenn's sein muss, schreibe ich es noch mal so oft): Wieso sollte "der ganze Zirkus" Lena auf die Nerven gehen? Das, was Du "den ganzen Zirkus" nennst, findet doch ohnehin nur hier statt. Zwar glaube ich durchaus, dass Lena hier gelegentlich mitliest, aber glaubst Du wirklich und ernsthaft, dass Lena irgendwelche "Erwartungen", gar "Forderungen" an sich heranlässt, dass es sie ernsthaft stört, wenn irgendwelche anonyme Avatare dies und das von ihr wollen? Für wie empfindlich hältst Du Lena eigentlich? Immerhin hat sie einen monatelangen Presserummel psychisch unbeschadet überstanden; was ist dagegen das Gegreine von ein paar missmutigen Fans?
Das, lieber Walter, weisst auch du nicht.
Mithin ist es sicher ein unterschied ob ein 'annonymer' presseheini sie bedrängt, der tut das beruflich, um sie geht es ihm dabei gar nicht.
Ein fan ist etwas anderes. Ihn würde sie gefühlsmässig als freund einsortieren. Umso schlimmer von ihm (menschlich) enttäuscht zu werden. Da kann man noch froh sein wenn das verhalten so exterm ist, dass man ihn als 'stalker' einsortieren kann ("nicht anfassen!").
Ich glaube schon das Lena 'ungerechtfertigte' forderungen von 'vermeindlichen' oder tatsächlichen fans stärker berühren als irgendwelchen presseheinis.
Gesetzt den fall das jemand wie Imre Grimm stark von ihr enttäuscht wäre und das in entsprechend giftige kritiken umsetzen würde. Glaubst du nicht auch, dass das einen entsprechend (schmerzenden) eindruck bei Lena hinterlassen würde ?
Um auf Janas arbeit zurückzukommen, auch hier wird darauf eingegangen das der star auch immer des fans bedarf. Ein star ohne fans gibt es nicht (dann ist es kein star mehr). Er ist also auf seine fans 'angewiesen'. Stösst er sie von sich, bedeutet es auch für ihn praktisch 'das ende'.
Lena hat im oberen zitat von eternity offenbar sehr wohl beide seiten der medaille bemerkt, das sie sehr wohl besimmte erwartungen zu erfüllen hat (disziplin) auch wenn es von ihr kraft erfordert (lampe an, mädchen da).
Aber es hat offensichtlich ein umschwung stattgefunden indem sie die fans einerseits angenommen hat, andererseits aber offenbar auch persönliche grenzen abgesteckt hat (siehe auch Economist).
Insofern finde ich steht ihr nicht etwa auf anderen grabenseiten und es verwundert mich doch etwas die vehemenz der disskussion mit eternity.
Tiny Tim
06.10.2011, 00:52
es verwundert mich doch etwas die vehemenz der disskussion mit eternity.
Vehemenz entsteht bei mir dann, wenn ich das Gefühl habe, dass meine Argumentation, für die ich viel Mühe verwende, einfach ignoriert wird. Wenigstens bin ich mit dieser Frustration nicht allein:
Wenn man die immer gleichen Argumente ohne jede Wirkung wiederholt, fühlt man sich manchmal wie eine Fliege, die immer wieder gegen eine Glasscheibe fliegt.
Zu Deinem Punkt, dass eine Enttäuschung durch einen Fan eher schmerzt als etwa durch einen gleichgültigen Journalisten: das finde ich interessant, weil ich dafür, dass ich dieses Argument in leicht veränderter Form kürzlich selber vertreten habe, heftig angegriffen worden bin; grundsätzlich stehe ich also hierin auf Deiner Seite. Allerdings muss man doch beachten, worum es in der vermeintlichen Enttäuschung eigentlich geht. Wenn beispielsweise ein anonymes Mitglied eines Fanforums, das sich nur gelegentlich und, ich möchte mal sagen: in mittlerer Qualität an den Forumsdiskussionen beteiligt, sich über mangelnde Medienpräsenz Lenas beklagt, ist das m.E. kaum geeignet, Lena irgendwie persönlich zu berühren. Anders mag es sich verhalten, wenn derjenige über einen längeren Zeitraum in besonders hervorstechender Weise sich im Forum hervorgetan hat oder auf andere Art eine besondere Rolle in Lenas Fangemeinde spielt; dann könnte durchaus unter Umständen eine unfaire Intervention desjenigen eine gewisse Enttäuschung bei Lena hervorrufen.
vampire67
06.10.2011, 01:08
Wenn beispielsweise ein anonymes Mitglied eines Fanforums, das sich nur gelegentlich und, ich möchte mal sagen: in mittlerer Qualität an den Forumsdiskussionen beteiligt, sich über mangelnde Medienpräsenz Lenas beklagt, ist das m.E. kaum geeignet, Lena irgendwie persönlich zu berühren. Anders mag es sich verhalten, wenn derjenige über einen längeren Zeitraum in besonders hervorstechender Weise sich im Forum hervorgetan hat; dann könnte durchaus unter Umständen eine unfaire Intervention desjenigen eine gewisse Enttäuschung bei Lena hervorrufen.
Da bin ich völlig deiner meinung.
Besonders muss man dabei sicher sehen das ein vermeintlicher 'meinungführer' für entsprechendes kippen von stimmungen innerhalb der fangemeinde sorgen kann.
Ich habe jetzt Eternity eher der richtung verstanden das wir uns dessen auch bewusst sein sollten eben nicht das unmögliche zu erwarten, gerade wenn man eine entsprechende reputation in forum hat.
Ich erinnere an Muenzis heftige reaktion auf die chartergebnise von WAM und die glücklicherweise heftig widersprechende gegenreaktion der meisten erfahrenen poster.
So bleibt zumindestens eine gewisse balance erhalten.
support4lena
06.10.2011, 01:22
Jetzt unterschätzt ihr aber Lena. Verletzen oder entmutigen würde sie (angenommen, sie läse hier mit) doch allenfalls, wenn einer wie Muenzi sich enttäuscht von ihr abwenden würde, und nicht weil er sich mal über irgendein Detail aufregt. Muenzis Haltung gegenüber Lena ist doch für alle sichtbar über jeden Zweifel erhaben. Anderes Beispiel: meine Kritik am Greenroom-Experiment, während ich zeitgleich eine weitere Unterstützungs-Aktion für Lena gestartet habe. Läse sie hier mit, würde sie doch das Feedback von Menschen, deren Unterstützung sie sich sicher sein kann, interessant und wichtig finden. Echte Freunde sagen auch mal: die Aktionen 1 bis 255 und 257-1024 waren spitze, aber 256 fand ich nicht so gelungen. So mimosenhaft ist Lena nicht, dass das bei ihr "Enttäuschung" auslösen würde.
Tiny Tim
06.10.2011, 01:38
Ich halte es jedenfalls nicht für ein vernachlässigenswertes Detail, wenn insinuiert wird, Lena könne dies oder jenes nicht bzw. müsse um ihrer Karriere willen vor Fehlern bewahrt werden. Doktor Landshut hat mir ja dankenswerterweise zugestimmt, als ich schrieb, dass die Fixierung auf Fehlervermeidung der Kreativität von Künstlern eher schädlich ist. Um zur Verdeutlichung eine Analogie aus dem Fußball zu bemühen: das deutsche EM-Team von 2000 unter der Leitung von Erich Ribbeck war ganz eindeutig auf Fehlervermeidung programmiert - und scheiterte jämmerlich. Das deutsche WM-Team von 2010 dagegen war in fast jeder Hinsicht ein kühnes Experiment - und ein grandioser Erfolg. Alex Swings Oscar Sings - das ist die Verkörperung von Fehlervermeidung im Entertainment. Lena im Green Room - das ist ein kühnes Experiment. In der Bewertung beider ist für mich sonnenklar: Alex Swings Oscar Sings war ein Flop - Lena im Green Room dagegen top. Ob sie bei zukünftigen Reporter-Einsätzen noch besser werden kann, ist gegenwärtig für mich nebensächlich, wenngleich ich in dieser Hinsicht absolut zuversichtlich bin.
Economist
06.10.2011, 01:38
Jetzt unterschätzt ihr aber Lena. Verletzen oder entmutigen würde sie (angenommen, sie läse hier mit) doch allenfalls, wenn einer wie Muenzi sich enttäuscht von ihr abwenden würde, und nicht weil er sich mal über irgendein Detail aufregt. Muenzis Haltung gegenüber Lena ist doch für alle sichtbar über jeden Zweifel erhaben. Anderes Beispiel: meine Kritik am Greenroom-Experiment, während ich zeitgleich eine weitere Unterstützungs-Aktion für Lena gestartet habe. Läse sie hier mit, würde sie doch das Feedback von Menschen, deren Unterstützung sie sich sicher sein kann, interessant und wichtig finden. Echte Freunde sagen auch mal: die Aktionen 1 bis 255 und 257-1024 waren spitze, aber 256 fand ich nicht so gelungen. So mimosenhaft ist Lena nicht, dass das bei ihr "Enttäuschung" auslösen würde.
Alles richtig, nur wird wohl überschätzt, wieviel Zeit Lena überhaupt zur Verfügung hat, im Forum mitzulesen. Daher wird ihr im Zweifelsfalle - selbst wenn sie regelmäßig hier kurz reinschaut - nicht möglich sein, die jeweilige Haltung dieses oder jenes Fans zu ihr genauer einzuordnen. Wer Dutzende, Hunderte, oder gar Tausende von Beiträgen eines einzelnen Users gelesen hat, der kann gut einschätzen, wie etwas gemeint ist. Dahingegen wird Lena die relative Wichtigkeit der Meinung eines einzelnen Users nur schwer einschätzen können, und damit auch, ob sie diese getrost ignorieren kann oder doch als Warnsignal verstehen sollte.
Jetzt unterschätzt ihr aber Lena. Verletzen oder entmutigen würde sie (angenommen, sie läse hier mit) doch allenfalls, wenn einer wie Muenzi sich enttäuscht von ihr abwenden würde, und nicht weil er sich mal über irgendein Detail aufregt. Muenzis Haltung gegenüber Lena ist doch für alle sichtbar über jeden Zweifel erhaben. Anderes Beispiel: meine Kritik am Greenroom-Experiment, während ich zeitgleich eine weitere Unterstützungs-Aktion für Lena gestartet habe. Läse sie hier mit, würde sie doch das Feedback von Menschen, deren Unterstützung sie sich sicher sein kann, interessant und wichtig finden. Echte Freunde sagen auch mal: die Aktionen 1 bis 255 und 257-1024 waren spitze, aber 256 fand ich nicht so gelungen. So mimosenhaft ist Lena nicht, dass das bei ihr "Enttäuschung" auslösen würde.
Das ist ein wichtiger Punkt! Deshalb kann ich auch nicht verstehen, warum gelegentlich geäußerte enttäuschte Erwartungen immer eine derartige Sprengkraft haben können. Ich sehe hier im Forum überhaupt nicht viele Leute, die grundsätzlich "zu viel von Lena erwarten". Die meisten, die hin und wieder über irgendwas ihrer Enttäuschung Luft machen, bleiben ja trotzdem hier. Ich habe das naive Vertrauen, dass fast niemand hier, der Auftritt A nicht so gelungen findet, Song B schlecht findet oder Interviewäußerung C kritisiert, Lena damit einen Solidaritäts-Entzug androht. Wie ich neulich schon schrieb: Ich unterstelle nicht immer gleich schlechte Absichten. Auch eine möglicherweise ungerechtfertigte oder sogar unfaire Kritik an Lena ist nicht gleich ein Akt des Verrats. Fans sind auch nur Menschen. Kein Mensch ist völlig frei von Erwartungen. Zwangsläufig werden Erwartungen auch entäuscht. Und manchmal hat man auch negative Gefühle, ist mies drauf. (Ich erkläre mir manche Posts in der Tat oft so, dass der Betreffende wohl einfach einen schlechten Tag hat, das macht's oft leichter ;).
support4lena
06.10.2011, 01:46
Alles richtig, nur wird wohl überschätzt, wieviel Zeit Lena überhaupt zur Verfügung hat, im Forum mitzulesen. Daher wird ihr im Zweifelsfalle - selbst wenn sie regelmäßig hier kurz reinschaut - nicht möglich sein, die jeweilige Haltung dieses oder jenes Fans zu ihr genauer einzuordnen. Wer Dutzende, Hunderte, oder gar Tausende von Beiträgen eines einzelnen Users gelesen hat, der kann gut einschätzen, wie etwas gemeint ist. Dahingegen wird Lena die relative Wichtigkeit der Meinung eines einzelnen Users nur schwer einschätzen können, und damit auch, ob sie diese getrost ignorieren kann oder doch als Warnsignal verstehen sollte.
D'accord! Mein Beitrag war ja auch nur eine Antwort auf die (eher hypothetische) Vorstellung, Aussagen bestimmter Meinungsführer oder Schlüsselpersonen könnten Lena in besonderer Weise entmutigen. Wenn die "Bedeutung" dieser Personen Lena gar nicht bekannt ist, wird das Argument und damit automatisch mein Gegenargument gegenstandslos.
Grombold
06.10.2011, 01:46
Also dazu kann ich nur sagen, daß das Forum die einzige Rückzugsmöglichkeit ist, wo wir Unterstützer uns 'unter uns' gepflegt, ungestört und 'hinter ihrem Rücken' austauschen können.
Natürlich kann Lena, wenn sie will, hier Mäuschen spielen und ich halte das gar nicht für so unwahrscheinlich, daß sie das mittlerweile gelegentlich auch mal tut, aber wenn sie es tut, dann doch nur 'auf eigene Gefahr'.
Selbstverständlich sollte jeder Beitrag hier sowieso einem gewissen Mindestmaß entsprechen, aber darüber hinaus habe ich keinen Nerv meine Beiträge mundgerecht für Lena abzuzirkeln.
Desweiteren schließe ich mich S4L #47 an.
Selbstverständlich sollte jeder Beitrag hier sowieso einem gewissen Mindestmaß entsprechen, aber darüber hinaus habe ich keinen Nerv meine Beiträge mundgerecht für Lena abzuzirkeln.
Das schon deshalb nicht, weil das Letzte, was ich auch von Lena erwarten würde, wäre, dass sie für irgendwen irgendeine Äußerung "mundgerecht abzirkelt".
eternity
06.10.2011, 10:37
...Zum x-ten Male (aber wenn's sein muss, schreibe ich es noch mal so oft): Wieso sollte "der ganze Zirkus" Lena auf die Nerven gehen? Das, was Du "den ganzen Zirkus" nennst, findet doch ohnehin nur hier statt...
:-D Also das Forum meinte ich gewiss nicht damit. Ich spreche in diesem Fall von dem realen Leben.
...aber es ist nicht Lenas Problem.
Während der Zeit in Düsseldorf gab es zwei Videos (die ich nur ein einziges Mal ansehen konnte) und auch ein Zeitungsinterview, die genau das Gegenteil beweisen. Es ist mir jedoch durchaus nicht neu, dass nicht jeder (Mann) die Reaktionen einer sensiblen Frau versteht.
Es war bestimmt nicht meine Absicht, Deine Gesundheit mit meiner Dummheit, Naivität und Ahnungslosigkeit zu gefährden. Wenn allerdings auch nur der ein oder anderen Fan (hier im Forum) durch meine bescheurten Fragen und Beiträge veranlasst wird, darüber nachzudenken und dann auch noch solch ein Beitrag, wie der in #39 von Economist daraus resultiert, bin ich völlig zufrieden und kann diesen Thread beruhigt verlassen. Somit wirst Du mit meinen Kommentaren auch nicht weiter belästigt werden, ich möchte nicht schuld an einem Herzinfarkt von Dir sein.
Insofern finde ich steht ihr nicht etwa auf anderen grabenseiten und es verwundert mich doch etwas die vehemenz der disskussion mit eternity.
Und ich wundere mich, dass Du Dich wunderst :D
Keine Sorge, ich bin das hier mittlerweile gewohnt, immer die gleichen Schemata. Aber schön, dass wenigstens einer versucht hat, mich zu verstehen :)
Economist
06.10.2011, 11:54
Während der Zeit in Düsseldorf gab es zwei Videos (die ich nur ein einziges Mal ansehen konnte) und auch ein Zeitungsinterview, die genau das Gegenteil beweisen. Es ist mir jedoch durchaus nicht neu, dass nicht jeder (Mann) die Reaktionen einer sensiblen Frau versteht.
Es war bestimmt nicht meine Absicht, Deine Gesundheit mit meiner Dummheit, Naivität und Ahnungslosigkeit zu gefährden. Wenn allerdings auch nur der ein oder anderen Fan (hier im Forum) durch meine bescheurten Fragen und Beiträge veranlasst wird, darüber nachzudenken und dann auch noch solch ein Beitrag, wie der in #39 von Economist daraus resultiert, bin ich völlig zufrieden und kann diesen Thread beruhigt verlassen. Somit wirst Du mit meinen Kommentaren auch nicht weiter belästigt werden, ich möchte nicht schuld an einem Herzinfarkt von Dir sein.
Na, na, da wollen wir doch nicht mit Eigenschaften kokettieren, die ich nicht mal im Traum Dir anheften würde. Du hast Deiner Sorge Ausdruck gegeben, Lena werde mit überbordenden Erwartungen belastet (u.a. hier mit Hinweis auf zwei Videos von der ESC 2011 Zeit und ein Zeitungsinterview), und ich versuche Dir die ganze Zeit zu vermitteln, dass Lena, indem sie in Interviews dazu explizit Stellung nimmt, nicht mehr wirklich belastet ist, weil sie einen Weg gefunden hat, wie sie damit umgeht. Lena ist sicherlich sensibel (wobei ich mir jetzt nicht sicher bin, ob Du von ihr oder Dir selbst als "sensibler Frau" sprachst), im Sinne von "ein feines Gespür haben für das, was um sie herum passiert und was es für sie bedeutet", aber sie ist nicht fragil, also zerbrechlich oder gar psychisch labil. Sie hat während der hektischen Zeit in den ersten Monaten dieses Jahres festgestellt, dass sie mehr Zeit für sich selbst braucht, und genau das hat sie ab Juni konsequent umgesetzt. Ich wage Dir also zu widersprechen, dass ich - auch als Mann - die Reaktionen einer sensiblen Frau durchaus verstehe (es gibt nämlich auch sensible Männer!), und was ich da beobachte und von Lena höre veranlaßt mich zu äußerster Gelassenheit. Glaube mir, insoweit es zeitweise in dieser Hinsicht für Lena ein Problem gab, ist es aus ihrer Sicht nun gelöst.
Alva Felize
06.10.2011, 12:10
die kernfrage scheint zu sein: wie sensibel ist lena? wie sehr tangiert die "äußere welt" (forderungen, erwartungen, wünsche anderer) ihr innenleben. ich glaube nicht, dass wir das ganz genau wissen können. schauen wir uns die extreme an: es gibt menschen mit ganz dickem fell. und es gibt menschen die hochsensibel sind (sog. HSP, hochsensible personen, das sollen ca. 15-20% der bevölkerung sein, interessanterweise unabhängig ihres geschlechtes, d.h. es betrifft genauso männer als auch frauen, hochsensibilität ist vererbbar). ich vermute nicht, dass lena eine hsp ist. dafür hat sie den wahnsinn zu gut überstanden. aber dass sie in der einen oder anderen situation nicht doch etwas trifft, kann ich auch nicht ausschließen. sie liegt also irgendwo auf der skala, zwischen den extremen.
hier kann man diverse interviews, videos und dinge, die man über sie weiss, gegeneinander aufwiegen um den punkt auf der skala so genau wie möglich zu bestimmen. ich denke jeder macht sich sein eigenes bild und hat eine andere einschätzung. so wenig wie ich glaube, dass lena eine stark ausgeprägte hsp ist, so wenig glaube ich an ein sehr dickes lena-fell (:)). gerade durch ihre musikalität und ihr feingefühl in bezug auf ihre kunst, gehe ich von einer gewissen sensibilität aus.
ps: wer interessiert ist, sich selber besser auf der skala einzuordnen: http://www.zartbesaitet.net/hsptest_neu/
ich bin übrigens, große überraschung ;) eine hsp
Tiny Tim
10.10.2011, 03:46
Auch eine möglicherweise ungerechtfertigte oder sogar unfaire Kritik an Lena ist nicht gleich ein Akt des Verrats.
Was freilich nur eine sehr schwache Relativierung des Unrechtsgehalts einer ungerechtfertigten oder sogar unfairen Kritik an Lena darstellt. Immerhin werden Verräter an Lena nach Dante Alighieri im ewigen Eis am Erdmittelpunkt von Satan persönlich in seinen drei Mäulern zerkaut - und zwar, wie das dort so üblich ist, in alle Ewigkeit. ;)
Axel1954
10.10.2011, 08:59
...............hier kann man diverse interviews, videos und dinge, die man über sie weiss, gegeneinander aufwiegen um den punkt auf der skala so genau wie möglich zu bestimmen. ich denke jeder macht sich sein eigenes bild und hat eine andere einschätzung. so wenig wie ich glaube, dass lena eine stark ausgeprägte hsp ist, so wenig glaube ich an ein sehr dickes lena-fell (:)). gerade durch ihre musikalität und ihr feingefühl in bezug auf ihre kunst, gehe ich von einer gewissen sensibilität aus.
..............
Du hast nur die beiden Extreme aufgeführt, hochsensibel und dickes Fell, du hast aber ein gaaaanz wichtige Kombination vergessen, was ist wenn eine hochsensible Person gleichzeitigt eine extrem starke Willenskraft und Persönlichkeit in sich vereint, diese Kombi scheint genau auf Lena zu zutreffen.
ich bin übrigens, große überraschung ;) eine hsp
Bei den Hochsensiblen gibt es dann noch zwei Kategorien. Die einen ziehen sich zurück in ihr Schneckenhaus und die anderen "hauen" zurück. Überlege gerade in welche Kategorie ich für mich Walter einordnen soll:zahn:
PS.:Dieses Forum wimmelt von HSP mit ganz wenigen Ausnahmen. Und warum ist das so? Lena!
Axel1954
10.10.2011, 09:33
PS.:Dieses Forum wimmelt von HSP mit ganz wenigen Ausnahmen. Und warum ist das so? Lena!
Stimmt ....... ich komme auf 168, das ist ganz knapp über der Grenze von 163 Punkte!
....... und ich mach 1x Schneckenhaus und 2x zurückschlagen, so als Verhältnis. :brav:
Alva Felize
10.10.2011, 10:25
Du hast nur die beiden Extreme aufgeführt, hochsensibel und dickes Fell, du hast aber ein gaaaanz wichtige Kombination vergessen, was ist wenn eine hochsensible Person gleichzeitigt eine extrem starke Willenskraft und Persönlichkeit in sich vereint, diese Kombi scheint genau auf Lena zu zutreffen.
ja, die hochsensibilität ist lediglich eine eigenschaft, auf die ich hingewiesen habe, die zwar einen starken einfluss auf den chararakter einer person hat, ich würde aber niemals sagen dass diese eigenschaft allein eine persönlichkeit bestimmt. selbstverständlich findet hochsensibilität in einer person mit anderen eigenschaften in kombination statt und macht den menschen zu dem was er ist (ja auch immer einzigartig). willenskraft ist da ein beispiel. und selbstverständlich, rolwin hat es schon angedeutet, kommt es auch immer darauf an, wie man mit der eigenen hochsensibilität umgeht. sie kann das leben schon erschweren, in einer lauten schnellen welt, aber man kann sie auch positiv für sich nutzen, eigene grenzen erkennen und das "anders sein" akzeptieren. dann kann das leben ganz faszinierend werden, und man wünscht sich das dicke fell nicht mehr ständig herbei sondern genießt in jeder minute das leben unheimlich intensiv, als das, was es ist. und im besten fall gibt es eine künstlerin, die noch eine ganze große menge zauber darüber streut, in viele kleine augenblicke, die der alltag bereit hält, und auch in ein paar richtig große :)
Axel1954
10.10.2011, 11:16
@Alva Felize
Bei mir ist es so das ich früher sehr dünnhäutig war und alles mögliche hat mich in Aufregung versetzt, im laufe der Jahre hab ich aber gelernt abzuwägen, bei Dingen/Themen die mir wichtig sind kann ich eine gewaltige Emotionalität an den Tag legen und bei völlig für mich uninteressantem kann ich kalt wie ein Eisblock bleiben, natürlich gibt es auch Zwischenstufen.
die kernfrage scheint zu sein: wie sensibel ist lena? ....
so wenig wie ich glaube, dass lena eine stark ausgeprägte hsp ist, so wenig glaube ich an ein sehr dickes lena-fell (:)). gerade durch ihre musikalität und ihr feingefühl in bezug auf ihre kunst, gehe ich von einer gewissen sensibilität aus.
Danke für diese interessanten Aspekte.
In Bezug auf die Schwingungen andere Menschen erscheint mir Lena hochsensibel zu sein. Darauf deuten für mich etliche Reaktionen in diversen Momenten hin. Besonders deutlich im berühmten "Du zitterst ja" zu Peter Urban in ihrem Siegerinterview in Oslo.
Das deutet auf eine nicht geringe Sensibilität auch in anderen Bereichen hin. Ich vermute ähnlich wie eternity, dass Lena von gewissen Entwicklungen und Äußerungen viel stärker betroffen ist, als sie es öffentlich zeigt. Wäre ja auch schön dumm, sich auch noch als besonders verletzlich zu zeigen. Nur lässt sie sich davon nicht aus der Bahn werfen. Dazu hat sie meiner Einschätzung nach eine viel zu gefestigte Persönlichkeit und weiß mit ihrer hohen Sensibilität gut umzugehen.
Soweit meine persönlichen Eindrücke. Ich bin übrigens laut Test kein hsp, aber kurz davor. Und fühle mich sehr wohl so. ;)
Das deutet auf eine nicht geringe Sensibilität auch in anderen Bereichen hin. Ich vermute ähnlich wie eternity, dass Lena von gewissen Entwicklungen und Äußerungen viel stärker betroffen ist, als sie es öffentlich zeigt. Wäre ja auch schön dumm, sich auch noch als besonders verletzlich zu zeigen.
Hier kann ich nur wiederholen, was ich heute vormittag schon zu Deiner "Lena will es ruhig angehen lassen"-Hypothese schrieb: Mich würde interessieren, wie Du zu dieser Vermutung kommst. Versteh mich nicht falsch, ich glaube ganz sicher auch, dass Lena verletzlich ist (natürlich ist sie das). Und dass sie nicht jeden Ärger, jede Verletzung öffentlich zeigt (natürlich tut sie das nicht). Aber auf mich wirken solche Vermutungen wie die fett markierte (die richtig oder falsch sein können, aber m.E. auf keinerlei Beobachtung begründet sind), als wolle man Lena eine möglichst große Verletzlichkeit attestieren, damit das eigene Beschützerbedürfnis rechtfertigbar bleibt. Zum Beschützen braucht man eben eine schutzbedürftige Person.
Ich glaube, Lena ist ziemlich gut beschützt, sowohl in sich wie durch Menschen in ihrem Umfeld. Gerade weil sie auf mich sehr sensibel wirkt, gerade weil ich glaube, dass sie sich auf ihre Sensoren verlassen kann, die ihr anzeigen, welche Dinge es wert sind angenommen zu werden, gerade deshalb nehme ich ihr voll und ganz ab, dass ihr "gewisse Äußerungen" wirklich und wahrhaftig am Arsch vorbeigehen. Und dass sie die "gewissen Entwicklungen" - lass mich raten: Du meinst das "Karriere-Bergab" - viel gelassener nimmt als die liebenswerte alte Zittertante Fanclub-Forum.
Ich bin übrigens ein hsp, knapp drüber ;).
Hier kann ich nur wiederholen, was ich heute vormittag schon zu Deiner "Lena will es ruhig angehen lassen"-Hypothese schrieb: Mich würde interessieren, wie Du zu dieser Vermutung kommst. Versteh mich nicht falsch, ich glaube ganz sicher auch, dass Lena verletzlich ist (natürlich ist sie das). Und dass sie nicht jeden Ärger, jede Verletzung öffentlich zeigt (natürlich tut sie das nicht). Aber auf mich wirken solche Vermutungen wie die fett markierte (die richtig oder falsch sein können, aber m.E. auf keinerlei Beobachtung begründet sind), als wolle man Lena eine möglichst große Verletzlichkeit attestieren, damit das eigene Beschützerbedürfnis rechtfertigbar bleibt. Zum Beschützen braucht man eben eine schutzbedürftige Person....
Ich halte fest: ich bin inzwischen in einer Schublade angekommen. Mein von mir häufiger zugegebener Beschützerinstinkt lag diesen Äußerungen gerade nicht zu Grunde. Leider nimmst Du den zweiten Teil meines Textes nicht mehr richtig wahr, in dem dies deutlich wird:
Nur lässt sie sich davon nicht aus der Bahn werfen. Dazu hat sie meiner Einschätzung nach eine viel zu gefestigte Persönlichkeit und weiß mit ihrer hohen Sensibilität gut umzugehen.
Ähnliches wird von Dir so ausgedrückt:
Ich glaube, Lena ist ziemlich gut beschützt, sowohl in sich wie durch Menschen in ihrem Umfeld. Gerade weil sie auf mich sehr sensibel wirkt, gerade weil ich glaube, dass sie sich auf ihre Sensoren verlassen kann, die ihr anzeigen, welche Dinge es wert sind angenommen zu werden, gerade deshalb nehme ich ihr voll und ganz ab, dass ihr "gewisse Äußerungen" wirklich und wahrhaftig am Arsch vorbeigehen.
Wir unterscheiden uns noch in der Nuance, dass ich nicht glaube, dass ihr vor allem viele gemeine Angriffe der Presse, die Tatsache, dass die Stimmung ihr gegenüber in gewisser Hinsicht gekippt war "am Arsch vorbei" geht. Vieles wird ihr am Arsch vorbeigehen, gewisse Äußerungen eben, aber sicherlich nicht alles. In einem Interview hat sie z.B. einmal geäußert, dass ihr die Angriffe zu USFD Zeiten nicht egal waren. Dass aber alles gut war, als ihr Album auf Platz 1 der Charts gelandet ist. Macht sie nicht unempfindlicher als sie ist. Einem so sensiblen Menschen geht nicht alles am Arsch vorbei. Aber beschützen muss man sie deswegen nicht, denn sie weiß mit allem diesem gut umzugehen. (Bei toller Unterstützung ihres Umfeldes) Sehr gut sogar.
@Muenzi, ich habe ja extra die „alte Zittertante Forum“ ins Spiel gebracht, um deutlich zu machen, dass ich nicht Dich (alleine) meine. Und ich habe auch nicht gesagt, dass Lena „alles“ am Hintern vorbeigeht. Das Problem ist doch aber folgendes: Es gibt eine Sorte von Aussagen, gegen die es sehr schwierig ist etwas einzuwenden, weil sie auf einer Ebene – auf der Ebene der Binsenweisheit – wahr sind, auf einer anderen Ebene aber entweder falsch oder unbeweisbar. Eine solche Aussage ist der Satz „Lena ist verletzlicher, als sie zeigt“. Oder von mir aus auch: „viel verletzlicher als sie zeigt.“
Auf der Binsenweisheit-Ebene kann man dazu nichts sagen als: „Ja, sicher. Ist doch klar. Was denn sonst?“ Es steht hundertprozentig fest, dass es Momente in Lenas Leben gibt, in denen sie verletzt oder angegriffen oder wütend ist – vielleicht auch sehr verletzt und sehr angegriffen und sehr wütend - , die wir nie zu sehen bekommen und von denen wir nie erfahren werden.
Da das aber m.E. völlig selbstverständlich ist, glaube ich, dass in dem Satz „Lena ist verletzlicher, als sie zeigt“ etwas anderes steckt, nämlich tatsächlich eine falsche oder unbeweisbare Annahme - dass Lena, entgegen aller sichtbaren Stärke, „in Wirklichkeit“ ein besonders fragiles, schutzbedürftiges Wesen ist. Diese Annahme ist tief in einen Teil der Forums-Psyche eingegraben (und ich weiß auch, dass dieses Posting so wenig etwas daran ändern wird wie hunderte zuvor). Und da frage ich mich – schon aus purer Neugier – wie man zu dieser Annahme kommen kann. Ich habe nun tonnenweise Lena-Material gesichtet und habe praktisch keine Indizien gefunden, die diese Annahme rechtfertigen. Zweifellos gibt es einige Momente, in denen man sie gestresst, genervt oder emotional am Limit sieht (ja: in denen man sie verletzlich sieht). Zu denen kann ich aber nur sagen: Wie sollte es sie auch nicht geben? Gerade bei dem gewaltigen Pensum, das Lena absolviert hat?
Dabei neige ich selbst dazu, bei Menschen eher die verletzliche als die starke Seite zu sehen. Diese Wahrnehmungsweise hat sich bei mir nicht extra für Lena um 180 Grad gedreht. Und so eine, wenn ich’s mal salopp sagen darf, toughe Sau wie Lena habe ich selten gesehen. (Dabei halte ich es trotzdem nicht für ausgeschlossen, dass sie eine "hsp" ist ;). Wahrscheinlich muss man als guter Bühnenkünstler sogar beides sein).
(Oh mein Gott, letztes Posting gestern um 1:00, erstes um 9:00, ich häng schon wieder zu viel hier rum. Jetzt aber an die Arbeit.)
.....ich glaube ganz sicher auch, dass Lena verletzlich ist (natürlich ist sie das). Und dass sie nicht jeden Ärger, jede Verletzung öffentlich zeigt (natürlich tut sie das nicht). Aber auf mich wirken solche Vermutungen wie die fett markierte (die richtig oder falsch sein können, aber m.E. auf keinerlei Beobachtung begründet sind), als wolle man Lena eine möglichst große Verletzlichkeit attestieren......
Also, ich tue mich bei der Einschätzung, wie sensibel Lena ist, sehr schwer. Sie hat einmal geäußert, dass viele über sie schreiben und davon die meisten noch nie ein Wort mit ihr geredet haben. Ich höre daraus, dass das Bild von ihr, das öffentlich wiedergegeben wird, fehlerhaft ist. (Da ziehe ich mich selber, aber auch das Forum mit ein).
Wie ist Lena tatsächlich? Ich kann es nicht sagen und wenn ich Vermutungen anstellen würde, können diese nur scheitern.
Begründung: Man kann einen Menschen nur einschätzen, wenn man ihn auch privat über einen längeren Zeitraum kennt und selbst da irrt man gelegentlich. Jeder von uns besitzt eine Menge schauspielerisches Talent um seine Schwächen etwas zu kaschieren. Es ist ein natürlicher Selbstschutz. Ich möchte behaupten, dass meine Kollegen, die mich viele Jahre kennen, nur zu einem gewissen Teil einschätzen können. Bei engen Freunden oder der Familie liegt die Quote wesentlich höher.
Bei Lena weiß ich nicht, bei welcher Gelegenheit sie in Tränen ausbricht, nur bei großen Begebenheiten, oder bereits bei kleinen Anlässen und bei welchen. Ich habe Lena bisher nur auf einer Glücks- und Erfolgsschiene - und das auch nur öffentlich - begleiten können. In diesem Zustand relativieren sich negative Ereignisse recht gut.
Ich weiß nur, dass das Bild, das ich von Lena im Kopf habe sehr lückenhaft ist und deshalb Äußerungen von mir nie als Tatsache hinstellen würde. Mir stellt sich nur die Frage, reicht mir das Bild aus, um Lena zu begleiten, oder benötige und will ich mehr Informationen? Mir reicht es aus und wenn zusätzliche Informationen kommen, bin ich dankbar. Es ist wie ein Puzzle mit vielen tausend Teilen, dass man anfängt zusammen zu setzen und nicht weiß, wann es fertig ist und ob man es überhaupt schafft, fertig zu stellen. Den Anfang habe ich gemacht und es ist spannend für mich und ich bleibe dran.
PS. Habe mal wieder zu lange an meinem Post geschrieben und lese erst jetzt den Beitrag von bates, der alles wieder viel besser ausdrückt, als ich....Danke dir und kann nur zustimmen.
Doktor Landshut
11.10.2011, 12:36
Dem Eindruck nach zu schließen, den ich aus Situationen, in denen sie mit sozialen Umgebungen interagiert, von ihr habe, gehört Lena zu den begnadeten Menschen, die ihre Gefühle ohne Scham und ohne eine schlechte Figur dabei abzugeben, lebendig und spontan zum Ausdruck bringen können und dieses in Gesellschaft ihr völlig unbekannter Personen und vor laufenden Kameras.
Das zeugt m.E. von einem seltenen Maß an Grundvertrauen in sich selbst und in andere, Freiheit von Ängsten und die Fähigkeit, emotionale Konflikte großenteils an Ort und Stelle zu verarbeiten (und im Unterschied zu vielen anderen nicht auf SPÄTER zu verschieben).
Das gibt ihr wohl auch die Fähigkeit und ist ja auch das Geheimnis ihres Zaubers, unterschwellige, atmosphärische Spannungen in ihrer Umgebung mit fein justierter Antenne und einem Höchstmaß an Sensibilität aufzunehmen, unmittelbar aufzulösen und in eine heitere Form von Energie zu verwandeln.
Lenas Gabe, Realität zu schaffen, für sich selbst und andere, die eigene Welt zu "performen" und zu gestalten, ist denke ich der beste Schutz für ihre Psyche und generiert eine natürliche Widerstandsfähigkeit gegenüber gegen sie gerichtete Aggressionen.
Dem Eindruck nach zu schließen, den ich aus Situationen, in denen sie mit sozialen Umgebungen interagiert, von ihr habe, gehört Lena zu den begnadeten Menschen, die ihre Gefühle ohne Scham und ohne eine schlechte Figur dabei abzugeben, lebendig und spontan zum Ausdruck bringen können und dieses in Gesellschaft ihr völlig unbekannter Personen und vor laufenden Kameras.
Das zeugt m.E. von einem seltenen Maß an Grundvertrauen in sich selbst und in andere, Freiheit von Ängsten und die Fähigkeit, emotionale Konflikte großenteils an Ort und Stelle zu verarbeiten (und im Unterschied zu vielen anderen nicht auf SPÄTER zu verschieben).
Das gibt ihr wohl auch die Fähigkeit und ist ja auch das Geheimnis ihres Zaubers, unterschwellige, atmosphärische Spannungen in ihrer Umgebung mit fein justierter Antenne und einem Höchstmaß an Sensibilität aufzunehmen, unmittelbar aufzulösen und in eine heitere Form von Energie zu verwandeln.
Eine für mich gut nachvollziehbare Zusammenfassung von Doktor Landshut
Grombold
11.10.2011, 12:59
@Rolwin: Zum einen gebe ich dir recht, zum anderen will ich aber auch widersprechen oder ergänzen. Das Bild was man selber von sich hat muß nicht realer/treffender sein, als das was andere über einen haben. Oftmals schätzen einen andere besser ein als man selber, ist aber immer auch situationsbezogen.
Aber genau darum geht es hier ja auch. Wir haben nicht nur zahlreiches Videomaterial über Lena, auch zahlreiche Interviews und darüber hinaus auch zahlreiche Äußerungen anderer über Lena, die Lena persönlich getroffen haben. Das Bild was man sich daraus über die Robustheit Lenas Persönlichkeit basteln kann, ist vieleicht besser wie das Bild, was Lena selber über sich hat, vieleicht aber auch nicht. Ganz bestimmt ist es aber nicht völlig falsch. Von daher finde ich die Idee Lena irgendwie als empfindlich zu bezeichnen einfach nur absurd.
Und wenn ich mir die letzten Monate dazu betrachte stelle ich nicht nur fest, daß Lena einen vollkommen gesunden, ausgeruhten, kräftigen und frischen Eindruck macht, sondern auch - trotz von ihrer Seite ruhigeren Angehens - eine Medienpräsens hat, die weit, weit über durchschnitt liegt. Lena hat eine unglaubliche Medienpower.
@Muenzi: natürlich kannst du ruhig deine Ängste und Bedenken haben. Und natürlich darfst du diese auch in diesem Forum äußern, so daß man sich darüber austauscht. Aber das hast du nun wirklich, wirklich reichlich genug getan.
Ich meine, ich bin ein geduldiger Mensch, aber in den letzten Monaten hast du - ohne irgendeinen Anlaß - sicherlich über hundert mal deine Bedenken geäußert.
Zugegeben, dein von mir kritisierter Beitrag war zur Abwechslung mal deutlich subtiler Formuliert, aber auch da schwingt noch so unglaublich viel destruktives mit. Auch der passt ohne weiteres noch in die Kategorie 'gib mir mein täglich Untergangszenario'.
Jetzt kann ich mittlerweile auch W.S. verstehen, als er sagte, er wolle in diesem Forum doch irgendwann in Zukunft auch mal wieder ohne Bauchschmerzen lesen können.
@bates: zur Forums-Psyche: ich denke, es ist nur eine kleine Hand voll Leute mit ihren chronisch pessimistischen Beiträgen. Also eigentlich eine verschwindend kleine Minderheit.
Dem Eindruck nach zu schließen, den ich aus Situationen, in denen sie mit sozialen Umgebungen interagiert, von ihr habe, gehört Lena zu den begnadeten Menschen, die ihre Gefühle ohne Scham und ohne eine schlechte Figur dabei abzugeben, lebendig und spontan zum Ausdruck bringen können und dieses in Gesellschaft ihr völlig unbekannter Personen und vor laufenden Kameras.
Das zeugt m.E. von einem seltenen Maß an Grundvertrauen in sich selbst und in andere, Freiheit von Ängsten und die Fähigkeit, emotionale Konflikte großenteils an Ort und Stelle zu verarbeiten (und im Unterschied zu vielen anderen nicht auf SPÄTER zu verschieben).
Das gibt ihr wohl auch die Fähigkeit und ist ja auch das Geheimnis ihres Zaubers, unterschwellige, atmosphärische Spannungen in ihrer Umgebung mit fein justierter Antenne und einem Höchstmaß an Sensibilität aufzunehmen, unmittelbar aufzulösen und in eine heitere Form von Energie zu verwandeln.
Lenas Gabe, Realität zu schaffen, für sich selbst und andere, die eigene Welt zu "performen" und zu gestalten, ist denke ich der beste Schutz für ihre Psyche und generiert eine natürliche Widerstandsfähigkeit gegenüber gegen sie gerichtete Aggressionen.
:goodpost:
Sehr schön, das bringt es auf den Punkt! Und zeigt auch wunderbar, dass die Bezeichnung "dickes Fell haben" völlig an der Sache vorbeigeht. Um "abgehärtet und abgebrüht sein" geht es gerade nicht, sondern um Unbefangenheit und Offenheit.
Nur bei "Freiheit von Ängsten" würde ich widersprechen, ich glaube nicht, dass Lena frei von Ängsten ist (sonst würde sie z.B. nicht gerne Horrorfilme gucken, die ja gerade dafür gemacht sind, um sich freiwillig Angsterfahrungen auszusetzen und das zu "genießen"), eher, dass sie Ängsten mit einer "Flucht nach vorn" begegnet. Dass sie, wie Du so schön sagst, Angst an Ort und Stelle verarbeitet, dass Angst sie "angriffslustig" macht. Am schönsten wird das übrigens in der Doku auf der Live-DVD in diesem unvergleichlichen Bild eingefangen, wenn sie, nachdem sie vorher vor Aufregung und Nervosität fast zu vergehen schien, unmittelbar vorm Betreten der Bühne das Mikro packt und diesen unfassbar entschlossenen Gesichtsausdruck bekommt. Noch beim hundersten Gucken beeindruckt mich das zutiefst.
Ich glaube also nicht, dass Lena frei von Ängsten ist, aber ziemlich geschützt vor der Gefahr, bestimmte (soziale) Situationen zu angstbesetzten werden zu lassen.
Nun aber genug der Fernpsychologie :).
@Rolwin: Zum einen gebe ich dir recht, zum anderen will ich aber auch widersprechen oder ergänzen. Das Bild was man selber von sich hat muß nicht realer/treffender sein, als das was andere über einen haben. Oftmals schätzen einen andere besser ein als man selber, ist aber immer auch situationsbezogen.
Aber genau darum geht es hier ja auch. Wir haben nicht nur zahlreiches Videomaterial über Lena, auch zahlreiche Interviews und darüber hinaus auch zahlreiche Äußerungen anderer über Lena, die Lena persönlich getroffen haben. Das Bild was man sich daraus über die Robustheit Lenas Persönlichkeit basteln kann, ist vieleicht besser wie das Bild, was Lena selber über sich hat, vieleicht aber auch nicht. Ganz bestimmt ist es aber nicht völlig falsch. Von daher finde ich die Idee Lena irgendwie als empfindlich zu bezeichnen einfach nur absurd.
Und wenn ich mir die letzten Monate dazu betrachte stelle ich nicht nur fest, daß Lena einen vollkommen gesunden, ausgeruhten, kräftigen und frischen Eindruck macht, sondern auch - trotz von ihrer Seite ruhigeren Angehens - eine Medienpräsens hat, die weit, weit über durchschnitt liegt. Lena hat eine unglaubliche Medienpower.
Mit deiner ergänzenden Einschätzung kann ich sehr gut leben..Danke
@muenzi Ich meine, ich bin ein geduldiger Mensch, aber in den letzten Monaten hast du - ohne irgendeinen Anlaß - sicherlich über hundert mal deine Bedenken geäußert.
Zugegeben, dein von mir kritisierter Beitrag war zur Abwechslung mal deutlich subtiler Formuliert, aber auch da schwingt noch so unglaublich viel destruktives mit. Auch der passt ohne weiteres noch in die Kategorie 'gib mir mein täglich Untergangszenario'.
In einer privaten Beziehung würde ich das "klammern" nennen und das ergibt sich aus Verlustängsten. Sich davon zu befreien ist nicht leicht und deshalb auch von mir bis zu einem gewissen Grad akzeptabel.
Grombold
11.10.2011, 17:55
In einer privaten Beziehung würde ich das "klammern" nennen und das ergibt sich aus Verlustängsten. Sich davon zu befreien ist nicht leicht und deshalb auch von mir bis zu einem gewissen Grad akzeptabel.Da stimme ich dir auch soweit zu.
Ich erwarte ja auch nicht, daß Muenzi (und genauso auch einige andere) seine Ängste wie mit einem Schalter ausknipst.
Aber das wurde jetzt ja schon mehrfach hier erörtert, daß es rational keinerlei Grund zu irgendwelchen Sorgen gibt. Und Muenzi ist jetzt auch keine 14 mehr. Da muss es doch möglich sein das mal zu reflektieren und diesbezüglich auch mal die Füße still halten zu können.
zumindest mal für eine gewisse Zeit
vieleicht 5 Minuten oder so.
support4lena
11.10.2011, 18:19
Da muss es doch möglich sein das mal zu reflektieren
Dass Muenzis Beiträge unreflektiert wären, kann man aber wirklich nicht behaupten. Eher grübelt er doch zuviel.
Wenn wir ehrlich sind, weiß doch keiner von uns mit Sicherheit, wie es Lena geht, weil wir sie nicht persönlich kennen. Wir haben nur Mosaiksteine. Ziemlich viele Mosaiksteine, zugegeben, und irgendwie hat jeder von uns das Gefühl, sich auf der Basis dieser Mosaiksteine, kombiniert mit Menschenkenntnis und Lebenserfahrung, ein Bild machen zu können, das so falsch nicht ist. Es bleibt aber ein erheblicher Unsicherheitsfaktor. Es ist ganz natürlich, dass nicht jeder das Puzzle auf dieselbe Weise zusammensetzt.
Grombold
11.10.2011, 18:31
@S4L: ich meinte mit reflektieren die Diskussionen selbst, z.B. die Diskussionen zu 'What a Man'.
Dass Muenzis Beiträge unreflektiert wären, kann man aber wirklich nicht behaupten. Eher grübelt er doch zuviel.
Wenn wir ehrlich sind, weiß doch keiner von uns mit Sicherheit, wie es Lena geht, weil wir sie nicht persönlich kennen. Wir haben nur Mosaiksteine. Ziemlich viele Mosaiksteine, zugegeben, und irgendwie hat jeder von uns das Gefühl, sich auf der Basis dieser Mosaiksteine, kombiniert mit Menschenkenntnis und Lebenserfahrung, ein Bild machen zu können, das so falsch nicht ist. Es bleibt aber ein erheblicher Unsicherheitsfaktor. Es ist ganz natürlich, dass nicht jeder das Puzzle auf dieselbe Weise zusammensetzt.
Das ist zwar alles richtig, aber ich finde es besser (und auch redlicher), die Puzzleteile / Mosaiksteine zu betrachten, die man hat (denn ja: es sind ziemlich viele), statt über die zu spekulieren, die man nicht hat. Oder gar Vermutungen über das Bild aufzustellen, die den Puzzlesteinen, die man hat, widersprechen.
(Das ist jetzt ausdrücklich nicht nur auf Muenzi bezogen, sondern ganz allgemein gesagt.)
"Nett", dass ihr alle so mit meiner Psyche beschäftigt seid. Da läuft einiges schief an Interpretationen, das kann ich einigen hier mit Sicherheit sagen. Die Äußerungen von Grombold in den letzten Posts empfinde ich persönlich als Unverschämtheit und weise sie hier öffentlich deutlich zurück. Das kann nicht der Stil des Umgangs miteinander in diesem Forum sein.
Über die ernsthaften Antworten werde ich nachdenken. Es sind einige sehr interessante Beiträge dabei. Ich bitte darum, meine vorherigen Beiträge ggf. noch einmal unvoreingenommen durchzulesen und darüber ebenfalls nachzudenken. Und darüber nachzudenken, wieso sie in einer Richtung interpretiert werden in der sie nicht gemeint waren. Hier liegt eine Verwechslung von Sensibilität und Verletzlichkeit vor, die völlig falsch ist. Unsichere Menschen schotten sich gegen andere ab, starke Persönlichkeiten können sich öffnen und wahrnehmen.
eternity
12.10.2011, 00:05
Wenn wir ehrlich sind, weiß doch keiner von uns mit Sicherheit, wie es Lena geht, weil wir sie nicht persönlich kennen. Wir haben nur Mosaiksteine. Ziemlich viele Mosaiksteine, zugegeben, und irgendwie hat jeder von uns das Gefühl, sich auf der Basis dieser Mosaiksteine, kombiniert mit Menschenkenntnis und Lebenserfahrung, ein Bild machen zu können, das so falsch nicht ist. Es bleibt aber ein erheblicher Unsicherheitsfaktor. Es ist ganz natürlich, dass nicht jeder das Puzzle auf dieselbe Weise zusammensetzt.
Dieser Beitrag gefällt mir sehr, sehr gut! Danke.
@Münzi: versuche bitte ruhig zu bleiben. Ich sehe das genauso wie Du, dass hier eine Verwechslung zwischen Sensibilität und Verletzlichkeit vorliegt, absolut (spätestens als ich gelesen habe, Lena wäre hier als empfindlich bezeichnet worden, obwohl davon hier niemals die Rede war).
Und jetzt bin ich auch schon wieder weg...
Tiny Tim
06.11.2011, 01:28
Gerade lief im NDR-Fernsehen zum 75. Geburtstag eine Dokumentation über Uwe Seeler, der für mich als nachgeborenen HSV-Fan natürlich ein besonderes Faszinosum ist. Sehr interessant und berührend war es für mich zu erfahren, wie sehr er von seinem Publikum geliebt wurde; die charakteristischen Uwe-Uwe-Sprechchöre erinnern mich ebenso an Sprechchöre für Lena wie "Us Uwe" an "Unsere Lena". Im Unterschied zu ihr hat Uwe Seeler allerdings nie polarisiert, und das lag wohl unter anderem daran, dass er sich tatsächlich bereitwillig von seinem Publikum anfassen ließ, was Lena ja - völlig zu Recht! - ablehnt. Auch darum gilt sie wohl Vielen nunmehr als "arrogant"; weder sind sie imstande, ihr wie auch anderen Stars gegenüber jene Distanz einzuhalten, die sie ansonsten im alltäglichen Miteinander für selbstverständlich halten würden, noch begreifen sie, dass schon in den Begriff des Stars eine besondere Idee von Distanz eingeschrieben ist. Es ist ja interessant, dass die Bezeichnung "Star zum Anfassen" im deutschen Volksmund sich als Idealbild eines "ganz bescheiden gebliebenen" Volkshelden etabliert hat, und sowohl Uwe Seelers als auch Lenas Alltagserfahrungen bezeugen, dass viele Leute das ganz wörtlich nehmen. Dabei ist "Star zum Anfassen" eigentlich ein Widerspruch in sich, aber Uwe Seeler konnte diese paradoxe Rolle tatsächlich ausfüllen, weil er im strengen Sinn des Wortes eben doch kein Star, also ein aus sich selbst leuchtender Himmelskörper in Menschengestalt war, sondern ein Volksheld. Viele hätten gerne auch Lena eine solche Rolle übernehmen sehen, und nach ihrem Sieg beim ESC in Oslo wurde sie ja auch eine Zeitlang als "Nationalheldin" tituliert. Aber das war ein Irrtum, wenn auch ein schöner; eine solche Rolle passt nicht zu ihr. Lena ist eben ein Star im höchsten Sinne des Wortes; Jana Elzners Arbeit legt das in nahezu erschöpfender Weise dar.
@Walter, ich finde es sehr gut, einmal diesen Vergleich anzustellen. Volksheld - Star. Hast du sehr gut dargestellt.
Ich weiß nicht, ob man einen Mann, der in einem körperbetonten Sport tätig ist, in Bezug auf die "körperliche" Nähe zu seinen Fans mit einer Künstlerin wie Lena vergleichen kann. Überhaupt bezweifle ich, ob es diesen Umgang von Teilen von Öffentlichkeit und Presse mit Lena bei einem Mann in dieser Form geben würde.
Ich weiß nicht, ob man einen Mann, der in einem körperbetonten Sport tätig ist, in Bezug auf die "körperliche" Nähe zu seinen Fans mit einer Künstlerin wie Lena vergleichen kann. Überhaupt bezweifle ich, ob es diesen Umgang von Teilen von Öffentlichkeit und Presse mit Lena bei einem Mann in dieser Form geben würde.
Moin maybear, heute ist EMA-TAG und sollte Lena tatsächlich heute Abend den Pott holen, würden wir Fans sie am liebsten auf den Schultern durch Belfast tragen :).
Das heißt, die Wünsche der Fans sind ähnlich (Nähe, Händeschütteln, Umarmen, Autogramme usw.) und die Erwartungshaltung einiger Fans, ist die gleiche. Sie differenzieren nicht mehr, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt, oder einen robusten Volkhelden, oder einen sensiblen Star. Alle sollen sich gefälligst gleich verhalten. Erst dann werden sie von der Presse und diesen Fans mit dem Attribut " Star zum Anfassen" belohnt. Bei den anderen heißt es dann eher, zickig, hochnäsig, arrogant oder schlimmsten Falls "soll mal nachdenken, woher er kommt und ohne uns Fans/Presse wäre er ein Nichts".
Die Bezeichnung "Star zum Anfassen" trifft auf "Uns Uwe" hundertprozentig zu. Sportler, dazu auch noch Mannschaftssport, sind eben ganz anders. Falsch ist, diejenigen abzuwerten, die sich eben nicht so verhalten, weil sie es nicht können und wollen.
Grombold
06.11.2011, 12:23
Ich seh das noch ein bischen anders und ich denke Walter hat das auch so in etwa gemeint:
Uwe Seeler ist (seiner Zeit entsprechend) so wie 'Du und Ich'. Von seinen Fans wurde er überhöht und er hat das akzeptiert und zugelassen, sich aber nicht angenommen. Uwe ist da immer schön auf dem Boden geblieben (andere haben es an sich heran gelassen, sind abgehoben und dann fürchterlich abgestürzt).
Lena dagegen ist nicht wie 'Du und Ich'. Vertut euch da nicht, auch wenn Lena bei vielen Gelegenheiten vollkommen normal und vertraut rüber kommt. Natürlich ist der absolut überwiegende Teil dessen was eine Persönlichkeit so ausmacht auch bei Lena gemeinsame Schnittmenge mit dem was normale Leute so sind. Entscheidend ist aber der kleine Teil der aussergewöhnlich ist.
Z.B. hat Lena die Gabe ganz enorm zu strahlen, wenn man dabei an 'Strahlemann' denkt, ist das vieleicht gar nicht so verkehrt. Auch normale Leute können in aussergewöhnlichen Situationen kurzzeitig strahlen. Bei Lena ist das quasi der Normalzustand, nur noch viel ausgeprägter. Spätestens wenn sie eine Bühne betritt strahlt sie aus allen Poren, ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, wie eine Art ätherische Strahlung, wie ein zusätzlicher Informationskanal.
Das es für das, was man mit 'Star' meint, kein treffenderes Synonym geben kann, ist mir überhaut erst durch Lena klar geworden. Sowas ist nicht gerade häufig, das ist so selten, daß man für einen treffenden Vergleich bis zu Marlene Dietrich zurückgreifen mußte.
Es sind diese Unterschiede die Lena zu einem Star machen (und Lena ist definitiv ein Star, man denke nur an die ganzen Preisverleihungen wie z.B. deutscher Radiopreis, Promireihenfolge: 1 Lena, 2 Phil Collins, 3 Genscher). Das bringt aber auch Eigenheiten mit sich, Lena kann eben nicht wie eine Gaga und auch nicht wie ein Uwe. Sie braucht einfach eine gewisse Distanz zu den Fans.
Lena dagegen ist nicht wie 'Du und Ich'.Ich glaube nicht, daß Lena mehr Distanz zu anderen Menschen hält als andere junge Frauen aus Hannover (also Menschen wie sie, nur nicht prominent). Vielleicht ist es in Köln (zumindest im Karneval) etwas anders, aber in Hannover ist es bestimmt nicht üblich, daß sich 20-jährige, zierliche Frauen von wildfremden Menschen, insbesondere Männern umarmen und drücken lassen (bei fußballspielenden jungen Männern sieht das schon anders aus). Lena äußert ja deutlich, daß sie privat so leben möchte wie andere in ihrem Alter auch, und damit ist sie zwar nicht so wie du und ich, aber so wie "normale" vergleichbare Menschen, also doch das was man gemeinhin unter "wie du und ich" versteht.
@Grombold: Full support, aber warum setzt Du den schönsten Teil Deines Textes denn so klein? Da muss ich ihn wohl nochmal quoten und die wichtigsten Stellen fetten:
Lena dagegen ist nicht wie 'Du und Ich'. Vertut euch da nicht, auch wenn Lena bei vielen Gelegenheiten vollkommen normal und vertraut rüber kommt. Natürlich ist der absolut überwiegende Teil dessen was eine Persönlichkeit so ausmacht auch bei Lena gemeinsame Schnittmenge mit dem was normale Leute so sind. Entscheidend ist aber der kleine Teil der aussergewöhnlich ist.
Z.B. hat Lena die Gabe ganz enorm zu strahlen, wenn man dabei an 'Strahlemann' denkt, ist das vieleicht gar nicht so verkehrt. Auch normale Leute können in aussergewöhnlichen Situationen kurzzeitig strahlen. Bei Lena ist das quasi der Normalzustand, nur noch viel ausgeprägter. Spätestens wenn sie eine Bühne betritt strahlt sie aus allen Poren, ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, wie eine Art ätherische Strahlung, wie ein zusätzlicher Informationskanal.
Das es für das, was man mit 'Star' meint, kein treffenderes Synonym geben kann, ist mir überhaut erst durch Lena klar geworden. Sowas ist nicht gerade häufig, das ist so selten, daß man für einen treffenden Vergleich bis zu Marlene Dietrich zurückgreifen mußte.
Da könnte ich jeden einzelnen Buchstaben unterschreiben. (Und der "zusätzliche Informationskanal" ist ein sehr interessanter Gedanke.)
LenaFan71
06.11.2011, 13:47
@Grombold: Full support, aber warum setzt Du den schönsten Teil Deines Textes denn so klein? Da muss ich ihn wohl nochmal quoten und die wichtigsten Stellen fetten:
Da könnte ich jeden einzelnen Buchstaben unterschreiben. (Und der "zusätzliche Informationskanal" ist ein sehr interessanter Gedanke.)
Starke Präsenz auf der Astralebene
Oder wie Master Yoda zu sagen pflegte: "Lieben die Menschen Dich werden! Denn stark die Macht in Dir ist. Doch vor der dunklen Seite Du hüten Dich must"
YesYesJo!
06.11.2011, 15:09
ja, lena hat nicht nur die gabe auf der bühne so zu strahlen, sondern auch dazu noch zu ihrer irgendwie "andersartigkeit" ein gesundes selbstbewusstsein.
sie kommt immer rüber wie "das mädchen von neben an", aber sie ist ein wirklich spezielles mädchen von neben an.:D
ich drück diesem speziellen mädchen jedenfalls heute abend ganz ganz doll die daumen... das wäre der absolute hammer!!!!
schönen tag euch allen. :)
Grombold
06.11.2011, 15:27
Ich glaube nicht, daß Lena mehr Distanz zu anderen Menschen hält als andere junge Frauen aus Hannover (also Menschen wie sie, nur nicht prominent). Vielleicht ist es in Köln (zumindest im Karneval) etwas anders, aber in Hannover ist es bestimmt nicht üblich, daß sich 20-jährige, zierliche Frauen von wildfremden Menschen, insbesondere Männern umarmen und drücken lassen (bei fußballspielenden jungen Männern sieht das schon anders aus). Lena äußert ja deutlich, daß sie privat so leben möchte wie andere in ihrem Alter auch, und damit ist sie zwar nicht so wie du und ich, aber so wie "normale" vergleichbare Menschen, also doch das was man gemeinhin unter "wie du und ich" versteht.Ahh, ok. Jetzt versteh ich was du meinst.
Aber aus dem Bauch heraus würde ich fast sagen, daß wir von zwei verschiedenen Sachen reden. Zum einen die profane Abneigung gegen körperliche Kontakte in unterschiedlicher ausprägung oder aus 'Selbstschutzgründen' heraus und zum anderen was ich meine ist vieleicht mehr eine mentale Distanz.
Mal ein plastisches Beispiel: Ich hab jetzt schon ein paar mal gesehen, wie Raul nach einem Fußballspiel selber über die Absperrungen geklettert ist und in die Menge der fanatischten Fans eingetaucht ist. Darauf befragt meinte Raul, daß er kein Wort der Fans versteht (und umgekehrt natürlich auch nicht), er aber so glücklich ist, daß die Fans ihn so herzlich auf Schalke aufgenommen haben. Ich glaub nicht, daß das irgendwas mit 'körperlicher Nähe' suchen zu tun hat, ich denke vielmehr, daß das eine Ausweitung mentaler Nähe auf Körperlicher Ebene ist.
Es gibt auch Musiker, auch wenn ich dir ad hoc keinen Namen nennen kann, die eher menschenscheu sind und bei Konzerten trotzdem in die Masse eintauchen und sich 'abfeiern' lassen. (ah, ich glaub auf Robbie Williams trift das z.B. zu)
Ich muss da nochmal genauer drüber nachdenken, ziemlich komplex das Ganze.
:D
Tiny Tim
26.11.2011, 23:48
Also das Interview, aus dem das folgende Zitat stammt, ist ja alles andere als neu, aber es ist wohl inzwischen ein wenig in Vergessenheit geraten. Mich fasziniert es immer noch dadurch, dass es die Kernaussage von Jana Elzners Arbeit in unübertrefflicher Deutlichkeit zum Ausdruck bringt - und durch die völlig unverblümte und leidenschaftliche Schwärmerei darin. ;) :wub:
Es spricht also der Präsident der Hochschule für Musik Franz List in Weimar, Christoph Stölzl, im Interview mit Jürgen Liminski von Deutschlandradio Kultur (am 31.5.2010): (http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1193225/)
Liminski: Die Natürlichkeit des Sommermädchens bezaubert Massen und provoziert niemanden. Ist es das, was die Nachbarn in Europa an Lena fasziniert, sozusagen dieser harmlose Zug der Deutschen?
Stölzl: Also so richtig harmlos ist doch das gar nicht. Ich habe mir die Videos ja noch ein paar Mal angeschaut, auch mich daran erinnert, was ich eigentlich fühlte, als ich das Mädchen zum ersten Mal sah in diesen Vorentscheidungen. Das ist einfach eine faszinierende, sehr schöne Frau, eine wirklich sehr schöne Frau, die das hat, was man nicht üben kann, nämlich eine natürliche Präsenz in dem Medium Fernsehen. Ich habe mich daran erinnert, wie Marlene Dietrich im Oktober 1929 entdeckt wurde, auch auf einen Schlag bei den Probeaufnahme der UFA, wo man sah, das ist ein richtiges Filmtier, also ein körperlich ungeheuer ausdruckstarkes Menschenwesen, und das ist diese Frau auch. Und dass sie beides verbindet, die Schönheit einer richtigen erwachsenen Frau mit dieser Harmlosigkeit dieses Kindergesichtes, ist natürlich ein Appeal, der Männer und Frauen gleichermaßen in den Bann zieht. Ich glaube, alles dies wäre nichts geworden ohne die große Faszination dieser Frau. Ich glaube auch, dass die eine Schauspielkarriere vor sich hat.
[...]
Liminski: Also Sie sind der Meinung, dieses Ergebnis ist nicht nur das Ergebnis einer geglückten Regie?
Stölzl: Nein, überhaupt nicht. Das kann man ja gar nicht. Wenn man den Betrieb dafür verantwortlich machte, der natürlich da eine große Rolle gespielt hat und klug inszeniert worden ist, dann könnte man so etwas ja planen, aber man kann es eben nicht planen - meistens geht es schief -, genauso wenig wie man die Faszination oder Erschütterung eines Opernabends damit beschreiben kann, dass da 400 Leute zusammenwirken, von Elektrikern bis zu den Sängern. Das sagt ja gar nichts. Das kann auch ganz langweilig sein. Ich finde, man soll da nicht systemkritisch sein, sondern auch mal sich freuen darüber. A Star is born! So was gibt es eben. Manchmal kommen Menschen, die rühren die anderen an, und wenn man Glück hat und der Betrieb nicht ganz dumm ist - und hier war er auch klug und hat das Mädchen so gelassen, wie es ist -, dann gibt es an unserem Himmel der Sympathie eben was Neues anzustaunen.
Alva Felize
27.11.2011, 00:43
Danke fürs posten Walter! Das kannte ich noch nicht.
Danke fürs posten Walter! Das kannte ich noch nicht.
Ich kannte es zwar schon, habe aber schon lange nicht mehr daran gedacht und freue mich auch übers Wiederlesen. Es ist alles so durch und durch wahr. Irgendwie fängt Stölzl mit seinen Worten auch ganz gut meine aller-allerersten Eindrücke von Lena ein (ach, wie unfassbar präsent sie mir noch sind!), auch wenn ich das alles wohl anders ausgedrückt hätte.
Frank 67
27.11.2011, 18:51
Das der Leiter der Musikhochschule in Weimar Lena mit Marlene Dietrich verglichen hat habe ich irgendwo zwar schon gehört, das ganze Interview kannte ich aber bisher noch nicht.
Auch ich hatte von Anfang an bei Lenas Auftritten Gedanken an die alten Ufa Stars. Irgendwie strahlt sie so was aus. Dabei ist sie dann aber ausserdem auch noch unglaublich witzig. Wie ich an anderer Stelle schon mal schrieb: "Pippi Langstrumpf und Marlene Dietrich in einer Person".
Kürzlich habe ich auf Wikipedia eine Biographie über die Dietrich gelesen. Dort hieß es, dass Marlene Dietrich, welche Anfang der 30èr Jahre in die USA übersiedelte, nach der Machtergreifung der Nazis von Josef Göbbels das Angebot bekam zurück nach Deutschland zu kommen. Vermutlich um Propagandafilme für die Nazis zu drehen. Sicherlich wurde ihr viel Geld geboten. Was tat Marlene? Sie lehnte ab und kam erst später mit den amerikanischen Truppen zurück. Nicht wenige Deutsche haben sie dafür gehasst und als Landesveräterin angesehen. Kurz nach Ende des Krieges war sie auf Tournee in Israel. Sie wollte ein Lied auf Deutsch singen. Wenige Jahre nach den grauenvollen Holocaust. Nachdem was Deutsche Juden angetan haben. Alle rieten ihr davon ab. Wie reagierte Marlene?
Sie sang mehre Lieder auf Deutsch und als Zugabe auch noch ein jüdisches Volkslied. Die Israelis waren erst schokiert und dann begeistert.
Ich habe großen Respekt vor dem Mut und das Selbstbewusstsein dieser Frau. Andere würden es vielleicht Sturheit nennen. Sie war eine Künstlerin mit einer großen Persönlichkeit.
Ich glaube Lena ist das auch. In einem Interview erzählte sie, dass sie als Kind begeistert alte Filme der Dietrich im Fernsehen gesehen habe. Wenn das jetzt nicht zu verückt klingt, könnte man sagen die beiden sind seelenverwandt.
Lena bekommt das Angebot gegen sicherlich nicht unerhebliches Geld dem Playboy ein "Interview" zu geben. Was macht Lena? Sie lehnt ab. Gibt lieber einer Obdachlosen-Zeitung ein Interview. Sie geht nicht mit der Bild-Zeitung oder anderen Bunten Blättern ins Bett, oder tritt in irgendwelchen Trash-Formaten auf (Auftritte in Sendungen wie TV-Total-Pokernacht sind nach meiner Meinung keine Trash-Formate). Lena möchte als seriöse Künstlerin ernst genommen werden, ist sich aber auch nicht zu schade einfach nur "Quatsch" zu machen. Das ist es was sie für mich einzigartig macht. Ich weiss nicht wie Lenas Kariere weiter verläuft. Ob man sie eines Tages aufgrund ihres künstlerischen Schaffens mit den wirklich großen Stars auf eine Stufe stellen kann oder wird. Nach meiner Überzeugung hat sie das Potential dazu aufgrund ihrer Persönlichkeit.
Wenn man sich die Aussagen von Herrn Stölzl noch mal vor Augen führt:
>> Das ist einfach eine faszinierende, sehr schöne Frau, eine wirklich sehr schöne Frau, die das hat, was man nicht üben kann, nämlich eine natürliche Präsenz in dem Medium Fernsehen. Ich habe mich daran erinnert, wie Marlene Dietrich im Oktober 1929 entdeckt wurde, auch auf einen Schlag bei den Probeaufnahme der UFA, wo man sah, das ist ein richtiges Filmtier, also ein körperlich ungeheuer ausdruckstarkes Menschenwesen, und das ist diese Frau auch. <<
bemerkt man, dass er von Lenas Schönheit und Ausstrahlung völlig fasziniert ist. Man kann den Aussagen auch entnehmen, dass er Lena für weitaus mehr als "nur" eine faszinierende Sängerin hält. Ich sehe wie Frank 67 im Charakter und in der Ausstrahlung und faszinierenden Schönheit durchaus Ähnlichkeiten mit der Dietrich. Ich bin sehr gespannt auf den ersten Film mit Lena und hoffe, dass sie schon mit einer sog. Charakterrolle einsteigt.
Bleiben als Fragen für mich nur offen, wie intensiv Lena ein Leben als Star führen will. Und ob die deutsche Öffentlichkeit nun endlich bereit ist, Frauen mit so starken Persönlichkeiten im eigenen Lande anzuerkennen oder ob sie den Weg über das Ausland gehen muss.
Und ob die deutsche Öffentlichkeit nun endlich bereit ist, Frauen mit so starken Persönlichkeiten im eigenen Lande anzuerkennen oder ob sie den Weg über das Ausland gehen muss.
Nun, wir wollen zumindest nicht hoffen, dass es für Lena jemals Gründe gibt, ins Ausland zu gehen, die mit denen von Marlene vergleichbar wären.
Allerdings, Muenzi, wenn man den Vergleich schon zieht, dann richtig: dann muss man konstatieren, hinnehmen, ja sich sogar daran erfreuen, dass Lena nie von der gesamten deutschen Öffentlichkeit akzeptiert, sondern immer eine polarisierende Reizfigur bleiben bleibt. Sonst haut er nicht hin, der Vergleich. Und damit es anders käme, müsste sich einer von beiden, entweder Lena oder die d.Ö., bis zur Nichtwiedererkennbarkeit verändern. Solange das nicht passiert, wird es so bleiben: Lena polarisiert, und das ist auch gut so.
Doktor Landshut
27.11.2011, 21:02
Es mag sein, daß die Dietrich und Lena charakterliche Gemeinsamkeiten haben, ich kann das nicht beurteilen. Ansonsten kann ich mit dem Vergleich nicht viel anfangen. Ich finde Lena ist ein völlig anderer Typ als der, den ich mit der Dietrich verbinde. Doch wer weiß, vielleicht würde sich ihr Leben, wäre sie in unserer Zeit geboren, auf medialer Ebene ähnlich entwickeln wie die Geschichte von Lena.
Nun, wir wollen zumindest nicht hoffen, dass es für Lena jemals Gründe gibt, ins Ausland zu gehen, die mit denen von Marlene vergleichbar wären.
Allerdings, Muenzi, wenn man den Vergleich schon zieht, dann richtig: dann muss man konstatieren, hinnehmen, ja sich sogar daran erfreuen, dass Lena nie von der gesamten deutschen Öffentlichkeit akzeptiert, sondern immer eine polarisierende Reizfigur bleiben bleibt. Sonst haut er nicht hin, der Vergleich. Und damit es anders käme, müsste sich einer von beiden, entweder Lena oder die d.Ö., bis zur Nichtwiedererkennbarkeit verändern. Solange das nicht passiert, wird es so bleiben: Lena polarisiert, und das ist auch gut so.
Gott sei Dank ist die Zeit, in der man das Land wie die Dietrich verlassen musste vorbei. Obwohl wir in letzter Zeit die Fratze faschistoider Denkweisen und vor allem entsprechender Handlungen wieder sehen können. Schrecklich ist das!
Ich finde es schon seltsam, dass in Deutschland Künstler/inne wie die Knef z.B. immer umstritten waren, während z.B. Frankreich ganz anders auch mit ungewöhnlichen Künsterpersönlichkeiten umgeht. Gut bzw. schlecht, wenn unser Land in Teilen so ist wie es ist, ist es vielleicht eine Auszeichnung umstritten zu sein. Ich stelle mir nur vor, wo eine Künstlerin wie Lena heute in Frankreich, England oder Norwegen stehen würde.
Nun vielleicht ist es besser für sie, wenn sie Durchhaltevermögen benötigt. Denn dass sie bei aller Faszination der Persönlichkeit auch knallhart arbeiten und kämpfen kann, das haben wir ja schon genügend erlebt.
Vielleicht noch ein Wort zum Vergleich der beiden. Ich habe die Dietrich selbst noch im Fernsehen live bei einigen wenigen Gesangsdarbietungen erleben dürfen. Ich war damals noch sehr jung, aber diese Frau zog jeden in ihren Bann, sobald sie eine Bühne betrat. Alles andere verblasste ihr gegenüber. Auch in hohem Alter noch. Und genau das habe ich bei Lena auch so erlebt. Sie zieht ein Auditorium in ihren Bann, egal wie groß es sein mag, sobald sie die Bühne betritt. Ihr alle wisst, wovon ich rede....
@Muenzi: Naja, auch in Frankreich und anderswo gibt es sicher Künstlerpersönlichkeiten, die umstritten sind. Ich gebe Dir aber recht, dass es im grundsätzlichen Verhältnis zu Stars wohl schon Mentalitäts-Unterschiede gibt. Wenn das auch ein ziemlich komplexes Thema ist.
@Doktor Landshut: Marlene Dietrich ist ganz sicher ein anderer Typus als Lena. Ich glaube, Stölzl hatte auch keinen Typen-Vergleich im Sinn, er hat die Intensität ihrer Präsenz verglichen. Selbstverständlich wird er sich bewusst gewesen sein, dass man bei so einem Vergleich kaum höher greifen kann als mit der Jahrhundert-Ikone Marlene Dietrich, und dass so eine Aussage über eine gerade auf der Bildfläche erschienene Schülerin eigentlich vollkommen unerhört ist. Für einen Mann seiner Reputation ist es ja auch durchaus ein Risiko, so etwas zu sagen, man kann sich damit ja auch lächerlich machen. Egal, wie ähnlich Lena und M.D. sich sein mögen, egal, wie ungewiss Lenas Zukunft de facto noch ist - die bloße Tatsache, dass der Vergleich überhaupt angestellt wird und nicht absurd wirkt, spricht ja schon für sich.
Tiny Tim
28.11.2011, 04:36
Marlene Dietrich ist ganz sicher ein anderer Typus als Lena. Ich glaube, Stölzl hatte auch keinen Typen-Vergleich im Sinn, er hat die Intensität ihrer Präsenz verglichen. Selbstverständlich wird er sich bewusst gewesen sein, dass man bei so einem Vergleich kaum höher greifen kann als mit der Jahrhundert-Ikone Marlene Dietrich, und dass so eine Aussage über eine gerade auf der Bildfläche erschienene Schülerin eigentlich vollkommen unerhört ist. Für einen Mann seiner Reputation ist es ja auch durchaus ein Risiko, so etwas zu sagen, man kann sich damit ja auch lächerlich machen. Egal, wie ähnlich Lena und M.D. sich sein mögen, egal, wie ungewiss Lenas Zukunft de facto noch ist - die bloße Tatsache, dass der Vergleich überhaupt angestellt wird und nicht absurd wirkt, spricht ja schon für sich.
Spot-on! :goodpost:
Axel1954
28.11.2011, 09:40
@Doktor Landshut: Marlene Dietrich ist ganz sicher ein anderer Typus als Lena. Ich glaube, Stölzl hatte auch keinen Typen-Vergleich im Sinn, er hat die Intensität ihrer Präsenz verglichen. Selbstverständlich wird er sich bewusst gewesen sein, dass man bei so einem Vergleich kaum höher greifen kann als mit der Jahrhundert-Ikone Marlene Dietrich, und dass so eine Aussage über eine gerade auf der Bildfläche erschienene Schülerin eigentlich vollkommen unerhört ist. Für einen Mann seiner Reputation ist es ja auch durchaus ein Risiko, so etwas zu sagen, man kann sich damit ja auch lächerlich machen. Egal, wie ähnlich Lena und M.D. sich sein mögen, egal, wie ungewiss Lenas Zukunft de facto noch ist - die bloße Tatsache, dass der Vergleich überhaupt angestellt wird und nicht absurd wirkt, spricht ja schon für sich.
Hier zeigst du selbst das Problem was bei uns besteht (...... und dass so eine Aussage über eine gerade auf der Bildfläche erschienene Schülerin eigentlich vollkommen unerhört ist........)
Ich denke da trotz meines Alters anders und akzeptiere da wo jemand Talent, Präsenz, Können, Genius zeigt keinen Alters-, Langjährigkeits- oder Ikonenbonus, wer entsprechendes, selbst als Kind, Jugendlicher, früher Erwachsener hat wird von mir als "Könner" (mir fehlt ein entsprechend besser passendes Wort) ohne wenn und aber aktzeptiert, auch wenn er erst gerade um die Ecke gekommen ist.
Diese Menschen sind so rar, das wir die die wir haben pflegen sollten.
vampire67
28.11.2011, 09:54
Hier zeigst du selbst das Problem was bei uns besteht (...... und dass so eine Aussage über eine gerade auf der Bildfläche erschienene Schülerin eigentlich vollkommen unerhört ist........)
Ich denke das problem ist 'hier' der neidfaktor.
Wer sich nicht mühsam und langwierig erst etwas erarbeitet hat wird in deutschland mit einem naserümpfen angesehen.
Nach 20..30 jahren mag man den star vielleicht anerkennen, er hat ja auch lange genug (hoffentlich, sonst muss er noch ein wenig länger) dafür gekämpft und gelitten.
Und jetzt kommt da so eine castingbratze ohne geschichte daher und möchte star sein (oder ihre fans möchten das), einfach unerhört :altefinnin:
Das muster kann man durch alle neid- und hasskommentare verfolgen. Selbst die argumentation ist dabei immer die gleiche.
P.S. Danke noch mal für das komplette interview. Da waren mir ganze teile und der genaue wortlaut bisher unbekannt.
gauloises
28.11.2011, 10:00
Castingbratze?? Hey, ein bisschen mehr Respekt :zahn:!
Die Aussage von Stölzel hat zusätzlich noch einen sehr hohen Stellenwert, wenn man einmal die Zeiten mit einbezieht.
Marlene Dietrich ist in einer Zeit bekannt geworden in der es weder Fernsehen noch Internet gab. Wer eine Künstlerin erleben wollte, mußte (sofern er die finanziliellen Mittel hatte) ins Kino gehen, oder eine Schellack-Platte kaufen. Zusätzliche Informationen gabs durch den Volksempfänger, Fox-tönende-Wochenschau und der Presse. Durch diese Einschränkung waren der Öffentlichkeit auch nur wenige Künstler bekannt.
Im heutigen medialen Zeitalter erleben wir tagtäglich eine Flut von Künstlern. Wenn dann solch eine Aussage getätigt wird, hat das noch ein größeres Gewicht.
Axel1954
28.11.2011, 10:25
Ich denke das problem ist 'hier' der neidfaktor.
Wer sich nicht mühsam und langwierig erst etwas erarbeitet hat wird in deutschlang mit einem naserümpfen angesehen.
Hmmm........ ich bin wie gesagt nicht mehr sehr jung und trotzdem habe ich die Einstellung, wenn jemand mit etwas gesegnet ist dann soll man das neidlos anerkennen.
In Lenas Fall haben ja alle etwas davon, zumindest wenn mann sich darauf einlässt, Lena existenzielle Sicherheit und jeder andere kann sich an dem was sie gibt erfreuen, ich erwische mich immer wieder mit einem Lächeln auf dem Gesicht, wenn ich ein Lied oder ein Interview mit Lena sehe/höre, das passiert schon vegetativ und das gibt mir ein Stück mehr Lebensqualität.
Danke für das Interview. Wirklich schön, ich kannte das noch gar nicht.
... Für einen Mann seiner Reputation ist es ja auch durchaus ein Risiko, so etwas zu sagen, man kann sich damit ja auch lächerlich machen ...
Ob er das einen Monat früher oder ein halbes Jahr später genauso gesagt hätte? Das Interview war unmittelbar nach dem Oslo-Sieg. Ich will ihm wohlgemerkt keinen Opportunismus unterstellen, aber der zeitliche Kontext scheint mir doch wichtig.
Liminskis Aussage "Die Natürlichkeit des Sommermädchens bezaubert Massen und provoziert niemanden" war möglicherweise auch dadurch beeinflußt: Die Polarisierung bestand immer, sie wurde nur in jenen Tagen durch den Erfolg und die allgemeinen Begeisterungsstürme überdeckt.
Aufnahmen von Marlene Dietrich zu "Unser Star für UFA" :D kenne ich leider nicht, aber mit
... Und dass sie beides verbindet, die Schönheit einer richtigen erwachsenen Frau mit dieser Harmlosigkeit dieses Kindergesichtes, ist natürlich ein Appeal, der Männer und Frauen gleichermaßen in den Bann zieht. ... nennt Stölzl in meinen Augen schon einen wesentlichen Unterschied in der Wirkung beider Frauen.
Tatsächlich kenne ich von der Dietrich keine Interviews und spontanen Auftritte, die jenseits der Inszenierung etwas von ihrer persönlichen Art offenbaren. Aber der - zumindest mir vorschwebende - Charakter der geheimnisvollen, leicht lasziven, immer etwas kühl beherrschten Diva jedenfalls verträgt sich mit Lena so gar nicht (sofern sie nicht gerade TBAS singt :)).
... Ob man sie eines Tages aufgrund ihres künstlerischen Schaffens mit den wirklich großen Stars auf eine Stufe stellen kann oder wird. Nach meiner Überzeugung hat sie das Potential dazu aufgrund ihrer Persönlichkeit.
Ja, die Richtigkeit des Vergleichs mit der Dietrich besteht offenbar vor allem im Punkt der unabhängigen Persönlichkeit. Egal, was jemand von ihrer Kunst und ihrem Auftreten hält, an diesem Punkt kann es bei Kenntnisnahme der Fakten eigentlich keine Diskussion geben.
Übrigens sagt Herr Stölzl im Interview u.a. auch dies:
Es wäre sehr spannend, durch Interviews herauszufinden, ob nur musikalische Fragen eine Rolle gespielt haben bei dem Abstimmen, oder ob es mit den Deutschland-Sympathien was zu tun hat, zusammenhängt. Ich glaube schon, dass die doch sehr wahrnehmbare Rolle Deutschlands jetzt als ein großer Global Player, verantwortlicher weltpolitischer Partner vieler Menschen natürlich auch hineinwirkt in solche ästhetischen Entscheidungen.
Verkürzt: Möglicherweise hat nicht Lena für Deutschland gewonnen, sondern Deutschland für Lena.
Hab ich auch schon anderswo gelesen, aus meiner Sicht wenig plausibel. Das so etwas eine Rolle spielen kann, sei unbestritten. Aber das gerade Deutschland zu den Profiteuren solcher Phänomene gehört, halte ich - auch für den damaligen Zeitpunkt - für äußerst unwahrscheinlich.
Axel1954
29.11.2011, 08:55
Verkürzt: Möglicherweise hat nicht Lena für Deutschland gewonnen, sondern Deutschland für Lena.
Hab ich auch schon anderswo gelesen, aus meiner Sicht wenig plausibel. Das so etwas eine Rolle spielen kann, sei unbestritten. Aber das gerade Deutschland zu den Profiteuren solcher Phänomene gehört, halte ich - auch für den damaligen Zeitpunkt - für äußerst unwahrscheinlich.
Muß ich dir zustimmen, haben wir doch jetzt wieder mit der Griechenland Geschichte gesehen, je mehr Deutschland politische Führungsaufgaben übernimmt, um so mehr bekommen Bürger anderer Nationen Bauchschmerzen, denen ist die Rolle die wir seit Jahrzenten gespielt haben lieber, schön ruhig, Lieferant doller technischer Spielzeuge und keine Forderungen für verteilte Gelder verlangend.
Muß ich dir zustimmen, haben wir doch jetzt wieder mit der Griechenland Geschichte gesehen, je mehr Deutschland politische Führungsaufgaben übernimmt, um so mehr bekommen Bürger anderer Nationen Bauchschmerzen, denen ist die Rolle die wir seit Jahrzenten gespielt haben lieber, schön ruhig, Lieferant doller technischer Spielzeuge und keine Forderungen für verteilte Gelder verlangend.
Aber wieso findet dann der nächste ESC in Baku statt? Man kann immer etwas in einen Sieg hinein interpretieren um die Leistung eines Künstlers zu schmälern. Lena hat ganz alleine den Pott nach Deutschland geholt, es war ihre Leistung.
Aber wieso findet dann der nächste ESC in Baku statt? Man kann immer etwas in einen Sieg hinein interpretieren um die Leistung eines Künstlers zu schmälern. Lena hat ganz alleine den Pott nach Deutschland geholt, es war ihre Leistung.
Richtig: Lena hat den Pott ganz alleine geholt und die Stimmung gegen/zu Deutschland war 2010 auch noch verhältnismäßig gut.(deswegen auch die vielen Stimmen)
2011, eine Woche vor dem ESC hat unsere Bundes-Mercel irgend etwas gesagt; die Stimmung war plötzlich gegen Deutschland.
Ich habe es immer so vertreten: Der 10te Platz hat mit Lenas Leistung rein gar nichts zu tuen; Lenas Performence war der beste Auftritt des gesamten Abends.
Nur wenn die Stimmen-Abgeber (ist halt nur das Ausland) den bösen Deutschen nichts mehr gönnen, schon gar keinen 2ten Sieg, dann reicht es eben nur zu einem Achtungserfolg mit Platz 10.
support4lena
29.11.2011, 11:25
Der 10te Platz hat mit Lenas Leistung rein gar nichts zu tuen; Lenas Performence war der beste Auftritt des gesamten Abends.
Das sehe ich auch so.
Nur wenn die Stimmen-Abgeber (ist halt nur das Ausland) den bösen Deutschen nichts mehr gönnen, schon gar keinen 2ten Sieg, dann reicht es eben nur zu einem Achtungserfolg mit Platz 10.
Ich glaube nicht, dass das etwas mit den "bösen Deutschen" zu tun hat, sondern einfach daran, dass viele Leute nicht zweimal hintereinander denselben Sieger sehen wollen.
Nein, das hat was damit zu tun, das TBAS kein ESC-Lied ist. UNS im Studio hat es großartigst gefallen. Den vielen Lena-Fans, die bei USFD gevotet haben auch. Aber im Rahmen eines ESC war es zu düster. Da kommen lockere flockige Lieder einfach besser an. Trotzdem hat Ulli recht. Das Lied von Lena vorgetragen war mit Abstand die beste Darbietung des Abends. Und ich bin froh, dass wir dieses Lied gewählt haben, weil Lena es wollte und weil es eine enorme künstlerische Weiterentwicklung darstellt. Dagegen ist ein Abschneiden beim ESC nahezu irrelevant. (Wenn es nicht zu schlecht ist). Nebenbei macht es der zehnte Platz Lena etwas einfacher als ernsthafte Künstlerin und nicht ausschließlich als ESC-Stern wahrgenommen zu werden. Sie selbst sieht das auch so und genau so ist es auch.
Womit wir wieder beim Thema wären. Ihr Charisma kommt aus ihrer Persönlichkeit und nicht aus ihrem Abschneiden beim ESC.
Doktor Landshut
29.11.2011, 17:44
Ich glaube nicht, dass das etwas mit den "bösen Deutschen" zu tun hat, sondern einfach daran, dass viele Leute nicht zweimal hintereinander denselben Sieger sehen wollen.
Nein, das hat was damit zu tun, das TBAS kein ESC-Lied ist.
Wenn Ihr beide recht habt (wie ich vermute), es also zwei gewichtige Gründe gibt, die einen Sieg Lenas verhinderten und nichts mit der Qualität zu tun haben, dann hat sie ja theoretisch gewonnen... ;)
Brummell
29.11.2011, 18:23
Nein, das hat was damit zu tun, das TBAS kein ESC-Lied ist. UNS im Studio hat es großartigst gefallen. Den vielen Lena-Fans, die bei USFD gevotet haben auch. Aber im Rahmen eines ESC war es zu düster. Da kommen lockere flockige Lieder einfach besser an. Trotzdem hat Ulli recht. Das Lied von Lena vorgetragen war mit Abstand die beste Darbietung des Abends. Und ich bin froh, dass wir dieses Lied gewählt haben, weil Lena es wollte und weil es eine enorme künstlerische Weiterentwicklung darstellt. Dagegen ist ein Abschneiden beim ESC nahezu irrelevant. (Wenn es nicht zu schlecht ist). Nebenbei macht es der zehnte Platz Lena etwas einfacher als ernsthafte Künstlerin und nicht ausschließlich als ESC-Stern wahrgenommen zu werden. Sie selbst sieht das auch so und genau so ist es auch.
Womit wir wieder beim Thema wären. Ihr Charisma kommt aus ihrer Persönlichkeit und nicht aus ihrem Abschneiden beim ESC.
So pauschal würde ich das nicht sagen. TBAS war wohl nicht "instant" genug für die breite Masse der televoter. Die Musikblogger - die nach dem Video teilweise noch ratlos waren - reagierten allerdings auf ihre erste Bühnenprobe teilweise euphorisch und sahen sie plötzlich zumindest wieder als Kandidatin für das Podium. Wenn sie noch einmal versucht hätte etwas in Richtung "Lena goes happy" zu präsentieren, wäre ihre Titelverteidigung im Ausland wahrscheinlich als unfair wahrgenommen worden. Mit dem künstlerisch orientierte TBAS-Auftritt hat sie dagegen ihre erneute Nominierung legitimiert. Das sie mit diesem anspruchsvollen und perfekt inszenierten (und umgesetzten) Stück kaum gewinnen konnte war schon abzusehen und offensichtlich wollte das Publikum auch einen neuen "Sieger". Bei der Punktevergabe war allerdings auch zu erkennen, daß einige Nationen die sich selbst gute Chancen gaben Lena [Nachtrag: vielleicht ] aus taktischen Gründen nicht wählten. z. B.UK und Irland wo Lena direkt nach dem Finale sowohl mit TBAS und Satellite in die IT-Charts einstieg.
Fluxxxie
29.11.2011, 19:20
... daß einige Nationen die sich selbst gute Chancen gaben Lena aus taktischen Gründen nicht wählten...
Diese Aussage halte ich genau wie die "Punkteschieberei zwischen den Ostblockstaaten" für schlicht Humbug.
Wer sollte/könnte/wollte denn sowas koordinieren? Und vor allen Dingen warum?
So pauschal würde ich das nicht sagen. TBAS war wohl nicht "instant" genug für die breite Masse der televoter. Die Musikblogger - die nach dem Video teilweise noch ratlos waren - reagierten allerdings auf ihre erste Bühnenprobe teilweise euphorisch und sahen sie plötzlich zumindest wieder als Kandidatin für das Podium. Wenn sie noch einmal versucht hätte etwas in Richtung "Lena goes happy" zu präsentieren, wäre ihre Titelverteidigung im Ausland wahrscheinlich als unfair wahrgenommen worden. Mit dem künstlerisch orientierte TBAS-Auftritt hat sie dagegen ihre erneute Nominierung legitimiert. Das sie mit diesem anspruchsvollen und perfekt inszenierten (und umgesetzten) Stück kaum gewinnen konnte war schon abzusehen und offensichtlich wollte das Publikum auch einen neuen "Sieger". Bei der Punktevergabe war allerdings auch zu erkennen, daß einige Nationen die sich selbst gute Chancen gaben Lena aus taktischen Gründen nicht wählten. z. B.UK und Irland wo Lena direkt nach dem Finale sowohl mit TBAS und Satellite in die IT-Charts einstieg.
Bis auf die Sache mit den taktischen Überlegungen stimme ich Dir voll zu. Bei ihrer ersten Präsentation von TBAS im Rahmen von USFD konnte man noch den Schalk in ihren Augen sehen, dass SIE so ein Lied durchgesetzt hatte und dies nun so gut beim Publikum ankam. Bei ihrem ESC Auftritt in Düsseldorf war sie hingegen voll in ihrer Rolle im Lied aufgegangen. Nicht ein einziges Lächeln während des ganzen Stückes. Nur geheimnisvoll, mit untergründiger Erotik, irgendwie unheimlich, so war Lena ganz und gar während ihrer Performance. Eine äußerst anspruchsvolle Inszenierung, von Lena absolut perfekt vorgetragen, genau DAS war es. Ich denke, genau das wollte sie und genau das hat ihr höchste Anerkennung für ihre Leistung eingebracht, auch wenn sie "nur" Platz 10 belegt hat.
Sie ist mir diesem Stück über den Versuch nach den Sternen zu greifen hinausgewachsen. Sie hat sich über ihren Zauber hinaus als ernsthafte Künstlerin von höchstem Format präsentiert. Was steckt in dieser Künstlerin für ein Potential !! Zauberhaft ist sie. Total bezaubernd, ohne Zweifel. Aber noch viel mehr als das.
Brummell
29.11.2011, 20:10
Ich glaube genausowenig an eine organisierte "Punkteschieberei zwischen den Ostblockstaten" wie an ein organisiertes Wahlverhalten in England und Irland. Allerdings kennt die Wahlforschung durchaus das Phänomen einer taktischen individuellen Stimmabgabe um dem eigenen Favoriten die besten Chancen zu erhalten.
Fluxxxie
29.11.2011, 20:22
... Allerdings kennt die Wahlforschung durchaus das Phänomen einer taktischen individuellen Stimmabgabe um dem eigenen Favoriten die besten Chancen zu erhalten.
Das klingt besser, aber setzt immer noch informierte Zuschauer voraus, und daran zweifle ich dann doch.
Wie Muenzi geschrieben hat, TBAS war nichts für die breite ESC Masse, die 2011 eine Europop-Schnulze gut fand.
vampire67
29.11.2011, 20:26
Das klingt besser, aber setzt immer noch informierte Zuschauer voraus, und daran zweifle ich dann doch.
Wie Muenzi geschrieben hat, TBAS war nichts für die breite ESC Masse, die 2011 eine Europop-Schnulze gut fand.
Das mag für die televoter gelten, aber nicht für die juries.
Da würde ich schon von taktischen erwägungen ausgehen.
Und das herausragende abschneiden von Gualazzi/Italien gegenüber Lena ist kaum nur wegen qualität erklärbar.
Doktor Landshut
29.11.2011, 20:52
Lasst's gut sein, Leute, oder wollt Ihr diesen alten Hut jetzt zum 100. Male durchkneten, wohlwissend, daß es dazu keine gesicherten Fakten gibt? :sternchen:
Brummell
29.11.2011, 21:18
Das klingt besser, aber setzt immer noch informierte Zuschauer voraus, und daran zweifle ich dann doch.
Wie Muenzi geschrieben hat, TBAS war nichts für die breite ESC Masse, die 2011 eine Europop-Schnulze gut fand.
Ich äußere keine Vermutungen über die Gesamtheit der Televoter sondern nur zu England und Irland. Und hier finde ich es in der Tat auffällig, daß Lena keinen einzigen Punkt bekam, nach dem Contest aber in die Charts einstieg, was - wenn mich, meine Erinnerung nicht trügt - abgesehen von den beiden Inseln sonst nur dem azerbaijanischen, dem schwedischen und dem dänischen Act gelang. Und bei Lena erlebte zusätzlich dabei auch Satellite eine Auferstehung. Sowohl UK wie Irland hatten Sieghoffungen oder rechneten sich zumindest einen Top 5 Platz aus und also solche wurde Lena nach dem ersten rehearsel wieder gehandelt.
Hinsichtlich der Juries halte ich es ähnlich wie vampire67 nicht für ausgeschlossen, daß es intern zu einer gezielten "Meinungsbildung" kam, vielleicht auch mit dem Argument es sei nicht fair von Lena noch einmal anzutreten.
Damit es nicht mißverstanden wird. Ich bekrittele dieses Ergebnis nicht, ich habe nur versucht für die die widersprüchlichen Beobachtungen eine Erklärung zu finden.
Nachtrag: Und Doktor Landshut hat natürlich recht: es gibt dazu keine gesicherten Fakten.
Fluxxxie
29.11.2011, 21:51
Ok, wenn du die Jurywertungen meinst, da kann man taktische Überlegungen definitiv nicht ausschließen.
Italien hat IMO von den Jurys den Wiederkehrer-Bonus bekommen.
Und jetzt schluss mit off-topic.
Die Gründe für Lenas Platzierung zu ermitteln ist müßig, mal abgesehen von der Tatsache, dass die Voter, ob Jury oder Publikum, wohl nicht ganz bei Sinnen waren ;). Wenn das ESC-Universum aber über ein halbwegs intaktes Gedächtnis verfügt und keine restlos geschmacksbefreite Zone ist, dann müsste Lenas überirdischer TBAS-Auftritt in dessen Geschichte eingehen. Und sich ESC-Historiografen später fragen, wie zum Henker das denn sein konnte, dass diese Kulmination aus Schönheit, Sinnlichkeit, Stil und musikalischem Ausdruck nur den zehnten Platz, eine Schmalznummer wie die aus Aserbaidschan aber gewinnen und der Horror-Song von Eric Saade, wie ihn selbst Bohlen nicht schlimmer hinbekommen hätte, den dritten Platz machen konnte. Falls aber die ESC-Universum doch eine restlos geschmacksbefreite Zone ist, wird es auch außerhalb Leute geben, die diesen Auftritt zu würdigen wissen werden, denn:
Ich bezweifle, dass in 50 Jahren ESC-Geschichte ein derart intensiver, transzendentaler Moment je sonst erreicht wurde. In diesem Thread steht oft, dass der Auftritt in selbige ESC-Geschichte eingehen wird - allerdings frage ich mich ernsthaft, ob die ESC-Gemeinde überhaupt begreift, was sie da unter sich hat. So wie die Show dieses Jahr ausgegangen ist, habe ich da meine Zweifel. Aber ich bin mir sicher, dass dieses Ding seinen Platz in der Popgeschichte bekommen wird, es mag ein Nebenschauplatz bleiben, aber der wird immer wieder besucht werden, seine Größe und Schönheit von Zeit zu Zeit wiederentdeckt werden, in Faszination, in Trunkenheit, in Andacht.
Es ging mir nicht um Wertungen beim ESC sondern daraum, dass Lenas Charisma weit darüber hinaus geht "zauberhaft" zu sein. Wenn ich mir ihre TBAS Performance beim ESC in Düsseldorf ansehe laufen mir extreme Schauer über den Rücken obwohl sie bei diesem Lied nun nicht die bekannte zauberhafte Lena darstellt oder gerade deswegen. Sollte sie dieses Jahr ihre erste Filmrolle annehmen, vermute ich sehr, dass wir auch da eine ganz neue Lena kennen lernen werden.
Nebenbei möchte ich noch einmal betonen, dass sie das aller-zauberhafteste Wesen ist, dass ich kenne...Frauen in meiner Familie sind natürlich ausgenommen ;)
Schmullus
30.11.2011, 01:55
.....
Nebenbei möchte ich noch einmal betonen, dass sie das aller-zauberhafteste Wesen ist, dass ich kenne...Frauen in meiner Familie sind natürlich ausgenommen ;)
hm hätte ich nicht von Dir gedacht das Du das so siehst... gut das Du es nochmal angemerkt hast:D .... upps bin schon wieder :binweg:
Da kommen lockere flockige Lieder einfach besser an.Das meiner Meinung nach locker-flockigste Lied kam aus der Schweiz, konnte aber im Finale auch nicht wirklich punkten ...
Ich denke, über die Mechanismen und Motivationen könnte man ganze Doktorarbeiten schreiben, und im nächsten Jahr ist dann wieder alles ganz anders als gedacht ...
gauloises
30.11.2011, 06:45
@bates: Dein Posting vom August, auf das Du eingehst, würde ich noch etwas ausführlicher zitieren, einfach weil es so schön und wahr ist ;):
In der ersten Hälfte ist der Auftritt noch ein fremdartiges, dunkel funkelndes Juwel im grellen ESC-Kosmos. Aber spätestens mit Beginn der "Psycho"-Bridge springt er in eine andere Dimension; der ESC ist dann nicht mehr da, er ist weg - es gibt nur noch diese kühl leuchtende Insel im Dunkeln, mit den Tänzerinnen und mit der völlig in der Stimmung des Songs lebenden Lena im Zentrum, die uns an einen anderen Ort mitnimmt, den es vorher noch nicht gab, und die bei dem herausgeschrienen zweiten "Danger is a risky business" irgendwo ankommt, was ich nur in Ermangelung eines besseren Begriffs "Wahnsinn" nennen will.
Zitat Zitat von bates
In der ersten Hälfte ist der Auftritt noch ein fremdartiges, dunkel funkelndes Juwel im grellen ESC-Kosmos. Aber spätestens mit Beginn der "Psycho"-Bridge springt er in eine andere Dimension; der ESC ist dann nicht mehr da, er ist weg - es gibt nur noch diese kühl leuchtende Insel im Dunkeln, mit den Tänzerinnen und mit der völlig in der Stimmung des Songs lebenden Lena im Zentrum, die uns an einen anderen Ort mitnimmt, den es vorher noch nicht gab, und die bei dem herausgeschrienen zweiten "Danger is a risky business" irgendwo ankommt, was ich nur in Ermangelung eines besseren Begriffs "Wahnsinn" nennen will.
Als ich jetzt noch einmal deinen Beitrag gelesen habe, kam mir wieder der Einspieler vor TBAS in der USFD-Show ins Gedächtnis, als Gus S. diesen Song auf der Gitarre vorstellte. Was sie dann aus diesem Song beim ESC gemacht hat, ist wirklich der helle Wahnsinn.
Ähnlich geht es mir, wenn ich Lenas WAM mit dem Original vergleiche, besonders ihre Interpretation bei Inas Nacht.
:wub:
Zauberhaftes Charisma, sie greift nicht nach den Sternen, nein, sie hat sie bereits in der Hand.
Brummell
30.11.2011, 10:50
Die Gründe für Lenas Platzierung zu ermitteln ist müßig, mal abgesehen von der Tatsache, dass die Voter, ob Jury oder Publikum, wohl nicht ganz bei Sinnen waren ;). Wenn das ESC-Universum aber über ein halbwegs intaktes Gedächtnis verfügt und keine restlos geschmacksbefreite Zone ist, dann müsste Lenas überirdischer TBAS-Auftritt in dessen Geschichte eingehen. Und sich ESC-Historiografen später fragen, wie zum Henker das denn sein konnte, dass diese Kulmination aus Schönheit, Sinnlichkeit, Stil und musikalischem Ausdruck nur den zehnten Platz, eine Schmalznummer wie die aus Aserbaidschan aber gewinnen und der Horror-Song von Eric Saade, wie ihn selbst Bohlen nicht schlimmer hinbekommen hätte, den dritten Platz machen konnte. Falls aber die ESC-Universum doch eine restlos geschmacksbefreite Zone ist, wird es auch außerhalb Leute geben, die diesen Auftritt zu würdigen wissen werden, denn:
Selbst ein Freund der ausschließlich auf klassische Musik fokussiert ist - und weder Pop-Musik und Jazz hört noch Lena kannte - fand die Inszenierung und Umsetzung von TBAS faszinierend. Sein Kommentar: Das hat das Niveau einer sehr gut inszenierten Oper ......
Wolfgang
30.11.2011, 11:19
Lasst's gut sein, Leute, oder wollt Ihr diesen alten Hut jetzt zum 100. Male durchkneten, wohlwissend, daß es dazu keine gesicherten Fakten gibt? :sternchen:
Richtig! Auch nicht, wenn's ein Lands-Hut ist...
Grombold
06.12.2011, 12:44
Lasst's gut sein, Leute, oder wollt Ihr diesen alten Hut jetzt zum 100. Male durchkneten, wohlwissend, daß es dazu keine gesicherten Fakten gibt? :sternchen:Wenn all das, was jetzt nur vermutet werden kann, als Fakten vorläge, dann gäbe es ja nichts mehr zu diskutieren.
Da Spekulieren und Kombinieren verschiedener Annahmen kann ja auch mal schön und unterhaltsam sein.
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