Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Was ist wertvoller: Best European Act bei den MTV EMA oder der Sieg beim ESC 2010?
Tiny Tim
29.04.2012, 21:18
Das ist meine erste Umfrage. ;)
Mich würde mal sehr interessieren, was aus eurer heutigen Sicht mehr zählt: Lenas Sieg beim ESC 2010 oder der Titel Best European Act bei den MTV EMA ?
Besonders interessieren mich eure Begründungen. :D
Ich bekenne auch gleich selber Farbe. Für mich zählt der Best European Act Award mehr, weil der Rahmen die wirkliche große weite Popwelt ist - im Unterschied zum ESC, bei dem die wirklichen globalen Popstars nun mal nicht teilnehmen.
Wie seht ihr das?
Pantschen
29.04.2012, 21:22
Ich habe für EMA gestimmt, weil ich einfach denke, dass dadurch viel mehr Menschen erreicht wurden/werden als beim ESC vorallem die jüngeren und auch die Amerikaner werden aufmerksam gemacht :)
Für mich klar der ESC, vom EMA hat einen Monat später keiner mehr geredet, an den ESC-Sieg denken Millionen jedes Jahr wieder dran oder werden durch die Medien wieder erinnert.
Ich denke ähnlich wie Pantschen und hab für beides gestimmt.
Hab für den Eurovisionssieg gestimmt, der EMA war schon ein beachtlicher Erfolg, aber er war auch schnell wieder vergessen bzw. wurde nirgendswo mehr erwähnt. Der Durchschnittdeutsche/europäer denkt bei Lena an den ESC-Sieg, meiner Meinung wird sich das auch so schnell nicht ändern.
Fluxxxie
29.04.2012, 21:38
Das ist ein Äpfel mit Birnen Vergleich.
Der ESC war ein Song Contest und wurde durch ein Voting entschieden, das man durchaus als demokratisch durchgehen lassen kann.
Das MTV EMA Voting war ein Künstler Contest wurde durch die Fanclubs mit den schnelleren Klicks/Robots entschieden.
Was wird in der Presse noch erwähnt?
=> ESC 2010 zählt mehr, danach kommt dann der Grammy.
pLENArium
29.04.2012, 21:58
...bin für den ESC :)
...ähm...wat machen eigentlich "Big Bäng"...oder wie hießen die noch gleich :gruebel:
Doktor Landshut
29.04.2012, 22:05
Dazu habe ich ausnahmsweise mal keine Meinung ;)
Grombold
29.04.2012, 22:21
Eine interessante Frage.
Aber die Frage ist auch die, was man überhaupt anstrebt.
Strebt man eine Karriere als Depp, Clown oder Narr an, hat der ESC natürlich meilenweit seine Nase vorn.
Der EMA hat dagegen mittlerweile seine Bedeutung zu einem großenteil verloren, kann aber andererseits dadurch auch nicht viel Schaden anrichten.
Mich würde mal sehr interessieren, was aus eurer heutigen Sicht mehr zählt: Lenas Sieg beim ESC 2010 oder der Titel Best European Act bei den MTV EMA ?
Best European Act bei den MTV EMA - who cares? Das Zeug haben die Amis nur aus political correctness-Gründen erfunden. Es bedeutet ihnen selbst nichts, sie wollen damit nur Kritiker ruhig stellen. Ganz abgesehen davon ist MTV ein absoluter Spartensender, der schon seit Jahren nicht mehr "in" ist. Niemals hätte der MTV EMA einen Sponsor wie Opel hinter dem Ofen hervor gelockt - und niemals wird dieser Titel irgend einen Sponsor hinter dem Ofen hervorlocken.
Der ESC - das ist etwas, das nur alle 20 Jahre oder so einem bzw. einer Deutschen passiert. Nicole zehrt von ihrem Sieg heute noch. Auch Lena könnte davon auf niedrigem Niveau noch Jahrzehnte lang zehren. Sie selbst hat in einem Interview gesagt, dass sie sich dafür nicht zu schade wäre. Ich glaube und hoffe nicht, dass sie das muss. Aber auf jeden Fall könnte sie es.
Anders ausgedrückt: Deine Fragestellung ist einfach absurd.
Für viele hier im Forum dürfte der MTV-EMA höher gewichtet werden, weil die meisten "wie bekloppt" gevotet haben. Dennoch glaube ich, dass er langfristig ohne große Bedeutung sein wird. Insbesondere auch, weil sich MTV schon lange überlebt hat.
Beim ESC muss man unterscheiden nach internationaler und nationaler Bedeutung. Die internationalen Auswirkungen werden stark vom Erfolg der kommenden Contests abhängen. Ein neuer, herausragender ESC-Hit könnte Lena den derzeitigen Thron kosten. Im Moment ist sie immernoch schwer angesagt, wenn es nach den Clicks auf die ESC-Clips geht.
Die langfrisitig größere Bedeutung dürfte der ESC für Deutschland haben. Man bedenke, dass Lenas Triumpf in Oslo von (in der Spitze) 20 Millionen Deutschen im TV mitverfolgt wurde. Das war ein großartiges, emotionales Gemeinschafterlebnis einer ganzen Nation. (Eine Gewichtung zu anderen geschichtlichen Ereignissen verkneife ich mir an dieser Stelle.) Aber ganz sicher wird sich jeder auch in 20 Jahren an diese Nacht und den folgenden Tag erinnern.
esiststeffen
29.04.2012, 23:24
Was denn, Lena hat den EMA gewonnen? Wann? :schock: :D
(Was ich damit sagen will: Als jemand, der die Karriere dieser jungen Dame abseits des ESC nur ganz am Rande verfolgt hat, lese ich von diesem Umstand soeben tatsächlich und ohne Witz zum ersten Mal in meinem Leben. Ich könnte auch keinen anderen Künstler benennen, der jemals einen EMA gewonnen hätte. Die Existenz dieses Preises ist mir nur bekannt, weil "meine" Band vor Jahren auch mal als "Best German Act" nominiert war und wir alle auch wie bekloppt voten sollten, was dann aber nix eingebracht hat. Für mich ist Lena die Person, die uns vor zwei Jahren den geilen ESC-Sieg beschert hat, dessen Bedeutung Eule einen Beitrag vor mir ja schon ganz richtig umrissen hat ;))
mr.spock1968
29.04.2012, 23:28
Der ESC da der EMA nicht richtig gewürdigt wird. Früher war das ein Preis der auf der Bühne vergeben wurde. Heute nimmt den ja fast keiner meht wahr. Auch da MTV nicht mehr frei verfügbar ist.
Für mich ist es ganz klar der ESC, weil er einfach mehr Breitenwirkung als der EMA hat und der europäische Musikmarkt sich zunehmend vom anglikanischen/amerikanischen Markt emanzipiert. Daran sind m. E. vor allem der Geschmack und das Selbstbewußtsein der Osteuropäer schuld. Die schielen nicht ständig wie wir nach USA. Umgekeht gucken die Amis aber spätestens seit Düsseldorf nach Europa und nehmen die Leute hier langsam ernst. Zumindest bis jetzt. Gut England will die Ausnahme sein, aber die fahren auch links.:D
Wenn's nach der öffentlichen Wahrnehmung geht, bräuchte man die Frage ja gar nicht stellen: Von 1000 Leuten, die von Lenas ESC-Sieg wissen, hat vielleicht einer mal was von dieser EMA-Sache gehört, und das ist wahrscheinlich für den EMA noch wohlwollend geschätzt. Anders sieht es aus, wenn man die Veranstaltungen als Plattformen betrachtet, an denen man andere Künstler treffen und von anderen Künstlern wahrgenommen werden kann, auch da stellt sich die Frage im Grund gar nicht, denn in dieser Beziehung ist der ESC karrieretechnisch vollkommen bedeutungslos. Nun war Lena beim EMA mittenmang internationaler Popstars, wie weitreichend sie wahrgenommen wurde und was ihr das gebracht hat, darüber kann man momentan nur spekulieren.
Der ESC-Erfolg natürlich. Den ESC gibt es schon seit Urzeiten und ihn wird es gewiss auch noch geben, wenn man sich nicht mehr des EMA erinnern kann.
EMA war das nicht so ne Klickorgie? Sorry dann lieber richtige Emotionen und das war ganz sicher der ESC
Schmullus
30.04.2012, 03:37
Wie war die Frage? "Was zählt mehr?" ....ah... hm wurde hier auch schon gesagt ... in der Wahrnehmung der breiten Masse der ESC ....für mich auch ... der European Act...hm wer kennt den schon.....ich glaube fast selbst wenn sie den Worldwide Act gewonnen hätte (ja gut kann man drüber streiten) wäre der ESC länger in Erinnerung.... und ich bin mir sicher spätestens "sie" kann beweisen dass es auch mit dem ESC klappt mit einer(fast unabhängig davon..naja) vielseitigen vielversprechenden die Massen begeisternden Karriere;)(ich meine Karrieren...beim Singen wird es nicht nur bleiben)... sowenig hier zur Nacht....mal sehen wie ich es morgen sehe:D
Hollie60
30.04.2012, 06:19
Ich habe für beides gestimmt. Den ESC-Sieg 2010 und den beeindruckenden 10. Platz 2011. Daran wird sich die ESC-Welt noch nach Jahrzenten erinnern.
Die Abstimmung beim EMA, weil sich ein Zusammenhalt von uns mit unseren Lena-Partner, über Kontinente entwickelt hat die sie schließlich nach Belfast brachten.
Ich habe für beides gestimmt. Den ESC-Sieg 2010 und den beeindruckenden 10. Platz 2011. Daran wird sich die ESC-Welt noch nach Jahrzenten erinnern.
Die Abstimmung beim EMA, weil sich ein Zusammenhalt von uns mit unseren Lena-Partner, über Kontinente entwickelt hat die sie schließlich nach Belfast brachten.
Wollte erst für den ESC abstimmen, weil sie diesem einfach ihren Karrierestart, ihre Bekanntheit in Deutschland und Europa und ihr "Standing" in der Branche zu verdanken hat. Auch habe ich vor meinem Lena-Fan-Dasein nie einen EMA-Preisträger gekannt, wie wahrscheinlich die meisten anderen auch nicht.
Für das Verhältnis von Lena zu ihren "Mäusen" war aber der EMA schon ein kleiner Meilenstein zu einem Zeitpunkt, als ihr nicht klar war, wie viele noch an sie denken und hinter ihr stehen. Daher hab ich mal für beide abgestimmt.
vampire67
30.04.2012, 09:48
Ich muss ehrlich gesagt auch für den ESC abstimmen.
Ob das natürlich auch Lenas meinung ist kann ich nicht abschätzen.
Ich vermute das für sie der EMA auch ziemlich unerwartet in einer vielleicht schwierigen phase kam.
Wirkungsmässig dürfte der EMA nur im profibereich überhaupt wahrgenommen werden. Seien wir doch mal ehrlich, selbst Oscars und Grammys sind meist spätestens nach einem jahr vergessen. Was bleibt ist die statistik.
Der ESC dürfte in der deutschen wahrnehmung einen ungleich höheren rang haben. Welchen rang er professionell hat kann man nur spekulieren, anscheinend hat er da aber einiges zugelegt mit Lenas sieg. Es scheint auch leute zu interessieren die die veranstaltung bisher abgeleht haben.
Und man darf auch nicht vergessen das für Julie Frost der ESC gewinn offenbar den durchbruch auch international bedeutet hat, dieses jahr gekrönt von einen Golden Globe mit Madonna.
Aber nicht ohne grund beginnt ihre discografie eigentlich erst mit Satellite: http://en.wikipedia.org/wiki/Julie_Frost
Grombold
30.04.2012, 10:09
Der ESC dürfte in der deutschen wahrnehmung einen ungleich höheren rang haben. Welchen rang er professionell hat kann man nur spekulieren, anscheinend hat er da aber einiges zugelegt mit Lenas sieg. Es scheint auch leute zu interessieren die die veranstaltung bisher abgeleht haben.
Ganz richtig muß man auch die Art der wahrnehmung berücksichtigen.
Die ist durch Lena besser geworden. Aber 'besser' ist noch nicht 'gut'.
Für mich eine schwere Frage, kann aber nur sagen: Emotional war es der ESC, wer macht schon mal so ein "Märchen" mit seinen Höhen und Tiefen an einem Stück mit? Der EMA ist sicherlich in der Musikwelt höher anzusiedeln, weil man einen solchen Titel vorweisen kann, der einen auf ein ganz anderes Podest hebt, mit jenen Größen wie Brittney Spears und co. Wiederum wahrscheinlich nur wahrgenommen in Europa, wo jeder sie eh mit dem ESC Erfolg in Verbindung bringt, könnte das aber auch schon wieder egalisiert sein, außer evtl. bei "Stars unter sich". Ich glaube der ESC bleibt ihr insgesamt nachhaltigster Erfolg vor größtem Publikum, wobei man da vielleicht sogar USFO mit einbeziehen muss da eine große Fangemeinde aus dem Ausland die Show ja, zumindest im Netz, auch sehr interessiert und teilweise auch schon von ihr begeistert, verfolgt hat.
earplane
30.04.2012, 17:02
Ich sag nur:
Mit 461 Benutzern waren die meisten Benutzer gleichzeitig online (30.05.2010 um 00:40 Uhr).
Da Walters Posting nach "meiner" Sicht fragt, habe ich mich für den ESC entschieden. Denn den schaue ich jährlich, während ich Preisverleihungen von MTVIVA und Konsorten noch nie in irgendeiner Form verfolgt habe.
Selbst die ECHO- oder Grammy-Verleihung ist für mich nur ne Veranstaltung bei der es der Industrie darum geht sich selbst zu beweihräuchern.
Für mich der ESC, ohne dessen Gewinn die EMA-Nominierung nicht erfolgt wäre. Allerdings wissen wir natürlich nicht, wen Lena bei den EMA möglicherweise kennengelernt hat.
(Der wahre Grund für meine Wahl ist natürlich, dass ich mir den ESC tatsächlich 2 Mal komplett ansehen konnte, ohne wegzuzappen, die EMA-Verleihung aber nicht 1 Mal. :D)
wfafreiburg
01.05.2012, 00:50
Ich habe mich für den ESC entschieden, weil dieser unauslöschlich in meinen Erinnerungen eingeprägt ist. Der Erfolg 1982 von Nicole hat bei weitem nicht dies Emotionen erzeugt wie 2010. Den EMA habe ich eigentlich bewußt erst durch diese Forum und die daraus resultierende Vote-Orgie wahrgenommen. Es hat mich natürlich sehr gefreut, dass Lena dadurch so weit gekommen ist - aber es war bei weitem nicht so beindruckend wie das ESC-Finale oder auch USfO (Jedenfalls für mich).
Gute Frage @WS, aber sehr schwer zu beantworten, da es unterschiedliche Sichtweisen gibt. Die Sichtweise von Lena, von mir, vom Management/Universal, von der Deutschen/Europa/Weltweit Öffentlichkeit.
Da mir hier Fakten und Zahlen fehlen, kann ich nur von meinem eigenen Gefühl ausgehen und da sehe ich den ESC ganz vorne, wenigstens zum jetzigen Zeitpunkt.
Begründung:
Ich denke, der erste richtige Sieg ist immer der wertvollste. Ob es jemals wieder eine Sondermaschine/Flughafenempfang/Autokorso für Lena gibt, ist fraglich. Es war ja ein ähnlicher Empfang wie 1997 bei Michael Jackson. Stundenlange TV-Übertragungen auf fast allen Sendern. Das zu toppen, ist sehr schwer und fast unmöglich. Da ist jeder rote Teppich nix dagegen, egal ob beim EMA, Echo, oder Bambi. Richtig ist, dass die Aufmerksamkeit eingeschränkt auf Deutschland und Europa stattgefunden hat.
Den EMA sehe ich eher als eine kleine Erweiterung, besonders in der Form, wie er dargeboten worden ist. Zu sehen gab es bei der Hauptveranstaltung einen ganz kleinen Einspieler. Keinen Auftritt der jeweiligen Kontinente. Keine Preisübergabe für den Euro-EMA. Mir sind auch keine wichtigen Interviews bekannt, die weltweit geführt wurden. Der Weltweit-Sieger ist mir namentlich schon wieder entfallen. Weiß nur, dass es eine K-Pop-Gruppe war. Ich denke, so wie mir, geht es vielen EMA-Zuschauern.
Wichtig wird der EMA erst, wenn Lena die Absicht hat weltweit durch zu starten. Die Promo-Arbeit wird dann durch den Hinweis auf den Gewinn des Euro-EMA wesentlich einfacher. Aber auch der ESC-Gewinn ist ein Titel für die Vermarktung, wenn auch in den USA unbekannt. Aber die Tatsache, dass Lena mit großem Vorsprung, bei 125 Millionen Zuschauern, Siegerin wurde ist promo. Auch wenn der ESC hier in Deutschland eher als Trash-Veranstaltung gesehen wird.
Vom emotionalen her ist der ESC-Gewinn für mich und ich denke auch für Lena, bisher das Größte, finanziell bisher ohnehin.
PS.: ( Bei Adele habe ich den Eindruck, dass nicht die Grammys für sie das wichtigste waren, sondern das Konzert in der Royal Albert Hall. Wenn ich jetzt ganz vermessen bin, müßte für Adele, Lenas Auftritt mit My Same, ebenfalls einschneidend gewesen sein, denn zufällig begann zu gleicher Zeit ihre Karriere. Das wäre dann aber doch sehr vermessen :) )
L.u.k.a.s.
01.05.2012, 12:10
Ganz klar der ESC! Das war einfach hochspannend, man fieberte richtig mit mit Lena, hatte ihre rasante Entwicklung innerhalb weniger Wochen interessiert erfolgt und man war einfach überglücklich, dass so eine unerwartete Überraschung eintrat! Sprich, die emotionale Bindung war einfach größer zu Lena und dem ESC-Sieg. (ich merke gerade, was für ein Medienopfer ich bin :ugly:)
Ich habe mich auch für den ESC entschieden. Ich bin mir unsicher ob dem Eingang in die europäische ESC Geschichte, vielleicht bleibt Sie bei ESC "Hardlinern" weiter erinnert aber in Deutschland haben viele Ihren Namen gehört und erinnern sich vielleicht an Sie auch als die strahlende, deutsche Siegerin des ESC und der Herzen. Hiermit meine ich Otto Normalo ...
Mein Gefühl sagt mir, dass der EMA für Lena persönlich ganz spannend und wichtig war, weil er Ihr und uns durch den Votingerfolg zu zeigen schien, dass hinter Ihr noch einige stehen, die an Sie glauben & selbst Leute aus dem Bereich Sport für Sie trommelten.
Was wir wohl nie erfahren werden, bisher nie gefragt oder beantwortet wurde, sind Ihre Erlebnisse und Eindrücke von dieser Veranstaltung. Wie wurde Lena von den anderen Künstlern wahrgenommen? Was hat Lena für sich mitgenommen?
EMA? Was ist das? :gruebel:
Kölscher Jung
02.05.2012, 10:26
Ich nehme diesen Thread erst jetzt war. Für mich stellt sich die Frage nicht. Lena verdankt ihre ganze Popularität, die sie besitzt, ihrem ESC-Sieg. Dies war der Geniestreich einer jungen, bezaubernden Schülerin, die genau drei Minuten benötigt hat, um halb Europa um ihren Finger zu wickeln. Ein Auftritt vor über 100 Mio Zuschauern, bei dem sie zur Heldin oder zur tragischen Figur werden kann. DAS war die grandiose Leistung dahinter. Daran wird man sich noch in 50 Jahren erinnern. Deshalb zählt dies um ein Vielfaches mehr als der EMA, wenn auch diese Auszeichnung sehr bemerkenswert ist.
eternity
02.05.2012, 12:06
Da folgende Fragen bisher noch nicht aufkamen, muss ich sie jetzt doch einfach mal stellen:
Gab es 2011 die Kategorie Best European Act und erhielt Lena dafür eine Auszeichnung?
Meiner Meinung nach sind beide Fragen mit einem Nein zu beantworten (es kann natürlich sein, dass ich da etwas falsch im Forum und den EMA-Threads verstanden habe).
Aus diesem Grund empfinde ich die Ausgangsfrage sehr verwirrend für mich. Ich kann eine Auszeichnung (= ESC Sieg, auch wenn die eigentliche Auszeichnung den Komponisten gilt) mit einer Nicht-Auszeichnung (= EMA Best European Act) nicht vergleichen :hmm:
Der Best European Act war nur eine Vorrunde fuer den Best Worldwide Act und wurde mit keinem Preis ausgezeichnet. Das wurde uns schon im Herbst letzten Jahres gesagt. Ich glaube der Thread soll aber darauf hinaus laufen, ob alleine die Presseerwaehnungen nicht wertvoller waren als die beim ESC. Und darauf wuerde ich mit nein antworten wollen, denn der ESC wurde viel mehr vor- und nachbereitet. Durch Lenas Sieg 2010 wurden viele auf sie aufmerksam, was man in meinen Augen nicht mit den einigen Presseerwaehnungen beim EMA vergleichen kann. Ich kann mich heute z.B. gar nicht daran erinnern, wer neben Lena alles um den Best Worldwide Act oder den Best European Act gekaempft hatte. Vermutlich wird es so einigen anderen auch gehen.
mr.spock1968
02.05.2012, 13:08
Da folgende Fragen bisher noch nicht aufkamen, muss ich sie jetzt doch einfach mal stellen:
Gab es 2011 die Kategorie Best European Act und erhielt Lena dafür eine Auszeichnung?
Meiner Meinung nach sind beide Fragen mit einem Nein zu beantworten (es kann natürlich sein, dass ich da etwas falsch im Forum und den EMA-Threads verstanden habe).
Aus diesem Grund empfinde ich die Ausgangsfrage sehr verwirrend für mich. Ich kann eine Auszeichnung (= ESC Sieg, auch wenn die eigentliche Auszeichnung den Komponisten gilt) mit einer Nicht-Auszeichnung (= EMA Best European Act) nicht vergleichen :hmm:
Ich weiß nicht ob es eine Auszeichnung gab. Für Best German bestimmt. nur nicht in der Fersehshow.
Tiny Tim
02.05.2012, 14:36
Ich glaube der Thread soll aber darauf hinaus laufen, ob alleine die Presseerwaehnungen nicht wertvoller waren als die beim ESC.
Nein, ich meine es so, wie ich bereits schrieb:
Für mich zählt der Best European Act Award mehr, weil der Rahmen die wirkliche große weite Popwelt ist - im Unterschied zum ESC, bei dem die wirklichen globalen Popstars nun mal nicht teilnehmen.
Dass mit dem ESC mehr Zuschauer erreicht wurden, weiß ich auch, ebenso, dass das Presseecho größer war. Aber Lena ist eine wirkliche Popkünstlerin mit weitreichenden Ambitionen und mit internationalem Format, und da zählt es für mich mehr, wenn sie mit Namen wie Jessie J, Adele und Britney Spears (als weiteren wie Lena in EMA-Hauptkategorien nominierten, wenngleich nicht siegreichen Künstlerinnen*) in Verbindung gebracht wird, als wenn sie auf einer Stufe steht mit ESC-SiegerInnen wie Marija Šerifović, Alexander Rybak oder Dima Bilan, die außerhalb des ESC-Kosmos und insbesondere in der wirklichen Popwelt doch nur Leichtmatrosen sind. Es ist doch bezeichnend, dass für die ESC-Fans der ESC als solcher das Größte und ein Sieg beim ESC der Höhepunkt einer Sängerkarriere ist. Das ist ein Paralleluniversum. Lena hat aber mit nur 20 Jahren ihre ESC-Phase bereits hinter sich. Für ihre deutschland- und kontinentaleuropaweite Bekanntheit war der ESC-Sieg natürlich Gold wert, aber Deutschland und Kontinentaleuropa sind im Popbusiness Provinz; die Metropolen (zumindest in der westlichen Hemisphäre, aber da leben Lena und wir nun mal) sind und bleiben bis auf weiteres die USA und UK. Ob Lena dort wirklich reüssieren kann, wird die Zukunft zeigen, aber die Auszeichnung als Best European Act (es ist völlig schnurz, ob es dafür ein Stück Metall auf die Pfote gibt oder nicht) bringt Lena in einen Zusammenhang, der die wirklichen Popgrößen versammelt. Das ist zumindest eine taugliche Voraussetzung für eine Plazierung im britischen und daraufhin vielleicht auch im US-Markt. Der ESC-Kontext dagegen ist dafür eher hinderlich.
* Insofern kann ich auch konkretisierend umformulieren: Die Nominierung als Best Worldwide Act zählt aus den genannten Gründen für mich mehr als der Sieg beim ESC.
P.S.: Mir fällt gerade noch eine hübsche Analogie aus der Star-Trek-Welt ein. ;) Commander William Riker hat alle Beförderungsangebote, die ihn zum Captain eines nachrangigen Schiffes gemacht hätten, immer abgelehnt. Erster Offizier auf dem Flaggschiff zu sein, zählt eben mehr. :D
Wer sagt, dass beim ESC mehr Zuschauer erreicht werden? ESC 125 Mio, EMA 600 Mio.
eternity
02.05.2012, 15:35
Ob Lena der ESC-Sieg oder die Nominierung als Best Worldwide Act beim EMA für ihr drittes Album hilfreicher ist, weiß ich nicht, kann ich nicht beurteilen. Ob sie bzw. Universal überhaupt auf den englischen oder amerikanischen Markt möchten, kann ich auch nicht wissen. Für mich ist dies eine weitere Spekulation, an der ich mich nicht beteiligen möchte.
Hollie60
02.05.2012, 16:53
Laut Brainpool hat Lena 2 MTV EMAs gewonnen.
http://www.brainpool.de/bpo/de/stars/lenameyerlandrut/index.html
Mhm, kann man den Brainpool Seitenpflegern trauen? Sorry, aber ich denke nein. Da es aber sonst auch niemand genauer weiß, ist diese Info marketingtechnisch schon OK. :P
Die Nominierungen für 1Live Krone und Echo im Jahr 2012 fehlen auch noch ... das zur Aktualität :(
Ich hab für den ESC gestimmt. Die Ema Übertragung auf Viva war das grauenhafteste TV Event ,was ich die letzten Jahre gesehen hab.
NIE NIE NIE WIEDER!!!!!
Ich kenn aus meinem Bekannten-,Freundeskreis wirklich keinen,dem der EMA irgendetwas sagt. Den ESC kennt nun wirklich jeder.
Ich hab auch keine Ahnung ob jemand wichtiges in Übersee von Lena wirklich Notiz genommen hat.
Ich hab für den ESC gestimmt. Die Ema Übertragung auf Viva war das grauenhafteste TV Event ,was ich die letzten Jahre gesehen hab.
NIE NIE NIE WIEDER!!!!!
Ich kenn aus meinem Bekannten-,Freundeskreis wirklich keinen,dem der EMA irgendetwas sagt. Den ESC kennt nun wirklich jeder.
Ich hab auch keine Ahnung ob jemand wichtiges in Übersee von Lena wirklich Notiz genommen hat.
Ich befürchte eher nein. Lena selbst hat auch nie mehr ein Wort darüber fallen lassen (wurde scheinbar auch nie gefragt). Was ich positives mitnehme, ist, dass wir voting-technisch eine Gemeinde bildeten und dadurch weiter zusammen-wuchsen. Und Lena unsere Unterstützung und die der anderen Fans spürte.
Ich befürchte eher nein. Lena selbst hat auch nie mehr ein Wort darüber fallen lassen (wurde scheinbar auch nie gefragt). Was ich positives mitnehme, ist, dass wir voting-technisch eine Gemeinde bildeten und dadurch weiter zusammen-wuchsen. Und Lena unsere Unterstützung und die der anderen Fans spürte.
Das hast du wunderschön geschrieben und ich kann das nur fett unterstreichen!
Kölscher Jung
02.05.2012, 18:32
@Walter: es ist schon klar, auf was du hinauswillst und es ist vielleicht auch so, dass der EMA als höherwertig anzusehen ist, da dort die Konkurrenz von einem anderen Kaliber ist, als beim ESC. Trotzdem: Im Gegensatz zum EMA muss man beim ESC vor 100 Mio Menschen live abliefern und wird dann bewertet. Aus solch einem nervenaufreibendem Wettbewerb als Sieger hervorzugehen ist etwas Großartiges, auch wenn die Konkurrenz nicht unbedingt aus Weltstars besteht. Für Lena war dieser Sieg ungeheuer wertvoll, er war DAS Sprungbrett ihrer Karriere. Auch wenn ich mittlerweile froh bin, dass Lena jetzt einen neuen, spannenden Weg eingeschlagen hat, der abseits vom ESC ist. Aber den EMA hätte sie ohne diesen Sieg sicher auch nicht gewonnen. Zumindest nicht zu diesem frühen Zeitpunkt ihrer hoffentlich noch lange andauernden Karriere.
Hab so ein paar Probleme mit der Fragestellung, Walter. Ich würde meinen, beides zusammen ist wertvoller als jeweils nur das Eine oder Andere. Die EMA's erreichen sicherlich noch ganz andere Leute innerhalb der internationalen Musikszene inkl. USA, was nicht verkehrt sein kann, der ESC hingegen vorwiegend europäisches Publikum. Wenn man eine Karriere internationaler Ausrichtung anstrebt kann man von beidem nicht genug haben, wenn nur im deutschsprachigen Raum muß man wohl den ESC vorne sehen.
Grombold
02.05.2012, 18:58
@WS: man versteht dich nicht. macht aber nichts :)
Tiny Tim
02.05.2012, 20:16
@WS: man versteht dich nicht.
Dann versuche ich es eben noch mal. :D
Ich habe einen wesentlichen Punkt auf den Unterschied zwischen Provinz (=Kontinentaleuropa, =ESC) und Metropole (=USA+UK, =MTV) gelegt. Um das ein wenig zu verdeutlichen, möchte ich diesen Unterschied an konkreten Beispielen erläutern:
Der Unterschied zwischen Provinz und Metropole verläuft z.B. zwischen:
Kakkmaddafakka und The Cure
Abba und The Beatles
Pili Pili und Pink Floyd
Jan Garbarek und John Coltrane
Scorpions und Led Zeppelin
Wohlgemerkt: alle erstgenannten Bands und Interpreten sind in ihrem Bereich hochinteressante, erfolgreiche und hochdekorierte Acts und grundsätzlich ihren Pendants ebenbürtig, aber es sollte auf den ersten Blick auffallen, was ihnen im Vergleich mit letzteren fehlt. Allein bei Nennung solcher Namen wie John Coltrane und Pink Floyd horcht man auf; für Jan Garbarek und Pili Pili gilt das eher nicht.
Außerdem kennzeichnet die Metropolen des Pop ein stetig sprudelnder Quell talentierter, aufregender Musiker und Sängerinnen. Wo Deutschland Lena hat, hat UK Lily Allen, Kate Nash, Jessie J, Adele und die unsterbliche Amy Winehouse - und noch viele viele mehr. Das ist wie mit den Städten: Hannover hat eine Universität, Wien hat deren sechs. Wo man bei den einen gerade genug findet, um sich halbwegs wohl zu fühlen, ist bei den anderen ständiger Überfluss.
Um zum Pop zurückzukehren: Einer derart spektakulär talentierten jungen Frau wie Lena kann es auf Dauer nicht reichen, sich in den deutschsprachigen und skandinavischen Ländern zu etablieren. Dass ihr auf dem alten Kontinent niemand gewachsen ist, weiß man eh schon. UK und die USA zu erobern bleibt aber eine große Herausforderung für die Zukunft - wohl die einzige, bei der man tatsächlich noch nicht weiß, ob sie Lena gelingt. ;)
Dass in UK und den USA (jedenfalls bei den wirklich Popinteressierten) der ESC aber ein absolutes No-No ist, ist ebenfalls reichlich bekannt. Um dort zu reüssieren, braucht Lena also ein anderes Argument als: Ich habe schon mal den ESC gewonnen und jetzt ein tolles neues Album aufgenommen. Tolle neue Alben gibt es dort jedes Jahr en masse. Sagen zu können: Ich habe bei der Abstimmung zum Best European Act Adele hinter mir gelassen - das zieht schon eher. Und auf der EMA-After-Show-Party Weltstars und internationale Produzenten in Hülle und Fülle treffen zu können, dürfte die Kontaktmöglichkeiten beim ESC wohl ebenfalls bei weitem übertreffen.
Doch am sinnfälligsten für meine Argumentation erscheint mir Lenas Reaktion auf den Gewinn des Best European Act. Erinnert euch: als sie den Best German Act gewonnen hatte, war sie durchaus erfreut, bat uns aber sofort darum weiterzuvoten: "Jetzt muss ich in der Kategorie Best European Act noch gewinnen", sagte sie.
Als sie die aber gewonnen hatte, flippte sie geradezu aus. "GEWONNEEEENNNNNN!" brüllte sie, als sei sie Weltmeisterin aller Klassen geworden. Ihr war eben klar geworden, wo der Unterschied lag: als Best German Act war sie in einer Reihe mit dem Best Swiss Act, dem Best Swedish Act, dem Best Italian Act usw. Als Best European Act dagegen war sie für eine Hauptkategorie (Best Worldwide Act) nominiert und somit in einer Reihe mit globalen Topstars. Das war ihr erster Zugang überhaupt zu den Metropolen des Pop, und entsprechend aufgeregt twitterte sie am 25.10.:
Was ziehe ich denn nur an ?????????? Also in #Belfast ....
Rudilinde antwortete:
@Lenas_view ein Fragezeichen hätt's auch getan.
Darauf Lena:
@Rudilinde hätte es nicht. Ich bin doch so aufgeregt
Und mit was? Mit Recht! :D Ich kann es nicht häufig genug wiederholen: das war ihre Eintrittskarte zur großen weiten Popwelt. Sie wusste: auf der After Show Party würde sie Lady Gaga, Katy Perry und Brian May begegnen.
Schon eine andere Gewichtsklasse als Johnny Logan und Alex Zwieback, oder? ;)
mr.spock1968
02.05.2012, 20:29
Dann versuche ich es eben noch mal. :D
...
Es wurde aber Weltweit nur für 6,5 Sekunden Notiz genommen. Bei der Vorstellung. Den Europäischen Preis hat sie wenn überhaupt bei einer Nebenveranstaltung bekommen. Den Deutschen auch. Den hat niemand gesehen Weltweit. Das haben glaube ich hier viele gemeint.
Klar war sie aufgeregt. Aber das hat nichts mit der wichtigkeit zu tun denke ich. Für sie selber vielleicht. Aber das wissen wir nicht.
Ich glaube nicht, dass Sie bei dieser Show und anschließenden Aftershow-Party mit irgendjemanden Kontakt knüpfen konnte oder von den anderen gehypten US Künstlern wahrgenommen wurde. Das ist doch ein Haifischbecken sondergleichen & was sollen die mit dem Exoten aus Deutschland anfangen. Wie gesagt, ich kann es mir nicht wirklich vorstellen, es sei denn Sie hatte jemanden dabei, der Sie ausgewählten Künstlern oder Produzenten vorstellte. Es war bestimmt eine interessante Erfahrung für Sie, aber eine über die Sie nie sprach oder sprechen wollte. Und das wundert mich.
Auch denke ich, dass wir, so verwubbt wie wir teilweise sind, nicht über Ihre internationale Wirkung urteilen können. Ich denke, wir übertreiben hier etwas ...
@Walter Sobchak: Der einzige Vergleich, der in Deiner Gegenüberstellung hinkt, ist der zwischen den Beatles und Abba. Zum einen, weil Abba, obwohl aus dem "provinziellen" skandinavischen Raum, zu den größten Weltstars der Popgeschichte zählen und es, eine absolute Ausnahmeerscheinung, auch dauerhaft in den UK und USA waren, zum anderen, weil die ja tatsächlich auch noch am Anfang ihrer Karriere den ESC gewonnen haben. Gerade das macht einen genaueren Blick aber auch wieder im Sinne Deiner Argumentation interessant: denn dass der ESC-Sieg der Karrierestart war, stimmt eben nur halb: Zwar war "Waterloo" ein Riesenhit, aber schon kurz darauf wurden Abba aufgrund schlecht ausgelasteter Tourneen, stagnierenden Plattenverkäufen und abrupt nachlassendem internationalen Interesse schon wieder als Eintagsfliegen abgeschrieben. Erst knapp zwei Jahre später gelang ihnen mit "S.O.S." der eigentliche internationale Durchbruch, erst das war ihre Ankunft in der "richtigen" Popwelt. (Und das hätten sie wahrscheinlich auch ohne ESC geschafft - auch für Abbas Karriere wird der ESC völlig überschätzt.)
Tiny Tim
02.05.2012, 20:48
@Walter Sobchak: Der einzige Vergleich, der in Deiner Gegenüberstellung hinkt, ist der zwischen den Beatles und Abba. Zum einen, weil Abba, obwohl aus dem "provinziellen" skandinavischen Raum, zu den größten Weltstars der Popgeschichte zählen und es, eine absolute Ausnahmeerscheinung, auch dauerhaft in den UK und USA waren
UK ja, USA nein. Es stimmt, ab ihrem vierten Album landeten Abba in Großbritannien lauter Nummer-Eins-Hits; in den USA dagegen kamen sie über Platz 14 (mit The Album, 1977) nicht hinaus.
Ich denke aber, in der Gegenüberstellung mit den Beatles dürfte klar sein, warum dieser Vergleich eben doch nicht hinkt. Es stimmt, Abba waren weltweit außergewöhnlich erfolgreich, aber einen solchen Wahnsinn wie die Beatles haben sie bei weitem nicht ausgelöst. Und Abba waren der mit Abstand erfolgreichste Act Kontinentaleuropas; deshalb habe ich sie mit dem erfolgreichsten Act weltweit verglichen. ;)
@Walter Sobchak: Ich habe durchaus verstanden, was du gemeint hast (bin ich jetzt voll oberintelligent? :hmm:), aber wie ich bereits schrieb, wissen wir ja nicht, wen Lena in Belfast evtl. getroffen hat. Ohne dieses Wissen läßt sich aber die - bisherige - Wichtigkeit des Best-European-Acts-Gewinns einfach nicht bestimmen. Durchaus möglich, dass sich dadurch für Lena manche Tür leichter öffnet (oder geöffnet hat???), aber... s.o.
Und auf der Aftershow-Party Lady Gaga oder Katy Perry zu treffen, halte ich nicht nicht für sehr relevant (im Gegenteil eher für "semi-cool" :D).
Brummell
02.05.2012, 22:02
Einer der Hauptpreise des MTV Europe award hätte zweifellos ein höheres Gewicht, hauptsächlich weil der ESC in UK + USA als Juxveranstaltung dargestellt oder in seinen Wettbewerbsstrukturen nicht verstanden wird.
Bei einem der "nationalen" awards und selbst bei den "kontinentalen" awards würde ich eine grundsätzlich übergeordnete Wertigkeit doch eher verneinen. Der Wert des MTV Europe award "best european act" für Lena ergibt sich erst aus dem vorangegangenen Gewinn des ESC. Er bestätigte ihr, daß sie - neben einem im nichteuropäischen Ausland häufig belächelten Musikwettbewerb - noch einmal einen "nicht nur nationalen" award gewinnen konnte, er war also psychologisch für Lena sehr wichtig (offensichtlich gerade auch in einer Phase wo sie sehr am überlegen war, wie sie ihre weitere Zukunft gestalten will.
Alleine der award des "best european act" (unspezifisch) ist nichts so Handfestes, um davon international kräftig abzubeissen. MaNga hatte 2009 den "best turkish act" und den "best european act" gewonnen, bekannt sind sie heute im wesentlichen noch immer nur in der Türkei und den befreundeten Anrainerstaaten. Sie veröffentlichen gerade (2012) , nach 2004 und 2009 ihr drittes Album , wobei - nach Wikipedia - nur das erste über 100 000 mal verkauft wurde.
Grombold
02.05.2012, 22:03
Durch die Nominierung zum Weltweit-EMA hat sich die Wahrnehmung Lenas durch die Plattenfirma (möglicherweise) und der Presse geändert.
*was für eine scheiß Satzkonstruktion*
Tiny Tim
02.05.2012, 22:19
Vorbemerkung: Ich begann diesen Text, bevor Grombold sein letztes Post publizierte. Immerhin, einer hat gelesen und verstanden. :)
Na, ich würde mir doch sehr wünschen, dass die Mühe, die ich mir mache, zumindest durch halbwegs genaue Lektüre belohnt wird. Da das nicht der Fall ist, beschränke ich mich eben auf einen zentralen Punkt.
Ich schrieb bereits, dass für mich der entscheidende Punkt darin besteht, dass Lena Zugang zum britischen und nordamerikanischen Markt erhält. Das ist aufgrund der ebenfalls bereits erwähnten harten Konkurrenz dort nicht nur nicht leicht, sondern sogar sehr schwer, besonders für Künstler aus Kontinentaleuropa. Es braucht also Argumente, um Plattenfirma, Vertrieb und die lokalen Meinungsmacher davon zu überzeugen, dass Lena, die ja keinen spezifisch "deutschen" Stil präsentiert (Rammstein ist wohl gerade deshalb weltweit so erfolgreich, weil sie geradezu zum Erbrechen deutsch sind), sehr wohl auch Briten und Amerikanern etwas Besonderes zu bieten hat. In diesem Kontext ist es also völlig egal, wie viele Leute Lena durch den ESC erreicht hat oder wie viele Endverbraucher in UK oder anderswo die EMA-Preisverleihung gesehen haben; vielmehr kommt es darauf an, Universal UK und die britischen Medien davon zu überzeugen, dass Lena interessant ist. Wie ich schon schrieb, kann das mit dem Argument ESC-Sieg gar nicht gelingen; dass Lena Adele hinter sich gelassen hat, ist da als Argument schon erfolgversprechender. Es geht eben darum, Universal UK und die britischen Medien davon zu überzeugen, dass Lena ein echter Popstar, eine große Popkünstlerin ist. Dafür ist es völlig unerheblich, wie viele potentielle Plattenkäufer die EMA-Show gesehen haben. Zunächst einmal geht es darum, dass Lenas Album überhaupt in den britischen Vertrieb geht und angemessen beworben wird. Nein, nicht damit: This girl beat Adele. Die letztendlich zu findenden Verkaufsargumente fürs Publikum kann ich nicht vorwegnehmen. Aber für Plattenfirma und Medien sollte der EMA ein gutes Argument sein.
Doktor Landshut
02.05.2012, 22:24
Ich habe mir das jetzt alles mal durchegelesen. Sehr interessant. Als Fazit würde ich ziehen: Es kommt drauf an, was Lena draus macht. Beim ESC ist es ja bekannt. Beim EMA weiß ichs nicht.
Andererseits, wen interessiert hier zum Beispiel in Deutschland diese K-Pop-Band, die den Best World Act bei den MTV EMA gewonnen hat? Die (oder korrekter: ihre Fans) haben Britney Spears und Lena (bzw. deren Fans) geschlagen, aber sind sie deshalb für die Amerikaner und für uns hier in Deutschland interessant geworden?
Anders hätte es sicher ausgesehen, wenn Lena bei der Verleihung hätte auftreten können!
Brummell
02.05.2012, 22:32
Wenn du die Frage so gestellt hättest.
"Welcher award hat im Popbusiness und in der Presse des UK ein höheres Prestige: ESC oder MTV Europe award "best european act"
würde ich dir zustimmen, dass hier MTV vorn liegt.
(hauptsächlich wenn der Träger aus einem wichtigen Musikmarkt kommt :fies: und zudem nicht völlig unattraktiv ist :whistle:)
Tiny Tim
02.05.2012, 22:35
Andererseits, wen interessiert hier zum Beispiel in Deutschland diese K-Pop-Band, die den Best World Act bei den MTV EMA gewonnen hat? Die (oder korrekter: ihre Fans) haben Britney Spears und Lena (bzw. deren Fans) geschlagen, aber sind sie deshalb für die Amerikaner und für uns hier in Deutschland interessant geworden?
Das ist etwas völlig anderes, weil die Boygroup-Musik, die die machen, in Europa schon seit sechs, sieben Jahren völlig out ist und in den USA überhaupt nie interessant war. Lena dagegen macht female pop, die derzeit angesagteste Stilrichtung in der westlichen Hemisphäre: nicht umsonst haben Amy Winehouse, Lady Gaga und Adele die Vorherrschaft des Hip Hop gebrochen.
Tiny Tim
02.05.2012, 23:05
So, nachdem ich endlich etwas gegessen habe, nun auch noch dies:
Wenn du die Frage so gestellt hättest.
"Welcher award hat im Popbusiness und in der Presse des UK ein höheres Prestige: ESC oder MTV Europe award "best european act"
würde ich dir zustimmen, dass hier MTV vorn liegt.
(hauptsächlich wenn der Träger aus einem wichtigen Musikmarkt kommt :fies: und zudem nicht völlig unattraktiv ist :whistle:)
Aber darin geht meine Argumentation nicht auf!
Ich habe lediglich zuletzt verzweifelt versucht, wenigstens eines meiner Argumente so zu verdeutlichen, dass die Rezeption Anzeichen von Verstehen zeigt. Trotzdem gilt alles, was ich vorher in diesem Thread dazu geschrieben habe, weiterhin.
Amen!
Mal schauen wo Lena, Ihr Management und Universal DE hinwollen ;) und welche Mittel genutzt werden. Die Argumentation macht so schon Sinn.
Grombold
03.05.2012, 00:16
Die Sache ist doch die, daß der ESC keine Musikveranstaltung ist wie z.B. 'Later with Jools Holland' oder sowas. Der ESC ist eine Gala, eine Show, Revue oder was auch immer. Egal ob Feuerspucker, Sänger oder Akrobaten, hauptsache abendfüllendes Programm, Musik ist da nur Beiwerk.
Deswegen beschäftigt sich mit dem ESC auch kein einziges Musikmagazin, dafür aber jede Gala-Zeitschrift und das mit recht. Deshalb kann auch jemand wie Feddersen Fachmann für den ESC sein, obwohl von Musik keinen blassen Schimmer, mit Show kennt er sich vieleicht aus (kann ich nicht beurteilen).
Und deshalb wurde Lena lange Zeit von den Medien nur als Celebrity-Girl wahrgenommen. Erst mit einer anhaltend beeindruckenden Leistung bei der LLT hat sich das erstmals etwas geändert.
Da wundert es auch nicht, daß der ESC noch nie ein Karriere-Sprungbrett für eine Musikkarriere war oder je sein wird, ja gar nicht sein kann.
MTV und der EMA dagegen haben ihre Besten Zeiten zwar schon hinter sich. Und da geht es auch nur um seichte Pop-Musik. Aber immerhin geht es um Musik.
@Grombold: Fullest support in all points! Und wertvolle Steinbrucharbeit, um nochmal Licht darauf zu werfen, worauf Walter Sobchak, wenn ich ihn richtig verstehe (was ich, denke ich, tue) die ganze Zeit hinauswill (obwohl es ja auch bei ihm eigtl. sonnenklar ist) - sage ich, obwohl ich in der Frage selbst durchaus unentschlossen* bin und deshalb nicht abgestimmt habe.
*Die Unentschlossenheit rührt nicht daher, welche Veranstaltung für die Popwelt relevanter ist, sondern nur, dass für mich (noch) offen ist, inwiefern Lena diese EMA-Geschichte genützt/genutzt hat - sind zu viele Unbekannte in der Rechnung. Dennoch, dass für mich nicht alleinderjenige Teil von Lenas Arbeitsterminen, der für das Fan-Forum beobachtbar und kommentierbar ist, das Maß aller Dinge ist, habe ich ja in der Filmpreis-Diskussion versucht deutlich zu machen. Was Lena beim EMA so getrieben hat und was sie überhaupt in Sachen Musik so tut und lässt, mit wem sie sich trifft usw., das wissen wir ja alles überhaupt nicht ;).
@Walter S.,eigentlich würde mich im Zusammenhang mit deiner Frage Interessieren, welche Kriterien ein "Deutscher" Künstler erfüllen muß, um überhaupt Beachtung bei den ausländischen Labels zu erhalten. Es sind ja in den letzten Jahrzehnten nur gut eine Hand voll Sänger/Gruppen in den USA und UK bekannt geworden. Sind die Deutschen Künstler alle so grottenschlecht, oder woran liegt das? Hast du hierüber Hintergrundwissen? Und nun die zweite Frage, woran machst du es fest, dass Lena es schaffen könnte, sofern sie das will?
Tiny Tim
03.05.2012, 01:03
@Walter S.,eigentlich würde mich im Zusammenhang mit deiner Frage Interessieren, welche Kriterien ein "Deutscher" Künstler erfüllen muß, um überhaupt Beachtung bei den ausländischen Labels zu erhalten.
Das lässt sich sicher nicht allgemein beantworten. Grundsätzlich ist es wohl leichter, wenn der Künstler einen Stil präsentiert, der in den Zielländern noch nicht stark vertreten ist; als Beispiel habe ich ja bereits Rammstein genannt.
Es sind ja in den letzten Jahrzehnten nur gut eine Hand voll Sänger/Gruppen in den USA und UK bekannt geworden. Sind die Deutschen Künstler alle so grottenschlecht, oder woran liegt das? Hast du hierüber Hintergrundwissen?
Hintergrundwissen nicht gerade, aber ich möchte es mal so ausdrücken: Ich bekomme ja nun immerhin seit über 30 Jahren mit, was so an Musik im Radio läuft; und nach NDW und Nena gab es nach meiner Erinnerung (wieder: außer Rammstein) nichts, was im (insbesondere englischsprachigen) Ausland für Resonanz gesorgt hätte. Woran das liegt? Nun, grottenschlecht ist ein hartes Wort, und das trifft es m.E. auch nicht; ich würde eher sagen: zuviel Mittelmaß, zuwenig Appeal. Wenn ich mich frage, welcher deutsche Popkünstler denn überhaupt geeignet wäre, in UK oder USA irgendwen vom Hocker zu reißen (immer daran denken, dass diese Länder reich gesegnet sind mit eigenen Talenten!), fällt mir - außer Lena - keiner ein. Dir?
Und nun die zweite Frage, woran machst du es fest, dass Lena es schaffen könnte, sofern sie das will?
Das ist leicht: schlichtweg an allem, was Lena ausmacht und was wir an ihr lieben, was ich an ihr liebe. Ihr größtes Talent besteht wohl darin, in gar keiner Weise verquast oder im schlechten Sinne eigenartig zu wirken, sondern eben vollkommen echt, direkt und herzlich. Erst heute schrieb ja dieser Imbissmensch aus Dallas, sie sei very fun to have around. Das erinnert mich daran, was ein Kinokritiker mal als die entscheidende überlegene Eigenschaft des Hollywoodkinos gegenüber dem europäischen, vor allem dem deutschen Kino benannte: dass es ganz universell sei und weltweit intuitiv verstanden werde, weil es in seinen guten Momenten eben universelle Menschengeschichten erzählt; das gelingt dem deutschen Kino ja leider nur sehr selten. Und so verhält es sich eben auch mit Lena: sie ist im Unterschied zu praktisch allen anderen deutschen Popkünstlern ein ganz universell wirkender Mensch, weil sie wirklich Charme besitzt. Und davon besitzt sie so viel, dass sie auch als deutscher Neuling auf dem britischen bzw. amerikanischen Markt sehr positiv auffallen würde. Dazu kommt noch ihr ausgezeichnetes Musikverständnis, ihr hervorragendes Gespür für eingängige Melodien, die sich aber nicht abschleifen. Ich habe das ja zuletzt vor einiger Zeit besonders an ihrem Song What Happened to Me hervorgehoben, der sich in einem Zeitraum von über einem Jahr bei mir zu einem echten Grower entwickelt hat. Zuletzt habe ich das sogar bei dem letzten übriggebliebenen Song gespürt, den ich nicht gut fand, nämlich Teenage Girls; Lena hat einfach eine unnachahmliche Art zu singen, die sogar so einen kreuzdämlichen Song nach 15 Monaten doch noch zu einem Hörvergnügen macht. Nun findet sich also auf ihren ersten beiden Alben kein einziger Song mehr, den ich blöd finde; das trifft nicht mal auf die ersten beiden Alben von The Who zu - und die hatten bei mir 22 Jahre Zeit! :D
...
:thumbsup:
Es ist bestimmt auch das Henne-und-Ei-Problem: es gibt, wie Walter beschrieb, keine große Tradition deutscher Popmusiker, die in angelsächsischen Ländern erfolgreich waren oder sind (Ausnahmen wie Nena bestätigen die Regel). Es fehlt also die kritische Masse, die neuen Namen da den Weg bereiten könnte. Der deutschsprachigen Popmusik musste ja auch in Deutschland erst der Weg bereitet werden (durch NDW, Annette Humpe, Herbert Grönemeyer, und viele andere).
.........
Vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen. Einiges hatte ich auch so gesehen, anderes habe ich nun dazu gelernt.
Ich hatte schon einmal davon gehört, dass es auch maffiöse Strukturen in der Musikbranche gibt, die es ausländischen Künstlern schwer machen fußzufassen. Das werde ich dann mal in die Fabelwelt verbannen :)......Danke
Diese Strukturen gibt es wohl wirklich. Gerade die Amis schützen sich gern vor ausländischen Musikern und drücken dagegen Ihre (für mich) Grottenmusik von Gaga, Perry und Co nach Europa oder besser die ganze Welt. Um in den Staaten verkauft oder gespielt zu werden, ist wohl Voraussetzung, dass man dort produziert wird oder direkt ein Ami-Lable beteiligt ist.
Zumindest wird das so ähnlich von manchen Insider erzählt ...
Fakt ist wirklich, dass die Amis viel Energie einsetzen, um uns Ihre Filme und die Musik Ihrer Künstler auf Auge und Ohr zu drücken und wir umgekehrt schlechte Karten haben.
Tiny Tim
03.05.2012, 03:07
Es ist bestimmt auch das Henne-und-Ei-Problem: es gibt, wie Walter beschrieb, keine große Tradition deutscher Popmusiker, die in angelsächsischen Ländern erfolgreich waren oder sind (Ausnahmen wie Nena bestätigen die Regel). Es fehlt also die kritische Masse, die neuen Namen da den Weg bereiten könnte. Der deutschsprachigen Popmusik musste ja auch in Deutschland erst der Weg bereitet werden (durch NDW, Annette Humpe, Herbert Grönemeyer, und viele andere).
Ja. In gewisser Weise verhält es sich damit wie mit dem Fußballspiel; wie die deutschen Fußballer vor dem großen Umbruch 2006 - 2010 haben sich deutsche Popmusiker immer durch eine gewisse Steifheit und Ungelenkheit ausgezeichnet - eben ganz im Gegensatz zu Lenas umwerfendem Charme, ihrer herzbegeisternden Lockerheit. Damit fällt sie ja gerade auch immer dann auf, wenn sie sich - z.B. bei Preisverleihungen - in Gesellschaft anderer deutscher Popmusiker befindet; die haben das einfach nicht, was Lena hat. Man muss sich nur mal vor Augen halten, dass Xavier Naidoo* zu den erfolgreichsten deutschen Popmusikern gehört und von bestimmten Leuten sogar zu des Landes größten Talenten gezählt wird; kann man sich dagegen vorstellen, dass den irgendwer in UK oder in den USA gut finden könnte? Dort würde er wahrscheinlich nicht mal in der letzten Kellerkaschemme ein Engagement bekommen... ;)
Und schließlich muss man natürlich die Sprachbarriere erwähnen. Es gibt ja gar nicht so viele deutsche Popmusiker, die in englisch singen; die Mehrzahl singt ja doch in deutsch. Dass das ein Hindernis für einen Zugang zum britischen und nordamerikanischen Markt darstellt, muss nun wirklich nicht verwundern.
* Ich bin begeistert von Lenas Musikverständnis, aber nicht unbedingt von ihrem Musikgeschmack; dass sie z.B. diesen Typen gut findet, ist mir ein Rätsel, das mich aber durchaus fasziniert und amüsiert. ;)
P.S. Vorhin habe ich übrigens Nina Hagen zu erwähnen vergessen; die war in den USA sehr erfolgreich und wird in Brasilien durchaus in einer Weise verehrt, die unserer Verehrung für Lena ziemlich nahe kommt... ;)
Diese Strukturen gibt es wohl wirklich. Gerade die Amis schützen sich gern vor ausländischen Musikern und drücken dagegen Ihre (für mich) Grottenmusik von Gaga, Perry und Co nach Europa oder besser die ganze Welt. Um in den Staaten verkauft oder gespielt zu werden, ist wohl Voraussetzung, dass man dort produziert wird oder direkt ein Ami-Lable beteiligt ist.
Zumindest wird das so ähnlich von manchen Insider erzählt ...
Fakt ist wirklich, dass die Amis viel Energie einsetzen, um uns Ihre Filme und die Musik Ihrer Künstler auf Auge und Ohr zu drücken und wir umgekehrt schlechte Karten haben.
Wie hoch ist da der Wahrheitsgehalt, oder ist es vielmehr ein Schutzbehauptung um nicht ganz so blöde dazustehen.
Ich finde Walters Ausführungen recht schlüssig.
Es braucht also Argumente, um Plattenfirma, Vertrieb und die lokalen Meinungsmacher davon zu überzeugen, dass Lena, die ja keinen spezifisch "deutschen" Stil präsentiert (Rammstein ist wohl gerade deshalb weltweit so erfolgreich, weil sie geradezu zum Erbrechen deutsch sind), sehr wohl auch Briten und Amerikanern etwas Besonderes zu bieten hat.
Ich denke da auch an Tokio Hotel, absolut nicht meine Musik, aber sie haben es geschafft. Ich konnte mir das nie erklären.
Es gibt schon ein paar wenige deutsche Musiker, die international großen Einfluss hatten - an allererster Stelle stehen hier wohl Kraftwerk. In den Charts haben die zwar größtenteils nie eine Rolle gespielt, aber ihr Impact für die Entwicklung der Popmusik ist gewaltig, und zwar - in dieser Hinsicht stehen sie tatsächlich mit den Beatles auf einer Stufe - auf Musiker beinahe sämtlicher Lager und Spielarten, die sich ansonsten spinnefeind sind. Der Synthiepop der 80er von Depeche Mode bis Talk Talk wäre ohne sie ebensowenig denkbar wie Techno, aber auch im Progressive-/Art-Rock-Lager werden sie verehrt (wie man im deutschsprachigen ProgRock-Mekka der "Babyblauen Seiten" nachlesen kann), ebenso wie im avantgardistischerem Flügel der Punk-/New-Wave-Bewegung (wie man z.B. in "Verschwende Deine Jugend" nachlesen kann - und Prog und Punk sind sonst Todfeinde) usw. usf. Auch Kraftwerk wurden dabei allerdings auch aufgrund der von Walter Sobchak genannten "typisch deutschen Eigenschaften" berühmt (mit denen sie freilich eine Million Mal intelligenter, gewitzter und subversiver spielten als Rammstein).
Lena ist nun in der Tat ein völlig anderer, gar nicht vergleichbarer Fall, sie ist nicht unbedingt eine musikalische Innovatorin, sondern verkörpert eher zeitlose Tugenden der Popmusik, und vor allem - da stimme ich Walter Sobchak voll zu - inter- bzw. übernationale Tugenden. Wenn man sie auf der Bühne sieht, wird einem diese "Anschlussfähigkeit" schlagartig klar. Was ja auch interessant ist: Dass es im Zuge von Lenas ESC-Sieg erstaunlich wenig Bedenkenträgerei wegen eines nationalen Rausches gab. Selbst eine linke Zeitung wie die "Jungle World", die sonst immer auf Alarmstufe Rot schaltet, sobald jemand eine Deutschlandfahne schwenkt, hatte erstaunt festgestellt, dass sich die kollektive Lena-Manie "überhaupt nicht schlimm anfühle" - das liegt natürlich auch an Lena, deren bloße Anwesenheit das Konzept der Nation auf der Stelle wie einen alten Hut erscheinen lässt ;).
vampire67
03.05.2012, 09:11
Ich finde Walters Ausführungen recht schlüssig. Ich denke da auch an Tokio Hotel, absolut nicht meine Musik, aber sie haben es geschafft. Ich konnte mir das nie erklären.
Wobei man auch bei Tokio Hotel von ähnlich umstrittenen künstlern wie bei Lena reden muss.
Musikalisch sind TH in deutschland nie wirklich anerkannt worden.
Wobei man auch bei Tokio Hotel von ähnlich umstrittenen künstlern wie bei Lena reden muss.
Musikalisch sind TH in deutschland nie wirklich anerkannt worden.
Ich denke, das ist mit ein Grund, weshalb sie jetzt in den USA leben. Ich hoffe, das bleibt uns bei Lena erspart.
Grombold
03.05.2012, 09:20
@Rolwin: Das ist schon wirklich so. Angefangen hat das durch oder besser gesagt mit den Beatles. Irgendwann kam da irgendwer auf den Trichter, daß es ungeheure Devisenverluste durch ausländische Musik gab. Daraufhin wurde ein Programm aufgelegt um den Zugang zur USA zu erschweren und die heimische Musik zu fördern. Das ganze wurde dann mit einer gewissen Weitsicht gleich vorsorglich auch auf den Filmsektor erweitert.
Aus der Musikförderung profitierten z.B. The Byrds, The Monkees, Mamas & Papas, The Doors, Lovin Spoonful ...
Über die bürokratischen Hürden für ausländische Musiker kannst du an vielen Stellen nachlesen z.B. bei Pink Floyd, Alan Price, ...
Die Hürden sind aber durchaus überwindbar z.B. durch Wohnsitz und Arbeitserlaubnis in der USA.
Tiny Tim
03.05.2012, 09:40
Lena ist nun in der Tat ein völlig anderer, gar nicht vergleichbarer Fall, sie ist nicht unbedingt eine musikalische Innovatorin, sondern verkörpert eher zeitlose Tugenden der Popmusik, und vor allem - da stimme ich Walter Sobchak voll zu - inter- bzw. übernationale Tugenden. Wenn man sie auf der Bühne sieht, wird einem diese "Anschlussfähigkeit" schlagartig klar.
Eben. Genau das ist die Universalität, die der von mir erwähnte Filmkritiker dem Hollywoodkino zusprach - eine Qualität, die augenblicklich und ohne Umwege Menschen in aller Welt erreicht und anspricht. Ob es nun gewisse protektionistische Gesetze in den USA gibt oder nicht - sie könnten weder den globalen Erfolg des Hollywoodkinos noch den insgesamt geringen internationalen Appeal deutscher Popmusik erklären.
Es gibt schon ein paar wenige deutsche Musiker, die international großen Einfluss hatten - an allererster Stelle stehen hier wohl Kraftwerk. In den Charts haben die zwar größtenteils nie eine Rolle gespielt, aber ihr Impact für die Entwicklung der Popmusik ist gewaltig, und zwar - in dieser Hinsicht stehen sie tatsächlich mit den Beatles auf einer Stufe - auf Musiker beinahe sämtlicher Lager und Spielarten, die sich ansonsten spinnefeind sind. Der Synthiepop der 80er von Depeche Mode bis Talk Talk wäre ohne sie ebensowenig denkbar wie Techno, aber auch im Progressive-/Art-Rock-Lager werden sie verehrt (wie man im deutschsprachigen ProgRock-Mekka der "Babyblauen Seiten" nachlesen kann), ebenso wie im avantgardistischerem Flügel der Punk-/New-Wave-Bewegung (wie man z.B. in "Verschwende Deine Jugend" nachlesen kann - und Prog und Punk sind sonst Todfeinde) usw. usf.
Kurzer Einwurf: Nicht zu vergessen, das Kraftwerk indirekt unheimlich bei der Entwicklung des frühen HipHops beteiligt war, da Kraftwerk Ende der 70er/Anfang der 80er eine der, wenn nicht sogar die beliebteste Quelle für bekannte HipHop-Sampels war (bekanntestes Beispiel: Afrika Bambaataa mit Planet Rock (http://www.youtube.com/watch?v=9lDCYjb8RHk))
earplane
03.05.2012, 10:29
Welches Rad am Auto ist wichtiger, vorne links oder vorne rechts oder doch eines der Hinterräder? Oder ist die Bremse wichtiger oder der Motor?
Was ist wichtiger am Haus, Tür oder Fenster? Fundament oder Dach?
Welcher Schritt ist beim Marathon der wichtigste? Der erste, der zweite, der hundertste? Oder kommt es nicht doch darauf man dass man alle Schritte macht und dabei nicht über die eigenen Füße stolpert? Dass man in dem Tempo läuft dass für einen persönlich richtig ist? Dass man sich und seine Fähigkeiten realistisch einschätzt?
Könnte es vielleicht sein dass es bei einer Karriere in der Unterhaltungsindustrie ähnlich aussieht?
Der ESC, Lenas Popularität in Deutschland und anderen europäischen Ländern sind ein gutes Fundament auf dass man aufbauen kann. Ohne den ESC wäre Lena nie oder zumindest nicht so schnell für den MTV Award nominiert worden und selbst wenn wäre sie wahrscheinlich nicht so weit gekommen. Diese Trophäe ist auch ein Baustein der ihr wieder weiter hilft. Das baut alles Aufeinander auf und deshalb denke ich die ganze ursprüngliche Fragestellung geht eigentlich am Kern der Sache vorbei.
Brummell
03.05.2012, 11:03
Das ist leicht: schlichtweg an allem, was Lena ausmacht und was wir an ihr lieben, was ich an ihr liebe. Ihr größtes Talent besteht wohl darin, in gar keiner Weise verquast oder im schlechten Sinne eigenartig zu wirken, sondern eben vollkommen echt, direkt und herzlich. Erst heute schrieb ja dieser Imbissmensch aus Dallas, sie sei very fun to have around. Das erinnert mich daran, was ein Kinokritiker mal als die entscheidende überlegene Eigenschaft des Hollywoodkinos gegenüber dem europäischen, vor allem dem deutschen Kino benannte: dass es ganz universell sei und weltweit intuitiv verstanden werde, weil es in seinen guten Momenten eben universelle Menschengeschichten erzählt; das gelingt dem deutschen Kino ja leider nur sehr selten. Und so verhält es sich eben auch mit Lena: sie ist im Unterschied zu praktisch allen anderen deutschen Popkünstlern ein ganz universell wirkender Mensch, weil sie wirklich Charme besitzt. Und davon besitzt sie so viel, dass sie auch als deutscher Neuling auf dem britischen bzw. amerikanischen Markt sehr positiv auffallen würde. Dazu kommt noch ihr ausgezeichnetes Musikverständnis, ihr hervorragendes Gespür für eingängige Melodien, die sich aber nicht abschleifen. Ich habe das ja zuletzt vor einiger Zeit besonders an ihrem Song What Happened to Me hervorgehoben, der sich in einem Zeitraum von über einem Jahr bei mir zu einem echten Grower entwickelt hat. Zuletzt habe ich das sogar bei dem letzten übriggebliebenen Song gespürt, den ich nicht gut fand, nämlich Teenage Girls; Lena hat einfach eine unnachahmliche Art zu singen, die sogar so einen kreuzdämlichen Song nach 15 Monaten doch noch zu einem Hörvergnügen macht. Nun findet sich also auf ihren ersten beiden Alben kein einziger Song mehr, den ich blöd finde; das trifft nicht mal auf die ersten beiden Alben von The Who zu - und die hatten bei mir 22 Jahre Zeit! :D
Allein schon für den letzten Satz :-*
Grombold
03.05.2012, 11:32
@earplane: das ist vollkommen richtig.
:D
Deshalb hatte ich auch für beides gestimmt.
* Ich bin begeistert von Lenas Musikverständnis, aber nicht unbedingt von ihrem Musikgeschmack; dass sie z.B. diesen Typen gut findet, ist mir ein Rätsel, das mich aber durchaus fasziniert und amüsiert. ;)
dazu passt http://www.lenameyerlandrut-fanclub.de/forum/showthread.php?6213-Zitat-des-Tages&p=356294&viewfull=1#post356294
Tiny Tim
03.05.2012, 14:35
dazu passt http://www.lenameyerlandrut-fanclub.de/forum/showthread.php?6213-Zitat-des-Tages&p=356294&viewfull=1#post356294
Aber nur knapp; ich stelle ja immer wieder mit Vergnügen fest, dass ich mit Lena in so vielen Dingen einig bin (freilich beschränkt auf die Dinge, zu denen ich Lenas Haltung kenne), dass Goethes Satz insofern nur dann auf mich zutrifft, wenn ich "durchaus" wirklich im Sinne von "vollkommen, ganz und gar" verstehe. ;)
Aber es ist wirklich ein sehr schönes Zitat! :)
...und vielleicht findet sie nicht alles gut was Xavier Naidoo macht...
Grombold
03.05.2012, 15:17
Man darf seine Meinung auch ruhig mal ändern dürfen. Da kann man auch mal etwas toleranter werden. ;)
eternity
03.05.2012, 16:34
...und vielleicht findet sie nicht alles gut was Xavier Naidoo macht...
...und vielleicht durfte sie Xavier ja auch einmal live erleben. Ich weiß nicht, auf wie vielen Konzerten ich von Xavier und den Söhnen war (dadurch dass Mannheim bei mir um die Ecke liegt, trifft man sehr oft auf sie), aber ich hatte jedes Mal Gänsehaut. Xavier live zu erleben, ist unbeschreiblich, ich bin jedes Mal von der Magie und der Klarheit seiner Stimme geflasht. Wenn ich ihn bisher nicht live hätte erleben dürfen, weiß ich nicht, welche Meinung ich von ihm bzw. seiner Musik hätte, deshalb entschuldige ich mal einige Aussagen hier in diesem Thread.
@eternity: Auch ohne je auf einem Konzert gewesen zu sein, erkenne ich an, dass Xavier Naidoo eine fantastische Stimme hat. Die pathetische Musik von ihm finde ich trotzdem furchtbar, das würde sich auch durch einen Konzertbesuch nicht ändern.
@Thophi: Stimmt, ich war heute morgen kaum zur Haustür raus, als mir Kraftwerk als Hip-Hop-Inspiration auch noch einfiel.
Xavier menschelt sehr und kommt eindeutig aus einer christlichen Ecke. Insofern gar nicht abwegig, dass Lena was damit anfangen kann. Sie redet zwar nie darüber, denke aber, dass Sie keine Atheistin ist.
gauloises
03.05.2012, 18:31
Sie redet zwar nie darüber, denke aber, dass Sie keine Atheistin ist.
Ob das was mit Xavier Naidoo zu tun hat (also mit Lenas Einstellung zu ihm) weiß ich nicht. Aber unabhängig davon sehe ich in Episoden wie Taizé oder Lenas ursprünglicher Überlegung, auch Religion zu studieren, durchaus Indizien für einen gewissen inneren Bezug zu religiösen oder meinetwegen spirituellen Fragen. (Behaupte ich als Atheist jetzt einfach mal :D.)
Ob das was mit Xavier Naidoo zu tun hat (also mit Lenas Einstellung zu ihm) weiß ich nicht. Aber unabhängig davon sehe ich in Episoden wie Taizé oder Lenas ursprünglicher Überlegung, auch Religion zu studieren, durchaus Indizien für einen gewissen inneren Bezug zu religiösen oder meinetwegen spirituellen Fragen. (Behaupte ich als Atheist jetzt einfach mal :D.)
Yep, das meinte ich. Aber ob da Xavier reinpasst ist natürlich mehr als Spekulatius :zahn:
Tiny Tim
10.05.2012, 18:32
Was den ESC betrifft, bin ich übrigens durchaus immer wieder selbst hin- und hergerissen. Eigentlich könnte er vom Potential her ja tatsächlich das sein, was er beansprucht - mit zig Millionen Fernsehzuschauern weltweit (allerdings fast ohne jegliches Interesse in den USA), einem hochprofessionellen Produktionsstandard und rund 40 Teilnehmern aus sehr verschiedenen Kulturkreisen. Und das, was beispielsweise Safura im Jahr 2010 auf der Bühne dargeboten hat, entspringt ja durchaus nicht einem Paralleluniversum der Geschmacklosigkeit und des Kitsches; die Bühnenshows von Miley Cyrus, Katy Perry und Beyoncé sehen schließlich auch so aus. Und schließlich war der ESC 2011 tatsächlich exzeptionell; die Eröffnung und Lenas Auftritt mit Taken by a Stranger dürften weltweit nicht ihresgleichen finden, und auch so mancher andere Beitrag (wie z.B. der italienische und der moldauische - auch wenn letzterer ein leicht erkennbares Beastie-Boys-Plagiat mit balkanischem Einschlag war ;)) war wirklich sehr gut. Aber die übergroße Masse an Entsetzlichkeiten, die dann auch noch in der Abstimmung weit vorne landen (wie z.B. 2011 der schwedische und der griechische Beitrag) sowie die Fokussierung auf die teilnehmenden Länder (bei Nicki Minaj und Rihanna z.B. interessiert es niemanden, dass die eigentlich gar keine Amerikanerinnen sind) lassen positive Ansätze doch leicht wieder verblassen. Und dass gerade diese beiden Faktoren auch noch den Charakter der ganzen Veranstaltung prägen, lässt es zudem sehr zweifelhaft erscheinen, ob eine Fortsetzung der positiven Ansätze, wie sie gerade im letzten Jahr erkennbar waren, erwartet werden kann. Zu viele Leute halten eben daran fest, dass der ESC genau so sein müsse: schrill, kitschig und mit Tausenden Fahnen drapiert. Insbesondere letzteres führt den ESC aber immer wieder vom Pop weg, denn Pop ist übernational.
So national ist der ESC doch gar nicht, die Interpreten müssen nicht aus dem Land stammen oder dort regelmäßig leben, für das sie antreten, und die Komponisten (um die es ja eigentlich in erster Linie gehen soll) schon gar nicht.
LilyHydrangea
13.05.2012, 01:52
...bin für den ESC :)
...ähm...wat machen eigentlich "Big Bäng"...oder wie hießen die noch gleich :gruebel:
Sind auf Welttournee, da ihr neues Album "Alive" im Februar 2012 diverse Topplatzierungen in asiatischen Charts erreichte.
Ich bin für den ESC 2010, leider wurde hier in Deutschland viel zu selten erwähnt, dass Lena in der Abstimmung zum Worldwide Act Award war. Während der ESC ja nun wirklich ständig erwähnt wurde.
Tiny Tim
25.05.2012, 18:26
Die gestern abend auf Phoenix ausgestrahlte Dokumentation "12 Punkte für Europa" hat mir ergänzend zum bisher hier Ausgeführten entscheidende Erkenntnisse darüber vermittelt, warum der ESC so cheesy ist. Es ist über das dem Pop fremde nationalisierende Element hinaus ein Wesensmerkmal, das ihm in der Tat seit Anbeginn eigen ist: nämlich die Beflissenheit, "westliche Lebensart" zu demonstrieren. Der ESC war ja, wie die Autoren sehr schön aufzeigen, seit den Fünfziger Jahren ein Propagandainstrument des Westens im Kalten Krieg, das ein kulturelles Überlegenheitsgefühl gegenüber dem Osten vermitteln sollte. Um dabei im größtmöglichen Maß konsensstiftend zu sein, wurde freilich das Unbehagen und das Aufbegehren der Jugend in der Popmusik jahrzehntelang außen vor gelassen. Der ESC war eine seichte Unterhaltungssendung für die gehobene Mittelschicht; folgerichtig wurde ausschließlich auf solche Stilmittel zurückgegriffen, die als bewährt und risikofrei gelten konnten (der Auftritt von Josh Dubovie für Großbritannien beim ESC 2010 gibt eine aus der Zeit gefallene Ahnung davon). Am deutlichsten trat die Kluft zwischen ESC und Popmusik zum Ende der Sechziger Jahre in den Beiträgen Großbritanniens und Irlands hervor; im Pop waren das beispielsweise die Rolling Stones ("Street Fighting Man") und Rory Gallagher, beim ESC Cliff Richards ("Congratulations") und Dana, die später als ultrakonservative Politikerin hervortrat.
Diese Kluft war fundamental und absolut unüberschreitbar, solange das Verlangen der Jugend nach Respekt und originärer Würde nur vom Pop angemessen vertreten wurde - geradezu emblematisch von The Who mit der (von der BBC lange boykottierten) Hymne "My Generation" und der kongenialen Adaption des Jazzklassikers "Young Man Blues". Erst als im Verlauf der Siebziger und Achtziger Jahre Jugend kein peinlicher Makel mehr, sondern ganz im Gegenteil ein begehrenswertes Desiderat wurde, begann diese Kluft sich zu verringern; "Waterloo" von ABBA war ein erster Vorschein davon. Zusätzlich machte sich der ESC mit der Integration der Schwulenbewegung verdient; wohl nur in seinem Rahmen konnte Dana International zu einer weltweiten Ikone werden. Dadurch gewann er ein gewisses emanzipatives Moment und hätte insofern Anschluss an die Popmusik gewinnen können.
Dem stand jedoch seit dem Zusammenbruch des Staatssozialismus in Osteuropa ein neuer Beflissenheitsschub in Sachen "Westlichkeit" entgegen. Nun wollten von der Ukraine bis Aserbaidschan, von Polen bis Makedonien und von Estland bis Georgien die Nachfolgestaaten des untergegangenen Ostblocks mit aller Gewalt demonstrieren, wie verdammt westlich sie sein können. Durch diese Beflissenheit aber wurde der ESC wieder corny, verkrampft, er wurde zum nationalen Aushängeschild von Nachzüglern der Modernisierung, die ihn als Vehikel für ihren embryonalen Nationalstolz gebrauchten. In der erwähnten TV-Dokumentation kommt hierzu die ukrainische ESC-Gewinnerin Ruslana zu Wort, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lässt; sie wundert sich nämlich darüber, dass die anderen ESC-Teilnehmer viel weniger als sie ihre nationale Identität herausstellten.
Genau das ist aber wesentlich am Pop; er ist global und universell. Ich schrieb es bereits: Bei Nicki Minaj und Rihanna interessiert es niemanden, dass sie aus der Karibik stammen, und Lena frappiert auch dadurch, dass man ihr auf der Bühne selbst mit der größten Anstrengung keine nationale Identität anmerkt; ja sogar nach der Rückkehr aus Oslo ließ ihr albernes "Ich liebe Deutscheland" das Nationalstaatskonzept lediglich als Witzfigur zurück, weil sie diese Melodei genauso albern intonierte, wie sie war.
Somit bleibt für mich als Fazit, dass der ESC als ganzes auf absehbare Zeit nicht an den Pop anschließen können und eine skurrile und mehr oder weniger peinliche Parallelwelt bleiben wird. Allerdings hat Lena bewiesen, dass trotzdem in seiner Mitte große Popkunst aufflammen und große Persönlichkeiten aufleuchten können; diese werden aber dem ESC als solchem immer fremd bleiben und von Erfolgen in seinem Rahmen in der großen weiten Popwelt nicht profitieren können, weil er ihr gleichgültig ist.
Wir haben den ESC nur verschieden interpretiert, es kömmt drauf an, ihn zu verändern ;)
mrlenchenfan
25.05.2012, 18:45
Also ich habe für beide gestimmt. Aus dem einfachen Grund, weil zumindestens ein großer Teil der Votings von den Fans kommen. Und die Fans sind es ja auch die Personen, die dann Lenchens 3. Album kaufen sollen;):D
.....
Teilweise gute Analyse. Die Beziehung auf "den" POP erscheint mir aber zu undifferenziert. Den emanzipatorischen Anspruch, den man in einem Teil der Musik der sechziger-Jahre erkennen konnte, ist in einer POP Ikone wie Lady Gaga nur noch zum rein Kommerziellen pervertiert vorzufinden. Das, wofür z.B. der EMA steht, ist für mich genau so weit von "the Who" entfernt wie der ESC.
Bleibt als einziges Unterscheidungsmerkmal zwischen dem kommerziellen POP und dem ESC nur noch die Internationalität. Begreift man den ESC aber so, wie Lena und viele der Fans ihn begreifen, dann ist der ESC ein internationales Völker verbindendes Fest. Also in seiner Wirkung viel "intenationaler" als der kommerzielle Pop, dessen Internationalität sich in dem gemeinsamen Gebrauch der Sprache Englisch erschöpft und der viel mehr westliche Kulturdominanz transportiert als der ESC.
Genau das ist aber wesentlich am Pop; er ist global und universell. Ich schrieb es bereits: Bei Nicki Minaj und Rihanna interessiert es niemanden, dass sie aus der Karibik stammen, und Lena frappiert auch dadurch, dass man ihr auf der Bühne selbst mit der größten Anstrengung keine nationale Identität anmerkt; ja sogar nach der Rückkehr aus Oslo ließ ihr albernes "Ich liebe Deutscheland" das Nationalstaatskonzept lediglich als Witzfigur zurück, weil sie diese Melodei genauso albern intonierte, wie sie war.
Somit bleibt für mich als Fazit, dass der ESC als ganzes auf absehbare Zeit nicht an den Pop anschließen können und eine skurrile und mehr oder weniger peinliche Parallelwelt bleiben wird. Allerdings hat Lena bewiesen, dass trotzdem in seiner Mitte große Popkunst aufflammen und große Persönlichkeiten aufleuchten können; diese werden aber dem ESC als solchem immer fremd bleiben und von Erfolgen in seinem Rahmen in der großen weiten Popwelt nicht profitieren können, weil er ihr gleichgültig ist.
Ich weiß nicht, was Du mit deiner Glorifizierung von "Pop" willst. "Pop" kommt doch einfach von populär und kann auf alle möglichen musikalischen Richtungen übertragen werden, die bei der breiten Masse gut ankommen. Weltoffenheit verbinde ich mit Pop genauso wenig wie mit Hitler, der zu seiner Zeit auch "Pop" im Sinne von populär war.
Weltoffenheit verbinde ich mit Pop genauso wenig wie mit Hitler, der zu seiner Zeit auch "Pop" im Sinne von populär war.
Au au, ein Hitler-Vergleich... jetzt wird's spannend...
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steffen3
25.05.2012, 23:10
Au au, ein Hitler-Vergleich... jetzt wird's spannend...[/URL]
Godwin's Law hat zugeschlagen
Ich weiß nicht, was Du mit deiner Glorifizierung von "Pop" willst. "Pop" kommt doch einfach von populär und kann auf alle möglichen musikalischen Richtungen übertragen werden, die bei der breiten Masse gut ankommen. Weltoffenheit verbinde ich mit Pop genauso wenig wie mit Hitler, der zu seiner Zeit auch "Pop" im Sinne von populär war.
Walter hat explizit den Pop mit dem Aufbegehren der Jugend in den sechziger Jahren genannt. Deine Kritik ist insofern daneben Geschossen. Unbestritten hat ein Teil der Popmusik damals einen sehr emanzipatotischen Charakter gehabt und ein sehr geringer Teil hat es auch heute noch. Die Pop-Musik umfasst aber mehr und wird von mir und vielen anderen in ihrer Gesamtheit heute keineswegs mehr emanzipatorisch gesehen.
Walter hat explizit den Pop mit dem Aufbegehren der Jugend in den sechziger Jahren genannt. Deine Kritik ist insofern daneben Geschossen. Unbestritten hat ein Teil der Popmusik damals einen sehr emanzipatotischen Charakter gehabt und ein sehr geringer Teil hat es auch heute noch. Die Pop-Musik umfasst aber mehr und wird von mir und vielen anderen in ihrer Gesamtheit heute keineswegs mehr emanzipatorisch gesehen.
Eben. Von daher hat meine Kritik auch nicht daneben geschossen, denn sie bezog sich auf die veraltete, dem Wortsinn nicht entsprechende Definition des Wortes Pop die Walter benutzt hat.
(Ganz abgesehen davon, wollte ich ihn ein wenig provokativ aus seiner Assoziationen-Schmollecke herauslocken ;) )
earplane
25.05.2012, 23:49
Schöne These Walter, aber deine Grundprämissen sind einfach falsch. Falls der ESC als Propagandainstrument im Kalten Krieg gedacht war, dann war es ein vollkommen untaugliches und dysfunktionales Instrument. Die Wahrnehmung der Veranstaltung war eigentlich immer fast ausschließlich auf die teilnehmenden Länder beschränkt. Einzig und allein Abba konnte später da ausbrechen. An dem Beispiel Abba wird auch klar dass diese angebliche Trennung von Pop und Eurovision so nicht existieren kann. Viel mehr repräsentierte der ESC eigentlich meist den Mainstream der Schlager/Populärmusik der teilnehmenden Länder. Und auch heutzutage ist der ESC ein Spiegelbild der aktuellen Popmusik. Eine Lady Gaga ist 100% ESC kompatibel. Das ist feinster ESC typischer Eurodance Trash. Sie ist eigentlich sogar der lebende Beweis dafür dass die Popwelt eigentlich immer mehr eurovisioniert wird. :D
brabelwu
26.05.2012, 12:14
Ich denke der ESC 2010 Gewinn zählt mehr, weil ohne den Gewinn hätte sie nie den MTV EMA best European Act gewonnen :)
Die gestern abend auf Phoenix ausgestrahlte Dokumentation "12 Punkte für Europa" hat mir ergänzend zum bisher hier Ausgeführten entscheidende Erkenntnisse darüber vermittelt, warum der ESC so cheesy ist. Es ist über das dem Pop fremde nationalisierende Element hinaus ein Wesensmerkmal, das ihm in der Tat seit Anbeginn eigen ist: nämlich die Beflissenheit, "westliche Lebensart" zu demonstrieren.
Auch ich hatte den Eindruck, dass diese Doku, vielleicht auch durch die Gnade des Blicks aus der (australischen) Ferne, interessante Aspekte in den Fokus der Aufmerksamkeit holte. Dabei möchte ich deine Vorbehalte gegen das westliche Überlegenheitsgefühl gar nicht in Frage stellen - sicher ist ein gut Teil der peinlichen Aufgeblasenheit eben gerade der kaltkriegsbedingten Wahrnehmungsverzerrungen geschuldet, in der sich (auf globalem Maßstab) jeder als Opfer sah, weil er vielleicht nicht dominant genug auftritt.
Ich hatte aber auch den Eindruck, dass die Eurovision auch immer wieder eine Plattform bot, Haltungsalternativen anzubieten, und sei es nur dadurch, dass aus zunächst rein taktischen Erwägungen kulturelle Muster fremder Regionen mehr oder minder geschickt und/oder überzeugend aufgegriffen wurden. Das ist ja auch schon mal was, was den ultranationalistischen Reinheitsgeboten ein Schnippchen schlägt.
Ob die Behauptung, die freundliche Übernahme durch die gay community sei noch gar nicht so alt und teilweise ganz gezielt identitätspolitisch vorangetrieben worden, ob diese Darstellung also wirklich überzeugt, habe ich bislang nicht gegenrecherchieren können, interessant finde ich aber auf jeden Fall den diesjährigen türkischen Beitrag: Während Iran im real life eine diplomatische Konfrontation mit dem Gastgeberland Aserbaidschan anzettelt, "verführt" die Türkei eine offensichtlich nicht unerhebliche Gruppe von Reflex-Votern dazu, einen Beitrag zu wählen, der nicht nur recht offensichtlich gay power verkörpert (nach dem Muster "lustig ist das Matrosenleben"), sondern auch noch von einem türkischen Juden stammt. Das sollte doch nicht nur in der Türkei, sondern auch in der oft recht hinterwälderischen Diaspora schwer zu schlucken sein.
Dass solche partiellen Fortschritte immer Gefahr laufen, schon morgen von der aggressivsten Hetz-Propaganda vereinnahmt zu werden, wissen wir aus dunkler deutscher Erfahrung nur zu gut. Es kommt natürlich darauf an, solche kurzen flashs in die Diskurse der Selbstverständigung geschickt einzubinden. Und mit Abgrenzungsbemühungen gegenüber dem imperialen Westen sitzt man leider oft schneller mit den populistischen Hetzern in einem Boot als man sich vorstellen kann.
Tiny Tim
27.05.2012, 13:44
Und mit Abgrenzungsbemühungen gegenüber dem imperialen Westen sitzt man leider oft schneller mit den populistischen Hetzern in einem Boot als man sich vorstellen kann.
Das ist freilich richtig, die sogenannte Antiimp ist ein gruseliger Beleg dafür. Aber im Zusammenhang mit Popmusik und ESC ist dieser Hinweis wenig relevant, und er hat auch nichts mit meiner Argumentation zu tun. Ich habe ja durchweg den Fokus auf die Beflissenheit gerichtet, mit der westliche Lebensart demonstriert wird. Beflissenheit ist das, was Adorno den "unsichtbaren Ranzen" auf dem Rücken derjenigen nannte, denen es zur verfestigten Haltung geworden ist, unbedingt alles richtig machen und Fehler vermeiden zu wollen. Eine solche Haltung mag in der Diplomatie angebracht sein; in der Popmusik ist sie einfach nur öde. Selbstverständlich ist Pop qua Herkunft westlich, aber die Absicht, mit Popmusik beweisen zu wollen, dass das Land, das an einem Liederwettbewerb teilnimmt, westlich sei, und diese Absicht auch noch mit viel nationalem Pathos und noch mehr Flaggen zu drapieren - das ist eben typisch für den ESC, während es dem Pop total fremd ist. Dies hat der erwähnte TV-Beitrag sehr gut aufgezeigt, darauf wollte ich hinaus.
Tiny Tim
02.06.2012, 15:06
Somit bleibt für mich als Fazit, dass der ESC als ganzes auf absehbare Zeit nicht an den Pop anschließen können und eine skurrile und mehr oder weniger peinliche Parallelwelt bleiben wird.
Antithese:
Kürzlich schrieb jemand sinngemäß, dass Lady Gaga auch nur eine Art von Eurodance/-trash/-pop darbiete und als Teilnehmerin beim ESC insofern kaum herausstechen würde. Ich muss zugeben, dass das zutrifft; und darüber hinaus glaube ich, dass sich das auch noch von so manch anderem Flaggschiff der Popindustrie sagen lässt. Hätte beispielsweise Adele im vergangenen Jahr mit "Rolling in the Deep" am ESC in Düsseldorf teilgenommen, wäre sicher so manchem aufgefallen, was für eine mittelmäßige 08/15-"Powerballade" das ist; mir kam jedenfalls vorhin der Gedanke, dass etwa der georgische Beitrag von 2010 lediglich im Hinblick auf die unerträglich kitschige Inszenierung noch öder war, dass ich aber Nadine Beilers "The Secret Is Love" jederzeit Adeles Radiostampfer vorziehe.
Es ist ja im Grunde eine Binsenweisheit, dass der Pop, den man in den Charts findet, in aller Regel ziemlich belanglos bis scheiße ist. Dass ich das zwischendurch vergessen konnte, liegt wohl daran, dass mein Begriff von Pop, wie ich ihn stets vertreten habe, ganz losgelöst von den Charts ist; das macht ihn aber auch zu einem ziemlichen Luftbegriff, zu einem abstrakten und leicht angreifbaren Konstrukt. Wenn ich anhand von konkreten Beispielen darlegen sollte, was für mich der positive Inbegriff von Pop ist (was Charme, unmittelbaren Appeal, "Flockigkeit" der Musik betrifft), käme ich über Lena, Belle & Sebastian, Adam Green, die Liverbirds und die frühen Who kaum hinaus; und die letzteren beiden liegen bald schon ein halbes Jahrhundert zurück. Damit will ich meinen Popbegriff durchaus nicht aufgeben, aber ich räume ein, dass er wenig zwingend ist.
Somit muss ich auch mein Urteil über den ESC relativieren. Gerade 2011 und 2012 war doch einiges dabei, was Spaß gemacht hat, und mit Lenas "Taken by a Stranger" sogar ein fulminanter Auftritt für die Ewigkeit. Was stört, ist halt der Scheiß, den man ansonsten dargeboten bekommen hat, und die Bewertungen, die ein Zufallsgenerator kaum schlechter hinbekommen hätte. Aber ich denke, davon kann man sich durchaus lösen; in den Charts bekommt man, wie gesagt, mindestens ebensoviel Scheiße zu hören, und was die Bewertungen, das Ranking, betrifft, sollte man sich vielleicht ganz bewusst davon lösen und sich klarmachen, dass alle Teilnehmer, ob sie am Ende Zweiter oder Letzter wurden, ihren einen großen Auftritt vor vielen Millionen Zuschauern hatten. Lediglich der Sieger bekommt einen zweiten Auftritt, aber wer macht daraus schon so einen glanzvollen Höhepunkt wie Lena 2010? ;)
Ich möchte doch noch einmal Walters Eingangfrage aufgreifen :Was ist wertvoller.....
Walters klarer Favorit ist der MTV-EMA. Ich tendiere eher zum ESC, da ich im Moment noch keinerlei positive Ergebnisse für Lena erkennen kann.
Bisher gibt es keinerlei Andeutungen, ob Lena bedingt durch den EMA, ihr drittes Album eventuell in UK oder USA veröffentlichen darf (vorausgesetzt es wird ein gutes Album). Erkenne auch keine weitere Presse/Medienpräsenz im Ausland, bedingt durch den EMA. Selbst hier in Deutschland war er nur wenige Schlagzeilen wert und wird in keinem Interview mehr erwähnt und bei der Aufzählung ihrer Preise, fällt er mitunter ganz unter den Tisch. Das einzige Argument, dass für mich stimmig ist, dass sie die Möglichkeit hatte, neue Kontakte zu anderen Künstlern/Songschreibern zu knüpfen. Aber selbst davon weiß man nicht wirklich etwas.
Um hier für den EMA zu Voten muß man zum jetzigen Zeitpunkt mächtig spekulieren, was natürlich auch seinen Reiz hat und ich würde mich freuen, wenn Walter recht behalten würde.
Beim ESC braucht man nicht zu spekulieren, denn die Erfolge der letzten drei Teilnahmen liegen klar auf der Hand.
gauloises
03.06.2012, 15:58
Erkenne auch keine weitere Presse/Medienpräsenz im Ausland, bedingt durch den EMA.
z. B. in den USA:
http://www.complex.com/music/2012/05/the-25-sexiest-international-singers-youve-never-heard-of/lena
Lena might look like your generic sweet and innocent 20-year-old singer-songrwriter, but she deserves a second look. Not only did she take home “Best German Act” at the 2011 MTV EMAs, but she beat out Alexandra Stan, Swedish House Mafia and the reigning queen of the music industry, Adele, for Best European Act. In fact, the singer, whose public persona is described carefree and sincere by the press, performed Adele’s “My Same” on the reality show, Our Star for Oslo and helped land the song on the German singles chart the next week.
earplane
03.06.2012, 16:16
Ich schlag vor wir warten erst mal ab. Falls Lena beim nächsten EMA in Frankfurt als Show Act auftreten kann oder es später mal ein mtv unplugged mit ihr gibt oder so dann können wir ja weiter diskutieren. Oder wenn auf ihrer neuen Platte jemand als co-writer auftaucht den sie dort hinter den Kulissen getroffen haben könnte. Also falls tatsächlich irgendetwas passiert dass man dem Gewinn des EMA irgendwie zurechnen könnte.
Patrick250
24.02.2014, 16:54
Ich habe auch für den ESC gestimmt. Da sie erst durch diesen Auftritt erst richtig bekannt geworden ist. Auch ich kannte sie erst durch den Sieg beim ESC 2010.
stardust2012
24.02.2014, 17:35
Ich habe für "Beide zählen gleich viel" gestimmt: Der Sieg beim ESC ist vielleicht noch um eine Spur weiter vorne, da Lena mit Nicole erst die 2. deutsche Gewinnerin ist. Wenn vor Lena schon 10 andere aus Deutschland gewonnen hätten, wäre der Sieg höchstwahrscheinlich nicht mehr so wertvoll. Aber es ist ja nicht so!:bananarock::D Und nun zum "Best European Act": Er ist durchaus auch wertvoll, da es z.B. bei mir so war, das ich Marco Mengoni und Chris Lee vorher noch überhaupt nicht kannte und so auf sie aufmerksam wurde. So wird Lena auch in den internationalen Medien erwähnt und so werden vielleicht auch die ein oder anderen Chinesen und Brasilianer aufmerksam, die ohne die MTV EMA´s wahrscheinlich nie was von Lena hören würden.
ESC_Germany
24.02.2014, 22:40
Ich hab ESC Sieg gewählt, allein schon deshalb weil der MTV Europearn Act gar kein richtiger Preis ist in dem Sinne (also es gibt keinen "Pokal"). Außerdem ist der Stellenwert von den MTV EMAs deutlich geringer als vom ESC
Interessante Frage.
Wie Lena die wohl beantworten würde?
Klar, der Sieg beim ESC hat Lena am meisten gepusht, aber die EMA`s haben ihr die fans
geschenkt .
Ich würde wohl auch sagen der ESC Sieg, da die EMA`s siege wohl kaum ohne ESC sieg
zustande gekommen wären.
Und die Emotionen sind natürlich auch nicht zu vergleichen .
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