Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie gewinnt man den ESC?
earplane
15.05.2016, 18:09
Das ist ja die Frage der Fragen (zumindest im ESC Universum). Und jeder hat dazu seine eigenen Ideen und Vorschläge. Manche ernst gemeint andere eher satirisch. Ich denke da kann man ruhig auch hier mal ein paar sammeln. Vielleicht schaut ja jemand vom NDR hier rein und lernt noch was?
Hier ist schon mal einiges sehr Schönes dabei. ;)
https://www.youtube.com/watch?v=aMgW54HBOS0
Das ist ja die Frage der Fragen (zumindest im ESC Universum). Und jeder hat dazu seine eigenen Ideen und Vorschläge. Manche ernst gemeint andere eher satirisch. Ich denke da kann man ruhig auch hier mal ein paar sammeln. Vielleicht schaut ja jemand vom NDR hier rein und lernt noch was?
Hier ist schon mal einiges sehr Schönes dabei. ;)
https://www.youtube.com/watch?v=aMgW54HBOS0
Aus dem Einheitsbrei der anderen hervor stechen und dabei den Geschmack der Zuschauer treffen. Den Vorauscheid zum schluss machen und kucken was die anderen schicken und es dann anders machen als die anderen. :zahn: Aber keine singenden Rentner in trachten schicken. :kicher:
Eigentlich ganz einfach. :zahn::ugly:;):-D
esiststeffen
15.05.2016, 19:08
Aber keine singenden Rentner in trachten schicken. :kicher:
Russland ist damit vor wenigen Jahren immerhin Zweiter geworden .... :whistle:
Ansonsten stimme ich deiner Einschätzung aber zu. Das Wichtigste ist wohl, dass alles (Künstler, Song und Outfit/Bühnenbild) zueinander passt und aus einem Guss wirkt. Aber ein Patentrezept (auch wenn ich mich über den Beitrag von Mede und Zelmerlöw ebenfalls köstlich amüsiert habe) gibt es dafür wohl nicht, und genau das macht für mich letzten Endes auch den Reiz des ESC aus .... ;)
Fluxxxie
15.05.2016, 19:23
Man kauft einfach den Song&Künstler, der im Januar/Februar in mehreren Ländern in den TOP 10 Charts ist.
Ist wahrscheinlich sogar billiger als ein Vorentscheid.
Man kauft einfach den Song&Künstler, der im Januar/Februar in mehreren Ländern in den TOP 10 Charts ist.
Ist wahrscheinlich sogar billiger als ein Vorentscheid.
nee, der ist dann am abend des esc's schon wieder ausgelutscht und dann kann immer noch einer aus land XY mit song YX kommen der total rein haut.
________________________________________ ___
Bei den letzten beiden ESC's fällt mir nur eines zu unseren Beiträgen ein: "pinker Plastik-gute-Laune-love-scheiss".
Hat man "Flitzekacke" auch mal was mit ernstem Inhalt wie die Ukraine, deren Sängerin den Schmerz in den Song zu weinen vermag, zu schicken?
Sowas nächstes Jahr? Der Zug ist abgefahren.
Genauso wie die süße Jamie Lee in "Maga-Lena II Optik" bereits abgefahren war.
Das Lied ist zweifelsfrei schön, aber eben nur "schön".
Jamie kann nix dafür. Sie ist halt die ESC-Barbie-Puppe die man, mit allem was man meint beim ESC zu brauchen, einkleidet.
Ihren Job schön zu singen hat sie gut gemacht.
https://www.instagram.com/p/BFUf7UQQ8FU/
https://www.instagram.com/p/BFUd2fTw8AA/
https://twitter.com/cue_view/status/731587462263406592
Dass es kein Patentrezept gibt, macht für mich überhaupt den Reiz dieses Wettbewerbs aus. Da gehe ich mit esiststeffen d'accord.
edit: Doppelgemoppel
esiststeffen
15.05.2016, 21:55
Dass es kein Patentrezept gibt, macht für mich überhaupt den Reiz dieses Wettbewerbs aus. Da gehe ich mit esiststeffen d'accord.
:)
Was meiner Meinung nach übrigens auch nicht unwichtig ist: Der Beitrag und sein Interpret dürfen nicht den Eindruck erwecken, als wolle man um jeden Preis gewinnen; als werfe die jeweilige Sendeanstalt einfach alles in den Ring, was irgendwie nach Patentrezept aussieht, ohne Rücksicht auf Verluste. Die typischen Zutaten sind: eine melodramatische Ballade, ein bombastisches Bühnenbild, eine spektakuläre Choreografie und möglichst viel Glitzer. Halt ungefähr so wie es im Pausenact gestern dargeboten wurde. In der Regel merkt das aber zumindest ein Teil der Zuschauer oder zumindest der Jurys und kann sich gerade deshalb mit diesem Beitrag nicht anfreunden. Der russische Beitrag von diesem Jahr gehört für mich in diese Kategorie. Aus den vergangenen Jahren fallen mir als Beiträge, die den Sieg vielleicht etwas zuuu sehr wollten, zum Beispiel Safura aus Aserbaidschan, Aram MP3 aus Armenien oder aus dem letzten Jahr vielleicht Il Volo aus Italien (wobei ich diese nicht live gesehen habe) ein. Wichtig ist viel mehr, dass der Zuschauer zumindest den Eindruck gewinnt, der Künstler und die, die hinter ihm stehen, würden ihr Ding durchziehen, weil sie von dem Song und seiner Bühnendarbietung überzeugt sind, egal was letztendlich hinten rauskommt. Gerade bei Lena halte ich dies ganz klar für ihr eigentliches Erfolgsgeheimnis; aber auch Jamala hat sicher auch deshalb gewonnen, weil man ihr abnahm, dass ihre Nummer eine enorme persönliche Bedeutung für sie hat. Wobei es aber natürlich auch von Zeit zu Zeit vorkommt, dass sich am Ende doch genau so ein Sieg-um-jeden-Preis-Potpourri durchsetzt und den Sieg nach Hause trägt; am deutlichsten hatte ich diesen Eindruck 2013 bei Emmelie de Forest.
der war aber auch geil :wub: https://www.youtube.com/watch?v=ChkJpnOgIwQ
esiststeffen
15.05.2016, 23:58
der war aber auch geil :wub: https://www.youtube.com/watch?v=ChkJpnOgIwQ
Streit ich ja auch nicht ab ;)
Mir persönlich hat der Beitrag ja damals auch ganz gut gefallen. Ich denke aber trotzdem, dass auch bei ihm gerade der Umstand, dass er vielleicht zu sehr auf Sieg kalkuliert wirkte, womöglich verhindert hat, dass er noch weiter nach vorne kam.
Streit ich ja auch nicht ab ;)
Mir persönlich hat der Beitrag ja damals auch ganz gut gefallen. Ich denke aber trotzdem, dass auch bei ihm gerade der Umstand, dass er vielleicht zu sehr auf Sieg kalkuliert wirkte, womöglich verhindert hat, dass er noch weiter nach vorne kam.
Meinste? :gruebel: Ich denke das manchen der song zu lang gebraucht hat bis er richtig fahrt aufgenommen hat. Genau das hat mir gerade richtig gut gefallen. :)
Aber vierter Platz war super!
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:-DWenn ich mir grad nochmal den Elaiza scheiss ankuck und die umgebundene Gardine. :lol2:
https://www.youtube.com/watch?v=VNwi4y9HxB4#t=3m0s
da kann man auch die wildecker herzbuben https://www.youtube.com/watch?v=AzGQZTpAwl8 schicken
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Kállay Saunders (Hungary) - Running war auch geil
https://www.youtube.com/watch?v=QzfRDZmuFUI
earplane
18.05.2016, 09:11
Die Österreicher hatten mit Conchita ja auch einen Weg zum Sieg gezeigt. Man nehme eine starke Ballade die auch für Adele oder als James Bond Thema geeignet wäre. Dazu einen Künstler der das überzeugend singen kann und Wettbewerbssituationen gewohnt ist. Das verbindet man dann mit einer großen aber auf das Wesentliche konzentrierten Bühnenshow.
Gut, die hatten zusätzlich noch das Glück dass der auserwählte Künstler bereits im Vorfeld für jede Menge Diskussionsstoff gesorgt hat. Sonst hätte es vielleicht doch nicht ganz für den Sieg gereicht.
Damit wären wir beim nächsten Patentrezept. Das bereits im Video erwähnte Liebesduett. Das sollte natürlich ebenfalls von einem starken Song und guten Sängern getragen werden. Wenn es wie z.b. bei den Niederländern gut inszeniert ist kann einen das weit nach vorn bringen. Mit etwas Glück kann es wie bei Ell und Nikki auch den Sieg bedeuten.
vampire67
18.05.2016, 09:22
:)
Was meiner Meinung nach übrigens auch nicht unwichtig ist: Der Beitrag und sein Interpret dürfen nicht den Eindruck erwecken, als wolle man um jeden Preis gewinnen; als werfe die jeweilige Sendeanstalt einfach alles in den Ring, was irgendwie nach Patentrezept aussieht, ohne Rücksicht auf Verluste. Die typischen Zutaten sind: eine melodramatische Ballade, ein bombastisches Bühnenbild, eine spektakuläre Choreografie und möglichst viel Glitzer. Halt ungefähr so wie es im Pausenact gestern dargeboten wurde. In der Regel merkt das aber zumindest ein Teil der Zuschauer oder zumindest der Jurys und kann sich gerade deshalb mit diesem Beitrag nicht anfreunden. Der russische Beitrag von diesem Jahr gehört für mich in diese Kategorie. Aus den vergangenen Jahren fallen mir als Beiträge, die den Sieg vielleicht etwas zuuu sehr wollten, zum Beispiel Safura aus Aserbaidschan, Aram MP3 aus Armenien oder aus dem letzten Jahr vielleicht Il Volo aus Italien (wobei ich diese nicht live gesehen habe) ein. Wichtig ist viel mehr, dass der Zuschauer zumindest den Eindruck gewinnt, der Künstler und die, die hinter ihm stehen, würden ihr Ding durchziehen, weil sie von dem Song und seiner Bühnendarbietung überzeugt sind, egal was letztendlich hinten rauskommt. Gerade bei Lena halte ich dies ganz klar für ihr eigentliches Erfolgsgeheimnis; aber auch Jamala hat sicher auch deshalb gewonnen, weil man ihr abnahm, dass ihre Nummer eine enorme persönliche Bedeutung für sie hat. Wobei es aber natürlich auch von Zeit zu Zeit vorkommt, dass sich am Ende doch genau so ein Sieg-um-jeden-Preis-Potpourri durchsetzt und den Sieg nach Hause trägt; am deutlichsten hatte ich diesen Eindruck 2013 bei Emmelie de Forest.
So schlecht scheint man damit nicht zu fahren wenn man es professionell macht.
Hat doch grade der russe gezeigt.
Die Österreicher hatten mit Conchita ja auch einen Weg zum Sieg gezeigt. Man nehme eine starke Ballade die auch für Adele oder als James Bond Thema geeignet wäre. Dazu einen Künstler der das überzeugend singen kann und Wettbewerbssituationen gewohnt ist. Das verbindet man dann mit einer großen aber auf das Wesentliche konzentrierten Bühnenshow.
Conchita war plan B.
Die war 2 jahre vorher vom publikum geschasst worden. Die wollten lieber Trackshittaz.
Ergebniss: letzter im 1. halbfinale und damit raus.
Merke: NICHT das publikum fragen, einfach machen ;)
In diesem sinne wäre Xavier sicher nicht die schlechteste wahl gewesen.
Eulenspiegel
18.05.2016, 11:46
So gewinnt man den ESC :lolschlag:
https://www.youtube.com/watch?v=CTP17rWuUMo
https://www.youtube.com/watch?v=CTP17rWuUMo
So gewinnt man den ESC :lolschlag:
https://www.youtube.com/watch?v=CTP17rWuUMo
https://www.youtube.com/watch?v=CTP17rWuUMo
:-D
esiststeffen
18.05.2016, 14:12
So schlecht scheint man damit nicht zu fahren wenn man es professionell macht.
Hat doch grade der russe gezeigt.
Aber hätte dem Russen nicht gerade dieser Geruch des Überkonstruierten angehaftet, und vor allem der einer recht offensichtlichen Kopie des Vorjahressiegers, hätte es ja vielleicht auch noch ein bisschen weiter nach oben gehen können als "nur" auf Platz 3 ;) ..... dem Publikum hat es ja offensichtlich gefallen, bei den Jurys wurde er aber nur Fünfter.
Das meinte ich ja eben: Es gibt solche auf Sieg konstruierten Beiträge, die zwar keine Mühe haben, vielleicht Zweiter oder Dritter oder Fünfter zu werden, bei denen aber (so zumindest mein Eindruck!) gerade das Gefühl dieser Überkonstruiertheit verhindert, dass es letztendlich für Gold reicht.
earplane
18.05.2016, 14:29
Aber hätte dem Russen nicht gerade dieser Geruch des Überkonstruierten angehaftet, und vor allem der einer recht offensichtlichen Kopie des Vorjahressiegers, hätte es ja vielleicht auch noch ein bisschen weiter nach oben gehen können als "nur" auf Platz 3 ;) ..... dem Publikum hat es ja offensichtlich gefallen, bei den Jurys wurde er aber nur Fünfter.
Das mit den Juries hat im Fall von Russland aber wohl tatsächlich eher politische Gründe. Wenn die Anrufer aus der Ukraine den Russen klar auf Platz1 sehen und die Jury ihn genau so klar kollektiv auf den letzten Platz setzen dann ahnt man schon dass die Wertung wenig mit dem Auftritt selbst zu tun hat.
Und die Russen haben es ja geschafft mehrere ihrer ehemaligen Vasallenstaaten zu verärgern.
Auch wer aus Polen kommt scheint bei den Juries generell schlechte Karten zu haben. Warum das so ist lässt sich allerdings nicht mit Politik erklären.
Ich erlaube mir mal, das in diesen Thread zu transferieren:
Herr Schreiber will jetzt das machen, was ich seit Jahren predige :thumbsup:
Aud den Song kommt es an.
Direkter Widerspruch.
Man sehe sich den Satz von Thomas Schreiber doch mal genau an:
Unser Hauptziel wird künftig die Suche nach ESC-Songs sein. Dazu suchen wir Interpreten, dann kümmern wir uns um die Inszenierung.
Aus der Wortwahl trieft der gleiche Geist, den Peter Paul Benz neulich so auf den Punkt brachte: "Der NDR geht an den ESC wie eine Behörde an ein Problem." Man liest den Satz, und man hört einen Beamten sprechen. Man stelle sich das aus dem Mund von Stefan Raab vor - undenkbar. Mit der Haltung wird das nix, völlig egal, ob man zuerst den Interpreten oder den Song sucht.
Das Kopfzerbrechen, ob "der Interpret" oder "der Song" oder "die Inszenierung" "am wichtigsten" ist, verrät schon das ganze bürokratische Denken. Der ESC ist eine Fernsehshow. Er ist kein "Songwettbewerb, der außerdem auch noch im Fernsehen ausgestrahlt wird", sondern die Ausstrahlung im Fernsehen ist der Daseinszweck des Ganzen. Den Wettbewerb gewinnt, wer es schafft, in drei Minuten die beste Fernsehunterhaltung zu bieten. In diesen drei Minuten sind Song, Interpret und Inszenierung eine unauflösliche Einheit; völlig müßig, das gegeneinander abzuwägen, es muss alles drei geil sein, und es muss alles drei zusammen geil sein. Raab kann beim ESC deshalb so eine Erfolgsbilanz aufweisen, weil er das genau weiß, und dass er dafür ein gutes Auge und ein gutes Ohr hatte, lag einfach daran, dass er sowohl leidenschaftlicher Fernsehmacher wie leidenschaftlicher Musiker und Musik-Fan ist.
Und dann konnte er natürlich auch andere Leute mit seiner Begeisterung anstecken. Das ist viel wichtiger als die Frage, wie man den Ablauf dieses Vorentscheids nun genau organisiert, so viele Möglichkeiten gibt es da auch gar nicht. Man muss eine Stimmung erzeugen, die Leute, die was draufhaben, anzieht (so ähnlich hat Raab das ja auch tatsächlich vor USFO formuliert).
Das alles garantiert natürlich noch kein gutes Abschneiden und erst recht keinen Sieg, schafft aber die ersten Voraussetzungen dafür. Sonst wird der deutsche ESC-Beitrag die gleiche freudlose Angelegenheit bleiben wie in den letzten Jahren, völlig egal, was man "zuerst sucht".
Das Kopfzerbrechen, ob "der Interpret" oder "der Song" oder "die Inszenierung" "am wichtigsten" ist, verrät schon das ganze bürokratische Denken. Der ESC ist eine Fernsehshow. Er ist kein "Songwettbewerb ...Der ESC IST aber ein Songwettbewerb oder soll das zumindest sein. Bereits 2010 konnten die Zuschauer in der Vorentscheidung immerhin zwischen 3 Songs auswählen, 2011 stand dann die Interpretin bereits fest und es ging tatsächlich nur um die Songs. Und bereits in diesem Jahr sollte es ja zunächst wieder nicht um die Auswahl des Interpreten, sondern um die der Songs gehen.
Ob es jetzt der richtige Weg ist, erst die Songs zu suchen und dann zu schauen, wer das als Interpret gut rüberbringen kann? In Anbetracht der Tatsache, daß bei den letzten Vorentscheiden die Interpreten ja oft gar nicht so schlecht waren, aber eben die Songs allenfalls mittelmäßig, kann man das zumindest einmal versuchen. Und sich dann tatsächlich einmal mehr Gedanken über die optische Präsentation zu machen als in den letzten Jahren (so wie es auch für Xavier Naidoo ja schon angedacht war) ist sicher kein Fehler, auch hier kann Raab 2011 wieder als Vorbild dienen.
@maybear: Sorry, aber Dein mitten im Satz abreißendes Zitat meines Posts ist geradezu grotesk sinnentstellend. Dementsprechend geht auch Dein Einwand völlig an dem Punkt vorbei, den ich ansprechen wollte. Wirklich ärgerlich.
Brummell
24.05.2016, 11:01
@bates,
es kommt auch noch eine kleine, aber nicht ganz unwesentliche Sache hinzu:
Raab hatte einen größeren Etat und mußte sich nicht jeden Furz erst mal auf dem Dienstweg absegnen lassen.
2011 holte er sich beispielsweise die besten Lichtdesigner und die kamen auch weil sie wußten, dass sie bei Raab künstlerisch experimentieren konnten, selbst wenn das ein paar Euro mehr kostet . Wie manche große Intendanten war Raab zwar als Ausführender nicht immer "der Größte", aber er hatte die Fähigkeit Qualität zu erkennen und war dann auch bereit sich für die in "seinem Team" gefundenen Lösungen voll einzusetzen und Verantwortung zu übernehmen.
Aus der Wortwahl trieft der gleiche Geist, den Peter Paul Benz neulich so auf den Punkt brachte: "Der NDR geht an den ESC wie eine Behörde an ein Problem." Man liest den Satz, und man hört einen Beamten sprechen. Man stelle sich das aus dem Mund von Stefan Raab vor - undenkbar. Mit der Haltung wird das nix, völlig egal, ob man zuerst den Interpreten oder den Song sucht.
Das Kopfzerbrechen, ob "der Interpret" oder "der Song" oder "die Inszenierung" "am wichtigsten" ist, verrät schon das ganze bürokratische Denken. Der ESC ist eine Fernsehshow. Er ist kein "Songwettbewerb, der außerdem auch noch im Fernsehen ausgestrahlt wird", sondern die Ausstrahlung im Fernsehen ist der Daseinszweck des Ganzen. Den Wettbewerb gewinnt, wer es schafft, in drei Minuten die beste Fernsehunterhaltung zu bieten. In diesen drei Minuten sind Song, Interpret und Inszenierung eine unauflösliche Einheit; völlig müßig, das gegeneinander abzuwägen, es muss alles drei geil sein, und es muss alles drei zusammen geil sein. Raab kann beim ESC deshalb so eine Erfolgsbilanz aufweisen, weil er das genau weiß, und dass er dafür ein gutes Auge und ein gutes Ohr hatte, lag einfach daran, dass er sowohl leidenschaftlicher Fernsehmacher wie leidenschaftlicher Musiker und Musik-Fan ist.
Und dann konnte er natürlich auch andere Leute mit seiner Begeisterung anstecken. Das ist viel wichtiger als die Frage, wie man den Ablauf dieses Vorentscheids nun genau organisiert, so viele Möglichkeiten gibt es da auch gar nicht. Man muss eine Stimmung erzeugen, die Leute, die was draufhaben, anzieht (so ähnlich hat Raab das ja auch tatsächlich vor USFO formuliert).
Das alles garantiert natürlich noch kein gutes Abschneiden und erst recht keinen Sieg, schafft aber die ersten Voraussetzungen dafür. Sonst wird der deutsche ESC-Beitrag die gleiche freudlose Angelegenheit bleiben wie in den letzten Jahren, völlig egal, was man "zuerst sucht".
So ist es und für genau den Song rufen die Zuschauer an. Alles andere ist Blödsinn zu denken, dass es funktioniert.
Eulenspiegel
24.05.2016, 12:50
Leider ist das ein Mythos der seit Jahren hier immer wieder wiederholt wird. Raabs Vorentscheid war völlig irrelevant, wäre Lena nicht gefunden worden, ...
Roman die singende Schlaft... war nur relativ erfolgreich, weil ein Jamie Cullum Song eingekauft worden war, stellt euch vor Jamie Cullum wäre damit aufgetreten. ;)
Die ganze Vorinzenierung durch Raab lenkte immer nur davon ab, dass in Wirklichkeit nachher ein relativ guter Song mit einrm halbwegs stimmigen Interpreten verbunden wurde.
Lena hätte ohne Satellite, ohne den Song nichts gerissen. Russland, wo bestimmt im Moment alles wie in einer Behörde streng vorgegeben funktioniert ;), kauft wieviele andere Länder seit Jahren zwar schlechte,aber für den ESC brauchbare Schweden Songs ein,Schweden sowieso. Andere Länder machen das genauso.
Raab legte immer Wert auf einen eingekauften guten Song. Ja in den Anfängen, machte er noch Zirkus, aber später kaufte er nur noch den Song ein.
Ja bei Ann Sophie wurde wohl auch der Song gekauft, aber da wollte der NDR wohl Geld sparen ;)
Wir können ja Geld sammeln, für nen Song a la "Shake it off" werden wohl 3.59€ fällig
Eulenspiegel
24.05.2016, 13:01
Der ESC IST aber ein Songwettbewerb oder soll das zumindest sein. Bereits 2010 konnten die Zuschauer in der Vorentscheidung immerhin zwischen 3 Songs auswählen, 2011 stand dann die Interpretin bereits fest und es ging tatsächlich nur um die Songs. Und bereits in diesem Jahr sollte es ja zunächst wieder nicht um die Auswahl des Interpreten, sondern um die der Songs gehen.
Ob es jetzt der richtige Weg ist, erst die Songs zu suchen und dann zu schauen, wer das als Interpret gut rüberbringen kann? In Anbetracht der Tatsache, daß bei den letzten Vorentscheiden die Interpreten ja oft gar nicht so schlecht waren, aber eben die Songs allenfalls mittelmäßig, kann man das zumindest einmal versuchen. Und sich dann tatsächlich einmal mehr Gedanken über die optische Präsentation zu machen als in den letzten Jahren (so wie es auch für Xavier Naidoo ja schon angedacht war) ist sicher kein Fehler, auch hier kann Raab 2011 wieder als Vorbild dienen.
Die Songs waren schlecht. Ghost fand ich noch nicht mal so schlecht,wie die Vorgänger, aber ich muss zugestehen, dass die in Sat1 entstandene Inzenierung kontraproduktiv war.
Elaizas, Ann Sophies, Cascadas Songs waren absoluter Schrott.
Wobei der Song von Elaiza immer noch besser war, als die ganzen Favoritensongs des NDR.
Unheilig....
Aber nochmal gute Songs, ein garantierter Top 3, kostet Geld, wenn der Künstler den selber veröffentlicht, und so schnell mal ein paar Mio verdient...
@Eulenspiegel: Der Song Satellite hätte mit einem langweiligen Interpreten aber auch nichts gerissen. Und beides wiederum hätte man mit einer völlig bekloppten Inszenierung auch noch an die Wand fahren können. Man kann, das war mein Punkt, diese drei Elemente gar nicht künstlich auseinanderdividieren.
Der ESC ist nun mal keine Veranstaltung, wo in der Stadthalle Hintertupfingen ein paar ernsthafte junge Musikanten aus ganz Europa ein ernsthaftes Lied vortragen und eine ernsthafte Fachjury darüber entscheidet, welches Lied das kompositorisch beste war – und dann kommt noch jemand auf die Idee, da mal ein paar Fernsehkameras hinzustellen. Nein, der ESC ist von vornherein für die Fernsehkameras und Fernsehmikrofone gedacht und gemacht, es ist ein audiovisuelles Spektakel, das einen langen Samstagabend ein Millionenpublikum mit Chips und Bier an die Couch fesseln soll. Der Songwettbewerb ist dafür das Mittel zum Zweck, so wie es die Wetten bei „Wetten, dass“ sind.
Wenn man also in einer solchen Show auffallen oder gar gewinnen will, dann muss man mit der Haltung daran gehen, gutes Fernsehentertainment machen zu wollen. Natürlich ist dafür der Song nicht unwichtig, im Gegenteil. Aber eine Beamten-Haltung, die sich angestrengt Gedanken über die Problemlösungsstrategie macht, wird damit keinen Erfolg haben. Der von Dir zitierte Satz von Thomas Schreiber ist so sexy wie Knäckebrot. Damit begeistert man weder sich selbst noch andere, damit lockt man weder gute Songs noch gute Interpreten hinterm Ofen hervor.
earplane
24.05.2016, 13:46
Aus der Wortwahl trieft der gleiche Geist, den Peter Paul Benz neulich so auf den Punkt brachte: "Der NDR geht an den ESC wie eine Behörde an ein Problem." Man liest den Satz, und man hört einen Beamten sprechen. Man stelle sich das aus dem Mund von Stefan Raab vor - undenkbar. Mit der Haltung wird das nix, völlig egal, ob man zuerst den Interpreten oder den Song sucht.
...
Er ist kein "Songwettbewerb, der außerdem auch noch im Fernsehen ausgestrahlt wird", sondern die Ausstrahlung im Fernsehen ist der Daseinszweck des Ganzen. Den Wettbewerb gewinnt, wer es schafft, in drei Minuten die beste Fernsehunterhaltung zu bieten. In diesen drei Minuten sind Song, Interpret und Inszenierung eine unauflösliche Einheit; völlig müßig, das gegeneinander abzuwägen, es muss alles drei geil sein, und es muss alles drei zusammen geil sein. Raab kann beim ESC deshalb so eine Erfolgsbilanz aufweisen, weil er das genau weiß, und dass er dafür ein gutes Auge und ein gutes Ohr hatte, lag einfach daran, dass er sowohl leidenschaftlicher Fernsehmacher wie leidenschaftlicher Musiker und Musik-Fan ist.
Und dann konnte er natürlich auch andere Leute mit seiner Begeisterung anstecken. Das ist viel wichtiger als die Frage, wie man den Ablauf dieses Vorentscheids nun genau organisiert, so viele Möglichkeiten gibt es da auch gar nicht. Man muss eine Stimmung erzeugen, die Leute, die was draufhaben, anzieht (so ähnlich hat Raab das ja auch tatsächlich vor USFO formuliert).
Ich habe mir mal erlaubt etwas in deinem Beitrag herum zu schnippeln und einzelne Sätze hervor zu heben.
Ich denke zwar dass ein geeigneter Song wichtig ist. Aber wie du richtig bemerkst genügt das nicht. Hätten wir 2010 statt Lena irgendwen anders (wie wäre es mit einem DSDS Sieger? ) mit dem Satelliten nach Oslo geschickt und in ein albernes Kostüm gesteckt wären wir auch damit hinten gelandet.
Für einen Sieg muss eben wirklich alles passen.
Das Vorentscheids Konzept der letzten Jahre kann bestenfalls mal zu einem Zufallstreffer führen. Aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist gering. Selbst falls mal aus Versehen ein guter Song dabei ist.
LilyHydrangea
24.05.2016, 13:50
@Eulenspiegel: Der Song Satellite hätte mit einem langweiligen Interpreten aber auch nichts gerissen. Und beides wiederum hätte man mit einer völlig bekloppten Inszenierung auch noch an die Wand fahren können. Man kann, das war mein Punkt, diese drei Elemente gar nicht künstlich auseinanderdividieren.
Der ESC ist nun mal keine Veranstaltung, wo in der Stadthalle Hintertupfingen ein paar ernsthafte junge Musikanten aus ganz Europa ein ernsthaftes Lied vortragen und eine ernsthafte Fachjury darüber entscheidet, welches Lied das kompositorisch beste war – und dann kommt noch jemand auf die Idee, da mal ein paar Fernsehkameras hinzustellen. Nein, der ESC ist von vornherein für die Fernsehkameras und Fernsehmikrofone gedacht und gemacht, es ist ein audiovisuelles Spektakel, das einen langen Samstagabend ein Millionenpublikum mit Chips und Bier an die Couch fesseln soll. Der Songwettbewerb ist dafür das Mittel zum Zweck, so wie es die Wetten bei „Wetten, dass“ sind.
Wenn man also in einer solchen Show auffallen oder gar gewinnen will, dann muss man mit der Haltung daran gehen, gutes Fernsehentertainment machen zu wollen. Natürlich ist dafür der Song nicht unwichtig, im Gegenteil. Aber eine Beamten-Haltung, die sich angestrengt Gedanken über die Problemlösungsstrategie macht, wird damit keinen Erfolg haben. Der von Dir zitierte Satz von Thomas Schreiber ist so sexy wie Knäckebrot. Damit begeistert man weder sich selbst noch andere, damit lockt man weder gute Songs noch gute Interpreten hinterm Ofen hervor.
:daumen:
Immerhin hat auch Jennifer Braun, die stimmlich ja auch einiges draufhatte, Satellite als einen ihrer drei möglichen ESC-Songs im USFO-Finale gesungen - in einer Version, die sich von Lenas ESC-Performance deutlich unterschieden hat. Soweit ich mich erinnern kann, war ihre Satellite-Version im Voting dann aber extrem abgeschlagen hinter den beiden anderen Songs, die sie performt hat.
Song und Interpret müssen einfach zusammenpassen.
EDIT: Okay, earplane ist mir zuvorgekommen :D
@maybear: Sorry, aber Dein mitten im Satz abreißendes Zitat meines Posts ist geradezu grotesk sinnentstellend. Dementsprechend geht auch Dein Einwand völlig an dem Punkt vorbei, den ich ansprechen wollte. Wirklich ärgerlich.Auch sorry, aber warum soll man ein Fullquote machen, wenn der zitierte Beitrag direkt im Post davor steht?
Ich wollte dir ja auch gar nicht komplett widersprechen, sondern auf einige Punkte hinweisen. Meiner Meinung nach kann Schreiber weder von seiner Person her noch von seiner Funktion Stefan Raab ersetzen, er müßte die kreativen Köpfe auswählen und ihnen den Rücken freihalten. Begeisterung für den ESC und Siegeswille allein reicht auch nicht, wie man bei Ralph Siegel sieht.
Schreibers Absicht, die Auswahl des Songs mehr in den Vordergrund zu stellen, halte ich jedenfalls für sinnvoll und das entspricht eben auch Raabs Vorgehen.
... so sexy wie Knäckebrot. Damit begeistert man weder sich selbst noch andere, damit lockt man weder gute Songs noch gute Interpreten hinterm Ofen hervor.Da ist das Problem eher der ESC selbst sowie die große Gefahr gerade für etablierte Künstler, schlecht abzuschneiden. Wer weiß, ob Lena sich bei USFO überhaupt beworben hätte, wenn sie gewußt hätte, daß es um den ESC geht ...
vampire67
24.05.2016, 20:35
Da ist das Problem eher der ESC selbst sowie die große Gefahr gerade für etablierte Künstler, schlecht abzuschneiden. Wer weiß, ob Lena sich bei USFO überhaupt beworben hätte, wenn sie gewußt hätte, daß es um den ESC geht ...
Ich halte eher für unwahrscheinlich das sie den zusammenhang nicht bemerkt hat, da er ja grund des casting war :gruebel:
earplane
24.05.2016, 20:42
Ich halte eher für unwahrscheinlich das sie den zusammenhang nicht bemerkt hat, da er ja grund des casting war :gruebel:
Ja, aber das beobachte ich immer wieder. Dass manche Fans Lena für viel dümmer halten als sie ist.
ESC_Germany
24.05.2016, 21:07
Ich halte eher für unwahrscheinlich das sie den zusammenhang nicht bemerkt hat, da er ja grund des casting war :gruebel:
vor allen Dingen auf Grund des Titel "Unser Star für Oslo", der doch eine relativ deutliche Anspielung darauf war, was für einen Zweck das Casting verfolgte, gerade auch wegen dem Zeitpunkt des Castings
Wer weiß, ob Lena sich bei USFO überhaupt beworben hätte, wenn sie gewußt hätte, daß es um den ESC geht ...Höre und lese ich zum ersten Mal, dass das Lena nicht gewusst hat. Zumindest ging ich die ganze Zeit davon aus, dass der USFO-Hinweis auf der Raab'schen Netzseite stand, über welche sich Lena damals bewarb. Wurde dieser Aspekt hier schon angesprochen?
Ich halte eher für unwahrscheinlich das sie den zusammenhang nicht bemerkt hat, da er ja grund des casting war :gruebel:Sie selbst hat das behauptet.
marathonmann
24.05.2016, 23:48
Ich kann mich auch noch dunkel daran erinnern, das sie mal sowas behauptet hat. Schließlich hieß die Show ja auch nicht "Unser Star für den Eurovision Song Contest", sondern "Unser Star für Oslo". Daß "Oslo" in dem Fall ein Pseudonym für "ESC" war, konnte man zwar wissen, man mußte es aber nicht unbedingt.
Sie selbst hat das behauptet.
Wirklich? Lena hat verschiedentlich erzählt, wie sie auf der Suche nach Karten für TV-Total die USFO-Bewerbung ziemlich spontan und ohne große Erwartungen abgeschickt hat. Daß sie aber den Zweck gar nicht kannte, konnte man dem zumindest nicht entnehmen, und es erscheint mir auch eher abwegig.
... Schreibers Absicht, die Auswahl des Songs mehr in den Vordergrund zu stellen, halte ich jedenfalls für sinnvoll und das entspricht eben auch Raabs Vorgehen. ...
Es hieß "Unser Star für Oslo", nicht "... Song ...", und so war auch das Vorgehen. Die Liedauswahl kurz vor Schluß erschien mir schon damals mehr als bemühtes Pflichtprogramm denn als zentraler Punkt.
Lena war gefunden, und das war entscheidend!
Womit das Rezept für einen ESC-Erfolg ja auch klar wäre, nur steht leider die essentielle Zutat nicht mehr zur Verfügung. ;)
Eulenspiegel
25.05.2016, 05:54
Wirklich? Lena hat verschiedentlich erzählt, wie sie auf der Suche nach Karten für TV-Total die USFO-Bewerbung ziemlich spontan und ohne große Erwartungen abgeschickt hat. Daß sie aber den Zweck gar nicht kannte, konnte man dem zumindest nicht entnehmen, und es erscheint mir auch eher abwegig.
Es hieß "Unser Star für Oslo", nicht "... Song ...", und so war auch das Vorgehen. Die Liedauswahl kurz vor Schluß erschien mir schon damals mehr als bemühtes Pflichtprogramm denn als zentraler Punkt.
Lena war gefunden, und das war entscheidend!
Womit das Rezept für einen ESC-Erfolg ja auch klar wäre, nur steht leider die essentielle Zutat nicht mehr zur Verfügung. ;)
Sagen wir Raab hat es als lästiges Pflichtprogramm erscheinen lassen. ;)
Nein, nein die Songauswahl von Songs nternationaler Songsschreiber/ Künstler
https://www.youtube.com/watch?v=xoPyVb3aVE8
https://www.youtube.com/watch?v=xoPyVb3aVE8
war zentraler Bestandteil,
Lena war praktisch das Glücks-Sahnehäubchen
gauloises
25.05.2016, 07:13
Ich halte eher für unwahrscheinlich das sie den zusammenhang nicht bemerkt hat, da er ja grund des casting war :gruebel:
vor allen Dingen auf Grund des Titel "Unser Star für Oslo", der doch eine relativ deutliche Anspielung darauf war, was für einen Zweck das Casting verfolgte, gerade auch wegen dem Zeitpunkt des Castings
Höre und lese ich zum ersten Mal, dass das Lena nicht gewusst hat.
Lena hat verschiedentlich erzählt, wie sie auf der Suche nach Karten für TV-Total die USFO-Bewerbung ziemlich spontan und ohne große Erwartungen abgeschickt hat. Daß sie aber den Zweck gar nicht kannte, konnte man dem zumindest nicht entnehmen, und es erscheint mir auch eher abwegig.
→..."Hab' dann erst später herausgekriegt, dass es für den ESC ist." (https://www.youtube.com/watch?v=wrGabypkzmk#t=655s)
→..."Hab' dann erst später herausgekriegt, dass es für den ESC ist." (https://www.youtube.com/watch?v=wrGabypkzmk#t=655s)Danke, wußte doch, daß ich das richtig in Erinnerung habe. Sie war halt schon immer ein wenig verpeilt ...
Es hieß "Unser Star für Oslo", nicht "... Song ...", und so war auch das Vorgehen. Die Liedauswahl kurz vor Schluß erschien mir schon damals mehr als bemühtes Pflichtprogramm denn als zentraler Punkt.
Lena war gefunden, und das war entscheidend!Ob sie mit "Love Me" auch gewonnen hätte (dieser Song wurde ja zumindest von Lena selbst favorisiert)?
Bei USFO stand die Songauswahl natürlich eindeutig erst an zweiter Stelle, es wurde aber wohl doch viel Zeit auf die Vorauswahl verwandt und 2011 stand die Songauswahl dann im Vordergrund, so wie Schreiber das auch bei Xavier vorhatte.
earplane
25.05.2016, 09:13
Super, ein Nebensatz in irgendeinem obskuren Radio Interview. Und da sagt sie dass ihr das konkrete Ziel des Wettbewerbs beim ausfüllen des Web Formulars noch nicht komplett bewusst war. Und dass es sie es eine Woche später beim Casting Termin dann sicher gewusst hat. Was ihr da wieder hinein deutet ist aber mal wieder totaler Quark.
Wer weiß, ob Lena sich bei USFO überhaupt beworben hätte, wenn sie gewußt hätte, daß es um den ESC geht ...
Selbst wenn man ganz, ganz, ganz großzügig ist kann man höchstens behaupten dass es ihr letztendlich egal war wofür da nun ein Kandidat gesucht wurde.
Letztendlich bedeutet es dass sie sich auch bei Raab auch beworben hätte, wenn es nur "so etwas wie bei Stefanie" gewesen wäre und wenn es nicht um den ESC gegangen wäre. Und falls sie das mit dem ESC geKümmert hätte hätte sie immer noch absagen können.
Der Ruf des ESC hat bei ihrer Entscheidung keine Rolle gespielt. Das unterstützt nur die bates These dass es allein Stefan Raab war der sie und andere junge talentierte Künstler zur Bewerbung motiviert hat. Ein Thomas Schreiber kann das nicht.
Danke, wußte doch, daß ich das richtig in Erinnerung habe. Sie war halt schon immer ein wenig verpeilt ...
Ob sie mit "Love Me" auch gewonnen hätte (dieser Song wurde ja zumindest von Lena selbst favorisiert)?
Bei USFO stand die Songauswahl natürlich eindeutig erst an zweiter Stelle, es wurde aber wohl doch viel Zeit auf die Vorauswahl verwandt und 2011 stand die Songauswahl dann im Vordergrund, so wie Schreiber das auch bei Xavier vorhatte.
Man sollte dabei bedenken, dass Stefan die Jahre davor, den Bundes-Contest in seinem Programm hatte und nicht den ESC.....
gauloises
25.05.2016, 09:29
Super, ein Nebensatz in irgendeinem obskuren Radio Interview.
Daran ist gar nichts "Nebensatz"-mäßig, sie sagt es zwei Mal, sehr klar. Auch ist das Interview far away von "obskur".
Super, ein Nebensatz in irgendeinem obskuren Radio Interview. Und da sagt sie dass ihr das konkrete Ziel des Wettbewerbs beim ausfüllen des Web Formulars noch nicht komplett bewusst war. Und dass es sie es eine Woche später beim Casting Termin dann sicher gewusst hat. Was ihr da wieder hinein deutet ist aber mal wieder totaler Quark.
Selbst wenn man ganz, ganz, ganz großzügig ist kann man höchstens behaupten dass es ihr letztendlich egal war wofür da nun ein Kandidat gesucht wurde.
Letztendlich bedeutet es dass sie sich auch bei Raab auch beworben hätte, wenn es nur "so etwas wie bei Stefanie" gewesen wäre und wenn sie es nicht um den ESC gegangen wäre. Und falls sie das mit dem ESC geKümmert hätte hätte sie immer noch absagen können.
Der Ruf des ESC hat bei ihrer Entscheidung keine Rolle gespielt. Das unterstützt nur die bates These dass es allein Stefan Raab war der sie und andere junge talentierte Künstler zur Bewerbung motiviert hat. Ein Thomas Schreiber kann das nicht.
Hinzu kommt noch, dass:
1. Stefan Musiker ist
2. Ein Entertainer, der fast alle Musikgrößen der Welt zu Gast hatte und mit denen auch musiziert hat
Sowas schafft Vertrauen. Auch deutlich zu erkennen, dass er wechselseitig gute Künstler in seiner Jury hatte, die er für das Projekt "nationale Aufgabe" begeistern konnte.
Der Ruf des ESC hat bei ihrer Entscheidung keine Rolle gespielt. Das unterstützt nur die bates These dass es allein Stefan Raab war der sie und andere junge talentierte Künstler zur Bewerbung motiviert hat. Ein Thomas Schreiber kann das nicht.
Wobei man Schreiber zugestehen muss, dass er es war, der damals die Kooperation mit Raab durchgesetzt hat, der also (damals noch) wusste, dass man jemanden ins Boot holen sollte, der die Suche nach dem deutschen ESC-Beitrag zu einer Attraktion macht. Damit steht und fällt für mich auch der künftige Erfolg: dass man wieder jemanden findet, der es schafft, der ganzen Unternehmung ein Gesicht zu geben, ein Profil. So etwas hat bei den letzten Vorentscheiden einfach komplett gefehlt, das war immer ein leidenschaftsloses Stochern im Nebel, und Barbara Schöneberger musste dann versuchen, das mit Gewitzel zu überspielen. Der Vorentscheid sollte aber eine Attraktion vom eigenen Wert sein - in Schweden ist es gelungen, das mit dem "Melodifestivalen" zu institutionalisieren –, das erhöht dann auch die Trefferquote an guten Beiträgen.
Brummell
25.05.2016, 10:28
Wobei man Schreiber zugestehen muss, dass er es war, der damals die Kooperation mit Raab durchgesetzt hat, der also (damals noch) wusste, dass man jemanden ins Boot holen sollte, der die Suche nach dem deutschen ESC-Beitrag zu einer Attraktion macht. Damit steht und fällt für mich auch der künftige Erfolg: dass man wieder jemanden findet, der es schafft, der ganzen Unternehmung ein Gesicht zu geben, ein Profil. So etwas hat bei den letzten Vorentscheiden einfach komplett gefehlt, das war immer ein leidenschaftsloses Stochern im Nebel, und Barbara Schöneberger musste dann versuchen, das mit Gewitzel zu überspielen. Der Vorentscheid sollte aber eine Attraktion vom eigenen Wert sein - in Schweden ist es gelungen, das mit dem "Melodifestivalen" zu institutionalisieren –, das erhöht dann auch die Trefferquote an guten Beiträgen.
Fällt dir jemand ein der etwas von Musik (auf der Bühne) und Show (hinter der Bühne) versteht ? :hmm:
Fällt dir jemand ein der etwas von Musik (auf der Bühne) und Show (hinter der Bühne) versteht ? :hmm:
... und der vor allem auch noch für den ESC brennt? Ehrlich gesagt: Nö.
Doktor Landshut
25.05.2016, 13:26
Fällt dir jemand ein der etwas von Musik (auf der Bühne) und Show (hinter der Bühne) versteht ? :hmm:
... und der vor allem auch noch für den ESC brennt? Ehrlich gesagt: Nö.
Kaum jemand, der nicht so fest im Sattel saß und das Risiko nicht scheute zu scheitern wie Stefan Raab, wird sich mit großer Freude am Projekt ESC, dem ja auch immer ein gewisses Trash-Image anhaftet, die Finger verbrennen wollen. Drum würden sich auch viele möglicherweise geeignete Fernsehleute, die evtl. einen Ruf oder auch noch mehr zu verlieren hätten, wohl eher davor drücken, diese Herausforderung anzunehmen.
Sagen wir Raab hat es als lästiges Pflichtprogramm erscheinen lassen. ;)
Nein, nein die Songauswahl von Songs nternationaler Songsschreiber/ Künstler
https://www.youtube.com/watch?v=xoPyVb3aVE8
https://www.youtube.com/watch?v=xoPyVb3aVE8
war zentraler Bestandteil,
Lena war praktisch das Glücks-Sahnehäubchen
Jetzt wirfst du aber 2010 und 2011 durcheinander.
Es geht hier ja darum, wie man gewinnt. Und gerade das hat 2011 trotz aufwendiger Song-Auswahl-Shows eben nicht funktioniert, trotz erwiesenermaßen genialer Interpretin.
Der Beitrag für Düsseldorf war gewissermaßen kalkuliert: Raab selbst hatte ohnehin seine eigenen Gründe für seinen Wunsch, Lena nochmals antreten zu lassen, aber auch alle anderen Beteiligten und viele Zuschauer dürften nicht nur in ihr den Garant für eine zumindest gute Leistung gesehen sondern auch mit einem weiteren Spitzenplatz geliebäugelt haben. Zumal Satellite gerne als eher durchschnittlich kritisiert wurde und man sich somit durch einen tollen, auf Lena zugeschnittenen Song einiges versprach.
Aber genau diese kalkulierte Zusammensetzung verschiedener vielversprechender Komponenten war eben kein Rezept für einen Siegerbeitrag.
Wie @bates oben schrieb: Lied, Sänger und Inszenierung (letztere kann man sicherlich auch auf die Zeit vor dem eigentlichen Spektakel ausweiten) sind eine Einheit, die wirken muß. Und der Gedanke, die Komplexität der Aufgabe durch schrittweises Vorgehen zu brechen, funktioniert hier nicht.
2010 haben Lenas Persönlichkeit und ihr Talent alles überstrahlt. Raabs Rechnung, daß der Singer der Star ist und nicht der Song und man daher zunächst den Interpreten finden müsse, ging nur deshalb so gut auf, weil er das Glück hatte, Lena zu finden. Ohne sie wäre sein Konzept zwar nett, aber wirkungslos gewesen, Jennifer Braun z. B. hätte gegen den ESC-typischen Trash aus Aserbeidschan, der Türkei u. ä. nicht den Hauch einer Chance gehabt, egal mit welchem Lied. Die Raabsche Inszenierung tat ein Übriges, und Satellite schließlich hat Lena vollkommen ausgereicht, um sich zu entfalten.
Im Jahr darauf meinten viele, USFO müsse nur wiederholt werden, schon werde man wieder ein Talent wie Lena finden und einen passenden Song dann auch.
2012 kam die Ernüchterung, Platz 8 war ordentlich, aber ebenso weit ab von allen Träumen wie die Auswahl-Shows und die übrigen Kandidaten. Das Stufenkonzept (erst den Interpreten finden, dann das Stück) war ohne das Ausnahmetalent wertlos - jedenfalls für das Erreichen des ganz großen Erfolges.
Und Nicole 1982?
Man kann Siegels Werk natürlich ebenfalls als kalkuliert bezeichnen, aber es konnte eben auch nur in dieser Kombination funktionieren, mit diesem Lied vor dem Hintergrund der Zeit, mit der dazu genau passenden Interpretin und betont bescheidenen Inszenierung. Die ganz niedliche, aber doch eher unscheinbare Nicole hätte mit einem anderen Lied wohl kaum überzeugt, das Lied wiederum mit einem anderen, möglicherweise vom Publikum gewählten attraktiveren Kandidaten ebenso wenig und ein bombastischerer Auftritt hätte die ganze Idee direkt ad absurdum geführt. Siegel hat die Wirksamkeit als Ganzes richtig eingeschätzt und entsprechend gestaltet.
Mit Kandidatenauswahl und Liedauswahl kann man sicherlich viele Fernseh-Abende füllen, vielleicht auch noch das perfekte ESC-Kleid von Publikum aussuchen lassen, oder auch diese Einzelschritte irgendwelchen Experten überlassen: Ein Superbeitrag wird daraus noch lange nicht, so wie auch mehrere geniale Musiker gemeinsam nicht notwendigerweise ein gelungenes Ensemble bilden.
→..."Hab' dann erst später herausgekriegt, dass es für den ESC ist." (https://www.youtube.com/watch?v=wrGabypkzmk#t=655s)
Tatsächlich, Lena wieder! :nein: :D
Danke für den Link, das Interview kannte ich überhaupt nocht nicht.
Danke, wußte doch, daß ich das richtig in Erinnerung habe. Sie war halt schon immer ein wenig verpeilt ...
Ob sie mit "Love Me" auch gewonnen hätte (dieser Song wurde ja zumindest von Lena selbst favorisiert)?
Bei USFO stand die Songauswahl natürlich eindeutig erst an zweiter Stelle, es wurde aber wohl doch viel Zeit auf die Vorauswahl verwandt und 2011 stand die Songauswahl dann im Vordergrund, so wie Schreiber das auch bei Xavier vorhatte.
Lena war der Joker, Love me hätte durchaus so gut funktionieren können wie Satellite.
Naidoo dagegen hätte, wie Lena 2011, mit einem neuen Song vermutlich passabel abgeschnitten, aber ein Spitzenplatz wäre sicher nicht programmierbar gewesen, egal welcher geniale Song(writer) gefunden worden wäre.
Brummell
26.05.2016, 11:39
@Ill,
ich habe meine Zweifel, dass es 2011 tatsächlich um einen Sieg ging: nicht für Lena, vielleicht ein wenig für Raab (aus 'sportlichen' Gründen) und sicher nicht für die ARD. Allein der Gedanke einen zweiten ESC Deutschland finanzieren zu müssen dürfte den Herren in den oberen Etagen akutes Unwohlsein bereitet haben. Offensichtlich wurde die Möglichkeit eines zweiten Erfolges von der ARD aber ganz realistisch als extrem unwahrscheinlich eingeschätzt: dagegen sprach die Wählerpsychologie und nicht zuletzt die Statistik: zwei Siege ensuite eines Kandiaten hatte es nie gegeben (und wird es - bei dem gegebenen Wahlverfahren - wohl nie geben).
Noch während sich Deutschland im kollektiven Freudentaumel befand sorgte die unmittelbar nach Oslo verkündete erneute Kandidtur von Lena in den ausländischen ESC- Magazinen und Foren für jede Menge negativer Kommentare. Die erneute Kandidatur wurde als Versuch gedeutet die Popularität von Lena in unfairer Weise erneut zu nutzen und die Entscheidung als Zeichen deutscher Überheblichkeit und Raab'scher Hybris gewertet.
Nach meiner Wahrnehmung ging es 2011 eher darum zu zeigen, dass der Sieg beim ESC nicht allein die Folge eines Hypes um ein fröhliches, schlagfertiges und überaus charismatisches Mädchen war ('Lena goes happy') sondern, dass Lena - nach dem Hype - auch als Künstlerin etwas zu bieten hatte. Und die Wähler des Vorentscheides scheinen diese Intention auch gespürt zu haben, als sie für einen düsteren Elektrosong votierten und damit für ein "Kontrasprogramm" zu Satellite sorgten. Und gerade dieses eigentlich nicht siegfähige 'Kontrastprogramm' dürfte ein wesentlicher Faktor gewesen sein, dass Lena musikalisch überlebte, da es ihre Möglichkeiten sehr fundiert erneut erahnen ließ.
Sehr gut hat dies m.E. der schwedischer Blogger 'tobsonineuroland' formuliert:
She did it again, didn't she? For the second year running, I have Lena as my number one. But she's not quite the same, is she?
When Germany announced that Lena would have another go at the title, I thought it was a really bad idea. So many things could go wrong there. So easy to ruin the good impression she created when winning in Oslo.
But instead Team Lena did everything just right.
Selecting such a different and daring entry was complete genius. Such a minimalistic and suggestive piece of music had never been heard in Eurovision before. Who cares if the masses don't understand?
The elegant dance routine in the background, the acting skills of Lena (watch out for those crazy eyes!) and the play with mirrors in the background create an almost Hitchcook-esque feeling to this entry.
Just like Bosnia, this is more a piece of art than a eurovision entry.
Lena holds the whole thing together fabulously and it is easy to forget how young she is, and that she was discovered only a year ago.
Also, with more than a hint of something dark and disturbing, this song brings something fresh and modern into the competition. Congratulations Germany on being the best for the second year running.
The televoters and juries may not have understood, but that's just a detail.
Masterpiece!
http://tobsonineuroland.blogspot.de/search/label/2011
Masterpiece!
http://tobsonineuroland.blogspot.de/search/label/2011
Oh, wow - entweder ich kannte diesen großartigen Blogeintrag noch nicht, oder ich habe ihn aus unerfindlichen Gründen vergessen. Aber da unterschreibe ich jedes Wort, der Artikel beschreibt perfekt, warum TBAS der bisherige Höhepunkt der ESC-Geschichte ist (objektiv, versteht sich, "subjektive Meinungen" sind hier völlig uninteressant ;)).
Auf jeden Fall wäre dieser Auftritt für mich gerade ein Musterbeispiel für die gelungene Verschmelzung von Song, Interpret und Inszenierung - würde ein deutscher Vorentscheid wieder einmal etwas hervorbringen, was auch nur entfernt an diese Qualität herankäme, wäre das schon mal was.
Und, @Ill: Ich glaube nicht, dass mit Love Me ähnliches zu reißen gewesen wäre wie mit Satellite. Dass Letzterer besonders unter den Fans am Anfang als "eher durchschnittlich" und "nicht so gut auf Lena zugeschnitten" empfunden wurde, war, glaube ich, vor allem einer gewissen Katerstimmung bei der finalen Song-Auswahl geschuldet sowie dem direkten Vergleich mit den vorangegangenen USFO-Coversongs. Aus heutiger Sicht würde ich das als Fehlurteil einstufen, Satellite ist doch ein ziemlich großartiger, einfach-genialer Popsong, pop as pop can be, und dass er nicht gut auf Lena zugeschnitten sei, scheint mir angesichts dessen, was sie in unzähligen Auftritten alles mit diesem "Spielmaterial" gemacht hat, ein heute kaum noch nachvollziehbarer Befund.
... ich habe meine Zweifel, dass es 2011 tatsächlich um einen Sieg ging: nicht für Lena, vielleicht ein wenig für Raab (aus 'sportlichen' Gründen) und sicher nicht für die ARD. ...
Möglich, daß der Sieg Lena nicht wichtig war (und das TBAS für ihre weitere Karriere gut war), aber sie hat einen Sieg sicher nicht absichtlich hintertrieben sondern ihr Bestes gegeben. Und auch die deutschen Zuschauer haben sich trotz aller Meckerei ganz überwiegend sicher Platz 1 gewünscht. Die ARD-Verantwortlichen wiederum hatten doch kaum Einflußmöglichkeiten, denn die Fäden hat vom ersten Moment an erneut Raab gezogen, und der wollte mit Sicherheit alles, was irgendwie drin war.
Selbst wenn man den Sieg für unrealistisch hielt, war man also dennoch um bestmögliches Abschneiden bemüht. Daran und an den Erwartungen der ESC-Fans gemessen war der 10. Platz doch eher enttäuschend.
.... Und die Wähler des Vorentscheides scheinen diese Intention auch gespürt zu haben, als sie für einen düsteren Elektrosong votierten und damit für ein "Kontrastprogramm" zu Satellite sorgten ...
Die Annahme, daß das deutsche Publikum dabei so weit - und als ESC-Fans so selbstlos - gedacht hat, halte ich für gewagt.
Da habe ich doch immer wieder den Eindruck, daß man sich das "Scheitern" der Titelverteidigung im Nachhinein ein wenig schön redet, als wäre es von allen selbstverständlich erwartet, ja geradezu gewünscht worden und sogar Voraussetzung für Lenas weitere Karriere gewesen.
Ein weiterer Sieg wäre mit Sicherheit trotz aller Kostenträchtigkeit von allen gefeiert worden, und Lena hätte trotzdem weiter Karriere gemacht.
... Auf jeden Fall wäre dieser Auftritt für mich gerade ein Musterbeispiel für die gelungene Verschmelzung von Song, Interpret und Inszenierung ...
Ja, TBAS ist sicher kein Beispiel für eine mißlungene Kombination der Faktoren. Aber war es geeignet als ESC-tauglicher Sieger-Beitrag (um dessen Generierung es hier ja geht)? Es war eben nicht die unwiderstehliche Performance wie 2010, zu der m. E. allein Lena Satellite gemacht hat.
Denn ich bleibe dabei: Niemand sonst hätte das geschafft, so gut war das Stückchen dann auch nicht.
Ob das mit Love me geklappt hätte, ist natürlich nicht sicher. Aber ich halte es immerhin für sehr gut möglich, obwohl auch mir Satellite damals geeigneter erschien.
Wenn 'Tobson in Euroland' sagt
Lena holds the whole thing together fabulously ...
dann gilt das für 2010 mindestens ebenso wie für 2011.
Allein Lena hat in beiden Fällen für das bestmögliche Ergebnis gesorgt, aber einen Sieger schmiedet man mit solcher Vorgehensweise der getrennten Ermittlung von Lied und Interpret generell wohl eher nicht.
Im Gegenteil: Man wird regelmäßig die Chance auf einen wirklich gelungen Beitrag aus einem Guß verspielen.
Brummell
27.05.2016, 02:14
Möglich, daß der Sieg Lena nicht wichtig war (und das TBAS für ihre weitere Karriere gut war), aber sie hat einen Sieg sicher nicht absichtlich hintertrieben sondern ihr Bestes gegeben. Und auch die deutschen Zuschauer haben sich trotz aller Meckerei ganz überwiegend sicher Platz 1 gewünscht. Die ARD-Verantwortlichen wiederum hatten doch kaum Einflußmöglichkeiten, denn die Fäden hat vom ersten Moment an erneut Raab gezogen, und der wollte mit Sicherheit alles, was irgendwie drin war.
Selbst wenn man den Sieg für unrealistisch hielt, war man also dennoch um bestmögliches Abschneiden bemüht. Daran und an den Erwartungen der ESC-Fans gemessen war der 10. Platz doch eher enttäuschend.
Die Annahme, daß das deutsche Publikum dabei so weit - und als ESC-Fans so selbstlos - gedacht hat, halte ich für gewagt.
Da habe ich doch immer wieder den Eindruck, daß man sich das "Scheitern" der Titelverteidigung im Nachhinein ein wenig schön redet, als wäre es von allen selbstverständlich erwartet, ja geradezu gewünscht worden und sogar Voraussetzung für Lenas weitere Karriere gewesen.
Ein weiterer Sieg wäre mit Sicherheit trotz aller Kostenträchtigkeit von allen gefeiert worden, und Lena hätte trotzdem weiter Karriere gemacht.
Ja, TBAS ist sicher kein Beispiel für eine mißlungene Kombination der Faktoren. Aber war es geeignet als ESC-tauglicher Sieger-Beitrag (um dessen Generierung es hier ja geht)? Es war eben nicht die unwiderstehliche Performance wie 2010, zu der m. E. allein Lena Satellite gemacht hat.
Denn ich bleibe dabei: Niemand sonst hätte das geschafft, so gut war das Stückchen dann auch nicht.
Ob das mit Love me geklappt hätte, ist natürlich nicht sicher. Aber ich halte es immerhin für sehr gut möglich, obwohl auch mir Satellite damals geeigneter erschien.
Wenn 'Tobson in Euroland' sagt
dann gilt das für 2010 mindestens ebenso wie für 2011.
Allein Lena hat in beiden Fällen für das bestmögliche Ergebnis gesorgt, aber einen Sieger schmiedet man mit solcher Vorgehensweise der getrennten Ermittlung von Lied und Interpret generell wohl eher nicht.
Im Gegenteil: Man wird regelmäßig die Chance auf einen wirklich gelungen Beitrag aus einem Guß verspielen.
Man hat sich natürlich angestrengt und wollte das Beste rausholen. Trotzdem glaube ich nicht, dass bei dem vorgegebenen Votingsystem die Wähler zwei Jahre hintereinander den gleichen Sieger küren würden. Juroren und ESC-Voter sind bestimmt liebenswerte Menschen, aber selbst wenn Lena vom Himmel herab schwebend engelsgleich das Kyrieleison geschmettert hätte wäre sie nicht noch ein mal gewählt worden. Zum ESC gehört nämlich nicht nur "dat jönne könne", sondern auch "dat jönne wolle".
Ich persönlich hätte mich natürlich wie ein Schnitzel gefreut wenn sie mit TBAS - für mich wirklich eine grandiose und innovative Performance - aufs Treppchen gekommen wäre. Andererseits war ich schon 2011 der Überzeugung, dass ein erneuter Sieg eher eine Belastung für Lena gewesen wäre. Auch ein 11. Platz wäre - obwohl da eigentlich kein grundlegender Unterschied zum tatsächlichen Ergebnis besteht, wäre - auf Grund der üblichen statistischen Spielereien - ungünstig gewesen, da dies die Presse dazu motiviert hätte erneut zum großen Halalie auf Lena zu blasen. Top 10 war aber völlig OK, auch wenn Top 3 natürlich noch schöner gewesen wäre. ;)
earplane
27.05.2016, 08:43
Ich hab es mal auf den wichtigen Teil verkürzt.
einen Sieger schmiedet man .... nicht.
Man kann ihn auch nicht am Reißbrett entwerfen oder in der Retorte züchten um mal weitere beliebte Metaphern zu strapazieren. Es gehört auch immer Glück dazu und das kann man nicht erzwingen. Fragt mal Ralph Siegel oder die Russen. Was man allerdings kann ist (wie Raab) die bestmöglichen Voraussetzungen schaffen. Damit das Glück auch eine Chance hat.
... die Fäden hat vom ersten Moment an erneut Raab gezogen, und der wollte mit Sicherheit alles, was irgendwie drin war.Daß Stefan Raab damals immer wieder von "Pulversierung" gesprochen hat, daran scheint sich hier niemand mehr zu erinnern ...
einen Sieger schmiedet man mit solcher Vorgehensweise der getrennten Ermittlung von Lied und Interpret generell wohl eher nicht.
Im Gegenteil: Man wird regelmäßig die Chance auf einen wirklich gelungen Beitrag aus einem Guß verspielen.Seltsamerweise funktioniert das bei so ziemlich allen internationalen Superstars hervorragend ...
@Brummell: Ganz klar, die Voraussetzungen für einen neuen Sieg waren ungünstig.
Das mit der Belastung für Lenas weitere Karriere sehe ich dann aber doch etwas anders. Es sei denn, Lena selbst hätte sich aufgrund eines zweiten Erfolges völlig anders entwickelt. Aber gerade das halte ich für ziemlich ausgeschlossen.
Daß Stefan Raab damals immer wieder von "Pulverisierung" gesprochen hat, daran scheint sich hier niemand mehr zu erinnern ...
An die Aussage erinnere ich mich schon noch irgendwo, aber wie genau (und wie ernst) er das damals gemeint hat, könnte ich nicht mehr sagen. Jedenfalls habe ich es nie als Absage an die Ernsthaftigkeit der Titelverteidigungsambition interpretiert.
... Seltsamerweise funktioniert das bei so ziemlich allen internationalen Superstars hervorragend ...
Die sind aber bereits etabliert und suchen sich vor allem ihre Lieder in der Regel selber aus.
... Man kann ihn auch nicht am Reißbrett entwerfen oder in der Retorte züchten um mal weitere beliebte Metaphern zu strapazieren. Es gehört auch immer Glück dazu und das kann man nicht erzwingen. Fragt mal Ralph Siegel oder die Russen. Was man allerdings kann ist (wie Raab) die bestmöglichen Voraussetzungen schaffen. Damit das Glück auch eine Chance hat.
Da wird kaum jemand widersprechen. Allerdings führt diese Erkenntnis den Thread dann auch gleich ad absurdum, jedenfalls wenn man dessen Titel zu wörtlich nimmt.
Letztlich geht es natürlich immer nur um das Bestmögliche, der Rest bleibt Glück und sicher auch immer ein wenig äußere Einflüsse wie die Politik.
Raab hat sicher sehr viel richtig gemacht, aber ob gerade das USFO-Konzept entscheidend besser war als eine Auswahl aus "fertigen" Acts, bezweifle ich eben.
USFO ohne Lena? Bedeutungslos.
Nicolas Hazen
28.05.2016, 01:14
Da alles was irgendwie Anti-Russisch ist im Moment total hip zu sein scheint, würde ich Polen empfehlen nächstes Jahr mit einem Lied über das Massaker von Katyn anzutreten ;).
Deutschland könnte ja auch über die Verbrechen der Roten Armee singen, da wir angefangen haben dürfte das aber nicht so gut kommen ;) :D .
Wichtig: als Einzelschicksal verpacken ! Weil: sonst politisch -> verboten ;)
Da alles was irgendwie Anti-Russisch ist im Moment total hip zu sein scheint, würde ich Polen empfehlen nächstes Jahr mit einem Lied über das Massaker von Katyn anzutreten ;).
Deutschland könnte ja auch über die Verbrechen der Roten Armee singen, da wir angefangen haben dürfte das aber nicht so gut kommen ;) :D .
Wichtig: als Einzelschicksal verpacken ! Weil: sonst politisch -> verboten ;)
:kicher: wenns nur nicht so traurig wäre
earplane
28.05.2016, 08:39
Da alles was irgendwie Anti-Russisch ist im Moment total hip zu sein scheint,
Was für ein Glück dass die Russen so unfassbar dumm sind und nicht verstanden hatten dass das gegen sie ging. Die haben ja alle fleißig für ihren Hauptkonkurrenten angerufen.
Aber noch dümmer sind anscheinend die Australier. Die doch tatsächlich so anti-russisch und anti-ukrainisch sind dass sie beiden Konkurrenten viele Punkte beschert haben. Selber Schuld wenn sie da nur politisch voten. Sonst hätten sie vielleicht gewonnen. :ironie:
... Wichtig: als Einzelschicksal verpacken ! Weil: sonst politisch -> verboten ;)
Ach, das war der Trick? Habe das nicht verfolgt, mich aber doch ziemlich gewundert über diese Großzügigkeit ...
In diesem sozusagen doppelten Zusammenhang verlinke ich mal meinen Grand-Prix-All-Time-Favourite (exclusive Lena, selbstredend :)), zum einen wegen der zweifellos sehr witzig versteckten Botschaft, die so vermutlich gar keine Ablehnung zuließ und zum anderen, weil es sich um ein gutes Beispiel für einen rundum gelungenen Auftritt und zudem um einen perfekten ESC-Beitrag handelte, bei dem für mich besonders klar wird, wie sehr sich das Trennen von Interpret und Lied verbietet.
Und natürlich, weil da ausnahmsweise mal so richtig deutsch gesungen wurde ... :D
https://www.youtube.com/watch?v=hfjHJneVonE
Eigentlich unfaßbar, daß das nicht gewonnen hat. :cheerleader: :twobananas: :lolschlag: :pulpfiction: :bananarock: :zahn2:
Eigentlich unfaßbar, daß das nicht gewonnen hat. :cheerleader: :twobananas: :lolschlag: :pulpfiction: :bananarock: :zahn2:
Ja, unfaßbar... sehr geil... ich erinnere mich noch dunkel...
:troete:
Ach, das war der Trick? Habe das nicht verfolgt, mich aber doch ziemlich gewundert über diese Großzügigkeit ...
In diesem sozusagen doppelten Zusammenhang verlinke ich mal meinen Grand-Prix-All-Time-Favourite (exclusive Lena, selbstredend :)), zum einen wegen der zweifellos sehr witzig versteckten Botschaft, die so vermutlich gar keine Ablehnung zuließ und zum anderen, weil es sich um ein gutes Beispiel für einen rundum gelungenen Auftritt und zudem um einen perfekten ESC-Beitrag handelte, bei dem für mich besonders klar wird, wie sehr sich das Trennen von Interpret und Lied verbietet.
Und natürlich, weil da ausnahmsweise mal so richtig deutsch gesungen wurde ... :D
Eigentlich unfaßbar, daß das nicht gewonnen hat. :cheerleader: :twobananas: :lolschlag: :pulpfiction: :bananarock: :zahn2:
Das war damals im Finale? Irgendwie habe ich so etwas in diesem Jahr vermisst. Diemal war es eher ein Videotechnischer Overkill.
earplane
02.06.2016, 09:03
Das war damals im Finale? Irgendwie habe ich so etwas in diesem Jahr vermisst.
Ja, damals gab es nur das Televoting. Da hatten solche Beiträge gute Chancen. Die Zuschauer lieben solche Spaßbeiträge, die Jurys nicht. Also bekommen die schon in den Halbfinals von den Jurys so wenig Punkte dass sie sich nicht qualifizieren.
Ja, damals gab es nur das Televoting. Da hatten solche Beiträge gute Chancen. Die Zuschauer lieben solche Spaßbeiträge, die Jurys nicht. Also bekommen die schon in den Halbfinals von den Jurys so wenig Punkte dass sie sich nicht qualifizieren.
Da ist was dran. Ob Raab damals mit Jurys so gut abgeschnitten hätte.
earplane
02.06.2016, 13:41
Da ist was dran. Ob Raab damals mit Jurys so gut abgeschnitten hätte.
https://www.youtube.com/watch?v=UanGPsFkzgA
Malta hatte so eine Idee: https://esc-kompakt.de/untersuchung-angekuendigt-wurden-die-wettquoten-fuer-malta-mit-oeffentlichen-geldern-beeinflusst/
Deshalb sollen die Ausgaben im Zusammenhang mit dem maltesischen ESC-Engagement nun untersucht werden. Das hat der Minister ohne Geschäftsbereich für Nachhaltige Entwicklung, sozialen Dialog und die Umsetzung des Wahlmanifests, Carmelo Abela, bekanntgegeben, der auch für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ... zuständig ist.
Die Untersuchung ..., wird aber eher malta-zentriert sein, also auf die Frage fokussieren, ob die Höhe der eingesetzten öffentlichen Gelder verhältnismäßig war.
earplane
30.05.2021, 11:51
die Spanier überlegen jetzt auch was sie besser machen könnten
https://esc-kompakt.de/spanien-2022-neuer-tv-chef-will-auch-einiges-in-sachen-esc-umkrempeln/
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