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earplane
09.11.2017, 14:15
"Autorisierungsmissbrauch durch „Voice of Germany“-Juror: Wie Mark Forster ein kritisches Interview zurückzog"
http://meedia.de/2017/11/09/autorisierungsmissbrauch-durch-voice-of-germany-juror-wie-mark-forster-ein-kritisches-interview-zurueckzog/
siehe auch
http://www.planet-interview.de/interviews/mark-forster/49855/

Es gab unter anderem Fragen zu den Songwritern. Was Mark – oder vielleicht auch nur seinem Management – anscheinend nicht gefallen hat.

Hier noch ein Video, da singt einer der beteiligten Songwriter einen der für Mark Forster geschriebenen Hit's.

https://www.youtube.com/watch?v=JV3Fajl4CLs
Ich finde diese Version viel angenehmer und besser

esiststeffen
09.11.2017, 20:00
"Autorisierungsmissbrauch durch „Voice of Germany“-Juror: Wie Mark Forster ein kritisches Interview zurückzog"
http://meedia.de/2017/11/09/autorisierungsmissbrauch-durch-voice-of-germany-juror-wie-mark-forster-ein-kritisches-interview-zurueckzog/
siehe auch
http://www.planet-interview.de/interviews/mark-forster/49855/

Es gab unter anderem Fragen zu den Songwritern. Was Mark – oder vielleicht auch nur seinem Management – anscheinend nicht gefallen hat.


Sehr interessant! Und das sind ja eigentlich zwei verschiedene Fragestellungen, die da angerissen werden:


- Die erste ist die journalistische Facette des Ganzen; ob also ein prominenter Mensch das Recht haben sollte, ein einmal gegebenes Interview gegenzulesen und ggf. auch komplett zurückzuziehen. Ich kann verstehen, dass Menschen, die regelmäßig mit der Presse zu tun haben, da vielleicht etwas übervorsichtig sind. Erst vor kurzem las ich an einer ganz anderen Stelle des Internets die Aussage, dass Journalisten eigentlich gar keine Interviews (mehr?) führen, um wirklich Fragen beantwortet zu bekommen, sondern um damit ihre ohnehin schon vorher feststehenden Thesen mit Zitierbarem zu untermauern. Und dass die Quintessenz des Interviewens sei, daraus dann im Zweifelsfall einen einzelnen Satz rausgreifen zu können, der als (skandalträchtige?) Schlagzeile tauge (vielleicht kennt hier ja jemand den Witz mit dem Papst und den Nachtclubs?! ;)). In dem hier vorliegenden Fall finde ich es aber auch als einen recht krassen Schritt, das Interview komplett zurückzuziehen. Das hier ist ja nicht die Bildzeitung, die tatsächlich einzig nach dem von mir beschriebenen Prinzip funktioniert; sondern so wie ich es verstehe, ging es darum, das Interview so gut es geht komplett und für jeden einsehbar ins Internet zu stellen. Zugegebenermaßen wissen wir nicht, wie Herrn Forsters Antworten tatsächlich aussahen; vielleicht hatte er einen schlechten Tag, vielleicht war er von dem Thema genervt oder hat sich um Kopf und Kragen geredet. Allerdings, ein bisschen frage ich mich dabei auch: Könnte er überhaupt in allen Fällen selbst entscheiden, was von ihm gedruckt/ins Internet gestellt wird und was nicht? Oder haben da womöglich auch eher das Management und die Plattenfirma das letzte Wort? :gruebel:


- Die andere Frage ist die altbekannte nach der Qualität der gegenwärtigen deutschen Popmusik und ihrer Entstehung. Ich gestehe, dass ich da gar nicht ganz nachvollziehen kann, was daran jetzt das Neuartige und Überraschende sein soll? :gruebel: Aber vielleicht liegt das auch nur daran, dass ich mich mit dem Thema (insbesondere auch mit dem Schaffen eines ganz bestimmten auch im Artikel genannten Herrn ;)) schon seit längerem beschäftige und daher weiß, dass von Mark Forster und Max Giesinger über Helene Fischer und Beatrice Egli bis hin zu Udo Lindenberg oder diversen Rappern immer wieder dieselben Komponisten- oder Texternamen mit auftauchen. Ich persönlich sehe das auch nicht als etwas Verwerfliches an. Und letzten Endes weiß ich halt ebensowenig wie der Autor des Nicht-Interviews, wie groß die Anteile der einzelnen Künstler am jeweiligen Song sind. Vielleicht begreift sich Mark Forster ja wirklich als "den" Autor der Songs X, Y und Z; auch wenn dabei noch zwei, drei andere Leute was beigesteuert haben mögen? Aber auch wenn nicht, wenn ihm oder Herrn Giesinger oder wemauchimmer tatsächlich nur immer mal wieder ein Song nach dem Motto "hier, sing das mal" vorgelegt wird, den irgendjemand anders nach welchen Gesichtspunkten auch immer zusammengestoppelt hat (wieso muss ich gerade an Böhmermanns Schimpansen denken?); was spricht dann dagegen? Dass ich den von Böhmermann (und nicht zu vergessen seinen Gagschreibern! :)) so treffend beschriebenen Menschen-Leben-Tanzen-Welt-Pop in vielerlei Hinsicht für beliebig und austauschbar und oft genug auch für schrecklichen Schmalz halte (obwohl ich z.B., anders als der Autor, gar nicht mal unbedingt erwarte, dass gute Musik rebellisch und politisch zu sein hat), ist ja keine überwältigend neue Erkenntnis; und zwar ganz unabhängig davon, wer ihn geschrieben hat .... :)

bates
10.11.2017, 09:30
Erst vor kurzem las ich an einer ganz anderen Stelle des Internets die Aussage, dass Journalisten eigentlich gar keine Interviews (mehr?) führen, um wirklich Fragen beantwortet zu bekommen, sondern um damit ihre ohnehin schon vorher feststehenden Thesen mit Zitierbarem zu untermauern.

Da wäre ich neugierig, an welcher "Stelle des Internets" das denn war. Für Pauschalurteile über Journalisten gibt's da ja zumindest Anlaufstellen noch und nöcher. ;) Bei Interviews dagegen gibt es, so wie bei anderen Textsorten, eine große Qualitätsspannbreite, es gibt redliche und unredliche Motive, es gibt neugierige und offene Fragesteller ebenso wie voreingenomme.

Die Bedingungen eines Interviews sollten vorher ausgehandelt und beiden Seiten klar sein. Ich bin hier im Prinzip auch für sehr weitgehende Rechte des Interviewten, also ggf. auch für sein Recht, das Interview zurückzuziehen. Aber es ist eben unvermeidlich, dass das dann komisch rüberkommt und oft so wirkt, als wolle der Interviewte nicht, dass unangenehme Wahrheiten an die Öffentlichkeit kommen. So wie es hier der Fall ist.



Die andere Frage ist die altbekannte nach der Qualität der gegenwärtigen deutschen Popmusik und ihrer Entstehung. Ich gestehe, dass ich da gar nicht ganz nachvollziehen kann, was daran jetzt das Neuartige und Überraschende sein soll? :gruebel: Aber vielleicht liegt das auch nur daran, dass ich mich mit dem Thema (insbesondere auch mit dem Schaffen eines ganz bestimmten auch im Artikel genannten Herrn ;)) schon seit längerem beschäftige und daher weiß, dass von Mark Forster und Max Giesinger über Helene Fischer und Beatrice Egli bis hin zu Udo Lindenberg oder diversen Rappern immer wieder dieselben Komponisten- oder Texternamen mit auftauchen. Ich persönlich sehe das auch nicht als etwas Verwerfliches an.

Naja, "verwerflich" ist das natürlich nicht (Strohmann-beiseite-schieb ;)), aber das Ergebnis ist eben ziemlich trüb. Und auch wenn bei dem Forster-Interview vielleicht auf der Faktenebene nichts "Neuartiges und Überraschendes" herausgekommen wäre, hätte ich es allemal interessant gefunden, wie er denn sein Image als irgendwie authentisch-gefühliger "Singer und Songwriter", der aber mal so echt total persönliche Sachen singt, unter einen Hut kriegt mit dem Fakt, dass dahinter dieselbe Songschreiber-Fabrik steht wie bei zig anderen Künstlern. Wobei aber auch irgendwie schon von vornherein klar ist, dass er da in eine ziemlich schwierige Situation geraten wird – nämlich unglaubwürdig wirken wird, egal ob er ehrlich oder unehrlich antwortet. Sprich: Er kann nicht zugeben, dass er nicht wirklich der eigentliche Songschreiber ist, er kann die Songschreiber-Fabrik aber natürlich auch nicht verleugnen. Ein ergiebiger Interviewpartner würde so jemand wie Forster erst dann, wenn er nicht mehr Teil dieser Maschinerie wäre.

Bina
10.11.2017, 10:09
mmmh muss man denn als Sänger auch Texte schreiben können? :hmm:
ok, das die jetzt alle keine Songs schreiben können und darauf hoffen das ihnen erwähr einen Hit schreibt, ist selbst mir klar.
Der Interview Ausschnitt von Helene Fischer hat es gut beschrieben:" Ich wollte mich mehr einbringen, sagen das das will ich so und so, diese Textzeile passt nicht zu mir usw."
Lena meinte bei SMS sie hat BTMM alleine geschrieben, in ihrem ermessen wird das wohl auch so gewesen sein, auch wenn noch andere Schreiberlinge mit aufgezählt werden.
bei IIWYD ist der Text zb ist sehr Autobiographisch, und obwohl wieder mehrere Namen erwähnt werden die am Song mit gearbeitet haben, kann die " Grund Geschichte" ja nur von Lena selbst kommen.
mir selbst macht es auch nicht viel aus ob der Künstler nun den Text selbst schreibt oder nicht, schön ist es natürlich wenn er sich irgendwie einbringt, sagt wie es klingen soll, welche Richtung usw. der Song muss nur wirklich zum jeweiligen Künstler passen. ich glaube bei "The Girl" war es, wo Lena meinte das passte sofort, genau weis ich jetzt nicht.:)

Doktor Landshut
10.11.2017, 14:17
mmmh muss man denn als Sänger auch Texte schreiben können? :hmm:

Nein, muss man nicht. Ein Schauspieler muss auch keine Stücke schreiben können, ein Tänzer muss nicht choreografieren können, ein Maler oder Fotograf muss seine Motive nicht erschaffen können, ein Pianist muss nicht komponieren können usw. usw. ... Jeder sollte das machen, was er am besten kann. Gute Allrounder sind eher selten und kongeniale Teams in der Regel am erfolgreichsten. Leider zwingen Umstände oder Selbstüberschätzung manchmal dazu, Dinge zu tun, die man nicht gut kann und das Ergebnis ist dann dementsprechend ... kenne ich ich aus eigener Erfahrung. ;)

esiststeffen
10.11.2017, 15:36
Da wäre ich neugierig, an welcher "Stelle des Internets" das denn war. Für Pauschalurteile über Journalisten gibt's da ja zumindest Anlaufstellen noch und nöcher. ;) Bei Interviews dagegen gibt es, so wie bei anderen Textsorten, eine große Qualitätsspannbreite, es gibt redliche und unredliche Motive, es gibt neugierige und offene Fragesteller ebenso wie voreingenomme.

Die Bedingungen eines Interviews sollten vorher ausgehandelt und beiden Seiten klar sein. Ich bin hier im Prinzip auch für sehr weitgehende Rechte des Interviewten, also ggf. auch für sein Recht, das Interview zurückzuziehen. Aber es ist eben unvermeidlich, dass das dann komisch rüberkommt und oft so wirkt, als wolle der Interviewte nicht, dass unangenehme Wahrheiten an die Öffentlichkeit kommen. So wie es hier der Fall ist.
Es ging um diese Meldung, die vor einigen Tagen die Runde machte: http://www.augsburger-allgemeine.de/digital/Erfahrener-Wikipedia-Autor-warnt-vor-Artikeln-des-Online-Lexikons-id43154261.html
Der zitierte "Magiers" berichtete dazu, dass er einem dpa-Journalist ein Interview zum Jurytreffen des erwähnten Schreibwettbewerbs gegeben habe, aber während des Gesprächs deutlich geworden sei, dass dieser am Wettbewerb als solchem kaum ein Interesse gehabt habe. Stattdessen habe er die (wenigen) negativen Anmerkungen herausgepickt und z.T. aus dem Zusammenhang gerissen. Herausgekommen sei dann eben diese Meldung, auf die zahlreiche große Medien angesprungen sind. Und natürlich wurde das dann auch von weiteren Wikipedianern diskutiert, wobei einige meinten, dass es vielleicht sinnvoll wäre, eine Wikipedia-Pressestelle einzurichten, wo Interviewaussagen noch mal gegengelesen werden, bevor das Okay zur Veröffentlichung gegeben wird. Daraufhin meinten wieder andere, dass es im Sinne der deutschen Pressefreiheit doch sehr sehr wichtig sei, dass Journalisten das Recht haben, aus den ihnen gegenüber geäußerten Aussagen das zu machen, was sie für richtig halten, auch wenn es dem Interviewten vielleicht nicht unbedingt schmeckt – und dass man, um ein einmal gegebenes Interview anschließend wieder zurückziehen zu können, wohl mindestens in der Liga der Bundeskanzlerin spielen müsse :whistle: ;)


Wie auch immer, ich persönlich kann eben beide Seiten bis zu einem gewissen Grad verstehen. Diejenigen, die sagen, dass das hohe Gut der Pressefreiheit um jeden Preis geschützt werden müsse, und die, die eher einen wirksameren Schutz gegenüber sensationslüsternen Schreiberlingen einfordern. Hätte Mark Forster nicht diesem Internetprojekt, sondern der Bildzeitung ein Interview verweigert oder hinterher zurückgezogen, wäre er wohl von allen unbesehen als Held gefeiert worden. Was nun aber den konkreten Fall angeht, erscheinen mir die Fragen alle recht fair und seriös, und selbstverständlich hätte ich auch sehr gerne gewusst, was Forster zu ihnen zu sagen gehabt hätte. Und ich gehe davon aus, dass der Interviewer auch wirklich ernsthaft interessiert war, dies in Erfahrung zu bringen und dadurch ggf. auch Missstände und Widersprüche aufzudecken, und es ihm nicht nur um die Klicks ging. Auch wenn wir natürlich nicht ganz außer Acht lassen dürfen: In der Form, wie der Journalist das "Interview" jetzt veröffentlicht hat, bringt es ihm wohl ohne Zweifle viel mehr Klicks und Aufmerksamkeit und Gesprächsstoff als es mit Mark Forsters Antworten je der Fall gewesen wäre .... ;)



Naja, "verwerflich" ist das natürlich nicht (Strohmann-beiseite-schieb ;)), aber das Ergebnis ist eben ziemlich trüb. Und auch wenn bei dem Forster-Interview vielleicht auf der Faktenebene nichts "Neuartiges und Überraschendes" herausgekommen wäre, hätte ich es allemal interessant gefunden, wie er denn sein Image als irgendwie authentisch-gefühliger "Singer und Songwriter", der aber mal so echt total persönliche Sachen singt, unter einen Hut kriegt mit dem Fakt, dass dahinter dieselbe Songschreiber-Fabrik steht wie bei zig anderen Künstlern. Wobei aber auch irgendwie schon von vornherein klar ist, dass er da in eine ziemlich schwierige Situation geraten wird – nämlich unglaubwürdig wirken wird, egal ob er ehrlich oder unehrlich antwortet. Sprich: Er kann nicht zugeben, dass er nicht wirklich der eigentliche Songschreiber ist, er kann die Songschreiber-Fabrik aber natürlich auch nicht verleugnen. Ein ergiebiger Interviewpartner würde so jemand wie Forster erst dann, wenn er nicht mehr Teil dieser Maschinerie wäre.
Naja, das mag natürlich nur mein persönlicher Eindruck sein, aber ich für meinen Teil hatte bei Lektüre des Artikels mitunter schon ein biiiiisschen das Gefühl, der Autor wolle uns "guckt mal, der schreibt seine Texte gar nicht alle selber!!" ganz grundsätzlich als eine irgendwie spektakuläre Neuigkeit verkaufen. Und das ist es für mich ganz einfach nicht. Aber vielleicht bin ich ja doch eher eine Ausnahme, wenn ich tatsächlich Booklets lese oder in den Datenbanken von GEMA & Co. stöbere (etwas, wofür ich übrigens gerade hinsichtlich des Schaffens von Simon Triebel schon durchaus hin und wieder etwas Zeit investiert habe ;))?! Und übrigens, ich weiß sogar noch, wie ich im Alter von siebzehn Jahren das Booklet meines ersten Juli-Albums studierte und regelrecht überrascht war: "wow, die schreiben ihre Musik ja fast komplett selber" :ugly:


Joa, und wie gesagt, wir wissen letztendlich nicht, wie das konkret abläuft, also ob M.F. nun trotz allem das Grundkonzept der Songs selbst erstellt und die "Profis" dann nur noch mal drübergehen (und vielleicht noch paar Ecken und Kanten abschleifen?! :whistle:), oder ob er einfach das singt, was man ihm vorsetzt, und daran vielleicht nur noch zwei, drei Kommas ändert. Und joa, natürlich habe ich mir auch so ein bisschen Gedanken gemacht, was vor diesem Hintergrund für mich "Authentizität" bedeuten würde. Vielleicht würde ich es ungefähr so formulieren: Authentisch wäre ein Musiker für mich dann, wenn er das, was er macht (seien es Songs, seien es Fernsehauftritte oder Interviews) selber gut findet und nicht zu etwas gezwungen wird, wo er nicht dahintersteht. Letztgenannten Eindruck hatte ich von Mark Forster zumindest bislang nicht. Aber sooo viel Ahnung hab ich von seinem Schaffen und seinen Aktivitäten nun auch wieder nicht, um das abschließend beurteilen zu können – vielleicht ist er also in Wahrheit ja doch nur die wehrlose Marionette der Kulturindustie .... ;)

earplane
10.11.2017, 16:03
Auch bei Sing meinen Song wurde uns Zuschauern ja penetrant unter die Nase gerieben was für eine unglaubliche Hit-Maschine er wäre. Und dass er ein total netter Kerl ist. Da wurde wohl doch etwas sehr dick aufgetragen.

bates
10.11.2017, 16:12
Auch wenn in meiner Plattensammlung geschätzt 90 Prozent der Künstler ihre Werke selbst schreiben dürften (was bei Bands natürlich nicht immer heißen muss, dass die Texte vom Sänger verfasst sind), habe ich grundsätzlich auch nichts gegen Fremdkomponisten – das habe ich hier ja schon öfter betont, deshalb hat mich die Frage, ob Lena ihre Songs selbst schreibt oder nicht, nie besonders umgetrieben. Bis jetzt bleibt für mich der Umfang ihres Eigenanteils an den Kompositionen ein Fragezeichen, es ist mir aber auch egal; ihre Persönlichkeit kommt für mich eben zum Vorschein, wenn sie die Stücke singt.

Aber was bei Forster, Giesinger, Bendzko und Konsorten halt so unangenehm auffällt, das ist die Kluft zwischen Schein und Sein – dass sie alle voll auf von ihrem Innersten bewegte Singerundsongwriter machen und dann aber eben nicht alle nur Fremdkomponisten haben, sondern auch noch alle dieselben. Das ist eben einfach ein bisserl lachhaft. Bei einer Helene Fischer dagegen habe ich überhaupt keine Probleme damit, dass die sich ihre Songs von Profis schreiben lässt, sie behauptet halt aber auch nicht, eine authentische Original-Schöpferin zu sein, sie ist Unterhaltungskünstlerin, und gut is. Bei diesen "ernsthaften jungen Männern" dagegen ist es eben die Kluft zwischen Pseudo-Tiefsinn und Real-Plastik, was so nervt.

Zu der Interview-Frage, @esiststeffen, danke für die Aufklärung und den Link.

Grombold
10.11.2017, 17:51
Auch bei Sing meinen Song wurde uns Zuschauern ja penetrant unter die Nase gerieben was für eine unglaubliche Hit-Maschine er wäre. Und dass er ein total netter Kerl ist. Da wurde wohl doch etwas sehr dick aufgetragen.

tatsächlich? ich hatte das in der Regel als ironisch-zynische Anmerkungen verstanden.

Bina
10.11.2017, 19:28
Auch bei Sing meinen Song wurde uns Zuschauern ja penetrant unter die Nase gerieben was für eine unglaubliche Hit-Maschine er wäre. Und dass er ein total netter Kerl ist. Da wurde wohl doch etwas sehr dick aufgetragen.

warum sollte Mark kein netter Kerl sein? eine Hit Maschine ist er auf jeden Fall, egal wer die Songs schreibt ;)

leona
10.11.2017, 19:48
mmmh muss man denn als Sänger auch Texte schreiben können? :hmm:

Müssen nicht aber irgendwie finde ich es auch seltsam wenn ein Sänger garkein Interesse hat, sich mal selber ranzusetzen. Selbst wenn man kein Talent dafür hat, gibt es immer Leute die einem da helfen können.
Lena sagte mal dass es sich viel besser anfühlt mit eigenen Songs auf der Bühne zu stehen als mit welchen, die andere für einen schreiben. Kann ich sehr gut nachvollziehen. :)

steffen3
10.11.2017, 19:53
Professionelles Songwriting für andere ist doch ein uralter Hut, Stichwort Tin Pan Alley. Der erste Hit der Stones kam von...den Beatles. In den 70ern haben Chinn und Chapman die Hitparaden dominiert. Heutzutage scheinen Songwriting Sessions angesagt zu sein, in denen der Künstler sich mit anderen, oftmals unbekannten, Musikern trifft, um etwas zu entwickeln. Wie Lena es zum Beispiel macht. Auch da tauchen öfter dieselben Namen auf, ist doch alles ok. Wie bates schon sagte, nerven tut der bedeutungsschwangere Käse aus der Betroffenheitsfabrik, der dann bevorzugt von jungen Burschen mit Dreitagebart als philosophisches Erkenntnisgesäusel verkauft wird, und zwar massenhaft. Ich finde, da hat Böhmi den Finger richtigerweise sehr tief und nachhaltig in die Wunde gelegt. Wird allerdings am weiteren Erfolg dieser Sparte wenig ändern.

Eulenspiegel
10.11.2017, 20:40
Müssen nicht aber irgendwie finde ich es auch seltsam wenn ein Sänger garkein Interesse hat, sich mal selber ranzusetzen. Selbst wenn man kein Talent dafür hat, gibt es immer Leute die einem da helfen können.
Lena sagte mal dass es sich viel besser anfühlt mit eigenen Songs auf der Bühne zu stehen als mit welchen, die andere für einen schreiben. Kann ich sehr gut nachvollziehen. :)
Man sollte aber auch nur das machen, was man kann. Bis weit ins 20. Jahrhundert war das so üblich. Der Sänger/dieSängerin hatte eigentlich gar nichts mit dem kreativen Prozess zu tun. Das waren dann aber auch Leute die Ahnung von Musik hatten und vom Schreiben. Siehe George und Ira Gershwin.
Warum sich Herr Forster so aufregt? Weil aufgefallen ist, dass er seine Songs quasi im Discounter einkauft?
Selbst heute werden doch die Songs meistens nicht von den Stars geschrieben.

Der Unterschied zu früher. Die Sänger bekommen heute die ganze Aufmerksamkeit, bis weit ins 20. Jahrhundert waren die Autoren die Stars und wurden entsprechend bezahlt.Heute müssen die Autoren um jeden Cent kämpfen.
Due meisten Songs für Michael Jackson wurden eingekauft. Bei Thriller wurde aus 900 Songs ausgewählt.

Eigentlich ist es lächerlich, wenn Lena groß mitschreiben möchte. Ohne Ausbildung kann das gar nicht richtig funktionieren. Ein Instrument zu beherrschen wäre schon mal nicht schlecht ;)

LilyHydrangea
10.11.2017, 21:04
Aber was bei Forster, Giesinger, Bendzko und Konsorten halt so unangenehm auffällt, das ist die Kluft zwischen Schein und Sein – dass sie alle voll auf von ihrem Innersten bewegte Singerundsongwriter machen und dann aber eben nicht alle nur Fremdkomponisten haben, sondern auch noch alle dieselben. Das ist eben einfach ein bisserl lachhaft. Bei einer Helene Fischer dagegen habe ich überhaupt keine Probleme damit, dass die sich ihre Songs von Profis schreiben lässt, sie behauptet halt aber auch nicht, eine authentische Original-Schöpferin zu sein, sie ist Unterhaltungskünstlerin, und gut is. Bei diesen "ernsthaften jungen Männern" dagegen ist es eben die Kluft zwischen Pseudo-Tiefsinn und Real-Plastik, was so nervt.


Geht mir ähnlich. An und für sich hat jeder einzelne der von dir Genannten ein paar Songs, die ich sogar ganz gerne höre, aaaaaber dass es derzeit so viele Songs dieser Art gibt, macht diese Art des Deutschpop für mich derzeit ziemlich kaputt, zumal die Songs, wie du schon sagtest, ja alle von den gleichen Leuten stammen :D Ich hatte hier mal das Echo-Medley von Max Giesinger, Wincent Weiss und Tim Bendzko verlinkt. Da entlarven die drei selbst ungewollt, wie ähnlich sich ihre Songs sind :D Warte, ich suchs nochmal :D
https://www.youtube.com/watch?v=2FTd2LtxC2g

earplane
10.11.2017, 22:30
Der Unterschied zu früher. Die Sänger bekommen heute die ganze Aufmerksamkeit, bis weit ins 20. Jahrhundert waren die Autoren die Stars und wurden entsprechend bezahlt.Heute müssen die Autoren um jeden Cent kämpfen.

Das stimmt nicht und das weißt du auch. Bevor es die Verwertungsgesellschaften gab bekamen die Autoren überhaupt nichts. Komponieren war ein Hobby und kein Beruf von dem man leben konnte. Kapellmeister komponierten und arrangierten nebenbei die Stücke die sie für ihre Chöre und Orchester brauchten. Das Geld bekamen sie aber für die organisatorischen Arbeiten. Auch Pianisten und andere Instrumentalisten haben Stücke geschrieben. Aber auch die mussten allein von ihren Auftritten leben. Wirklich reich und berühmt wurden vor allem Sänger. Zum Beispiel Farinelli.

vampire67
10.11.2017, 22:59
Das stimmt nicht und das weißt du auch. Bevor es die Verwertungsgesellschaften gab bekamen die Autoren überhaupt nichts. Komponieren war ein Hobby und kein Beruf von dem man leben konnte. Kapellmeister komponierten und arrangierten nebenbei die Stücke die sie für ihre Chöre und Orchester brauchten. Das Geld bekamen sie aber für die organisatorischen Arbeiten.
Das stimmt so aber nicht. Da waren auch eine menge bezahlter auftragsarbeiten dabei.
Und kapellmeisterjobs waren durchaus gut bezahlt, besonders wenn es sich beim arbeitgeber um kunstsinnige adlige handelte. Da wurde regelrecht um die talentiertesten köpfe gebuhlt. Aber auch die bediensteten in städtischen oder kirchlichen diensten zählten durchaus zu den besser bezahlten beamten.
Die druckrechte der noten wurden auch schon recht früh von verlegern wahrgenommen. Das verlagsgeschäft war schon bald nach Guttenberg etabliert.

Eulenspiegel
11.11.2017, 00:10
Frank Sinatra war quasi der erste "nur" Sänger der plötzlich ins Ramenlicht geriet. Lena wäre vor dieser Zeit undenkbar gewesen. Entweder wäre sie selber professionelles Mitglied und Musikerin einer Gruppe gewesen oder austauschbar von jedem Gig zum nächste. Die Menschen kannten die Songs, wer das sang...

Brummell
11.11.2017, 00:51
Man sollte aber auch nur das machen, was man kann. Bis weit ins 20. Jahrhundert war das so üblich. Der Sänger/dieSängerin hatte eigentlich gar nichts mit dem kreativen Prozess zu tun. Das waren dann aber auch Leute die Ahnung von Musik hatten und vom Schreiben. Siehe George und Ira Gershwin.
Warum sich Herr Forster so aufregt? Weil aufgefallen ist, dass er seine Songs quasi im Discounter einkauft?
Selbst heute werden doch die Songs meistens nicht von den Stars geschrieben.

Der Unterschied zu früher. Die Sänger bekommen heute die ganze Aufmerksamkeit, bis weit ins 20. Jahrhundert waren die Autoren die Stars und wurden entsprechend bezahlt.Heute müssen die Autoren um jeden Cent kämpfen.
Due meisten Songs für Michael Jackson wurden eingekauft. Bei Thriller wurde aus 900 Songs ausgewählt.

Eigentlich ist es lächerlich, wenn Lena groß mitschreiben möchte. Ohne Ausbildung kann das gar nicht richtig funktionieren. Ein Instrument zu beherrschen wäre schon mal nicht schlecht ;)

Lieber Eulenspiegel, immer wenn du deine große Behauptungs-Keule rausholst und - weitausholend querfeldein sowohl Genres wie Jahrhunderte durchmessend - wild um dich schlägst, dreht sich mir der Magen um.
Im Bereich der klassischen Musik sind auch heute noch Sänger wie Instrumentalisten im Prinzip nicht Teil des ursprünglichen kreativen Prozesses. Ich weiß nicht woher du deine Informationen über angeblich bessere oder schlechtere Bezahlung in den vergangenen Jahrhunderten beziehst. Auch schon damals spielte es aber eine recht zentrale Rolle wie Personen sich verkaufen konnten. Mozart war ein PR Genie und verdiente für damalige Verhältnisse ein Schweinegeld. Wenn ich richtig informiert bin, konnten in Italien schon frühzeitig einzelne Sänger ein Vermögen verdienen . In deutsch-österreichischen Landen mussten verschiedene Sängerinnen ebenfalls nicht darben und am Hungertuch nagen, besonders wenn es sich in Personalunion um die Maitresse eines regierenden Fürsten oder eines hochrangigen Adeligen handelte.

Allerdings sollte es selbst dir schon aufgegangen sein, dass Klassik und Pop-Musik in dieser Hinsicht nicht über einen Kamm geschoren werden können. Der heute bekannte Kanon der klassischen Musik war zu einem nicht unerheblichen Teil noch Auftragsarbeit. Erst gegen Mitte des 19. Jahrhunderts, als sich ein bürgerliches Musikleben etabliert hatte entwickelten sich Musikern auch zu "Unternehmern".

Pop ist allerdings eine grundsätzlich andere Hausnummer, da Starkult um die hervorstechenden Protagonisten auf der Bühne zumeist auch ein konstitutives Element des Erfolgs ist. Einige Leute die anfänglich in diesem Genre nur als Komponisten/Autoren wirkten haben sich deshalb auch auf die Bühne gewagt. Aber nicht jeder tolle Musiker/Autor ist gleichzeitig charismatischer Interpret (und umgekehrt).

- - - Automatische Beitragszusammenführung - - -


Frank Sinatra war quasi der erste "nur" Sänger der plötzlich ins Ramenlicht geriet. Lena wäre vor dieser Zeit undenkbar gewesen. Entweder wäre sie selber professionelles Mitglied und Musikerin einer Gruppe gewesen oder austauschbar von jedem Gig zum nächste. Die Menschen kannten die Songs, wer das sang...

Woher nimmst du nur immer deine Verallgemeinerungen (und die Chuzpe sie zu verkünden). :hmm:

bates
11.11.2017, 09:07
Tut mir leid, @Eulenspiegel, auch wenn der Gegenwind schon tüchtig bläst, habe ich auch noch Widerspruch anzumelden ...


Man sollte aber auch nur das machen, was man kann. Bis weit ins 20. Jahrhundert war das so üblich. Der Sänger/dieSängerin hatte eigentlich gar nichts mit dem kreativen Prozess zu tun. Das waren dann aber auch Leute die Ahnung von Musik hatten und vom Schreiben. [...] Selbst heute werden doch die Songs meistens nicht von den Stars geschrieben. [...] Ohne Ausbildung kann das gar nicht richtig funktionieren.

Bohemian Rhapsody. Stairway to Heaven. A Day in the Life. Satisfaction. My Generation. Like A Rolling Stone. Paranoid. Imagine. God Save The Queen. Highway to Hell. London Calling. Heroes. Love Will Tear Us Apart. Blue Monday. Everything Counts. Sunday Bloody Sunday. West End Girls. Such A Shame. Smells Like Teen Spirit. Nothing Else Matters. Angel of Death. No Cars Go. Das Model. Es geht voran. Da, da, da. Junimond.

Ich nehme an, die meisten dieser Titel sagen Dir etwas. Es ist eine aufs Geratewohl zusammengeschriebene Liste von "Klassikern der Pop-/Rockgeschichte", alle auf ihre Weise wirkmächtig und stilprägend. Was eint diese Songs? Keiner stammt von externen Profi-Songschreibern, es sind samt und sonders Eigenkompositionen der Künstler/Bands, und viele von ihnen haben keine formale Ausbildung, sondern sind Autodidakten, manche können nicht mal Noten lesen. So ist das eben, seit mit den Beatles die Popmusik nach unserer heutigen Vorstellung begann. Die Liste lässt sich endlos fortsetzen, von der Superstar-Ebene bis zur Feld-Wald-und-Wiesen-Band ist das seitdem so Usus, seit fast den letzten vierzig Jahren des 20. Jahrhunderts.

Will sagen: Eine Behauptung wird nicht richtiger, wenn man sie oft genug wiederholt. Du extrapolierst Deine Thesen zur gesamten Popmusik aus dem Musiksegment, das Dich am meisten interessiert, nennen wir es mal das "Quincy-Jones-Universum" - von Superproduzenten super-professionell produzierte Alben "ausführender Künstler", von denen Michael Jackson und Thriller sicher das prominenteste Beispiel sind. Richtig ist, dass hier eine Tradition fortgesetzt wird, wie es sie auch schon vorm Big Bang der Popmusik gab, als die Sänger in der Regel nur Fremdmaterial zum Besten gaben. (Aber schon Sinatra und Elvis waren sicher größere Stars als die dahinter stehenden Komponisten, und natürlich völlig zu Recht.) Und zugestanden spielt auch diese Spielart eine nach wie vor wichtige Rolle, manchmal kommt sogar Gutes dabei heraus. (Es muss nicht immer so dröge werden wie im Fall der deutschen Jammerbarden.)

Aber ich finde es schon gut, dass es daneben auch immer noch genug Leute gibt, die darauf pfeifen, das man "nur machen sollte, was man kann", die sich eine Gitarre umhängen oder vor den Rechner setzen, mit Feuer unterm Arsch und mit dem Willen, die Welt aus den Angeln zu heben (und, natürlich, mit Talent, aber ja doch.) Ohne solche Leute gäbs die meisten der Songs da oben nicht. Ja und natürlich sollen diese verrückten Vögel „Stars“ werden, ihnen sollen die Herzen und die Unterwäsche zufliegen, wen interessieren denn die im Hintergrund arbeitenden Handwerker? Nee, wäre die gesamte Musikwelt nach Deinen Vorstellungen geformt, sie wäre ein großes Konservatorium grau in grau mit lauter "Emily Bears". (Die natürlich auch ihre Berechtigung haben.)

Brummell
11.11.2017, 10:54
Tut mir leid, @Eulenspiegel, auch wenn der Gegenwind schon tüchtig bläst, habe ich auch noch Widerspruch anzumelden ...



Bohemian Rhapsody. Stairway to Heaven. A Day in the Life. Satisfaction. My Generation. Like A Rolling Stone. Paranoid. Imagine. God Save The Queen. Highway to Hell. London Calling. Heroes. Love Will Tear Us Apart. Blue Monday. Everything Counts. Sunday Bloody Sunday. West End Girls. Such A Shame. Smells Like Teen Spirit. Nothing Else Matters. Angel of Death. No Cars Go. Das Model. Es geht voran. Da, da, da. Junimond.

Ich nehme an, die meisten dieser Titel sagen Dir etwas. Es ist eine aufs Geratewohl zusammengeschriebene Liste von "Klassikern der Pop-/Rockgeschichte", alle auf ihre Weise wirkmächtig und stilprägend. Was eint diese Songs? Keiner stammt von externen Profi-Songschreibern, es sind samt und sonders Eigenkompositionen der Künstler/Bands, und viele von ihnen haben keine formale Ausbildung, sondern sind Autodidakten, manche können nicht mal Noten lesen. So ist das eben, seit mit den Beatles die Popmusik nach unserer heutigen Vorstellung begann. Die Liste lässt sich endlos fortsetzen, von der Superstar-Ebene bis zur Feld-Wald-und-Wiesen-Band ist das seitdem so Usus, seit fast den letzten vierzig Jahren des 20. Jahrhunderts.

Will sagen: Eine Behauptung wird nicht richtiger, wenn man sie oft genug wiederholt. Du extrapolierst Deine Thesen zur gesamten Popmusik aus dem Musiksegment, das Dich am meisten interessiert, nennen wir es mal das "Quincy-Jones-Universum" - von Superproduzenten super-professionell produzierte Alben "ausführender Künstler", von denen Michael Jackson und Thriller sicher das prominenteste Beispiel sind. Richtig ist, dass hier eine Tradition fortgesetzt wird, wie es sie auch schon vorm Big Bang der Popmusik gab, als die Sänger in der Regel nur Fremdmaterial zum Besten gaben. (Aber schon Sinatra und Elvis waren sicher größere Stars als die dahinter stehenden Komponisten, und natürlich völlig zu Recht.) Und zugestanden spielt auch diese Spielart eine nach wie vor wichtige Rolle, manchmal kommt sogar Gutes dabei heraus. (Es muss nicht immer so dröge werden wie im Fall der deutschen Jammerbarden.)

Aber ich finde es schon gut, dass es daneben auch immer noch genug Leute gibt, die darauf pfeifen, das man "nur machen sollte, was man kann", die sich eine Gitarre umhängen oder vor den Rechner setzen, mit Feuer unterm Arsch und mit dem Willen, die Welt aus den Angeln zu heben (und, natürlich, mit Talent, aber ja doch.) Ohne solche Leute gäbs die meisten der Songs da oben nicht. Ja und natürlich sollen diese verrückten Vögel „Stars“ werden, ihnen sollen die Herzen und die Unterwäsche zufliegen, wen interessieren denn die im Hintergrund arbeitenden Handwerker? Nee, wäre die gesamte Musikwelt nach Deinen Vorstellungen geformt, sie wäre ein großes Konservatorium grau in grau mit lauter "Emily Bears". (Die natürlich auch ihre Berechtigung haben.)

Neben anderen Faktoren dürften auch dies für die Motivation der Künstler eine nicht unerhebliche Rolle gespielt haben. 'Sex and dugs and rock and roll' spielte (und spielt wohl auch heute noch) eine nicht unwichtige Rolle.

Eulenspiegel
11.11.2017, 11:08
lieber @bates Ausnahmen bestätigen die Regel;)

@Brummel ich beziehe mich auf einen Vortrag von Jon Batiste (Master Juiiliard etc.) - soweit ich das im Kopf habe - aus einen seiner 3 Vorträge in Aspen in den letzten 3 Jahren, aber jetzt 3h durchzusuchen. Die Autoren wurden wohl boykottiert, mussten schlechtere Verträge akzeptieren.

Er erläutert doch ganz logisch, wie sich die Rolle zwischen Autoren und Sängern im 2. Weltkrieg verschoben/geändert hat. ASCAP hatte wohl eine unpopuläre Rolle übernommen und plötzlich änderten sich die Kräfteverhältnisse.

lieber @Bates selber die Autodidakten haben Ahnung von Musik, es ist nicht nur Notenlesen, bei Lena ist doch da quasi gar nichts

@bates schau mal im Emily Bear Thread, wo sie vor ein paar Wochen war, in einem Studio eines deutschstämmigen Produzenten, der quasi in den letzten Jahren die Top Hits z.B. Skyscaper etc. mitgeschrieben hat. Demi Lovato etc. schreiben doch ihre Songs nicht selber.

Eulenspiegel
11.11.2017, 11:46
lieber @bates Ausnahmen bestätigen die Regel;)

@Brummel ich beziehe mich auf einen Vortrag von Jon Batiste (Master Juiiliard etc.) - soweit ich das im Kopf habe - aus einen seiner 3 Vorträge in Aspen in den letzten 3 Jahren, aber jetzt 3h durchzusuchen. Die Autoren wurden wohl boykottiert, mussten schlechtere Verträge akzeptieren.

Er erläutert doch ganz logisch, wie sich die Rolle zwischen Autoren und Sängern im 2. Weltkrieg verschoben/geändert hat. ASCAP hatte wohl eine unpopuläre Rolle übernommen und plötzlich änderten sich die Kräfteverhältnisse.

lieber @Bates selber die Autodidakten haben Ahnung von Musik, es ist nicht nur Notenlesen, bei Lena ist doch da quasi gar nichts

@bates schau mal im Emily Bear Thread, wo sie vor ein paar Wochen war, in einem Studio eines deutschstämmigen Produzenten, der quasi in den letzten Jahren die Top Hits z.B. Skyscaper etc. mitgeschrieben hat. Demi Lovato etc. schreiben doch ihre Songs nicht selber.

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Toby_Gad


https://www.youtube.com/watch?v=IMQW9uMB_14


https://www.youtube.com/watch?v=30vqr6ui5Os

Ich stelle mir dass z.B. für einen Autoren/Produzenten bei Lena unheimlich anstrengend vor. Du hast jemand mit absolut keiner Ahnung von Harmonie etc. - es geht jetzt nicht ums Notenlesen, manche Menschen haben das auch so, die dann neben einem sitzt oder auf dem Sofa gegenüber...lasss das mal lalala etwas höher etwas tiefer, ne das hat doch Taylor so, Ed Sheeran so...das kann nicht funktionieren.

Doktor Landshut
11.11.2017, 13:32
Bohemian Rhapsody. Stairway to Heaven. A Day in the Life. Satisfaction. My Generation. Like A Rolling Stone. Paranoid. Imagine. God Save The Queen. Highway to Hell. London Calling. Heroes. Love Will Tear Us Apart. Blue Monday. Everything Counts. Sunday Bloody Sunday. West End Girls. Such A Shame. Smells Like Teen Spirit. Nothing Else Matters. Angel of Death. No Cars Go. Das Model. Es geht voran. Da, da, da. Junimond.

Es liegt ja in der Natur der Sache, dass viele erfolgreiche Bands sich idealerweise aus Mitgliedern zusammensetzen, die in ihrer Gesamtheit alles abdecken, was man braucht, um originäre eigene Stücke zu entwickeln.


Aber ich finde es schon gut, dass es daneben auch immer noch genug Leute gibt, die darauf pfeifen, das man "nur machen sollte, was man kann", die sich eine Gitarre umhängen oder vor den Rechner setzen, mit Feuer unterm Arsch und mit dem Willen, die Welt aus den Angeln zu heben (und, natürlich, mit Talent, aber ja doch.) Ohne solche Leute gäbs die meisten der Songs da oben nicht.

Ich bin nicht mehr so auf dem laufenden, was die kommerzielle Musikszene anbelangt, aber nach meinem Eindruck gibts heute nicht mehr so viele, die sich mit Allround-Genies wie Bob Dylan, Donovan & Co. messen lassen könnten, deren Kompositionen und Song-Texte Geschichte schrieben, die ihr Instrument beherrschten und singen konnten und auch sonst ziemlich coole Typen waren. Multitalente mit Feuer im Hintern, wie du sie dir vorstellst, findet man heute offenbar eher im Kleinkunstbereich außerhalb des offiziellen Musikbetriebs ohne den Druck und das Interesse, sich vorherrschenden Musikgeschmäckern sowie den wirtschaftlichen Interessen der Industrie unterzuordnen. Außer z.B. Asaf Avidan fielen mir heute wenige Solokünstler*innen ein, die, ohne entspr. "Personal" zu benötigen, es aus der Nische in internationale Hitparaden geschafft haben. Aber vielleicht bin ich in der Hinsicht auch etwas zu uninformiert.;)

Brummell
11.11.2017, 14:15
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Toby_Gad

https://www.youtube.com/watch?v=IMQW9uMB_14

https://www.youtube.com/watch?v=30vqr6ui5Os

Ich stelle mir dass z.B. für einen Autoren/Produzenten bei Lena unheimlich anstrengend vor. Du hast jemand mit absolut keiner Ahnung von Harmonie etc. - es geht jetzt nicht ums Notenlesen, manche Menschen haben das auch so, die dann neben einem sitzt oder auf dem Sofa gegenüber...lasss das mal lalala etwas höher etwas tiefer, ne das hat doch Taylor so, Ed Sheeran so...das kann nicht funktionieren.

Wenn man so Kommentare zu Lena liest, bin ich immer wieder verwundert wie die Leute - anhand eines smartphone-pics - bei ihr Magersucht oder - anhand eines Videoausschnittes - Drogenabhängigkeit, geistige Verwirrung bzw. Unterbelichtetheit konstatieren können.

Aber da lässt du dich nicht lumpen. Du verkündest ex cathedra, Lena wäre eine Person mit absolut keiner Ahnung von Harmonie etc [steht wohl als Platzhalter für alles andere was mit Musik zu tun hat] und dann schließt du aus deiner telepatischen Fern-Anamnese messerscharf, dass das mit Lena wohl unheimlich anstrengend sein dürfte (man beachte die Einschränkung ) und kommst zu der Conclusio (ohne jegliche Einschränkung), dass das nicht funktionieren kann.

:clap::clap::clap::clap::clap:

Grandios

vampire67
11.11.2017, 14:31
Ich bin nicht mehr so auf dem laufenden, was die kommerzielle Musikszene anbelangt, aber nach meinem Eindruck gibts heute nicht mehr so viele, die sich mit Allround-Genies wie Bob Dylan, Donovan & Co. messen lassen könnten, deren Kompositionen und Song-Texte Geschichte schrieben, die ihr Instrument beherrschten und singen konnten und auch sonst ziemlich coole Typen waren. Multitalente mit Feuer im Hintern, wie du sie dir vorstellst, findet man heute offenbar eher im Kleinkunstbereich außerhalb des offiziellen Musikbetriebs ohne den Druck und das Interesse, sich vorherrschenden Musikgeschmäckern sowie den wirtschaftlichen Interessen der Industrie unterzuordnen. Außer z.B. Asaf Avidan fielen mir heute wenige Solokünstler*innen ein, die, ohne entspr. "Bühnen-Personal" zu benötigen, es aus der Nische in internationale Hitparaden geschafft haben. Aber vielleicht bin ich in der Hinsicht auch etwas zu uninformiert.;)
Ich sag mal das der vorteil dieser künstler auch ihre 'frühe geburt' war. Sie sind in eine zeit mit drastischen änderungen der sounds und des instrumentariums geboren und konnten so in ihrer niche masstäbe setzen.
Heutiger musik fällt ses die letzten 20 jahre schwer wirklich neue nischen zu finden. Die letzte grössere dürften die rapper besetzt haben kurz nach der jahrtausendwende. Seit dem bemerke ich eher eine rotation und variation vorhandener stile, aber nichts wirklich neues.
Ein synthom ist die penetrante (oft erfolgreiche) plagiatssuche.
Das ganze ähnelt etwas der klassischen musik. Auch wenn da immer noch neues geschrieben wird, taugt es heute seltens dazu einem Mozart, Bethoven oder Haydn irgendwie auch nur ansatzweise konkurenz zu machen. Produktion von klassischer musik ist heute wieder was es zu zeiten der alten meister war: auftragsarbeit, meist heute für filmproduktionen.

Doktor Landshut
11.11.2017, 14:48
Das ganze ähnelt etwas der klassischen musik. Auch wenn da immer noch neues geschrieben wird, taugt es heute seltens dazu einem Mozart, Bethoven oder Haydn irgendwie auch nur ansatzweise konkurenz zu machen. Produktion von klassischer musik ist heute wieder was es zu zeiten der alten meister war: auftragsarbeit, meist heute für filmproduktionen.

Auch die (sogenannte) "E-Musik" als eigenständige Kunstform entwickelt sich weiter, erreicht allerdings u.a. wegen ihres geringen "Unterhaltungswertes" nur einen vergleichsweise kleinen Kreis von Interessierten. Im "klassischen Stil" komponierte Filmmusik, heute aus Kostengründen oft digital umgesetzt, hat damit aber wenig zu tun. Nur selten finden Formen der musikalischen Avantgarde heute den Weg ins Kino. Das war z.B. in der Zeit des "expressionistischen Kinos" im frühen 20. Jahrhundert noch anders.

bates
11.11.2017, 15:15
@Eulenspiegel: Über Lena habe ich ja kein Wort gesagt. Es ging mir darum, Deine These zu widerlegen, dass 1) die meisten Interpreten auch heute ihre Songs nicht selbst schreiben und 2) dass das ohne Ausbildung auch nicht geht. Beides lässt sich mühelos auf der Stelle widerlegen. Dass Du meine Songliste mit "Ausnahmen bestätigen die Regel" kommentierst, zeigt eigentlich nur, dass die Diskussion fast zwecklos ist (nur der Zwinker-Smiley gibt noch etwas Hoffnung ;)). Wenn Du eine x-beliebige "die besten Songs aller Zeiten"-Liste, wie sie Musikzeitschriften gerne mal veröffentlichen, durchgehst, dann gehe ich mit Dir jede Wette ein, dass egal, welche Du nimmst, mindestens drei Viertel der aufgeführten Songs Eigenkompositionen sein werden.

Und ich habe auch nicht gesagt, dass Autodidakten "keine Ahnung von Musik haben". Es geht darum, dass es Leute sind, die sich erstmal von niemandem erzählen lassen, was angeblich geht und was nicht geht. Es ist ja bezeichnend, dass Du Dich immer auf eine Welt beziehst, die vor den 1960er Jahren liegt, gar von den 1940ern ist oben die Rede. In der Tat war es ja Anfang der 1960er unerhört, dass ein paar junge Lümmel wie die Beatles die Chuzpe hatten, mit selbstgeschriebenen Songs an den Start zu gehen. So etwas gab es vorher kaum, und die damaligen Eulenspiegels haben sicherlich alle kopfschüttelnd "Das – kann – nicht – funktionieren! Da müssen Profis ran!" gerufen. Die konnten aber nichts daran ändern, dass in der Musiklandschaft wenige Jahre später nichts mehr so war wie zuvor und es schon bald für jede Schülerband völlig selbstverständlich war, sich an eigenen Songs zu versuchen. Sehr viele Weltstars sind aus solchen Bands hervorgegangen. Was nicht heißt, dass es das von Dir favorisierte Modell – reine Sänger, die professionelle Fremdkompositionen trällern – natürlich immer auch gab, es ist sogar sicher ein mächtiges Marksegement. Aber selten gingen daraus die innovativen Impulse hervor.

@Doktor Landshut: Tatsächlich weigere ich mich zu glauben, dass es heute weniger Originalgenies gibt als damals zu Zeiten von Dylan & Co. Es gibt für mich keinen nachvollziehbaren Grund, warum das so sein sollte. Von daher trifft @vampire67 m.E. ins Schwarze. Die Künstler, die wir heute als unerreichbare Legenden sehen, hatten das Glück, einen fast noch unbespielten Acker betreten zu können, noch dazu in einer Ära des gesellschaftlichen Umbruchs, der nicht nur in der Musik, sondern überall künstlerische Eruptionen hervorbrachte.

Doktor Landshut
11.11.2017, 15:29
@Doktor Landshut: Tatsächlich weigere ich mich zu glauben, dass es heute weniger Originalgenies gibt als damals zu Zeiten von Dylan & Co. Es gibt für mich keinen nachvollziehbaren Grund, warum das so sein sollte. Von daher trifft @vampire67 m.E. ins Schwarze. Die Künstler, die wir heute als unerreichbare Legenden sehen, hatten das Glück, einen fast noch unbespielten Acker betreten zu können, noch dazu in einer Ära des gesellschaftlichen Umbruchs, der nicht nur in der Musik, sondern überall künstlerische Eruptionen hervorbrachte.

Das habe ich ja auch gar nicht bestritten und meinen persönlichen Eindruck mit der Vermutung begründet, dass die gegenwärtigen Strukturen des Musik- und Medienmarktes im Kontext des "Zeitgeistes" und der schieren Masse an ständigen Neuzugängen im "Star-Geschäft" es einer künstlerisch innovativen Persönlichkeit erschweren, nicht nur eine von unzähligen Nischen zu bedienen, sondern auch in entspr. Positionen emporzusteigen, wie es in der von dir und vampire erwähnten historischen Phase mal der Fall war.
Evtl. ist meine - sicher auch selektive - Sichtweise auch dadurch geprägt, dass der popmusikalische Output, der mich gegenwärtig überhaupt erreicht, i.d.R. so nichtssagend und uninteressant erscheint.
Aus dieser - meiner subjektiven - Perspektive finde ich es ja auch außerordentlich beachtlich, wie Lena, die ja den klassischen Prozess und beschwerlichen Weg der "Starwerdung" nicht durchlebt hatte, es glückt, die gegenwärtigen Umstände des Business mit all den viralen Möglichkeiten, die es heute bietet, erfolgreich für sich zu nutzen, ohne - wie viele andere - nach einer mäßig erfolgreichen künstlerischen Phase wieder in der Versenkung zu verschwinden.

Eulenspiegel
11.11.2017, 17:26
Wenn man so Kommentare zu Lena liest, bin ich immer wieder verwundert wie die Leute - anhand eines smartphone-pics - bei ihr Magersucht oder - anhand eines Videoausschnittes - Drogenabhängigkeit, geistige Verwirrung bzw. Unterbelichtetheit konstatieren können.

Aber da lässt du dich nicht lumpen. Du verkündest ex cathedra, Lena wäre eine Person mit absolut keiner Ahnung von Harmonie etc [steht wohl als Platzhalter für alles andere was mit Musik zu tun hat] und dann schließt du aus deiner telepatischen Fern-Anamnese messerscharf, dass das mit Lena wohl unheimlich anstrengend sein dürfte (man beachte die Einschränkung ) und kommst zu der Conclusio (ohne jegliche Einschränkung), dass das nicht funktionieren kann.

:clap::clap::clap::clap::clap:

Grandios
Du brauchst dir nur den Auftritt bei Raab anzuschauen, wo er schon etwas peinlich berührt war..alles was mit musikalischem Hintergrundwissen, erlernen eines Instrumentes zu tun n hat, ging Frau Landrut, trotz ihrer sonstigen Professionalität, augenscheinlich am Arsch vorbei.

und @bates deine Beispiele begreife ich auch als Musiker/Autoren - deswegen Ausnahme

steffen3
11.11.2017, 19:11
Du brauchst dir nur den Auftritt bei Raab anzuschauen, wo er schon etwas peinlich berührt war..alles was mit musikalischem Hintergrundwissen, erlernen eines Instrumentes zu tun n hat, ging Frau Landrut, trotz ihrer sonstigen Professionalität, augenscheinlich am Arsch vorbei.

Bezüglich ihres musikalischem Hintergrundwissens und wie sich genau die musikalische Zusammenarbeit mit ihr gestaltet, kann man mit absoluter Sicherheit nur eines sagen: wir wissen es nicht.

Brummell
11.11.2017, 20:35
Du brauchst dir nur den Auftritt bei Raab anzuschauen, wo er schon etwas peinlich berührt war..alles was mit musikalischem Hintergrundwissen, erlernen eines Instrumentes zu tun n hat, ging Frau Landrut, trotz ihrer sonstigen Professionalität, augenscheinlich am Arsch vorbei.

und @bates deine Beispiele begreife ich auch als Musiker/Autoren - deswegen Ausnahme

Es wäre nett wenn du, statt nebulöse Andeutungen zu machen, schlicht sagst wovon du redest. Auf welchem Auftritt bei Raab beziehst du dich - es waren deren einige - und wo war Raab dabei anzusehen, dass er peinlich berührt war ?

Schmullus
11.11.2017, 21:02
Es wäre nett wenn du, statt nebulöse Andeutungen zu machen, schlicht sagst wovon du redest. Auf welchem Auftritt bei Raab beziehst du dich - es waren deren einige - und wo war Raab dabei anzusehen, dass er peinlich berührt war ?

ohne jetzt mein Material noch einmal durchsehen zu müssen ............nirgends war Raab was Lena anging peinlich berührt im Gegenteil das war durchgehend :heliwub: .....aber das weiß hier eh fast jeder:D (ich glaub sogar ein gewisser einzelner hier;))

Eulenspiegel
11.11.2017, 23:21
Leute, wae es bei Stardust oder ein Album später? Er fragt sie, ob sie schon etwas Klavier oder anderes gelernt hat? Da druckst Lena rum, und es wird deutlich, dass da nichts ist. Raabs Gesicht...aber er ist zu freundlich.

steffen3
11.11.2017, 23:32
Das gelegentliche Auftauchen der völlig sinnlosen Debatte "das junge Fräulein hat immer noch kein Instrument gelernt" scheint unvermeidlich zu sein.

esiststeffen
11.11.2017, 23:33
Hmmm ... bezieht sich die Gnade der "frühen Geburt", von der die Beatles und Stones und in ihrem Fahrwasser die unzähligen weiteren Pop- bzw. Rockstars der 60er, 70er und zum Teil auch noch 80er profitieren durften, wirklich darauf, dass zu der Zeit mehr künstlerisch Hochwertiges, nahezu Avantgardistisches, entstehen konnte und auch kommerziellen Erfolg hatten? Dass die Genannten also allesamt wahre Genies waren, wie sie heutzutage keine Chance mehr hätten? Oder lag ihre Gnade vielleicht auch nur darin, dass sie eigentlich auch nur recht simple Ideen hatten, bei denen sie halt nur das Glück hatten, dass sie noch kein anderer vor ihnen hatte? Wenn ich heutzutage "Obladi, oblada" oder "She loves you, yeaaah, yeaaah, yeaaah" höre, dann sind das doch eigentlich auch recht simple und fröhliche Liedchen und nicht unbedingt die Speerspitzen des künstlerisch Wertvollen :gruebel: – auch wenn ich natürlich weiß und mir vorstellen kann, was für eine Revolution derlei an sich braver Singsang damals ausgelöst haben mag ;)


Natürlich ist mir auch schon länger aufgefallen (und ich glaube, darum ging es auch im Forum schon das eine oder andere Mal? :gruebel:), dass im Popgeschäft heutzutage nichts wirklich Neues und Innovatives mehr passiert. Mindestens seit der Jahrtausendwende hat es wohl keinen einzigen erfolgreichen Song, keinen erfolgreichen Künstler, keine erfolgreiche Band gegeben, wo man gesagt hätte "Das wäre zehn Jahre früher undenkbar gewesen". Das letzte wirklich Neuartige ist wohl wirklich, wie Vampi schon schrieb, der Rap gewesen (auch wenn ich dessen Durchbruch wohl eher in die 90er oder gar 80er einordnen würde als in die Zeit "nach der Jahrtausendwende"? :gruebel:), gemeinsam mit der etwa gleichzeitigen elektronischen Musik. Aber woran liegt dieser offenkundige Stillstand? Ist tatsächlich der einzige Grund, dass die Plattenfirmen heute kein Risiko eingehen, dass also da draußen unzählige Genies, die die Musikwelt revolutionieren würden, vergeblich auf ihren großen Durchbruch warten, weil die großen Labels (und auch die Radiostationen) heutzutage nur noch auf das Bewährte und Erprobte, das Schon-tausendmal-Gehörte, das möglichst Konsensortientierte setzen? Oder ist das nicht auch eher eine Frage von Angebot und Nachfrage; dass also die Leute wirklich neue Musik auch gar nicht mehr wollen, sondern eben eher nach genau diesem Konsensorientierten und Vertrauten Sehnsucht haben – wo dann eben Helene Fischer oder genau die hier thematisierte MLTW-Musik rauskommt? Oooooder aber ist es in der Tat so, dass es die von euch hier herbeigesehnten unzählbaren musikalischen Genies da draußen gar nicht gibt (und auch früher vielleicht gar nicht so zahlreich gegeben hat, wie man vielleicht denken mag, siehe oben); weil alle Musik, die in den Ohren der meisten durchschnittlichen Hörer als musikalischer Hochgenuss empfunden werden würde, nun mal in den letzten 50–60 Jahren schon geschrieben worden ist? Und alles, was noch kommen könnte, vielleicht eine avantgardistische Nische findet, aber in den Ohren der meisten Hörer ganz einfach Lärm sein und bleiben würde? Tjoaaa, so genau kann ich das letzten Endes auch nicht beantworten .... ;)

j_easy
12.11.2017, 00:02
Nun gut, manchmal genügt es einen Radiosender wie z.B. Antenne Dingsbums mit Radio Eins (RBB) oder meinetwegen auch Radio Fritz zu vergleichen. Antenne macht wirklich Dudelfunk Schimpansen Musik, Radio Eins bring auch Nischenmusik.
Es gibt immer mal wieder musikalische Perlen, auch ohne die Musik nun völlig neu zu erfinden.

Wie z.B. Camile oder Coco Rosie.

Eulenspiegel
12.11.2017, 00:40
Das gelegentliche Auftauchen der völlig sinnlosen Debatte "das junge Fräulein hat immer noch kein Instrument gelernt" scheint unvermeidlich zu sein.

Lena Song ;)

Klavier (nur Metapher) - - Beschäftigung mit Regeln/Struktur Songs - Lena großes Wissen Schminken, für Auftritte aber Profis (Handwerk/Ausbildung) - Autor von Büchern, Sprache - ohne Beherrschung von Vokabeln/Grammatik - nichts, selbst mit Vokabeln nur Courths Mahler/Groschenhefte - Schlagermusik (Helene Fischer) - mit Beherrschung Grammatik - richtige gute Texte - Lena Regeln/Struktur von Musik lernen - wissen was man möchte

Lars
12.11.2017, 00:43
Lena Song ;)

Klavier (nur Metapher) - - Beschäftigung mit Regeln/Struktur Songs - Lena großes Wissen Schminken, für Auftritte aber Profis (Handwerk/Ausbildung) - Autor von Büchern, Sprache - ohne Beherrschung von Vokabeln/Grammatik - nichts, selbst mit Vokabeln nur Courths Mahler/Groschenhefte - Schlagermusik (Helene Fischer) - mit Beherrschung Grammatik - richtige gute Texte - Lena Regeln/Struktur von Musik lernen - wissen was man möchte

Was ist das für Unsinn?

pritscher
12.11.2017, 01:46
Leute, wae es bei Stardust oder ein Album später? Er fragt sie, ob sie schon etwas Klavier oder anderes gelernt hat? Da druckst Lena rum, und es wird deutlich, dass da nichts ist. Raabs Gesicht...aber er ist zu freundlich.

Es war ein Album später. Lena druckste nicht herum, sondern über das Stadium des Rumklimpern sei sie noch nicht hinaus gekommen und sie wolle nichts
spielen. Nach weiterer Drängelei von Raab wollte sie den Anfang von pour elise spielen, aber das wollte Raab nicht hören. Wolfgang Dahlheimer spielte es
dann (falsch) an und Lena direkt darauf, das ist falsch das kann ich besser. Da war nichts peinlich, es war einfach nur witzig und das Publikum lachte.

Schmullus
12.11.2017, 02:40
Es war ein Album später. Lena druckste nicht herum, sondern über das Stadium des Rumklimpern sei sie noch nicht hinaus gekommen und sie wolle nichts
spielen. Nach weiterer Drängelei von Raab wollte sie den Anfang von pour elise spielen, aber das wollte Raab nicht hören. Wolfgang Dahlheimer spielte es
dann (falsch) an und Lena direkt darauf, das ist falsch das kann ich besser. Da war nichts peinlich, es war einfach nur witzig und das Publikum lachte.

so isses:daumen:

earplane
12.11.2017, 07:53
Was ist das für Unsinn?
Danke! Genau diese Frage stelle ich mir bei vielen seiner Beiträge. Um noch die Kurve zum eigentlichen Thema des Threads zu bekommen. Genau das frage ich mich oft bei den Texten von Mark Forster Songs.

bates
12.11.2017, 09:15
Da arbeitet eine Frau seit acht Jahren regelmäßig mit professionellen Musikern zusammen – bei der Vorbereitung und Durchführung mehrerer Tourneen, bei der Produktion von vier Alben, bei Musikfernsehshows von USFD bis Sing meinen Song (da war auch Mark Forster dabei, on topic, on topic!), bei Sessions mit Kollegen von Lary bis Anastacia usw. usf. Ein schönes Sümmchen an Arbeits- und Lebenszeit, bei denen es um nichts anderes ging als Musik. Hat nichts genützt: Die Frau hat dennoch absolut keine Ahnung – das ist alles einfach spurlos an ihr abgeprallt, sie ist völlig lernresistent.

Eine Unmenge performter, aufgenommener, mit anderen Leuten durchgesprochener Songs, und doch ist bei dem Mädel nix hängengeblieben, da fehlt einfach jedes Gespür für „Struktur und Regeln eines Songs“. Geht ja nicht nur um Noten – andere Leute beherrschen das auch so, aber die eher nicht. Da hat jemand quasi seit acht Jahren ständig mit Mathe zu tun und kann noch nicht mal eins plus eins zusammenzählen. Halt absolut keine Ahnung. Nur wenn's ums Schminken geht, setzen Begriffsstutzigkeit und Desinteresse mal aus.

Mal im Ernst, @Eulenspiegel: Wenn Du Lena für einen derart amusikalischen Blindgänger hältst, was interessiert Dich dann eigentlich an ihr?

(Hinweis: Dieses Posting enthält das Stilmittel der satirischen Überspitzung.)

Melanie
12.11.2017, 10:02
Was haben die letzten 3 Seiten mit Mark Forster zu tun? Nichts! Wenn der Typ so uninteressant ist, dass euch nichts zu ihm einfällt, dann schließt doch bitte diesen Thread. Ansonsten ist eure aktuelle Diskussion in diesem Thread fehl am Platz, weil verwirrend.

Brummell
12.11.2017, 10:43
Da arbeitet eine Frau seit acht Jahren regelmäßig mit professionellen Musikern zusammen – bei der Vorbereitung und Durchführung mehrerer Tourneen, bei der Produktion von vier Alben, bei Musikfernsehshows von USFD bis Sing meinen Song (da war auch Mark Forster dabei, on topic, on topic!), bei Sessions mit Kollegen von Lary bis Anastacia usw. usf. Ein schönes Sümmchen an Arbeits- und Lebenszeit, bei denen es um nichts anderes ging als Musik. Hat nichts genützt: Die Frau hat dennoch absolut keine Ahnung – das ist alles einfach spurlos an ihr abgeprallt, sie ist völlig lernresistent.

Eine Unmenge performter, aufgenommener, mit anderen Leuten durchgesprochener Songs, und doch ist bei dem Mädel nix hängengeblieben, da fehlt einfach jedes Gespür für „Struktur und Regeln eines Songs“. Geht ja nicht nur um Noten – andere Leute beherrschen das auch so, aber die eher nicht. Da hat jemand quasi seit acht Jahren ständig mit Mathe zu tun und kann noch nicht mal eins plus eins zusammenzählen. Halt absolut keine Ahnung. Nur wenn's ums Schminken geht, setzen Begriffsstutzigkeit und Desinteresse mal aus.

Mal im Ernst, @Eulenspiegel: Wenn Du Lena für einen derart amusikalischen Blindgänger hältst, was interessiert Dich dann eigentlich an ihr?

(Hinweis: Dieses Posting enthält das Stilmittel der satirischen Überspitzung.)

Ich glaube in @Eulenspiegels musikalischem Kosmos gelten zwei Grundregeln:

keine Noten lesen können -- schlimm, kann aber kompensiert werden durch die Beherrschung eines Instruments

keine Noten lesen und kein Instrument spielen können -- der Supergau. Solche Personen sind keine Musiker, können folglich von Musik und Songwriting nur 'absolut keine Ahnung haben' .Eine musikalische Zusammenarbeit mit solchen Personen ist für alle beteiligten Personen grundsätzlich peinlich und eine Pein.
In letzter Konsequenz ist ein Bühnenverbot für solche Personen zu fordern.

Ich finde Eulenspiegel sollte sich auch noch mit der bildenden Kunst beschäftigen, damit auch in diesem Feld endlich mit den unerträglichen Dilletanten aufgeräumt wird.

Dieser Post arbeitet nicht mit dem Stilmittel der satirischen Überspitzung, alles ist todernst gemeint. ;)

Bina
12.11.2017, 10:56
:pah: Lena kann Schlagzeug spielen!!!!, :wub: ich habe es live gesehen :frech:
ok, es war ganz kurz, und mehr wird sie auch nicht können:schnueff:


@Bates: Danke das Du es so schön satirisch Überspitz Formuliert hast, mehr braucht man dazu nicht sagen :thumbsup::knuddel:

Ill
12.11.2017, 11:23
Es war ein Album später. Lena druckste nicht herum, sondern über das Stadium des Rumklimpern sei sie noch nicht hinaus gekommen und sie wolle nichts
spielen. Nach weiterer Drängelei von Raab wollte sie den Anfang von pour elise spielen, aber das wollte Raab nicht hören. Wolfgang Dahlheimer spielte es
dann (falsch) an und Lena direkt darauf, das ist falsch das kann ich besser. Da war nichts peinlich, es war einfach nur witzig und das Publikum lachte.
TV-Total, nehme ich an? Gibt's da evtl. einen Link? :)

Eulenspiegel
12.11.2017, 12:05
Da arbeitet eine Frau seit acht Jahren regelmäßig mit professionellen Musikern zusammen – bei der Vorbereitung und Durchführung mehrerer Tourneen, bei der Produktion von vier Alben, bei Musikfernsehshows von USFD bis Sing meinen Song (da war auch Mark Forster dabei, on topic, on topic!), bei Sessions mit Kollegen von Lary bis Anastacia usw. usf. Ein schönes Sümmchen an Arbeits- und Lebenszeit, bei denen es um nichts anderes ging als Musik. Hat nichts genützt: Die Frau hat dennoch absolut keine Ahnung – das ist alles einfach spurlos an ihr abgeprallt, sie ist völlig lernresistent.

Eine Unmenge performter, aufgenommener, mit anderen Leuten durchgesprochener Songs, und doch ist bei dem Mädel nix hängengeblieben, da fehlt einfach jedes Gespür für „Struktur und Regeln eines Songs“. Geht ja nicht nur um Noten – andere Leute beherrschen das auch so, aber die eher nicht. Da hat jemand quasi seit acht Jahren ständig mit Mathe zu tun und kann noch nicht mal eins plus eins zusammenzählen. Halt absolut keine Ahnung. Nur wenn's ums Schminken geht, setzen Begriffsstutzigkeit und Desinteresse mal aus.

Mal im Ernst, @Eulenspiegel: Wenn Du Lena für einen derart amusikalischen Blindgänger hältst, was interessiert Dich dann eigentlich an ihr?

(Hinweis: Dieses Posting enthält das Stilmittel der satirischen Überspitzung.)

Sie hatte sehr großes Potential ...und theoretisch noch immer.
Übrigens lässt sie sich ja für Profi Termine stylen, also einfach sich Songs schreiben lassen.
Ist absolut in Ordnung, das machen die meisten der Branche.

Wir reden hier nicht von Musik für den Hausgebrauch. Das studieren Leute. Unabhängig ob sie letztendlich Erfolg haben, ist es einfach eine Unverschämtheit und Unreife zu glauben, ach man schaut mal zu...und dann mach ich da einfach mit und gab Ahnung.
Man kann ja Helene Fischer manches vorwerfen, aber sie weiß wo ihre Grenzen sind.
Man kann natürlich alles mit Try und Error versuchen...
Wenn jemand denkt, er/sie könne ein vernünftiges Album quasi in den Pausen zwischen den zahlreichen Verpflichtungen aufnehmen/schaffen so ist das absolut kindisch.

Wie wir ja jetzt bei Herrn Forster wissen, scheint auch da der Eigenanteil begrenzt zu sein.

Jeder Abiturient hatte 8 Jahre mit Mathe zu tun und...

steffen3
12.11.2017, 12:19
Wenn jemand denkt, er/sie könne ein vernünftiges Album quasi in den Pausen zwischen den zahlreichen Verpflichtungen aufnehmen/schaffen so ist das absolut kindisch.

Nun könnte man spekulieren, dass das auch ein Grund der Verschiebung gewesen ist, und somit durchaus unkindisch.

Rolwin
12.11.2017, 14:41
Ich muß gestehen, dass ich, bevor ich Mitglied in diesem Forum wurde, nie nachgeschaut habe, wer einen Song getextet oder komponiert hat. Es war mir schlichtweg egal.
Auch heute noch ist es für mich nicht relevant, ob Lena oder Mark, 80% oder nur 10% zum Song beigetragen haben, oder 0%. Für mich ist die Interpretation wichtig. Sie muß mich erreichen.
Ob Mark ein netter Kerl ist oder nicht, hat nur wenig mit seiner Aussage über seine Songs zu tun. Ich habe beruflich schön häufig übertrieben und bin trotzdem ein netter Kerl. (das war jetzt nicht übertrieben :D )

pritscher
12.11.2017, 15:01
@ILL TV-Total, nehme ich an? Gibt's da evtl. einen Link?


Es war bei TV-Total, als sie TL gesungen und ihr CS-Album promotet wurde.
Einen Link habe ich leider nicht.

tobago
12.11.2017, 16:53
TV-Total, nehme ich an? Gibt's da evtl. einen Link? :)

Ja: http://www.myspass.de/shows/tvshows/tv-total/Lena-im-Crystal-Sky--/22373/

Bina
12.11.2017, 17:03
das schlimmste waren die Klamotten die Lena da an hatte, alles andere war oki:):D


hier mal ein kurze Erklärung zum eigentlich Thread Thema
Danke @J_easy:)

https://www.swr.de/blog/1000antworten/antwort/16541/gibt-es-heute-noch-innovationen-in-der-popmusik/

bates
12.11.2017, 17:21
Ja: http://www.myspass.de/shows/tvshows/tv-total/Lena-im-Crystal-Sky--/22373/

Danke, konnte ich mich gar nicht mehr dran erinnern. O ja, das Peinlichberührtsein steht Raab ins Gesicht geschrieben, es trieft geradezu vom Bildschirm ... :nein:


das schlimmste waren die Klamotten die Lena da an hatte

Och ... :whistle:


@Eulenspiegel: Meine ganze Sympathie gehört den "Unverschämten und Unreifen, die einfach mal mitmachen" (obwohl! sie! gar! nicht! studiert! haben!), den Verrückten, die "nicht wissen, wo ihre Grenzen sind", gäb's die nicht, die Popwelt wäre ein trübes Jammertal, und ohne ihre "Einfach mal machen"-Attitüde wäre Lena nicht dahingekommen, wo sie ist. Und "Try und Error", ja klar, wie soll es sonst laufen, jeder kreative Prozess ist ein "Try and Error". Das hat nichts damit zu tun, dass man nichts zu lernen braucht, natürlich muss man das, aber man könnte es durchaus auch "unverschämt" nennen, dass Du ihr schlichtweg absprichst, nach, noch einmal, acht musikalisch erfahrungssatten Jahren irgendetwas über Musik gelernt zu haben. Ich nenn's aber eher albern. ;)

Eulenspiegel
12.11.2017, 17:52
Danke, konnte ich mich gar nicht mehr dran erinnern. O ja, das Peinlichberührtsein steht Raab ins Gesicht geschrieben, es trieft geradezu vom Bildschirm ... :nein:



Och ... :whistle:


@Eulenspiegel: Meine ganze Sympathie gehört den "Unverschämten und Unreifen, die einfach mal mitmachen" (obwohl! sie! gar! nicht! studiert! haben!), den Verrückten, die "nicht wissen, wo ihre Grenzen sind", gäb's die nicht, die Popwelt wäre ein trübes Jammertal, und ohne ihre "Einfach mal machen"-Attitüde wäre Lena nicht dahingekommen, wo sie ist. Und "Try und Error", ja klar, wie soll es sonst laufen, jeder kreative Prozess ist ein "Try and Error". Das hat nichts damit zu tun, dass man nichts zu lernen braucht, natürlich muss man das, aber man könnte es durchaus auch "unverschämt" nennen, dass Du ihr schlichtweg absprichst, nach, noch einmal, acht musikalisch erfahrungssatten Jahren irgendetwas über Musik gelernt zu haben. Ich nenn's aber eher albern. ;)

Ich denke eher Realität

https://www.youtube.com/watch?v=ZN454F3G3-o

https://www.youtube.com/watch?v=ZN454F3G3-o

https://www.youtube.com/watch?v=FAM1N1APk80

https://www.youtube.com/watch?v=FAM1N1APk80

Maggie Rogers befindet sich erst am Anfang ihrer Karriere, aber was vor allem die Ernsthaftigkeit angeht, ist sie Lena weit, weit, weit voraus.

Bina
12.11.2017, 17:58
:aua: :-D

@bates: albern ist das Perfekte Schlusswort :)

Eulenspiegel
12.11.2017, 18:01
:aua: :-D

@bates: albern ist das Perfekte Schlusswort :)

Warten wir doch einfach nächstes Jahr oder wann auch immer ab. ;)

Bina
12.11.2017, 18:15
Warten wir doch einfach nächstes Jahr oder wann auch immer ab. ;)
also ich brauch nicht abwarten ;)
aber irgendeinen "Beweis" wird Lena Dir schon liefern, mit dem Du dann "groß auftrumpfen" kannst :)

earplane
12.11.2017, 18:37
der Kommentar der Lenis:
https://youtu.be/SNgUKh-6YkQ?t=49

j_easy
12.11.2017, 19:09
der Kommentar der Lenis:
https://youtu.be/SNgUKh-6YkQ?t=49

Vielleicht will sich Eulenspiegel auch etwas gruseln:
https://youtu.be/bjwNGiJ6T9E

Eulenspiegel
12.11.2017, 20:01
Vielleicht will sich Eulenspiegel auch etwas gruseln:
https://youtu.be/bjwNGiJ6T9E

Ne das erste Video war schon gruseln genug, aber ich stehe euch gerne in eurer Unsicherheit zum an mir Abarbeiten zur Verfügung. :) Lena soll einfach ihre L'Oreal Kontakte einsetzen und die ihr halbwegs vernünftige Musikproduzenten bezahlen und gut ist. Wieso ist er Thread eigentlich hier mit einem nicht passenden Thema und nicht in Lenas Album Thread eingearbeitet worden?

esiststeffen
12.11.2017, 20:25
Wieso ist er Thread eigentlich hier mit einem nicht passenden Thema und nicht in Lenas Album Thread eingearbeitet worden?
Weil das Thema der Diskussion doch eigentlich die Entstehungsbedingungen von Popmusik zwischen "selber schreiben" und "schreiben lassen" waren, angefangen von dem Nichtinterview mit Mark Forster. Von da aus immer wieder einen Bogen zu Lenas (angeblichen?) Nichtfähigkeiten zu schlagen, versucht hier augenscheinlich nur einer .... ;)


Ich würde sagen (was m.M.n. auch sehr gut zum Oberthema "Authentizität" passt): Man sollte jeden Künstler an dem messen, wozu er angetreten ist. Wenn Mark Forster oder Max Giesinger sich gegenüber Fans und Öffentlichkeit als sensible Songlyriker geben, dann ist es aus meiner Sicht recht und billig zu hinterfragen, ob ihre Songs nicht in Wahrheit nur triviale Massenware sind, die aus den immer gleichen Versatzstücken zusammengesetzt ist. Von Lena habe ich z.B. an keiner Stelle den Eindruck gehabt, sie würde gerne eine Musik fabrizieren, die v.a. auf (handwerkliche) "Perfektion" getrimmt ist. Aus diesem Grund erscheint es mir, @Eulenspiegel, hier reichlich seltsam und fast auch ein wenig ungerecht, dass du genau das anscheinend vehement von ihr forderst.

Tiny Tim
12.11.2017, 20:38
Man sollte jeden Künstler an dem messen, wozu er angetreten ist.

Perfekt formuliert, bravo!

Lena ist übrigens laut mehrfacher Selbstauskunft angetreten, um Emotionen zu übermitteln und Menschen Freude zu bereiten. Das gelingt ihr ganz famos. Und in diesem Zusammenhang ist es auch vollkommen angemessen, dass sie immer mehr selbst schreibt, denn um so enger gestaltet sich die Kommunikation zwischen Lena und ihrem Publikum. Das ist es übrigens auch, worum es im Pop geht: Kommunikation zwischen Künstler und Publikum. Handwerkliche Perfektion mag ein nützliches Mittel zur Verbesserung der Ausdruckskraft sein, ist aber gegenüber den primären Zielen von Pop nur zweitrangig.

Brummell
12.11.2017, 21:03
Ich denke eher Realität

https://www.youtube.com/watch?v=ZN454F3G3-o
https://www.youtube.com/watch?v=ZN454F3G3-o

https://www.youtube.com/watch?v=FAM1N1APk80
https://www.youtube.com/watch?v=FAM1N1APk80

Maggie Rogers befindet sich erst am Anfang ihrer Karriere, aber was vor allem die Ernsthaftigkeit angeht, ist sie Lena weit, weit, weit voraus.

Wie recht du hast: "Ernsthaftigkeit" ist die "zentrale Tugend eines Popstars"

Jetzt weiß ich endlich warum aus den Rolling Stones und Udo Lindenberg nie was geworden ist.

j_easy
12.11.2017, 21:11
An Eule+Spiegel:

:orly::iii::igitt::whocares::please::len adance::lenadance:

LilyHydrangea
12.11.2017, 21:13
Man sollte jeden Künstler an dem messen, wozu er angetreten ist.

Das trifft es ziemlich gut.

Abgesehen davon ist Lena überhaupt erst einmal durch Coverversionen anderer Songs bekannt geworden. Wer seit Urknall-Zeiten von ihr begeistert ist, hat sich ja bei USFO erst einmal nicht in ihr Songschreib-Talent, sondern in ihr Gesangs- bzw. Interpretationstalent und/oder ihre generelle Art verliebt.
Ob sie nun ein Instrument spielen kann oder nicht, ist für die drei obengenannten Punkte schon damals egal gewesen. Warum ihr das nun hier als Unprofessionalität ausgelegt wird, verstehe ich nicht.
Vielleicht könnte ihr das Beherrschen eines Instrumentes dabei helfen, eigene Songideen erst einmal für sich in die Tat umzusetzen bzw. mit dem Klavier oder der Gitarre schon mal eine erste Demoversion zu komponieren - jetzt braucht sie ja immer andere Musiker, die ihr bei diesen Schritten helfen - aber vielleicht auch nicht. Für mein eigenes Fandasein ist es jedenfalls ziemlich irrelevant, ob sie nun eines spielen kann oder nicht

steffen3
12.11.2017, 21:20
Maggie Rogers befindet sich erst am Anfang ihrer Karriere, aber was vor allem die Ernsthaftigkeit angeht, ist sie Lena weit, weit, weit voraus.

Die ist bestimmt richtig fleissig, und übt jeden Tag 2 Stunden Klavier.
(Ich finde die Maggie ganz gut. Durch diesen kurzen, aber heftigen Hype durch Pharrell Williams' Lob ist sie mehr oder weniger von heute auf morgen relativ bekannt geworden. Ob wir von ihr in 7 Jahren noch was hören?)

Bina
12.11.2017, 21:25
Dabei fällt mir ein, das Moses Pelham in einem Interview mal gesagt hat, das er kein Musikinstrument spielen kann
leider finde ich das Interview jetzt nicht :)

Furlong
12.11.2017, 21:27
Dabei fällt mir ein, das Moses Pelham in einem Interview mal gesagt hat, das er kein Musikinstrument spielen kann
leider finde ich das Interview jetzt nicht :)


"Dabei kann ich noch nicht einmal ein Instrument spielen"

http://www.rp-online.de/panorama/fernsehen/moses-pelham-bei-sing-meinen-song-2017-rapper-ist-laengst-kein-gangster-mehr-aid-1.6883312 :)

Bina
12.11.2017, 21:31
http://www.rp-online.de/panorama/fernsehen/moses-pelham-bei-sing-meinen-song-2017-rapper-ist-laengst-kein-gangster-mehr-aid-1.6883312 :)

huch danke :)

Eulenspiegel
13.11.2017, 00:22
Wie recht du hast: "Ernsthaftigkeit" ist die "zentrale Tugend eines Popstars"

Jetzt weiß ich endlich warum aus den Rolling Stones und Udo Lindenberg nie was geworden ist.


du willst jetzt wirklich die musikalischen Qualitäten der Rolling Stones und von Udo Lindenberg mit Lena vergleichen. # unfassbar :doof:
Es mögen abseits ihrer Musik durchaus noch ganz andere Aspekte im Vordergrund gestanden haben, aber diesen Musikern, auch nur ein Gramm Ernsthaftigkeit im Bereich der Musik abzusprechen.
Frau Landrut ist als Musikerin angetreten und bezeichnet sich als Musikerin. Nirgendwo erwarte ich Perfektion, aber Hingabe zur Musik. Wie gesagt, Geld machen ist auch nicht schlecht, aber dann lässt man sich eben die Songs schreiben. Bloß müsste man natürlich wissen, wohin man möchte. Wieder Goulding Kopie oder diesmal jemand anderen kopieren oder wirklich etwas eigenständiges schaffen und ins Risiko gehen, bloß wie soll das geschehen, wenn man selber nicht die Grundlagen beherrscht. Wie will sie das selbst einem Autoren in einer Writing Session vermitteln?
Könnte es z.B. an ihren fehlenden Kenntnissen liegen, dass eigentlich bis jetzt alle Versuche mit US Autoren gescheitert sind? Es ist doch nicht wirklich so, dass gute Produzenten darauf warten, sich von Lena die Welt erklären zu lassen.

vampire67
13.11.2017, 00:50
du willst jetzt wirklich die musikalischen Qualitäten der Rolling Stones und von Udo Lindenberg mit Lena vergleichen. # unfassbar :doof:
Es mögen abseits ihrer Musik durchaus noch ganz andere Aspekte im Vordergrund gestanden haben, aber diesen Musikern, auch nur ein Gramm Ernsthaftigkeit im Bereich der Musik abzusprechen.
Jedenfalls nicht das was du als ernsthaftig bezeichnest.
Beide sind nicht gerade dadurch bekannt geworden ein irgendwie geartetes arbeitssames bürgerliches rollenmodell darzustellen.
Jedenfall sind beide vom konservatoriumsmodell deines QJ universums meilenweit entfernt :kicher:

P.S. auf jeden fall drehst du dich mit ziemlich schwachen argumenten im kreis.

esiststeffen
13.11.2017, 02:13
Es mögen abseits ihrer Musik durchaus noch ganz andere Aspekte im Vordergrund gestanden haben, aber diesen Musikern, auch nur ein Gramm Ernsthaftigkeit im Bereich der Musik abzusprechen.
Frau Landrut ist als Musikerin angetreten und bezeichnet sich als Musikerin. Nirgendwo erwarte ich Perfektion, aber Hingabe zur Musik. Wie gesagt, Geld machen ist auch nicht schlecht, aber dann lässt man sich eben die Songs schreiben. Bloß müsste man natürlich wissen, wohin man möchte. Wieder Goulding Kopie oder diesmal jemand anderen kopieren oder wirklich etwas eigenständiges schaffen und ins Risiko gehen, bloß wie soll das geschehen, wenn man selber nicht die Grundlagen beherrscht. Wie will sie das selbst einem Autoren in einer Writing Session vermitteln?
Könnte es z.B. an ihren fehlenden Kenntnissen liegen, dass eigentlich bis jetzt alle Versuche mit US Autoren gescheitert sind? Es ist doch nicht wirklich so, dass gute Produzenten darauf warten, sich von Lena die Welt erklären zu lassen.
"Hingabe zur Musik" ist für mich nicht deckungsgleich mit einer handwerklichen, formalen Musikausbildung, wie sie dir offenbar vorschwebt. Für mich sind das sogar zwei grundverschiedene Dinge. Ich denke, dass Lenas Ziel ist, ein Album auf die Beine zu stellen, wie es ihr selbst gefällt und vermutlich auch der Masse ihrer Fans gefallen wird (und in der Lage ist, um PPB zu zitieren, "Emotionen zu übermitteln und Menschen Freude zu bereiten"). Da muss nicht jede Note sitzen und jeder Ton perfekt getroffen werden, und auch nicht auf Krampf das Fahrrad neu erfunden werden. Ich habe schon desöfteren in verschiedenen Zusammenhängen geschrieben, dass ich überhaupt nicht beurteilen könnte, ob unter den Mitgliedern meiner Lieblingsband (die übrigens auch mal als Schülerband angefangen hat) eine "gute" Sängerin, ein "guter" Schlagzeuger oder "gute" Songwriter sind. Auf den Grad meiner Hingabe an ihrer Musik seit nunmehr über einem Jahrzehnt hat das keinen Einfluss. Und dass sie selber den Ehrgeiz haben, ein Album abzuliefern, auf das sie selber stolz sein können, und sich dieser Aufgabe stets mit Herzblut und Hingabe widmen, daran hege ich nicht den leisesten Zweifel ;)

Eulenspiegel
13.11.2017, 04:07
"Hingabe zur Musik" ist für mich nicht deckungsgleich mit einer handwerklichen, formalen Musikausbildung, wie sie dir offenbar vorschwebt. Für mich sind das sogar zwei grundverschiedene Dinge. Ich denke, dass Lenas Ziel ist, ein Album auf die Beine zu stellen, wie es ihr selbst gefällt und vermutlich auch der Masse ihrer Fans gefallen wird (und in der Lage ist, um PPB zu zitieren, "Emotionen zu übermitteln und Menschen Freude zu bereiten"). Da muss nicht jede Note sitzen und jeder Ton perfekt getroffen werden, und auch nicht auf Krampf das Fahrrad neu erfunden werden. Ich habe schon desöfteren in verschiedenen Zusammenhängen geschrieben, dass ich überhaupt nicht beurteilen könnte, ob unter den Mitgliedern meiner Lieblingsband (die übrigens auch mal als Schülerband angefangen hat) eine "gute" Sängerin, ein "guter" Schlagzeuger oder "gute" Songwriter sind. Auf den Grad meiner Hingabe an ihrer Musik seit nunmehr über einem Jahrzehnt hat das keinen Einfluss. Und dass sie selber den Ehrgeiz haben, ein Album abzuliefern, auf das sie selber stolz sein können, und sich dieser Aufgabe stets mit Herzblut und Hingabe widmen, daran hege ich nicht den leisesten Zweifel ;)
Ich habe nirgendwo ne formale Musikausbildung für Lena gefordert, auf Spitzenniveau käme sie wahrscheinlich auch 20 Jahre zu spät. Wenn deine Lieblingsband, die mit dem Monatsnamen?, deinen Post lesen würde, würde sie dir wahscheinlich gerne den...umdrehen. Alle schreiben zumindest wohl die Songs selber, ob diese mir gefallen oder nicht ist völlig egal.
Es geht mir auch nicht um Konservatoriumsniveau lieber @vampire oder Quincy Jones. Gilt natürlich auch für Pharell Williams bis zum Hinterhofmusiker in der tieftsten US Provinz oder dem New York Subway Sänger, der seit 30'Jahren dort seinen Unterhalt verdient. Wenn sie nur die Akkorde schon mal auf ner Gitarre nachvollziehen könnte...
Wie schon früher in anderen Threads of dargestellt wurde, ist Lena immer noch jemand der das Musikerdasein schauspielert. Sie hat von Natur aus eine tolle Stimme, aber mit Musik als Selbstverständnis hat das immer noch nichts zu tun, selbst in ihre Stimme investiert sire eigentlich keine Arbeit. Sie inszeniert sich perfekt, ihre Bühnenauftritte, ja sie unterhält das Publikum perfekt, bloß mit einem authentischem Musikerdasein, hat das nichts zu tun. Sie wechselt dauernd zwischen den Inszenierungen...Promo, Schminkwerbung, Fotosession, Auftritt, Fernsehsendung, Konzert, Instagram, Snapchat, bezahlter Urlaub, Opernballbesuch etc. etc. für wirklich substanzielle Beschäftigung mit Musik bleibt da keine Zeit.
Vielleicht überrascht sie ja mich und man hört quasi nach den Dezember Konzerten bis zum möglichen Album nichts von ihr und sie beschäftigt sich wirklich mal mit Musik.
Wie gesagt, ich hätte kein Problem damit, wenn sie sich die Songs komplett schreiben lassen würde, aber dieses Vortäuschen von wirklichem Interesse, was auch mit wirklich harter Arbeit verbunden wäre , sollte sie doch einfach lassen.
Das hat nichts mit einem spießbürgerlichen Musikerrollenbild zu tun. Was glauben einige eigentlich, wieviel Disziplin im Leben es erfordert, dass die Rolling Stones und Lindenberg immer noch diese Shows abliefern, auch mit musikalischer Qualität.
Schaut wirklich mal in das Gesicht, die Körpersprache von Raab bei dieser Fernsehsendung. Mit Pour Adeline war mir gar nicht mehrm Gedächtnis, aber das ist ja eigentlich noch die Krönung der Verachtung, einerseits von Lena andererseits die totale Verarschung von Lena durch den Bandleader. Pour Adeline und dann auch noch falsch steht für Talentlosigkeit, Kitsch in Musikerkreisen. Alle Klavierlehrer werden damit von ihren Schülern genervt, nicht zu vergessen River flow von Yiruma.

vampire67
13.11.2017, 06:36
Disziplin im leben der Rolling Stones oder Lindenberg ... you made my day :-D

Tiny Tim
13.11.2017, 07:28
Jemand, der sich "Eulenspiegel" nennt, verlangt die Durchsetzung des altbürgerlichen Prinzips der Fremdbestimmung in der Popmusik; das ist nun wirklich die dämlichste Eulenspiegelei, die sich denken lässt.

bates
13.11.2017, 09:06
Disziplin im leben der Rolling Stones oder Lindenberg ... you made my day :-D

Ganz so falsch ist das nicht. Das ausschweifende Partyleben dürfte bei den Herrschaften Vergangenheit sein. Und die Fitness, mit der Jagger mit über 70 noch über die Bühne tänzelt, ist schon beachtlich, natürlich braucht es dafür auch Disziplin.

Aber solche Vergleiche führen auch auf schwieriges Terrain. (Es ging hier ursprünglich darum, dass Lena angeblich "absolut keine Ahnung" von Musik habe, nun soll sie plötzlich auf Augenhöhe mit solchen Legenden spielen.) Die Stones waren zu Beginn eine puristische Bluesband, die in der Tat die pure Liebe zu dieser Musik motivierte, das Böse-Buben-Image war eine Idee ihres ersten Managers. Die Stones leben allerdings seit spätestens 1974 nur noch vom Ruhm vergangener Tage und haben, wie ernst oder unernst auch immer, musikalisch nichts Relevantes mehr zustandegebracht. Aber wie auch immer: Jemand wie Keith Richards ist sicherlich ein Prototyp eines "Vollblutmusikers", wie es Lena niemals werden wird (von der Optik rede ich jetzt nicht :ugly:), da kann @Eulenspiegel lange warten. Sie behauptet aber eben auch nicht, das zu sein, im Gegenteil hat sie selbst darauf hingewiesen, dass sie das im Vergleich zu, ich glaube, sie nannte Grönemeyer, eben nicht ist.

Zum Rest könnte ich nur wiederholen, dass das, was @Eulenspiegel so verächtlich als Pop-Schauspielerei bezeichnet, für mich immer der eigentliche Reiz bei Lena war. Allerdings glaube ich eben sehr wohl, dass man auch als eine solche "Schausängerin" kreatives Eigenes schaffen kann.

Ach, @Eulenspiegel, übrigens: Zu Lenas Auftritten in diesem Jahr hast Du Dich ja ziemlich bedeckt gehalten. Wie fandest Du eigentlich ihre Auftritte bei Sing meinen Song, vor allem Break Free oder IIWYD? Oder das Duett mit Anastacia?

Eulenspiegel
13.11.2017, 09:11
Jemand, der sich "Eulenspiegel" nennt, verlangt die Durchsetzung des altbürgerlichen Prinzips der Fremdbestimmung in der Popmusik; das ist nun wirklich die dämlichste Eulenspiegelei, die sich denken lässt.
Wo verlange ich die Fremdbestimmung.?

Im Gegenteil!!!


Lena ist aufgrund ihres fehlenden Wissens, Könnens um Bereich der Musik doch zum großen Teil fremdbestimmt. Welche selbstbestimmten Entscheidungen konnte sie denn in den letzten Jahren ohne das Label treffen. Sie wurde doch quasi von einem Produzenten zum anderen weitergereicht, mal in die USA, da funktionierte es nicht, dann wurde in England ne billige Goulding Kopie erstellt. Von Voice Kids zu Sing meinen Song. Ach dann noch schnell in ne Helene Fischer Weihnachtsshow mit gespripteten Text usw. Da noch schnell ein Song zu Kino Trash, geschrieben von Sarah Conner usw. Sie wird von einem L'Oreal Event zum nächsten weitergereicht. Spießbürgerlicher, mehr fremdbestimmt geht doch gar nicht.
Das Geschäft muss doch am Laufen bleiben. Das Produkt Lena in seiner derzeitigen Ausprägung ist doch die totale bürgerliche Fremdbestimmung.

Selbstbestimmung funktioniert doch nur, wenn man sich sich diese leisten kann. An welche Märchen glauben Sie denn Herr Benz?

@vampire67 es mag große Phasen der Drogen und des Alkohols im Leben der größen der Rockmusik gegeben haben, aber es turnt doch keiner mehr mit über 70 stundenlang mit z.T. sportlicher Höchstleistung über die Bühnen von Rockarenen, ohne eines eigentlich soliden, im Falle von Mick Jagger fast schon asketischen Lebens, quasi Wasser und Salat. Lass dich mal von Fans der Rolling Stones aufklären ;)

vampire67
13.11.2017, 10:31
Wo verlange ich die Fremdbestimmung.?
@vampire67 es mag große Phasen der Drogen und des Alkohols im Leben der größen der Rockmusik gegeben haben, aber es turnt doch keiner mehr mit über 70 stundenlang mit z.T. sportlicher Höchstleistung über die Bühnen von Rockarenen, ohne eines eigentlich soliden, im Falle von Mick Jagger fast schon asketischen Lebens, quasi Wasser und Salat. Lass dich mal von Fans der Rolling Stones aufklären ;)
Nun ja, dann reden wir mal über die ersten 7 jahre der Stones.
Du merkst schon das du äpfel und birnen vergleicht. Deine ganze argumentation ist nicht in sich schlüssig und du widersprichst dir selber dauernd in den eigenen argumenten.

Peter M. aus V.
13.11.2017, 14:48
Mal eine Frage zum Thema: Gibt es Authentizität in der Popmusik nur beim Verfassen und Performen? Oder nur beim Schreiben? Oder ist Authentizität in der Popmusik auch nur beim Performen? Kann ein Musiker ein Stück, das nicht von ihm selbst stammt, authentisch aufführen?

Ich behaupte: Ja.

bates
13.11.2017, 14:56
Ich behaupte: Ja.

Aye-aye. :zahn:

Doktor Landshut
13.11.2017, 15:05
Mal eine Frage zum Thema: Gibt es Authentizität in der Popmusik nur beim Verfassen und Performen? Oder nur beim Schreiben? Oder ist Authentizität in der Popmusik auch nur beim Performen? Kann ein Musiker ein Stück, das nicht von ihm selbst stammt, authentisch aufführen?

Ich behaupte: Ja.

Ich finde den Begriff "Authentizität" in diesem Zusammenhang sowieso irreführend. Als Solokünstler*in ist man doch bestrebt, ein Musikstück so zu interpretieren, wie es sich für einen richtig anfühlt und dem eigenen Ausdruck entspricht, unabhängig davon, ob man es selber geschrieben hat oder von jemandem anderen stammt. Als Mitglied eines Ensembles dagegen ist man eher geneigt, sich den künstlerischen Vorstellungen des*r Bandleaders*in bzw. Dirigenten*in unterzuordnen bzw. das interpretatorische Ergebnis in einem gemeinsamen kreativen Prozess zu entwickeln, es sei denn, ein Musikwerk setzt sich aus einzelnen vorproduzierten Versatzstücken zusammen, deren Urheber am kreativen Prozess nur begrenzt teilhatten.

Eulenspiegel
13.11.2017, 15:29
Mal eine Frage zum Thema: Gibt es Authentizität in der Popmusik nur beim Verfassen und Performen? Oder nur beim Schreiben? Oder ist Authentizität in der Popmusik auch nur beim Performen? Kann ein Musiker ein Stück, das nicht von ihm selbst stammt, authentisch aufführen?

Ich behaupte: Ja.

Habe ich etwas anderes behauptet...zumal ich immer noch nicht weiß, warum diese Diskussion immer noch nicht in Lenas Album "Gemini" Thread gelandet ist.
Andererseits möchte Lena ja, dass sich ihr nächstes Album für sie richtig anfühlt, das kann sie durchaus mit fremdgeschriebenen Songs. Es stellt sich für mich nur die Frage, inwieweit sie überhaupt auf die Entwicklung Einfluss nehmen kann oder ob das mittlerweile nicht nur bei ihr ne Attitüde ist. "Ich schreib dann mal mit" - und hinterher stellt sich raus, wie bei vielen der deutschen Popkünstlern im Moment, es war Produktion einer Firma am Fließband.

earplane
13.11.2017, 15:46
Ich möchte auch einmal etwas zum Titel des Threads sagen. Ich finde ihn von den Moderatoren sehr schlecht gewählt. Ich denke auch dass diese schlechte Wahl mit dazu beiträgt dass die Diskussion hier so fruchtlos verläuft. Es geht mir vor allem um den Begriff der "Authentizität". Auf deutsch übersetzt "Echtheit". Warum finde ich den Begriff schlecht? Er ist rein subjektiv er Kampfbegriff. Welche Musik ist denn echt und welche nicht? Der Begriff ist schwammig und jeder kann da seine eigenen Maßstäbe anlegen oder auch nur seinem Bauchgefühl vertrauen. Bei Diskussionen redet man deshalb zwangsläufig aneinander vorbei.
Besser wäre es sich über "(Street) Credibility" – auf deutsch "Glaubwürdigkeit" – zu unterhalten. Die lässt sich nämlich eher überprüfen. Wie zum Beispiel beim Ausgangspunkt unserer Diskussion. Mark Forster und Kollegen so tun so als würden sie alle ihre Musik selbst schreiben. Das stimmt offenbar nicht ganz mit der Realität überein. Da bekommt die Glaubwürdigkeit ein paar Kratzer. Und das nicht nur rein subjektiv.

Eulenspiegel
13.11.2017, 16:03
Ich möchte auch einmal etwas zum Titel des Threads sagen. Ich finde ihn von den Moderatoren sehr schlecht gewählt. Ich denke auch dass diese schlechte Wahl mit dazu beiträgt dass die Diskussion hier so fruchtlos verläuft. Es geht mir vor allem um den Begriff der "Authentizität". Auf deutsch übersetzt "Echtheit". Warum finde ich den Begriff schlecht? Er ist rein subjektiv er Kampfbegriff. Welche Musik ist denn echt und welche nicht? Der Begriff ist schwammig und jeder kann da seine eigenen Maßstäbe anlegen oder auch nur seinem Bauchgefühl vertrauen. Bei Diskussionen redet man deshalb zwangsläufig aneinander vorbei.
Besser wäre es sich über "(Street) Credibility" – auf deutsch "Glaubwürdigkeit" – zu unterhalten. Die lässt sich nämlich eher überprüfen. Wie zum Beispiel beim Ausgangspunkt unserer Diskussion. Mark Forster und Kollegen so tun so als würden sie alle ihre Musik selbst schreiben. Das stimmt offenbar nicht ganz mit der Realität überein. Da bekommt die Glaubwürdigkeit ein paar Kratzer. Und das nicht nur rein subjektiv.

Man haben es die Menschen und vor allem alle Studenten heutzutage leicht...früher konnte man tagelang Bibliotheken durchsuchen und eventuell nichts finden, heute von zu Hause - 5mij und man kann jemand mit Quellen etc. zumüllen ;)

http://www.indiepedia.de/index.php?title=Authentizität

http://www.zeit.de/kultur/musik/2011-11/interview-appen-pop-authentizitaet

http://www.zeit.de/kultur/musik/2011-11/authentizitaet-pop-musik

https://www2.hu-berlin.de/fpm/popscrip/themen/pst01/pst01_frith.htm

http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2015/11597/pdf/Popularmusikforschung39_06_Jacke.pdf

http://diepresse.com/home/bildung/weiterbildung/4905498/Jede-Musik-die-authentisch-ist

http://www.phil.uzh.ch/static/dlf-blogfarm/howmusicworks/tag/authentizitaet/

http://www.deutschlandfunkkultur.de/die-hitmacher-folge-4-pop-in-der-authentizitaetsfalle.2177.de.html?dram:a rticle_id=392662

Doktor Landshut
13.11.2017, 16:07
Wenn ich manchmal so einen Ohrwurm vor mich hinsumme, dann ist das schon ziemlich authentisch.;)

esiststeffen
13.11.2017, 16:11
Mal eine Frage zum Thema: Gibt es Authentizität in der Popmusik nur beim Verfassen und Performen? Oder nur beim Schreiben? Oder ist Authentizität in der Popmusik auch nur beim Performen? Kann ein Musiker ein Stück, das nicht von ihm selbst stammt, authentisch aufführen?

Ich behaupte: Ja.

Ich hatte ja schon am Anfang der Diskussion geschrieben: Authentisch ist ein Musiker für mich dann, wenn er hinter dem, was er macht, selber steht; wenn er das wirklich aus einem inneren Bedürfnis heraus tut und nicht nur um der Kohle willen oder weil ihm die Plattenfirma die Pistole auf die Brust drückt. Wenn wir uns mal alle erinnern, wie diese Diskussion anfing: Es ging hier ursprünglich mal um Mark Forster und wie seine Songs entstehen. Nun, selbst wenn die in Wahrheit alle aus einer Fabrik kommen, kann es ja trotzdem sein, dass er sie aus Überzeugung und mit voller Inbrunst singt und sie eine enorme Bedeutung für ihn haben, und muss nicht automatisch bedeuten, dass er sie ihn Wahrheit total kacke findet oder sie ihm zumindest gleichgültig sind. Und ja, immerhin hat die hiesige Diskussion mich zum ersten Mal in meinem Leben dazu gebracht, mich mit dieser Frage überhaupt zu beschäftigen .... ;)


Habe ich etwas anderes behauptet...zumal ich immer noch nicht weiß, warum diese Diskussion immer noch nicht in Lenas Album "Gemini" Thread gelandet ist.
Na wie gesagt, ich finde schon, dass wir hier etwas viel Allgemeineres und Umfassenderes diskutieren als "nur" etwas, das speziell mit Lena zu tun hat. Sie war ja wie gesagt auch nicht der Ausgangspunkt dieser Diskussion. Dass die Argumente deshalb trotzdem immer wieder in ihre Richtung zielen, dürfte den naheliegenden Grund haben, dass die meisten Foris über sie und ihr Schaffen und ihre Arbeitsbedingungen nun mal weitaus mehr wissen und mehr zu sagen haben als über andere Popkünstler. Wenn du dich darüber hinaus in größerem Umfang in den Lena-Bereichen über etwas, das ausschließlich sie betrifft, austauschen möchtest, dann steht es dir selbstredend frei, das zu tun ;)


Besser wäre es sich über "(Street) Credibility" – auf deutsch "Glaubwürdigkeit" – zu unterhalten. Die lässt sich nämlich eher überprüfen. Wie zum Beispiel beim Ausgangspunkt unserer Diskussion. Mark Forster und Kollegen so tun so als würden sie alle ihre Musik selbst schreiben. Das stimmt offenbar nicht ganz mit der Realität überein. Da bekommt die Glaubwürdigkeit ein paar Kratzer. Und das nicht nur rein subjektiv.
Siehst du, so unterschiedlich können Wahrnehmungen sein. Für mich ist z.B. "Street Credibility" nur ein (gern auch mal ironisch gebrauchtes) neudeutsches Synonym für "Authentizität". Der Begriff "Glaubwürdigkeit" gefällt mir demgegenüber ganz gut, den ganz großen Unterschied zu "Authentizität" sehe ich allerdings auch hier nicht ... :gruebel:

Und im Übrigen: Selbstverständlich ist eine solche Einordnung, ob man etwas als "glaubwürdig" empfindet, oder als "authentisch" oder wie auch immer man es selber nennen würde, immer subjektiv. Aber genau darum geht es für mich doch: Was muss ein Musiker tun und lassen, um glaubwürdig oder authentisch zu sein? Zum Beispiel: Auch wenn Mark Forsters Songs von anderen Leuten mitgeschrieben werden – hat er explizit behauptet, der alleinige Autor seines gesamten Œuvres zu sein? Ist es daher eine wirklich so skandalöse Neuigkeit, wenn da ein Journalist etwas enthüllt, das jeder, der schon einmal in ein CD-Booklet oder eine Musikdatenbank geblickt hat, längst herausgefunden hat? Macht ihn das also (so lange wir nicht wissen, wie groß seine schöpferischen Anteile an seiner Musik wirklich sind) weniger glaubwürdig, weniger authentisch, weniger street-credible? Genau darüber diskutieren wir doch hier .... ;)

Eulenspiegel
13.11.2017, 16:14
Man haben es die Menschen und vor allem alle Studenten heutzutage leicht...früher konnte man tagelang Bibliotheken durchsuchen und eventuell nichts finden, heute von zu Hause - 5min und man kann jemand mit Quellen etc. zumüllen ;)

http://www.indiepedia.de/index.php?title=Authentizität

http://www.zeit.de/kultur/musik/2011-11/interview-appen-pop-authentizitaet

http://www.zeit.de/kultur/musik/2011-11/authentizitaet-pop-musik

https://www2.hu-berlin.de/fpm/popscrip/themen/pst01/pst01_frith.htm

http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2015/11597/pdf/Popularmusikforschung39_06_Jacke.pdf

http://diepresse.com/home/bildung/weiterbildung/4905498/Jede-Musik-die-authentisch-ist

http://www.phil.uzh.ch/static/dlf-blogfarm/howmusicworks/tag/authentizitaet/

http://www.deutschlandfunkkultur.de/die-hitmacher-folge-4-pop-in-der-authentizitaetsfalle.2177.de.html?dram:a rticle_id=392662

http://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-2298-0/ware-inszenierungen

http://aspm.ni.lo-net2.de/info/beitraegealt.html

https://www2.hu-berlin.de/fpm/textpool/texte/wicke_popmusik-als-industrieprodukt.htm

"Tocotronic
"Im Pop hat Authentizität nichts zu suchen"
Das neue, elfte Album von Tocotronic trägt keinen Namen, aber es hat eine Farbe: rot - wie die Liebe. In 13 Songs singt Dirk von Lowtzow über Herzensangelegenheiten. Im DLF-Interview erklärt er den Unterschied zwischen Kitsch und Camp dabei."

http://www.deutschlandfunk.de/tocotronic-im-pop-hat-authentizitaet-nichts-zu-suchen.807.de.html?dram:article_id=31819 3

http://www.tagesspiegel.de/kultur/diederichsen-ueber-authentizitaet-sei-voll-authentisch-erfinde-dich-neu/6996194.html

http://icem-www.folkwang-uni.de/icem-web/wp-content/uploads/2012/02/A_Titel-und-Inhalt.pdf

http://othes.univie.ac.at/26776/

höre erst mal auf :) die unzähligen books.google Treffer habe ich schon mal ausgespart :)

und nach englischsprachigen Treffern "authenticity popular music" erst gar nicht bei google gesucht ;)

obwohl

https://www.ethnomusicologyreview.ucla.edu/journal/volume/17/piece/591

https://www.huffingtonpost.com/michael-drew/the-argument-for-authenti_b_2774804.html

http://www.nytimes.com/2007/03/04/books/review/Yagoda.t.html

TREFFER

https://www.youtube.com/watch?v=WVqIyrVZREU

https://www.youtube.com/watch?v=WVqIyrVZREU

earplane
13.11.2017, 16:24
Siehst du, so unterschiedlich können Wahrnehmungen sein. Für mich ist z.B. "Street Credibility" nur ein (gern auch mal ironisch gebrauchtes) neudeutsches Synonym für "Authentizität". Der Begriff "Glaubwürdigkeit" gefällt mir demgegenüber ganz gut, den ganz großen Unterschied zu "Authentizität" sehe ich allerdings auch hier nicht ... :gruebel:


Für "Authentizität", aber auch für "Street Credibility" müssen viele erst einmal nachsehen was eigentlich gemeint ist. Und dann findet man die verschiedensten Definitionen und Artikel die sich teilweise widersprechen. Glaubwürdigkeit ist dagegen ein ganz normales deutsches Wort das jeder kennt. Das erleichtert meiner Meinung nach die Diskussion.

bates
13.11.2017, 16:33
Habe ich etwas anderes behauptet...zumal ich immer noch nicht weiß, warum diese Diskussion immer noch nicht in Lenas Album "Gemini" Thread gelandet ist.

@esiststeffen hat's Dir schon versucht zu vermitteln: Weil das eigentliche Thema "Glaubwürdigkeit in der Popmusik am Beispiel eines zurückgezogenen Mark-Forster-Interviews" nur von Dir umgemünzt wurde zum Thema "Warum Lena absolut keine Ahnung von Musik hat". (Meine Frage im Posting #76 unten hast Du allerdings trotzdem noch nicht beantwortet.)


Andererseits möchte Lena ja, dass sich ihr nächstes Album für sie richtig anfühlt, das kann sie durchaus mit fremdgeschriebenen Songs. Es stellt sich für mich nur die Frage, inwieweit sie überhaupt auf die Entwicklung Einfluss nehmen kann oder ob das mittlerweile nicht nur bei ihr ne Attitüde ist. "Ich schreib dann mal mit" - und hinterher stellt sich raus, wie bei vielen der deutschen Popkünstlern im Moment, es war Produktion einer Firma am Fließband.

Hierzu verweise ich auf Peter M. aus V.s Posting im Album-Thread (http://www.lenameyerlandrut-fanclub.de/forum/showthread.php?8701-Album-Nr-5-Spekulationsthread&p=688736&viewfull=1#post688736) (Peter ist übrigens Musiker und hat zu Lenas Musik und ihre Mitwirkung daran komischerweise eine viel differenziertere Meinung als Du. ;)) Ich bin wie er überzeugt, dass die Crystal Sky-Songs "ein gutes Stück Lena" enthalten, er beschreibt es in dem Beitrag sehr schön. – Das Thema "Fließbandfirmen", und wie sich eine Zusammenarbeit mit den Künstlern, wenn die selbst in den Credits auftauchen, gestaltet, das wäre in der Tat ein interessantes Thema (und war es wahrscheinlich auch in jenem unveröffentlichten Forster-Interview), allerdings mangels direkter Einblicke in den Songschreibeprozess ziemlich spekulativ.

Ich bin auch für die Umbenennung des Threads in "Glaubwürdigkeit ...".

Eulenspiegel
13.11.2017, 16:35
@esiststeffen hat's Dir schon versucht zu vermitteln: Weil das eiigentliche Thema "Glaubwürdigkeit in der Popmusik am Beispiel eines zurückgezogenen Mark-Forsters-Interviews" nur von Dir umgemünzt wurde zum Thema "Warum Lena absolut keine Ahnung von Musik hat". (Meine Frage im Posting #76 unten hast Du allerdings trotzdem noch nicht beantwortet.)



Hierzu verweise ich auf Peter M. aus V.s Posting im Album-Thread (http://www.lenameyerlandrut-fanclub.de/forum/showthread.php?8701-Album-Nr-5-Spekulationsthread&p=688736&viewfull=1#post688736) (Peter ist übrigens Musiker und hat zu Lenas Musik und ihre Mitwirkung daran komischerweise eine viel differenziertere Meinung als Du. ;)) Ich bin wie er überzeugt, dass die Crystal Sky-Songs "ein gutes Stück Lena" enthalten, er beschreibt es in dem Beitrag sehr schön. – Das Thema "Fließbandfirmen", und wie sich eine Zusammenarbeit mit den Künstlern, wenn die selbst in den Credits auftauchen, gestaltet, das wäre in der Tat ein interessantes Thema (und war es wahrscheinlich auch in jenem unveröffentlichten Forster-Interview), allerdings mangels direkter Einblicke in den Songschreibeprozess ziemlich spekulativ.

Ich bin auch für die Umbenennung des Threads in "Glaubwürdigkeit ...".

Meine Posts und die Antworten/Diskussion wurden aus dem Mark Forster Thread hierhin übernommen, warum nicht in Lenas Album Thread???

Das Thema des Threads geht völlig in Ordnung, so wird das Thema auch in der Wissenschaft anscheinend diskutiert - siehe meine unzähligen Links.

https://www.youtube.com/watch?v=Sins2kR065s

https://www.youtube.com/watch?v=Sins2kR065s

Peter M. aus V.
13.11.2017, 17:53
Ich finde den Begriff "Authentizität" in diesem Zusammenhang sowieso irreführend.
Das ist wohl so. Echtheit und vor allem Glaubwürdigkeit sind da ein wenig deutlicher.
Eine klare Definition ist vielleciht auch deshalb schwierig, weil man zwischen der Glaubwürdigkeit eines Musikers und der Glaubwürdigkeit einer Musik unterscheidne kann/muss.


...es sei denn, ein Musikwerk setzt sich aus einzelnen vorproduzierten Versatzstücken zusammen, deren Urheber am kreativen Prozess nur begrenzt teilhatten.
Trifft das nicht auf viele Produkte der Popmusik zu? Nicht nur auf die Samples, die im HipHop eingesetzt werden, sondern auch bei den Fließbandprodukten, um die es hier ging.


Habe ich etwas anderes behauptet...
Habe ich geschrieben, dass Du überhaupt etwas behauptet hast? Die Frage war nicht uf Deine Ausführungen bezogen, sondern richtete sich an alle.

Rolwin
13.11.2017, 22:45
Mal eine Frage zum Thema: Gibt es Authentizität in der Popmusik nur beim Verfassen und Performen? Oder nur beim Schreiben? Oder ist Authentizität in der Popmusik auch nur beim Performen? Kann ein Musiker ein Stück, das nicht von ihm selbst stammt, authentisch aufführen?

Ich behaupte: Ja.
Das beste Beispiel dürfte Joe Cocker sein. So viel ich weiß, hat er nicht einen einzigen Song geschrieben.
(Es kann natürlich sein, dass @Eulenspiegel Joe Cocker nicht kennt. :hmm:)

Doktor Landshut
13.11.2017, 23:14
Das beste Beispiel dürfte Joe Cocker sein. So viel ich weiß, hat er nicht einen einzigen Song geschrieben.
(Es kann natürlich sein, dass @Eulenspiegel Joe Cocker nicht kennt. :hmm:)

Der konnte ja nicht mal 'ne Gitarre halten, so besoffen wie der immer war. :ugly::X:ironie:

Lars
13.11.2017, 23:18
Der konnte ja nicht mal 'ne Gitarre halten, so besoffen wie der immer war. :ugly::X:ironie:

Er konnte ganz prima die Akkorde auf der Luftgitarre greifen. Und darauf kommt es laut Eulenspiegel ja an. :kicher:

bates
13.11.2017, 23:29
Sein Tanzstil hatte nach Ansicht der Kritik übrigens einen nicht unerheblichen Einfluss auf die frühe Lena.

Doktor Landshut
13.11.2017, 23:32
Sein Tanzstil hatte nach Ansicht der Kritik übrigens einen nicht unerheblichen Einfluss auf die frühe Lena.

Wenn du mich fragst, war Lenas Tanzstil ein ganz eigener, authentischer, jawoll!

HolgerL
13.11.2017, 23:46
Lena zu unterstellen, dass sie sich nicht ernsthaft mit Musik befasst und keine Ahnung habe, ist schon ziemlich dreist.
Miss Li hat sich schon 2013 so geäußert:


Wir (Anmerkung: Miss Li und sonny Boy) haben uns mit Lena in Stockholm getroffen und die Chemie zwischen uns war wirklich perfekt! Lena weiß wirklich, was sie will und was sie nicht will. Sie war die ganze Zeit beim Schreiben dabei. Sie wollte, glaube ich, ein Album machen, das von Herzen kommt und ein bisschen Indie-Style mit Folk-Wurzeln hat. Eigentlich war nur ein Song geplant, aber ich glaube am Ende waren es sieben!

http://www.focus.de/kultur/vermischtes/miss-li-miss-li-wenn-ich-60-bin-werde-ich-mir-die-serien-ansehen-und-stolz-sein_aid_1060800.html

OldStephen66
13.11.2017, 23:46
Das beste Beispiel dürfte Joe Cocker sein. So viel ich weiß, hat er nicht einen einzigen Song geschrieben.

Das stimmt definitiv nicht. Sein vorletztes Album Hard Knocks (2010) bestand fast ausschließlich aus Eigenkompositionen, z.T. zusammen mit Produzent Matt Serletic als Co-Komponisten.
Schon in den 1960ern schrieb er Songs zusammen mit Chris Stainton, die aber wenig erfolgreich waren, bis auf den folgenden:


https://www.youtube.com/watch?v=RDoGvABD9NY

j_easy
13.11.2017, 23:47
Wenn du mich fragst, war Lenas Tanzstil ein ganz eigener, authentischer, jawoll!

Joo: http://www.sport1.de/boulevard/2015/07/lena-gercke-singt-und-tanzt-zu-musik-von-joe-cocker


:binweg:


Ok, hier ein Artikel anlässlich des CS Release, da wirde der Vergleich erwähnt:
http://www.sueddeutsche.de/leben/lena-meyer-landrut-dieses-maedchen-1.2470719

Eulenspiegel
14.11.2017, 00:34
Das beste Beispiel dürfte Joe Cocker sein. So viel ich weiß, hat er nicht einen einzigen Song geschrieben.
(Es kann natürlich sein, dass @Eulenspiegel Joe Cocker nicht kennt. :hmm:)

Entweder lest ihr alle meine Posts nicht...

Eulenspiegel
14.11.2017, 00:44
Lena zu unterstellen, dass sie sich nicht ernsthaft mit Musik befasst und keine Ahnung habe, ist schon ziemlich dreist.
Miss Li hat sich schon 2013 so geäußert:



http://www.focus.de/kultur/vermischtes/miss-li-miss-li-wenn-ich-60-bin-werde-ich-mir-die-serien-ansehen-und-stolz-sein_aid_1060800.html

Wenn Lena wusste, was sie wollte, müsste Frau Li dies aber nicht mit "ich glaube" im Ungewissen lassen, dann hätte eine längere Kommunikation stattgefunden und man kann auch dabei sein und Fingernägel lackieren :binweg:

HolgerL
14.11.2017, 01:09
- (bringt eh nichts)

Eulenspiegel
14.11.2017, 01:21
- (bringt eh nichts)
dabei war das Album mit Frau Li ja gut, alles danach meistens musikalischer Schrott (gut ist jetzt meine Meinung) und vor allem grottig produziert.

j_easy
14.11.2017, 09:02
Ist Eulenspiegel (mittlerweile) nur noch hier um seine Künstler Thread etc. zu pflegen? Dank Ihm sind mir Musiker wie Emily Bear und ähnliche verleidet.

bates
14.11.2017, 09:23
Ist Eulenspiegel (mittlerweile) nur noch hier um seine Künstler Thread etc. zu pflegen? Dank Ihm sind mir Musiker wie Emily Bear und ähnliche verleidet.

Genau, wenn Eulenspiegel nicht hier wäre, dann hätten wir Gott sei Dank nicht so viel rumdiskutieren müssen die letzten Tage, es hätte Ruhe und Frieden geherrscht wie immer, wunderbar! (Ich bin zu 95 Prozent anderer Meinung als er, aber mit Verlaub, lieber @j_easy, seine Beiträge lese ich immer noch lieber als Gejammer über ausbleibende Gold-Auszeichnungen oder schlechte Charts-Platzierungen u.ä. Aber natürlich ist auch das letztlich "Geschmackssache" ;))


dabei war das Album mit Frau Li ja gut, alles danach meistens musikalischer Schrott (gut ist jetzt meine Meinung) und vor allem grottig produziert.

Du hast meine Frage immer noch nicht beantwortet, also noch einmal: Was sagst Du zu ihren Auftritten dieses Jahr, zum Beispiel Break Free bei „Sing meinen Song“ oder das Duett mit Anastacia? Oder If I Wasn’t Your Daughter? Das frage ich übrigens nicht, wie Du vermutest, aus „Unsicherheit“, sondern weil ich gerne wissen möchte, wie ernst ich deine Ausführungen nehmen soll. Sprich: Wenn Du diese Auftritte für musikalisch missraten hältst, dann würde mich die Begründung interessieren. Oder aber macht es Dir keinen Spaß, über gute Auftritte zu schreiben? Da Du ja mit Meinungen sonst nicht gerade hinterm Berg hältst, war Dein konsequentes Schweigen hier auffällig laut.

j_easy
14.11.2017, 11:01
@bates Nur habe ich manchmal den Eindruck, diese Diskussionen drehen sich im Kreis. Bei den Charts Blabla gehts mir persönlich um Lenas Standing in der Industrie. Damit geht ja m.E. auch Gestaltungsfreiheit etc. einher.

...

Eulenspiegel
14.11.2017, 11:15
Genau, wenn Eulenspiegel nicht hier wäre, dann hätten wir Gott sei Dank nicht so viel rumdiskutieren müssen die letzten Tage, es hätte Ruhe und Frieden geherrscht wie immer, wunderbar! (Ich bin zu 95 Prozent anderer Meinung als er, aber mit Verlaub, lieber @j_easy, seine Beiträge lese ich immer noch lieber als Gejammer über ausbleibende Gold-Auszeichnungen oder schlechte Charts-Platzierungen u.ä. Aber natürlich ist auch das letztlich "Geschmackssache" ;)

Du hast meine Frage immer noch nicht beantwortet, also noch einmal: Was sagst Du zu ihren Auftritten dieses Jahr, zum Beispiel Break Free bei „Sing meinen Song“ oder das Duett mit Anastacia? Oder If I Wasn’t Your Daughter? Das frage ich übrigens nicht, wie Du vermutest, aus „Unsicherheit“, sondern weil ich gerne wissen möchte, wie ernst ich deine Ausführungen nehmen soll. Sprich: Wenn Du diese Auftritte für musikalisch missraten hältst, dann würde mich die Begründung interessieren. Oder aber macht es Dir keinen Spaß, über gute Auftritte zu schreiben? Da Du ja mit Meinungen sonst nicht gerade hinterm Berg hältst, war Dein konsequentes Schweigen hier auffällig laut.

Sorry, der Auftritt mit Anastacia war bis jetzt an mir vorbeigelaufen. Das Duett ist sehr gut, wobei ich etwas weniger Stylling noch besser fände, aber das ist Geschmackssache. Auch If I wasn't your daughter war beeindruckend,wobei ich mich frage, unabhängig von Lena!!!!, was da alles rausgeschnitten wird, wenn da wirklich mal jemand nen Texthänger, Blackout etc, hat. Oder ob da nicht doch manchmal 2 oder 3 mal aufgenommen wird, weil jeman völlig falsch auf Sofa sitz, vielleicht bin ich aber auch zu misstrauisch, aber nochmal unabhängig von Lena.

Wo hatte meine Kritik irgendetwas mit Gesang zu tun, mir ging es alleine darum, inweiweit man die Kompositionsbemühungen von Lena wenst nehmen kann. Da fehlt es einfach an grundsätzlichem. Das hat auch nichs mit Konservatorium, Noten lesen, perfekt Klavier spielen etc. zu tun. Es gibt z.B. im Bereich der Jazzmusik Musiker, die keine Noten lesen können, aber besser improvisieren, als studierte. Aber die haben sich trotzdem täglich, jahrelang, damit ausgiebig beschäftigt.
Lena versucht das alles, immer noch nebenbei zu machenund das funktioniert ist. Gesangsauftritte ja..aber um wirklich Songs zu komponieren, und keinen Abklatsch eines fast schon überholten, braucht. man wirkliche Grundlagen und es ist einfach dann auch tägliche stundenlange harte Arbeit.
Letztes Jahr gewann Grace Vanderwaal AGT, aber selbst sie hat sich nicht so einfach dahingestellt, hattecsich also vorher mit Songschreiben und Harmonielehre beschäftigt. Wenn man sich jetzt ihr Debutalbum anhört, so ist vieles noch nicht perfekt, aber ich war überrascht, dass es bei Kreativität, Abwechslungsreichtum weit vor den letzen Ergüssen von Taylor Swift, Ed Sherran oder vor allem dem letzten Album von Adele liegt. Kennst du einen Song kennst du alle.
Wenn Lena einfach täglich einen großen Teil ihrer Off Topic Beschäftigung in Musik gesteckt hätte...ich weiß, sie würde dann gleich verhungern...
Ich habe nie erwartet, dass eine Katja Ebstein, ne Mary Roos selber komponieren ..und nochmal selbst Michael Jsckson mag manches komponiert haben, aber der weitaus überwältigende Teil waren eingekaufte Songs.
Ich hatte übrigens Maggie Rogers verlinkt, weil Pharell Williams ie in der Masterclass besonders lobt, weil sie ins Risiko geht, etwas völlig neues schafft, keine billige Kopie von etwas schon mal dagewesen.Und sas funktioniert enen nur, wenn man sich 24/7 mit dem Metier beschäftigt und nicht mal zwischendurch.

Hatte jetzt noch viel mehr geschrieben, aber hatte sich ausgeloggt...

Rechtschreibung/Tippfehler (ipad) mach ich später...

Rolwin
14.11.2017, 11:41
So ein wenig verstehe ich, was @Eulenspiegel sagen will.
Wenn Lena eine Woche Studioarbeit einplant und in dieser Zeit nix gescheites entsteht, geht es mitunter nicht weiter, weil andere Termine anstehen.
Vielleicht sind die Pausen bis es musikalisch weitergeht zu lange. Musiker die nebenher "beruflich" nichts anderes machen, können diesbezüglich flexibler sein.

Eulenspiegel
14.11.2017, 12:11
So ein wenig verstehe ich, was @Eulenspiegel sagen will.
Wenn Lena eine Woche Studioarbeit einplant und in dieser Zeit nix gescheites entsteht, geht es mitunter nicht weiter, weil andere Termine anstehen.
Vielleicht sind die Pausen bis es musikalisch weitergeht zu lange. Musiker die nebenher "beruflich" nichts anderes machen, können diesbezüglich flexibler sein.

Das ist eben das Problem, definiert sich Lena endlich wirklich als Musikerin, oder ist das - manchmal sogar nur ein kleiner Teil, im Tweet Universum der Unterhaltungsindustrie oder mittlerweile als Influencerin in der Werbeindustrie.

P.S. Das ist übrigens auch der Grund warum Anastacia an mir vorbeigelaufen ist. Lena spamt mittlerweile soviel Unmengen vor Schrott, dass das bisschen Qualität bei mir untergeht - Stecknadel im Güllehaufen ;)

Eulenspiegel
14.11.2017, 12:43
@bates Nur habe ich manchmal den Eindruck, diese Diskussionen drehen sich im Kreis. Bei den Charts Blabla gehts mir persönlich um Lenas Standing in der Industrie. Damit geht ja m.E. auch Gestaltungsfreiheit etc. einher.

...

Roy Black - unglaublicher Erfolg/Standing zu besten Zeiten in der Unterhaltungsindustrie- Welche Gestaltungsfreiheit? Helene Fischer ;)

Rolwin
14.11.2017, 12:48
Das ist eben das Problem, definiert sich Lena endlich wirklich als Musikerin, oder ist das - manchmal sogar nur ein kleiner Teil, im Tweet Universum der Unterhaltungsindustrie oder mittlerweile als Influencerin in der Werbeindustrie.

P.S. Das ist übrigens auch der Grund warum Anastacia an mir vorbeigelaufen ist. Lena spamt mittlerweile soviel Unmengen vor Schrott, dass das bisschen Qualität bei mir untergeht - Stecknadel im Güllehaufen ;)
Auch wenn sie zusätzlich viele andere Jobs macht, ist und bleibt sie eine Musikerin. (Es kommt nicht darauf an, wie andere Menschen sie sehen, sondern, wie sie sich selber sieht). Bis ein neues Album erscheint dauert es halt etwas länger.

Erzähl mir einmal, wo sie in diesem Jahr musikalisch Unmengen an Schrott produziert hat? (Alles Andere muß man sich ja nicht anschauen, wenn man kein Interesse daran hat). Bezieht sich der Güllehaufen auf die Songs, die sie dieses Jahr gesungen hat?

Musikalisch, liegt sie gemessen an anderen Künstlern, total im Soll.: Vier Alben in sieben Jahren, ist doch OK, wobei 2017 durch SmS plus IIWYD und LiY ein halbes Album dazu gekommen ist.

bates
14.11.2017, 12:53
@Eulenspiegel: Ja, Songwriting ist nichts, was man „einfach so kann“. Es braucht dafür Übung und Erfahrung – einverstanden, das streitet niemand ab. Vermessen ist aber, dass Du Lena jede Übung und Erfahrung absprichst und ihr dafür Hybris unterstellst.

Es gibt keinen Song, bei dem sie die alleinigen Credits hat. Da sind immer andere Leute dabei, und ich gehe auch davon aus, dass das „kompositorische Handwerk“ zum größten Teil auf deren Konto geht. Bei den Texten mag’s anders sein, aber auch hier vermute ich, dass sie die nicht alleine schreibt. Wie genau die Zusammenarbeit abläuft, weiß ich nicht – aber für die Unterstellung, dass sie da als als kleiner Naseweis den Profis „die Welt erklären“ will, gibt es nicht den geringsten Anlass. Im Gegenteil hat sie sich ja ein paarmal dazu geäußert, und das klang mir fast schon zu bescheiden – es ging in die Richtung, dass sie erst allmählich das Selbstbewusstsein entwickeln musste, sich dort stärker einzubringen (weiß leider nicht mehr genau, in welchem Interview das war). Aber wie auch immer diese Sessions ablaufen, natürlich lernt sie dort, auch „handwerklich“, von Mal zu Mal dazu.

Das Ding ist doch: Du magst das nicht, was Lena sonst so treibt, dieses Influencer-Getue, das passt für Dich nicht zu einem richtigen Musikerleben. Aber über die tatsächliche Arbeit, die sie in die Musik investiert, und über die Art und Weise ihrer Beteiligung am Songwriting weißt Du dagegen schlicht nichts.

j_easy
14.11.2017, 12:57
Gut das ich Eulenspiegels Ergüsse nicht lesen kann. Ich würde mich nur noch mehr aufregen. Soll er doch für seine, ach so tollen und fleißigen Lieblingskünstler eigene Foren gründen.

...

earplane
14.11.2017, 13:05
Gut das ich Eulenspiegels Ergüsse nicht lesen kann. Ich würde mich nur noch mehr aufregen. Soll er doch für seine, ach so tollen und fleißigen Lieblingskünstler eigene Foren gründen.

...

Du verpasst nichts, er schüttet gerade Güllekübel aus. :ugly:

Doktor Landshut
14.11.2017, 13:09
Bei den Charts Blabla gehts mir persönlich um Lenas Standing in der Industrie. Damit geht ja m.E. auch Gestaltungsfreiheit etc. einher.

...

Wenn Lena es sich erlauben kann, aufgrund einer kreativen Krise ein Album zu verschieben ohne zu verhungern, lässt mich das eher auf ein Plus an Gestaltungsfreiheit schließen.
In einem Beitrag von Eulenspiegel wurde Roy Black erwähnt. Bekanntermaßen war er zeitlebens unglücklich über sein Schlagersängerdasein, konnte aber sein eigentliches Ding nicht machen, da er durch langfristige Verträge und gutes "Standing" an das Schlager-Genre gebunden war und nicht über alternative Einkommensquellen zur Aufrechterhaltung seines Lebensstandards verfügte.

Eulenspiegel
14.11.2017, 13:18
Wenn Lena es sich erlauben kann, aufgrund einer kreativen Krise ein Album zu verschieben ohne zu verhungern, lässt mich das eher auf ein Plus an Gestaltungsfreiheit schließen.
In einem Beitrag von Eulenspiegel wurde Roy Black erwähnt. Bekanntermaßen war er zeitlebens unglücklich über sein Schlagersängerdasein, konnte aber sein eigentliches Ding nicht machen, da er durch langfristige Verträge und gutes "Standing" an das Schlager-Genre gebunden war und nicht über alternative Einkommensquellen verfügte.

Naja, vielleicht war er aber auch einfach zu bequem, ab einem gewissen Zeitpunkt sollten wohl genug Einnahmen vorhanden gewesen sein. Ich hätte auch Peter Alexander nennen können. Geld war bestimmt nicht das Problem.
Wenn man so argumentiert, sind ja alle Musiker, die ihre Seele nicht verkaufen (ja pointiert, polemisch ;) ) doof. :)

Vielleicht hat Lena aber einfach gemerkt, dass Album so schlecht ist, oder wurde sogar vom Label gedrängt...ich weiß es nicht, aber es ist ein weites Feld...

- - - Automatische Beitragszusammenführung - - -


Gut das ich Eulenspiegels Ergüsse nicht lesen kann. Ich würde mich nur noch mehr aufregen. Soll er doch für seine, ach so tollen und fleißigen Lieblingskünstler eigene Foren gründen.

...

dafür, dass du mich angeblich nicht lesen kannst, weißt du immer aber ziemlich genau was ich schreibe ;)

Doktor Landshut
14.11.2017, 13:29
Aber über die tatsächliche Arbeit, die sie in die Musik investiert, und über die Art und Weise ihrer Beteiligung am Songwriting weißt Du dagegen schlicht nichts.

Ich für mein Teil habe mir über die Entstehungsgeschichte von Popsongs nie große Gedanken gemacht. Was zählt, ist das Ergebnis, dann bilde ich mir eine Meinung.


Naja, vielleicht war er aber auch einfach zu bequem, ab einem gewissen Zeitpunkt sollten wohl genug Einnahmen vorhanden gewesen sein.

Nach meiner Einschätzung, gewonnen auch durch Interna im Zusammenhang mit Aussagen von Personen, die ihn gut kannten (z.B. einem seiner Betreuer bei der EMI und einer Fernsehredakteurin), hatte er unter dieser inneren Spaltung tatsächlich ziemlich gelitten.

earplane
14.11.2017, 13:32
Um vielleicht noch mal klar zu machen worum es bei der (Pop) Musik eigentlich geht.

Das ist nur Unterhaltung. Das ist Entertainment und nichts mehr.

vampire67
14.11.2017, 13:48
Aber über die tatsächliche Arbeit, die sie in die Musik investiert, und über die Art und Weise ihrer Beteiligung am Songwriting weißt Du dagegen schlicht nichts.
Ich würde mal sagen noch schlimmer. Er verwendet einige wenige beispiele denen er fleissige arbeit unterstellt (genau wissen kann er es ja auch kaum mehr als was eventuelle legenden berichten) und interpoliert ein bild des fleissigen musikers als das alleinig seligmachende.
Also im prinzip schon wieder das bild das Bohlen gerne entwirft: arbeite an dir, dann kannst du was werden.

Nur so funktionieren kreative berufe nicht. Auch eine Emili Bear hat genaugenommen nicht dafür 'gearbeitet', es war offenbar eher spielerisch. Da gab es weder harmonielehre noch notenunterricht, die mutter hat schliesslich alles aufgenommen und von professionellen musikern in noten transcribieren lassen. Der kreative prozess kam als jahre vor dem handwerk. Genaugenommen habe ich bei ihr auch keine ahnung ob und inwieweit sie ihre handwerklichen studien dann überhaupt nachgeholt hat. Aber grade das beispiel widerlegt die angebliche arbeit des eigentlichen kreativen prozesses.

Brummell
14.11.2017, 14:18
Naja, vielleicht war er aber auch einfach zu bequem, ab einem gewissen Zeitpunkt sollten wohl genug Einnahmen vorhanden gewesen sein. Ich hätte auch Peter Alexander nennen können. Geld war bestimmt nicht das Problem.
Wenn man so argumentiert, sind ja alle Musiker, die ihre Seele nicht verkaufen (ja pointiert, polemisch ;) ) doof. :)

Vielleicht hat Lena aber einfach gemerkt, dass Album so schlecht ist, oder wurde sogar vom Label gedrängt...ich weiß es nicht, aber es ist ein weites Feld...

- - - Automatische Beitragszusammenführung - - -



dafür, dass du mich angeblich nicht lesen kannst, weißt du immer aber ziemlich genau was ich schreibe ;)


Manchmal habe ich das Gefühl, dass du es liebst ohne irgendwelche Fakten Vermutungen und Gerüchte in die Welt zu setzen, die du - nach einigen Wiederholungen - dann offensichtlich selbst glaubst. Auch deine Interpretation der Szene mit Raab ist kaum anders zu erklären. Du bist dein bester Kunde ! ;)

Brummell
14.11.2017, 14:27
@Eulenspiegel: Ja, Songwriting ist nichts, was man „einfach so kann“. Es braucht dafür Übung und Erfahrung – einverstanden, das streitet niemand ab. Vermessen ist aber, dass Du Lena jede Übung und Erfahrung absprichst und ihr dafür Hybris unterstellst.

Es gibt keinen Song, bei dem sie die alleinigen Credits hat. Da sind immer andere Leute dabei, und ich gehe auch davon aus, dass das „kompositorische Handwerk“ zum größten Teil auf deren Konto geht. Bei den Texten mag’s anders sein, aber auch hier vermute ich, dass sie die nicht alleine schreibt. Wie genau die Zusammenarbeit abläuft, weiß ich nicht – aber für die Unterstellung, dass sie da als als kleiner Naseweis den Profis „die Welt erklären“ will, gibt es nicht den geringsten Anlass. Im Gegenteil hat sie sich ja ein paarmal dazu geäußert, und das klang mir fast schon zu bescheiden – es ging in die Richtung, dass sie erst allmählich das Selbstbewusstsein entwickeln musste, sich dort stärker einzubringen (weiß leider nicht mehr genau, in welchem Interview das war). Aber wie auch immer diese Sessions ablaufen, natürlich lernt sie dort, auch „handwerklich“, von Mal zu Mal dazu.

Das Ding ist doch: Du magst das nicht, was Lena sonst so treibt, dieses Influencer-Getue, das passt für Dich nicht zu einem richtigen Musikerleben. Aber über die tatsächliche Arbeit, die sie in die Musik investiert, und über die Art und Weise ihrer Beteiligung am Songwriting weißt Du dagegen schlicht nichts.

Da Lena kein native speaker ist, darf man wohl davon ausgehen, dass ihre Texte - hinsichtlich sprachlicher Feinheiten - noch von ein oder zwei Leuten gelesen und , soweit nötig , überarbeitet werden. Wahrscheinlich erhält sie auch Hilfestellung wenn es um "Knappe und elegante" Formulierungen in new urban geht. Dafür muss man halt länger in einer englischsprachigen Metropole leben.

j_easy
14.11.2017, 15:47
Wenn Lena es sich erlauben kann, aufgrund einer kreativen Krise ein Album zu verschieben ohne zu verhungern, lässt mich das eher auf ein Plus an Gestaltungsfreiheit schließen.
In einem Beitrag von Eulenspiegel wurde Roy Black erwähnt. Bekanntermaßen war er zeitlebens unglücklich über sein Schlagersängerdasein, konnte aber sein eigentliches Ding nicht machen, da er durch langfristige Verträge und gutes "Standing" an das Schlager-Genre gebunden war und nicht über alternative Einkommensquellen zur Aufrechterhaltung seines Lebensstandards verfügte.Da hast Du wohl Recht. Nur was würde aus Lena als erfolglose Mainstream Künstlerin werden? Ist "Mainstream-Pop" nicht zum Erfolg gezwungen? Klar, wird Sie genug Rücklagen haben, denke aber auch, dass Lena den Wunsch und den Willen hat, in den Charts gut abzuschneiden und möglichst viele Platten zu verkaufen, Preise abzusahnen. Natürlich neben Ihrem Wunsch etwas zu veröffentlichen, mit dem auch Sie zufrieden ist.

...

Eulenspiegel
14.11.2017, 15:56
Da Lena kein native speaker ist, darf man wohl davon ausgehen, dass ihre Texte - hinsichtlich sprachlicher Feinheiten - noch von ein oder zwei Leuten gelesen und , soweit nötig , überarbeitet werden. Wahrscheinlich erhält sie auch Hilfestellung wenn es um "Knappe und elegante" Formulierungen in new urban geht. Dafür muss man halt länger in einer englischsprachigen Metropole leben.

Ihr legt mir immer Dinge in den Mund, die ich nie behauptet habe,von Naseweis, die den Leuten etwas erklären möchte...wo habe ich das geschrieben, von Texten war bei mir nie die Rede.
Sie scheint mir laut deinem Zitat ziemlich realistisch zu sein. Da ist bezüglich Komposition nicht viel.
Ob mir das Influencer Gedöns gefällt ist doch gar nicht die Frage, mit einem wirklichen Musikerleben ist es unbereinbar, jedenfalls in der Ausprägung.

- - - Automatische Beitragszusammenführung - - -


Da hast Du wohl Recht. Nur was würde aus Lena als erfolglose Mainstream Künstlerin werden? Ist "Mainstream-Pop" nicht zum Erfolg gezwungen? Klar, wird Sie genug Rücklagen haben, denke aber auch, dass Lena den Wunsch und den Willen hat, in den Charts gut abzuschneiden und möglichst viele Platten zu verkaufen, Preise abzusahnen. Natürlich neben Ihrem Wunsch etwas zu veröffentlichen, mit dem auch Sie zufrieden ist.

...

So ne "Musikerin" mit dem Anspruch kann mir gestohlen bleiben.

@brummel leg nem Nicht Fan die Raab Szene vor, muss gar kein Hater sein...und das weißt du auch

Eulenspiegel
14.11.2017, 16:11
http://www.songtexte.com/songtext/grace-vanderwaal/moonlight-g3fe2d6f.html

MOONLIGHT SONGTEXT

She always has a smile
From morning to the night
The perfect poster child
That was once in my life

A doll made out of glass
All her friends think that she's great
But I can see through it all
And she's about to break

Remember last year when you told me
To "Always stay here, never leave me"?
The light from your eyes made it feel like
We-e-e-e were dancing in the moonlight
Remember last year when you told me
That these will be lifelong stories?
The light from your eyes made it feel like
We-e-e-e were dancing in the moonlight

You-ou-ou-ou were dancing in the moonlight
And I-I-I-I was dancing in the moonlight


Now she lost her way
And she forgets to smile
Never gets a break
From this life in denial

A doll made out of glass
All her friends think that she's great
But I can see through it all
And she's about to break

Oh, remember last year when you told me
To "Always stay here, never leave me"?
The light from your eyes made it feel like
We-e-e-e were dancing in the moonlight
'Member last year when you told me
That these will be lifelong stories?
The light from your eyes made it feel like
We-e-e-e were dancing in the moonlight

You-ou-ou-ou were dancing in the moonlight
And I-I-I-I was dancing in the moonlight

I-I-I miss those memories
We used to share just you and me

I remember last year when I told you
I would always stay here, never leave you
I told you the light in your eyes made it look like
We-e-e-e were dancing in the moonlight

Remember last year when you told me
To "Always stay here, never leave me"?
The light from your eyes made it feel like
We-e-e-e were dancing in the moonlight

Oh! The light from your eyes made it feel like
Dancing in the moonlight

https://www.youtube.com/watch?v=Kr3v17Amb-Q

https://www.youtube.com/watch?v=Kr3v17Amb-Q

bates
14.11.2017, 16:19
Ihr legt mir immer Dinge in den Mund, die ich nie behauptet habe,von Naseweis, die den Leuten etwas erklären möchte


Sorry, Euer Ehren, ich dachte, das hier stammte von Ihnen ;).



Es ist doch nicht wirklich so, dass gute Produzenten darauf warten, sich von Lena die Welt erklären zu lassen.


Könnte man wohlwollend als Scherz verstehen, passt aber eben auch recht gut zu Deiner sonstigen Darstellung, dass da jemand unverschämt und unreif einfach glaubt, da mal eben mitmachen zu können.

Eulenspiegel
14.11.2017, 16:23
Sorry, Euer Ehren, ich dachte, das hier stammte von Ihnen ;).

W





Könnte man wohlwollend als Scherz verstehen, passt aber eben auch recht gut zu Deiner sonstigen Darstellung, dass da jemand unverschämt und unreif einfach glaubt, da mal eben mitmachen zu können.

Wo aber habe ich behauptet, dass sie das auch tut.? ;)

earplane
14.11.2017, 16:54
Ich glaube ich hatte es schon mal wo anders verlinkt aber solche Artikel die einen Blick hinter die Kulissen bieten kann man ja eigentlich nicht oft genug verlinken.
http://www.deutschlandfunk.de/die-pop-fabrik-so-werden-hits-gemacht.807.de.html?dram:article_id=3837 49
Der dort oft erwähnte Daniel Nitt ist übrigens der Produzent von Mark Forster.

hier noch ein Zitat

Der Authentizitäts-Anspruch klebt am Pop wie ein alt gewordenes Kaugummi, das schon lange nicht mehr schmeckt.

Tiny Tim
14.11.2017, 17:07
Um vielleicht noch mal klar zu machen worum es bei der (Pop) Musik eigentlich geht.
Das ist nur Unterhaltung. Das ist Entertainment und nichts mehr.

Nein, das stimmt nicht, und ich glaube auch nicht, dass Raab das über Pop allgemein gesagt hat, sondern über den ESC im besonderen.

Entertainment und sonst nichts - das ist die Welt des deutschen Schlagers, das ist die Welt von Florian Silbereisen, von Rex Gildo und von Helene Fischer. Entertainment und sonst nichts bedeutet eine klare Trennung von Sender (Sänger) und Empfänger (Publikum), das ist eine Einbahnstraße, in der der Sänger zu liefern hat, damit das Publikum ungestört konsumieren kann, um sich vom Arbeitsstress zu erholen.

Pop ist Kommunikation zwischen Künstler und Publikum. Pop ist im Grunde immer Stagedive, wenn auch nicht unbedingt physisch. Pop bedeutet (Zitat Dave Lombardo über Lena): She wants the crowd! Und vice versa: Das Publikum will den Künstler. Pop ist ein Liebesakt. Pop ist aufregend. Schlager ist steril. Auch Entertainment, das nur Entertainment sein will, ist steril. Lena will aber viel mehr. Lena wants to love and to be loved.

Brummell
14.11.2017, 18:12
Zitat von Brummell Beitrag anzeigen
Da Lena kein native speaker ist, darf man wohl davon ausgehen, dass ihre Texte - hinsichtlich sprachlicher Feinheiten - noch von ein oder zwei Leuten gelesen und , soweit nötig , überarbeitet werden. Wahrscheinlich erhält sie auch Hilfestellung wenn es um "Knappe und elegante" Formulierungen in new urban geht. Dafür muss man halt länger in einer englischsprachigen Metropole leben.

Ihr legt mir immer Dinge in den Mund, die ich nie behauptet habe,von Naseweis, die den Leuten etwas erklären möchte...wo habe ich das geschrieben, von Texten war bei mir nie die Rede.
Sie scheint mir laut deinem Zitat ziemlich realistisch zu sein. Da ist bezüglich Komposition nicht viel.
Ob mir das Influencer Gedöns gefällt ist doch gar nicht die Frage, mit einem wirklichen Musikerleben ist es unbereinbar, jedenfalls in der Ausprägung.



Dein Kommentar verdeutlicht recht gut deine Arbeitsweise:

Ich habe @bates nur speziell zu der Entstehung der Texte geschrieben. Meine Vermutung basiert hier auf der mir bekannten Praxis von von in Deutschland lebenden Autoren (aus anderen Bereichen) die teilweise auch für ein englischsprachiges Publikum schreiben. Solche Aufsätze werden in Englisch geschrieben und die Autoren sprechen in der Regel auch ein exzellentes Englisch. Wenn es wichtige Aufsätze sind geben sie die Texte vor der Veröffentlichung aber trotzdem an Kollegen die native speaker sind.
Das Thema Texten interessiert dich aber nicht wirklich. Die Tatsache, dass ich nicht weiter auf die Kompositionen eingegangen bin versucht du vielmehr auf recht durchsichtige Weise als eine Art bewusstes Schweigen zu diesem Bereich zu deuten, um wieder den Bogen zu deinem abschließendes ceterum censeo "Da ist bezüglich Komposition nicht viel" zu schlagen.

Das ist Bildzeitungs-Stil

Eulenspiegel
14.11.2017, 18:28
Dein Kommentar verdeutlicht recht gut deine Arbeitsweise:

Ich habe @bates nur speziell zu der Entstehung der Texte geschrieben. Meine Vermutung basiert hier auf der mir bekannten Praxis von von in Deutschland lebenden Autoren (aus anderen Bereichen) die teilweise auch für ein englischsprachiges Publikum schreiben. Solche Aufsätze werden in Englisch geschrieben und die Autoren sprechen in der Regel auch ein exzellentes Englisch. Wenn es wichtige Aufsätze sind geben sie Texte vor der Veröffentlichung trotzdem an Kollegen die native speaker sind.
Das Thema Texten interessiert dich aber nicht wirklich. Die Tatsache, dass ich nicht weiter auf die Kompositionen eingegangen bin versucht du auf recht durchsichtige Weise als bewusstes Schweigen zu diesem Bereich zu deuten, um wieder den Bogen zu deinem abschließendes ceterum censeo " Da ist bezüglich Komposition nicht viel" zu schlagen.

Das ist Bildzeitungs-Stil

Ne, ne Bildzeitungsstil machen Sie HerrDozent ;) , na gut mit diesem Stil hst sich vor zig Jahren ein US Dozent, Herr Goldhagen, ne Ivy League Professur gesichert...

Wozu sollte ich auf das Texten eingehen, wenn das für mich kein Thema war. Ich habe auf den Textaspekt deines Posts gar nicht reagiert mit einem Kommentar. Das bedeutet ab nicht, dass mich das Texten nicht interessiert, nur sind Lenas Texte auch nicht so interessant, gut bei If I...gabs gute Ansätze, dass man sich jetzt nicht so damit auseinandersetzen müsste. Vielleicht sollte Lena wirklich einfach mehr aus ihren privaten Empfindungen schreiben. Ich hatte aber deshalb auch Grace Vanderwaal und den Song in diesem Thread verlinkt. Aber eigentlich war für mich Texte erst einmal kein Thema. Übrigens gab Herr Benz hier ein Statement ab bezüglich Pop Musik. Genau diese Erwartungen stelle ich an Lena, sie mag das in der Performance erfüllen, bloß bei der Musik scheitert sie immer mehr an dem eigentlich früher geäußerten Anspruch.

esiststeffen
14.11.2017, 18:28
Ich hab jetzt übrigens doch noch mal ein wenig am Threadtitel gebastelt. Beschwerden aller Art bitte an mich ;)

OldStephen66
14.11.2017, 18:37
[...] etwas eigenständiges schaffen und ins Risiko gehen, bloß wie soll das geschehen, wenn man selber nicht die Grundlagen beherrscht.

Ein sehr sympathisches Beispiel für die Abneigung gegen eine "schulische" Musikausbildung und die Phrase, für ein Musikerdasein bedingungslos "brennen" zu müssen, ist für mich die Amerikanerin Katie von Schleicher, die in diesem sehr schönen Interview (https://www.youtube.com/watch?v=fpjJlWflmLs) von ihren Erfahrungen berichtet.

Aufgewachsen ist sie in der tiefsten Provinz und einem völlig unmusikalischen und nicht einmal musischem Elternhaus, in dem nur die "cheesy" Hits aus dem Radio liefen. Sie wollte zunächst Songs à la Whitney Houston schreiben, gab das aber bald auf. Beim späteren Musikunterricht hatte sie absolut keine Lust, eine ausgefeilte Technik zu lernen, sondern nur die für ihre Idee von Musik relevanten "basics", weshalb sie den Unterricht schnell schmiss. Hingebungsvoller Fleiß geht anders. Es läßt sich noch nicht einmal behaupten, daß Katie unter allen Umständen eine Karriere als Musikerin im Sinn hatte. (Bis heute hat sie einen regulären Job bei Ba Da Bing Records.) Es war für sie, so meine Deutung, eine Möglichkeit, aus der provinziellen Enge auszubrechen.

Als Katie später auf das Berklee College of Music in Boston ging, um Songwriting zu studieren, war das für sie als Landei ein urbaner Kulturschock. Auch das College selbst entpuppte sich nicht als die Erfüllung ihres Traums, den sie sich - ein wenig naiv, wie sie zugibt - als eine Art Musik-Disneyland vorgestellt hatte. Zudem hatte sie bis dahin weder die Beatles noch sonst eine "relevante" Band der Popgeschichte gehört und fühlte sich inmitten der hippen Gemeinde bestens vorgebildeter Studenten als "loser". Aber anstatt wie besessen zu studieren, um diese gefühlte Lücke zu schließen, las sie lieber Bücher, sah sich Filme an und jobbte später bei Ba Da Bing Records, wie vor ihr übrigens auch Sharon Van Etten. Besonders die Songwriting-Kurse mit den in ihren Augen sinnfreien Analysen waren ihr ein Graus. Und dies: "Write a song for next week with a verse, refrain and a bridge". Die ganze Woche darauf gefreut! Ein einziger Lehrer scheint sie mit dem Leitsatz "Make weird stuff, f**k everybody else" nachhaltig beeinflußt zu haben.
Es ist zudem bezeichnend, daß keiner der Musiker aus ihrer College-Zeit, deren Songs sie nach eigener Aussage heute noch gerne hört, im Hauptfach "Songwriting" belegt hatte. Natürlich ist dies vor allem Katies eigene Musikerbiographie und keine Folie für den Popkünstler an sich. Es zeigt jedoch, daß weder rudimentäre Vorbildung und Schulung noch fehlender Fleiß Ausschlußkriterien für eine Existenz als Popmusiker sein müssen - oder auch nur sein sollten.

Die Crux ist für mich die, daß Katie sich trotz 4 Jahren am College, während derer sie natürlich auch ein paar Dinge gelernt hat, nicht hat glattbügeln, schniegeln oder auf Linie hat bringen lassen und - von mir aus - "authentisch" geblieben ist.
Heute schreibt sie lieber "Shitty Hits" und produziert wunderbare lo-fi-Produktionen im Wohnzimmer. Ihre spieltechnisch durchaus nicht virtuose Musik ist mir persönlich aber allemal näher als die von hochbegabten Wunderkindern der Sorte Bear und Collier, die mir in immerwährender guter Laune auf Galaveranstaltungen ihre gewiß exorbitante Virtuosität um die Ohren hauen. Ich habe selbstredend nichts gegen technische Brillanz, Musikalität und Fleiß, doch ist mir dies allein kein Kriterium, die Musik auch zu mögen oder mich auch nur per se damit intensiver ("fleißiger";)) beschäftigen zu wollen.

Leistungsorientierter musikalischer Snobismus tobt sich ja zur Genüge in der Welt der Klassik aus, wo ein mitunter blasiertes Sterne-Publikum die Xte Beethoven-Interpretation mit Notenblatt und Checkliste in der Hand analysiert und abhakt oder bei der Arie nur darauf lauert, ob der Tenor denn auch das hohe C hinbekommt.* Die Welt des Pop ist ja eigentlich ein Gegenentwurf dazu oder sollte es zumindest sein. Trotzdem hat sich auch hier mit den Jahren eine Dünkelhaftigkeit breit gemacht, die sich in Satzkonstruktionen à la "wie will man denn [...], wenn man nicht mal [...]" über "Dilettanten" die Nase rümpft oder - schlag mich tot! - kategorisch den völlig legitimen Vergleich von "Äpfeln und Birnen" verbietet. Trotzdem darf man natürlich einen beträchtlichen Teil der Popmusik durchaus scheiße finden - was ich übrigens auch tue.


* Ganz interessant in diesem Zusammenhang ist der RP-Artikel Konzertpianist - zwischen Muße und Maloche (http://www.rp-online.de/kultur/konzertpianist-zwischen-musse-und-maloche-aid-1.7148510).

Brummell
14.11.2017, 18:42
Ein sehr sympathisches Beispiel für die Abneigung gegen eine "schulische" Musikausbildung und die Phrase, für ein Musikerdasein bedingungslos "brennen" zu müssen, ist für mich die Amerikanerin Katie von Schleicher, die in diesem sehr schönen Interview (https://www.youtube.com/watch?v=fpjJlWflmLs) von ihren Erfahrungen berichtet.

Aufgewachsen ist sie in der tiefsten Provinz und einem völlig unmusikalischen und nicht einmal musischem Elternhaus, in dem nur die "cheesy" Hits aus dem Radio liefen. Sie wollte zunächst Songs à la Whitney Houston schreiben, gab das aber bald auf. Beim späteren Musikunterricht hatte sie absolut keine Lust, eine ausgefeilte Technik zu lernen, sondern nur die für ihre Idee von Musik relevanten "basics", weshalb sie den Unterricht schnell schmiss. Hingebungsvoller Fleiß geht anders. Es läßt sich noch nicht einmal behaupten, daß Katie unter allen Umständen eine Karriere als Musikerin im Sinn hatte. (Bis heute hat sie einen regulären Job bei Ba Da Bing Records.) Es war für sie, so meine Deutung, eine Möglichkeit, aus der provinziellen Enge auszubrechen.

Als Katie später auf das Berklee College of Music in Boston ging, um Songwriting zu studieren, war das für sie als Landei ein urbaner Kulturschock. Auch das College selbst entpuppte sich nicht als die Erfüllung ihres Traums, den sie sich - ein wenig naiv, wie sie zugibt - als eine Art Musik-Disneyland vorgestellt hatte. Zudem hatte sie bis dahin weder die Beatles noch sonst eine "relevante" Band der Popgeschichte gehört und fühlte sich inmitten der hippen Gemeinde bestens vorgebildeter Studenten als "loser". Aber anstatt wie besessen zu studieren, um diese gefühlte Lücke zu schließen, las sie lieber Bücher, sah sich Filme an und jobbte später bei Ba Da Bing Records, wie vor ihr übrigens auch Sharon Van Etten. Besonders die Songwriting-Kurse mit den in ihren Augen sinnfreien Analysen waren ihr ein Graus. Und dies: "Write a song for next week with a verse, refrain and a bridge". Die ganze Woche darauf gefreut! Ein einziger Lehrer scheint sie mit dem Leitsatz "Make weird stuff, f**k everybody else" nachhaltig beeinflußt zu haben.
Es ist zudem bezeichnend, daß keiner der Musiker aus ihrer College-Zeit, deren Songs sie nach eigener Aussage heute noch gerne hört, im Hauptfach "Songwriting" belegt hatte. Natürlich ist dies vor allem Katies eigene Musikerbiographie und keine Folie für den Popkünstler an sich. Es zeigt jedoch, daß weder rudimentäre Vorbildung und Schulung noch fehlender Fleiß Ausschlußkriterien für eine Existenz als Popmusiker sein müssen - oder auch nur sein sollten.

Die Crux ist für mich die, daß Katie sich trotz 4 Jahren am College, während derer sie natürlich auch ein paar Dinge gelernt hat, nicht hat glattbügeln, schniegeln oder auf Linie hat bringen lassen und - von mir aus - "authentisch" geblieben ist.
Heute schreibt sie lieber "Shitty Hits" und produziert wunderbare lo-fi-Produktionen im Wohnzimmer. Ihre spieltechnisch durchaus nicht virtuose Musik ist mir persönlich aber allemal näher als die von hochbegabten Wunderkindern der Sorte Bear und Collier, die mir in immerwährender guter Laune auf Galaveranstaltungen ihre gewiß exorbitante Virtuosität um die Ohren hauen. Ich habe selbstredend nichts gegen technische Brillanz, Musikalität und Fleiß, doch ist mir dies allein kein Kriterium, die Musik auch zu mögen oder mich auch nur per se damit intensiver ("fleißiger";)) beschäftigen zu wollen.

Leistungsorientierter musikalischer Snobismus tobt sich ja zur Genüge in der Welt der Klassik aus, wo ein mitunter blasiertes Sterne-Publikum die Xte Beethoven-Interpretation mit Notenblatt und Checkliste in der Hand analysiert und abhakt oder bei der Arie nur darauf lauert, ob der Tenor denn auch das hohe C hinbekommt.* Die Welt des Pop ist ja eigentlich ein Gegenentwurf dazu oder sollte es zumindest sein. Trotzdem hat sich auch hier mit den Jahren eine Dünkelhaftigkeit breit gemacht, die sich in Satzkonstruktionen à la "wie will man denn [...], wenn man nicht mal [...]" über "Dilettanten" die Nase rümpft oder - schlag mich tot! - kategorisch den völlig legitimen Vergleich von "Äpfeln und Birnen" verbietet. Trotzdem darf man natürlich einen beträchtlichen Teil der Popmusik durchaus scheiße finden - was ich übrigens auch tue.


* Ganz interessant in diesem Zusammenhang ist der RP-Artikel Konzertpianist - zwischen Muße und Maloche (http://www.rp-online.de/kultur/konzertpianist-zwischen-musse-und-maloche-aid-1.7148510).

:daumen:

Eulenspiegel
14.11.2017, 18:55
Ein sehr sympathisches Beispiel für die Abneigung gegen eine "schulische" Musikausbildung und die Phrase, für ein Musikerdasein bedingungslos "brennen" zu müssen, ist für mich die Amerikanerin Katie von Schleicher, die in diesem sehr schönen Interview (https://www.youtube.com/watch?v=fpjJlWflmLs) von ihren Erfahrungen berichtet.

Aufgewachsen ist sie in der tiefsten Provinz und einem völlig unmusikalischen und nicht einmal musischem Elternhaus, in dem nur die "cheesy" Hits aus dem Radio liefen. Sie wollte zunächst Songs à la Whitney Houston schreiben, gab das aber bald auf. Beim späteren Musikunterricht hatte sie absolut keine Lust, eine ausgefeilte Technik zu lernen, sondern nur die für ihre Idee von Musik relevanten "basics", weshalb sie den Unterricht schnell schmiss. Hingebungsvoller Fleiß geht anders. Es läßt sich noch nicht einmal behaupten, daß Katie unter allen Umständen eine Karriere als Musikerin im Sinn hatte. (Bis heute hat sie einen regulären Job bei Ba Da Bing Records.) Es war für sie, so meine Deutung, eine Möglichkeit, aus der provinziellen Enge auszubrechen.

Als Katie später auf das Berklee College of Music in Boston ging, um Songwriting zu studieren, war das für sie als Landei ein urbaner Kulturschock. Auch das College selbst entpuppte sich nicht als die Erfüllung ihres Traums, den sie sich - ein wenig naiv, wie sie zugibt - als eine Art Musik-Disneyland vorgestellt hatte. Zudem hatte sie bis dahin weder die Beatles noch sonst eine "relevante" Band der Popgeschichte gehört und fühlte sich inmitten der hippen Gemeinde bestens vorgebildeter Studenten als "loser". Aber anstatt wie besessen zu studieren, um diese gefühlte Lücke zu schließen, las sie lieber Bücher, sah sich Filme an und jobbte später bei Ba Da Bing Records, wie vor ihr übrigens auch Sharon Van Etten. Besonders die Songwriting-Kurse mit den in ihren Augen sinnfreien Analysen waren ihr ein Graus. Und dies: "Write a song for next week with a verse, refrain and a bridge". Die ganze Woche darauf gefreut! Ein einziger Lehrer scheint sie mit dem Leitsatz "Make weird stuff, f**k everybody else" nachhaltig beeinflußt zu haben.
Es ist zudem bezeichnend, daß keiner der Musiker aus ihrer College-Zeit, deren Songs sie nach eigener Aussage heute noch gerne hört, im Hauptfach "Songwriting" belegt hatte. Natürlich ist dies vor allem Katies eigene Musikerbiographie und keine Folie für den Popkünstler an sich. Es zeigt jedoch, daß weder rudimentäre Vorbildung und Schulung noch fehlender Fleiß Ausschlußkriterien für eine Existenz als Popmusiker sein müssen - oder auch nur sein sollten.

Die Crux ist für mich die, daß Katie sich trotz 4 Jahren am College, während derer sie natürlich auch ein paar Dinge gelernt hat, nicht hat glattbügeln, schniegeln oder auf Linie hat bringen lassen und - von mir aus - "authentisch" geblieben ist.
Heute schreibt sie lieber "Shitty Hits" und produziert wunderbare lo-fi-Produktionen im Wohnzimmer. Ihre spieltechnisch durchaus nicht virtuose Musik ist mir persönlich aber allemal näher als die von hochbegabten Wunderkindern der Sorte Bear und Collier, die mir in immerwährender guter Laune auf Galaveranstaltungen ihre gewiß exorbitante Virtuosität um die Ohren hauen. Ich habe selbstredend nichts gegen technische Brillanz, Musikalität und Fleiß, doch ist mir dies allein kein Kriterium, die Musik auch zu mögen oder mich auch nur per se damit intensiver ("fleißiger";)) beschäftigen zu wollen.

Leistungsorientierter musikalischer Snobismus tobt sich ja zur Genüge in der Welt der Klassik aus, wo ein mitunter blasiertes Sterne-Publikum die Xte Beethoven-Interpretation mit Notenblatt und Checkliste in der Hand analysiert und abhakt oder bei der Arie nur darauf lauert, ob der Tenor denn auch das hohe C hinbekommt.* Die Welt des Pop ist ja eigentlich ein Gegenentwurf dazu oder sollte es zumindest sein. Trotzdem hat sich auch hier mit den Jahren eine Dünkelhaftigkeit breit gemacht, die sich in Satzkonstruktionen à la "wie will man denn [...], wenn man nicht mal [...]" über "Dilettanten" die Nase rümpft oder - schlag mich tot! - kategorisch den völlig legitimen Vergleich von "Äpfeln und Birnen" verbietet. Trotzdem darf man natürlich einen beträchtlichen Teil der Popmusik durchaus scheiße finden - was ich übrigens auch tue.


* Ganz interessant in diesem Zusammenhang ist der RP-Artikel Konzertpianist - zwischen Muße und Maloche (http://www.rp-online.de/kultur/konzertpianist-zwischen-musse-und-maloche-aid-1.7148510).

Da koketiert aber einer ziemlich, wirklicher Snobismus pur - ja klar, da schmeißt jemand nen unglaublich hohen Betrag einfach so weg. Ich gehe nämlich doch wohl zurecht davon aus, dass sie den Abschluss hat, die tolle teure Ausbildung hört man nämlich. Jacob Collier hat übrigens Ausbildung abgebrochen.. alles andere als snobistisch. Das Interview von Frau Schleicher ist einfach Imagebildung, Promo. Also so skuril hört sich ihre Musik gar nicht an.

Ist doch ziemlich klassisches Songwriting

https://www.youtube.com/watch?v=2Mwbyi1BuFA

https://www.youtube.com/watch?v=2Mwbyi1BuFA

Tiny Tim
14.11.2017, 19:09
Leistungsorientierter musikalischer Snobismus tobt sich ja zur Genüge in der Welt der Klassik aus, wo ein mitunter blasiertes Sterne-Publikum die Xte Beethoven-Interpretation mit Notenblatt und Checkliste in der Hand analysiert und abhakt oder bei der Arie nur darauf lauert, ob der Tenor denn auch das hohe C hinbekommt.* Die Welt des Pop ist ja eigentlich ein Gegenentwurf dazu oder sollte es zumindest sein. Trotzdem hat sich auch hier mit den Jahren eine Dünkelhaftigkeit breit gemacht [...]


Ja, das ist eine wirklich groteske Fehlentwicklung, vor allem, da Pop die kompositorische Komplexität klassischer oder moderner E-Musik sowieso nicht erreichen kann, ohne sich selbst völlig zu verraten. Das Gründungsprogramm des Pop besteht, negativ formuliert, darin, der Publikumsabgewandtheit sowohl der Klassik als auch des Jazz eine Absage zu erteilen, ohne dabei so cheesy wie Engelbert Humperdinck oder Pat Boone zu werden. Positiv formuliert, ist Pop genau für solche Momente (https://www.youtube.com/watch?v=LK-s_oyoG64&t=26m39s) da, die weder Klassik noch Jazz noch Bands wie Toto jemals erzeugen können.

Eulenspiegel
14.11.2017, 19:22
Ja, das ist eine wirklich groteske Fehlentwicklung, vor allem, da Pop die kompositorische Komplexität klassischer oder moderner E-Musik sowieso nicht erreichen kann, ohne sich selbst völlig zu verraten. Das Gründungsprogramm des Pop besteht, negativ formuliert, darin, der Publikumsabgewandtheit sowohl der Klassik als auch des Jazz eine Absage zu erteilen, ohne dabei so cheesy wie Engelbert Humperdinck oder Pat Boone zu werden. Positiv formuliert, ist Pop genau für solche Momente (https://www.youtube.com/watch?v=LK-s_oyoG64&t=26m39s) da, die weder Klassik noch Jazz noch Bands wie Toto jemals erzeugen können.

Herr Benz sie merken aber schon, dass ihr Post, wie viele ihrer Posts, quasi Schulbuchcharakter von Snobismus und Dünkelhafrigkeit sind ;) Die wirklichen klassischen Musiker haben übrigens mit Snobismus gar nichts am Hut, das ist meistens nur der talentlose Durchschnitt, der dann auch das Publikum beim Echo Klassik besetzt.

OldStephen66
14.11.2017, 19:23
Das Interview von Frau Schleicher ist einfach Imagebildung, Promo. Also so skuril hört sich ihre Musik gar nicht an.


Lieber @Eulenspiegel, Du hast tatsächlich in knapp 15 Minuten ein fast 50 Minuten langes Interview gehört? Ich bin beeindruckt! (Sorry, aber diese Steilvorlage mußte einfach volley verwandelt werden.) ;)

Von "skurril" habe ich übrigens nirgendwo gesprochen, um auch der intensiven Wortklauberei in diesem Thread Ehre zu tun.
Aber wenn Du in das Album "Bleaksploitation (https://katievonschleicher.bandcamp.com/album/bleaksploitation)" hineinhörst, wirst Du besser verstehen, was ich meine. Das ist lo-fi pur. Und auch sehr düster, wie der Titel schon impliziert. Verzerrte Gitarren und eiernde Keyboards.
"Shitty Hits" spielt tatsächlich deutlich mehr, aber sehr schön mit Popschemata, die allerdings - meiner persönlichen Meinung nach - immer ein wenig schief klingen.

Eulenspiegel
14.11.2017, 19:29
Lieber @Eulenspiegel, Du hast tatsächlich in knapp 15 Minuten ein fast 50 Minuten langes Interview gehört? Ich bin beeindruckt! (Sorry, aber diese Steilvorlage mußte einfach volley verwandelt werden.) ;)

Von "skurril" habe ich übrigens nirgendwo gesprochen, um auch der intensiven Wortklauberei in diesem Thread Ehre zu tun.
Aber wenn Du in das Album "Bleaksploitation (https://katievonschleicher.bandcamp.com/album/bleaksploitation)" hineinhörst, wirst Du besser verstehen, was ich meine. Das ist lo-fi pur. Und auch sehr düster, wie der Titel schon impliziert. Verzerrte Gitarren und eiernde Keyboards.
"Shitty Hits" spielt tatsächlich deutlich mehr, aber sehr schön mit Popschemata, die allerdings - meiner persönlichen Meinung nach - immer ein wenig schief klingen.
Ich hatte mich auf deine Zusammenfassung verlassen ;)

earplane
14.11.2017, 19:30
Dass es mit der Glaubwürdigkeit in der populären Musik nicht weit her ist war schon in den 50er Jahren bekannt.

https://www.youtube.com/watch?v=FyM8NVl4yBY

OldStephen66
14.11.2017, 19:31
Ich hatte mich auf deine Zusammenfassung verlassen ;)

Und was lernen wir daraus? Trau, schau, wem! :zahn:

Eulenspiegel
14.11.2017, 19:39
Und was lernen wir daraus? Trau, schau, wem! :zahn:

Aber Shitty Hits ist doch ihr letztes Album, und Life 's a lie ist ein toller eingängiger Popsong

würde wahrscheinlich Quincy Jones und Jacob Collier unglaublich gefallen :)

woelfen
14.11.2017, 19:40
Lieber Weihnachtsmann ! Wenn du demnächst bei Frau Meyer - Landrut vorbeischaust, bringe ihr bitte: Ein Klavier, eine Gitarre und ganz viele Noten. Wenn sie das nicht ganz toll findet, versohle ihr mit der Rute ordentlich den Arsch !

Eulenspiegel
14.11.2017, 19:44
Lieber Weihnachtsmann ! Wenn du demnächst bei Frau Meyer - Landrut vorbeischaust, bringe ihr bitte: Ein Klavier, eine Gitarre und ganz viele Noten. Wenn sie das nicht ganz toll findet, versohle ihr mit der Rute ordentlich den Arsch !

ne lieber Weihnachtsmann, lasse Frau Landrut im Hause des Herrn Woelfen für die nächsten 2 Jahre Zuflucht finden, auf dass sie Spaß an wirklicher Musik findet :)
du darfst ihr meinetwegen den Arsch versohlen....aber nur wenn sie nichts dagegen hat :)

Ovi
14.11.2017, 19:49
Wenn sie das nicht ganz toll findet, versohle ihr mit der Rute ordentlich den Arsch !

Der Teil Deiner Bitte könnte für den Empfänger derselben gefährlich werden und schließlich zu einer Zweitverwertung führen.
Hinterher bringt MIR der Typ noch recyclebares Buntmetall, etwas Brennholz und Papier zum Anzünden.
Also, nee, lass'ma lieber.

Tiny Tim
14.11.2017, 19:51
Erwachsene, die an den Weihnachtsmann glauben, sind ganz grundsätzlich nicht satisfaktionsfähig, und am allerwenigsten in einer Diskussion über Grundfragen der Popkultur.

OldStephen66
14.11.2017, 19:54
Aber Shitty Hits ist doch ihr letztes Album, und Life 's a lie ist ein toller eingängiger Popsong

würde wahrscheinlich Quincy Jones und Jacob Collier unglaublich gefallen :)

Ja, ja, stimmt natürlich. Aber das ist ja nur ein Song auf dem Album. Nicht alle sind so lieblich. Aber natürlich alles potentielle Hits. Logisch.
Und natürlich gefällt mir die Musik. Auch logisch.

Gerade gefunden, einer der wenigen Uploads von "Bleaksploitation". Als Kontrapunkt sozusagen:


https://www.youtube.com/watch?v=rUXWRaGe-98"]https://www.youtube.com/watch?v=rUXWRaGe-98

Und damit genug über KVS, denn um die geht es ja ursprünglich gar nicht in diesem Thread.

woelfen
14.11.2017, 20:01
Also, erklären wollte ich meinen Beitrag eigentlich nicht weiter, nur zur Klarstellung: Es ist natürlich kein Wunschzettel von mir. Ist halt ne spontane Reaktion auf den hier gelegentlich geäußerten Wunsch, Lena solle doch (gefälligst) das und das tun oder nicht tun. Wer meint, da irgendeinen wie auch immer gearteten Einfluß haben zu können, muss ja wohl an den Weihnachtmann glauben. Ich tue es nicht !!! Übrigens werde ich am 13. 12 im Capitol sein, und tatsächlich wird meine Frau diemal mitkommen (da hat SMS gewirkt, bisher hieß es immer, fahr du mal alleine).

Ovi
14.11.2017, 20:13
Kein Brennholz - :schnueff:
Aber eine kurze SMS mit Nebenwirkung :hurra:

Brummell
14.11.2017, 20:34
Also, erklären wollte ich meinen Beitrag eigentlich nicht weiter, nur zur Klarstellung: Es ist natürlich kein Wunschzettel von mir. Ist halt ne spontane Reaktion auf den hier gelegentlich geäußerten Wunsch, Lena solle doch (gefälligst) das und das tun oder nicht tun. Wer meint, da irgendeinen wie auch immer gearteten Einfluß haben zu können, muss ja wohl an den Weihnachtmann glauben. Ich tue es nicht !!! Übrigens werde ich am 13. 12 im Capitol sein, und tatsächlich wird meine Frau diemal mitkommen (da hat SMS gewirkt, bisher hieß es immer, fahr du mal alleine).

... on the way to street credibility ... :whistle:

bates
15.11.2017, 10:14
@OldStephen66: Danke für den schönen Beitrag – und für den Tipp. Katie von Schleicher, Shitty Songs - manchmal tun's ja schon Name und Titel, ich fand's, ehrlich gesagt, schon super, bevor ich einen Ton gehört habe. ;) Beim Reinhören gefiel's mir dann aber auch wirklich.

Nochmal zu @Eulenspiegels Behauptung, dass Lena wg. des Influencer-Gedöns "kein wirkliches Musikerleben“ führen kann. Ich habe keine Ahnung, was das sein soll. Sie führt das Leben, das sie führt. Und mehr als eine reine „Unterhaltungskünstlerin“ (vgl. Beitrag von @PPB) kann sie sein, wenn es ihr gelingt, die Erfahrungen, die sie macht, irgendwie in ihre Musik zu übersetzen (das können, müssen aber nicht zwangsläufig „autobiografische“ Songs sein wie IIWYD). Es gibt diverse Interviewaussagen, die darauf hindeuten, dass sie das stärker als früher möchte und nach Wegen dorthin sucht. Die „Schaffenskrise“ hat m.E. auch damit zu tun.

Nun bittet ihr schon von Berufs wegen doch recht ungewöhnliches Leben ja einiges an Verarbeitungsmaterial. Aber auch viel Stoff zur Verwirrung. Sie ist permanent hin und her gerissen zwischen sehr verschiedenen Welten, die jede schon für sich höchst seltsam und künstlich sind (die Musikwelt, die Beauty-Industrie, die Fernsehwelt usw.), unablässig strömen auf diesen verschiedenen Schauplätzen neue Erfahrungen auf sie ein. Sicher wird das in ihr arbeiten, und dass das auch mal zu einem Gefühl der Orientierungslosigkeit führen kann, dass die Zeit zum Innehalten manchmal fehlt, das mag sein, auf der Ebene kann ich mit der „Zu wenig Zeit für die Musik“-These sogar etwas anfangen.

Trotzdem, dieses Leben, wie sie es die letzten Jahre geführt hat, machen sie nunmal zu der Person, der Sängerin, die sie heute ist. Ihr neues Album kann dann ein gutes und glaubwürdiges werden, wenn sie darauf diese Person zeigen kann. „Mehr üben“ scheint mir dahin nicht der Königsweg zu sein – aber was Lena, glaube ich, immer guttut, ist eine Art „kongenialer Partner“, der ihr bei der musikalischen Übersetzung hilft. Beim ersten Album war das Miss Li, beim zweiten Kat Vinter, vielleicht klemmte Gemini auch daran, dass es diese Person X da bisher nicht gab.

EDIT: Hoppla, ich merke gerade, dass ich Stardust und Crystal Sky beim Tippen ganz unwillkürlich "erstes und zweites Album" genannt habe. Naja, lass ich mal stehen, ist ja ein interessanter Fehler. ;)

Eulenspiegel
15.11.2017, 12:31
@bates da hast du aber gut meine Position unterstützt ;)

"Nochmal zu @Eulenspiegels Behauptung, dass Lena wg. des Influencer-Gedöns "kein wirkliches Musikerleben“ führen kann. Ich habe keine Ahnung, was das sein soll. Sie führt das Leben, das sie führt. Und mehr als eine reine „Unterhaltungskünstlerin“ (vgl. Beitrag von @PPB) kann sie sein, wenn es ihr gelingt, die Erfahrungen, die sie macht, irgendwie in ihre Musik zu übersetzen (das können, müssen aber nicht zwangsläufig „autobiografische“ Songs sein wie IIWYD). Es gibt diverse Interviewaussagen, die darauf hindeuten, dass sie das stärker als früher möchte und nach Wegen dorthin sucht. Die „Schaffenskrise“ hat m.E. auch damit zu tun."

Nichts anderes habe ich dich behauptet. Sie führt im Moment kein Musikerleben. Es hängt allein von ihr ab. Die Wege aus der Schaffenskrise führen nur über deutlich mehr Beschäftigung mit Musik. Muss sie natürlich nicht, aber sie schein laut dir ja selbst unzufrieden.

bates
15.11.2017, 12:54
@bates da hast du aber gut meine Position unterstützt ;)

Keineswegs, ganz im Gegenteil. Mein Punkt war, dass ihr Leben – genau so, wie es jetzt ist, eben genau das mit dem ganzen Beauty-, Influencer-Kram usw. – , dass genau dieses Leben eben nunmal der Erfahrungsschatz ist, den sie (wie auch immer) künstlerisch verarbeiten kann. Ein "echtes Musikerleben" ist für mich eine reine Schimäre.

Eulenspiegel
15.11.2017, 12:57
Keineswegs, ganz im Gegenteil. Mein Punkt war, dass ihr Leben – genau so, wie es jetzt ist, eben genau das mit dem ganzen Beauty-, Influencer-Kram usw. – , dass dieses Leben eben nunmal der Erfahrungsschatz ist, den sie (wie auch) künstlerisch verarbeiten kann. Ein "echtes Musikerleben" ist für mich eine reine Schimäre.

dafür müsste sie natürlich dann in der Musik auch manches hinterfragen, sonst kommen nur "Atemlos" Texte heraus, für die Musik hilft das Influencer Leben aber nicht.

earplane
15.11.2017, 13:13
Ich habe eher den Eindruck so ein exzessives Tour Musikerleben tötet langfristig die Kreativität.

bates
15.11.2017, 13:33
An einer Tafel würde ich jetzt zwei große Kreise malen, in den linken würde ich „Leben“ schreiben und in den anderen „Kunst“ (oder „Musik“), dann würde ich einen Pfeil von einem Kreis in den anderen ziehen und darüberschreiben „kreativer Prozess“. Was in dem linken Kreis im Einzelnen drin ist, das ist erst mal völlig wurscht, jede Erfahrung kann kreativ verarbeitet/übersetzt/gefiltert (whatsover) werden. Aber @earplane hat ganz recht: Wenn schon in dem linken Kreis nichts anderes als „Musik“ passiert, dann wird im rechten eben oft nichts Interessantes herauskommen – dann haben wir einen Künstler, der sein Handwerk perfekt beherrscht, aber nichts zu sagen oder auszudrücken hat. (Und bei vielen Musikern, die in der Album-Tour-Album-Tour-Mühle gefangen sind, ist ja auch genau das der Fall.)

Eulenspiegel
15.11.2017, 13:52
An einer Tafel würde ich jetzt zwei große Kreise malen, in den linken würde ich „Leben“ schreiben und in den anderen „Kunst“ (oder „Musik“), dann würde ich einen Pfeil von einem Kreis in den anderen ziehen und darüberschreiben „kreativer Prozess“. Was in dem linken Kreis im Einzelnen drin ist, das ist erst mal völlig wurscht, jede Erfahrung kann kreativ verarbeitet/übersetzt/gefiltert (whatsover) werden. Aber @earplane hat ganz recht: Wenn schon in dem linken Kreis nichts anderes als „Musik“ passiert, dann wird im rechten eben oft nichts Interessantes herauskommen – dann haben wir einen Künstler, der sein Handwerk perfekt beherrscht, aber nichts zu sagen oder auszudrücken hat. (Und bei vielen Musikern, die in der Album-Tour-Album-Tour-Mühle gefangen sind, ist ja auch genau das der Fall.)

@Doktor Landshut HILFE!!!

Ich weiß auch du bist ein großer Lena Verteidiger, aber jetzt müsstest selbst du einschreiten.
Auch wenn sich hier das einige nicht vorstellen könne, so finden viele Menschen ihre Erfüllung in einem Musikerleben, habe ja wohl genug Beispiele im Off-Topic Thread. Das schließt doch keinen Ausgleich aus. Aber das gilt natürlich auch für den Automechaniker, der der am Liebsten 24/7 an Autos herumschraubt.
Bei Musikern ist das ein untrennbarer Bestandteil des Lebens, wahrscheinlich gilt das auch für Lenas Autoren, die Mitglieder ihrer Band.2 Kreise -ich schmeiß mich weg
Lena hat anscheinend nicht die Berufung, das Selbstverständnis, den Antrieb. Punkt aus.

Doktor Landshut
15.11.2017, 14:11
@Doktor Landshut HILFE!!!

Ich weiß auch du bist ein großer Lena Verteidiger, aber jetzt müsstest selbst du einschreiten.
Auch wenn sich hier das einige nicht vorstellen könne, so finden viele Menschen ihre Erfüllung in einem Musikerleben, habe ja wohl genug Beispiele im Off-Topic Thread. Das schließt doch keinen Ausgleich aus. Aber das gilt natürlich auch für den Automechaniker, der der am Liebsten 24/7 an Autos herumschraubt.
Bei Musikern ist das ein untrennbarer Bestandteil des Lebens, wahrscheinlich gilt das auch für Lenas Autoren, die Mitglieder ihrer Band.2 Kreise -ich schmeiß mich weg
Lena hat anscheinend nicht die Berufung, das Selbstverständnis, den Antrieb. Punkt aus.

Was könnte ich denn dazu beitragen? Über Lenas Leben und ihre privaten Erfahrungen und inwieweit sich diese auf ihre Musik auswirken, kann ich überhaupt nichts sagen, weil ich nichts darüber weiß. Meine Zeit des Musikmachens liegt ja nun schon lange zurück und spielte sich nicht im Pop-Bereich ab. In den Schulferien war ich oft mit Jugendorchestern auf Tournee und mit dem Unterwegssein und gemeinsamen Arbeiten verbinden sich durchaus intensive Erinnerungen und zwischenmenschliche Erlebnisse, die einen prägen und bereichern. Dies kann doch aber auch auf anderen sozialen Ebenen geschehen als nur denen, die unmittelbar oder im weiteren Sinne mit Kunst zu tun haben. Ich verstehe im Moment auch nicht ganz, worauf das alles hier eigentlich genau hinausläuft.

Eulenspiegel
15.11.2017, 14:25
https://books.google.de/books?id=OXBqDgAAQBAJ&pg=PT42&lpg=PT42&dq=musik+lebensinhalt&source=bl&ots=70VwFc1JFU&sig=ebUq0tl5kZSg94IVPLE5Br84xCo&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwib6IjU1sDXAhVNZlAKHZC6BDI4ChD oAQgzMAg#v=onepage&q=musik%20lebensinhalt&f=false

Ach sieh mal
an ;)

bates
15.11.2017, 14:54
@Eulenspiegel: Aber sonst geht's noch? Du musst hier niemanden zum Einschreiten herbeirufen, ich habe beruflich selbst oft mit künstlerisch tätigen Menschen zu tun, und es gibt darunter keine zwei Lebensentwürfe, die sich gleichen. Es ist abwegig, da richtig und falsch zu unterscheiden, es gibt kein Regelwerk für ein „richtiges" Künstlerleben.


https://books.google.de/books?id=OXBqDgAAQBAJ&pg=PT42&lpg=PT42&dq=musik+lebensinhalt&source=bl&ots=70VwFc1JFU&sig=ebUq0tl5kZSg94IVPLE5Br84xCo&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwib6IjU1sDXAhVNZlAKHZC6BDI4ChD oAQgzMAg#v=onepage&q=musik%20lebensinhalt&f=false



Oje. Diese "Die Musik ist mein ganzes Leben"-Standardsprüche eines "Voice Kids", wie sie jeder DSDS-Kandidat auf Knopfdruck ausspuckt, das ist Dein Zeuge? Die meisten Leute sind hier damals zusammengekommen, gerade weil ihnen von Lena dieser Quark erspart blieb.

Aber ich will's auch dabei mal bewenden lassen, es führt zu nichts und nervt langsam.

esiststeffen
15.11.2017, 15:20
Oje. Diese "Die Musik ist mein ganzes Leben"-Standardsprüche eines "Voice Kids", wie sie jeder DSDS-Kandidat auf Knopfdruck ausspuckt, das ist Dein Zeuge? Die meisten Leute sind hier damals zusammengekommen, gerade weil ihnen von Lena dieser Quark erspart blieb.
Man muss auch gar nicht bei TVK oder DSDS suchen. Schaut euch Ann Sophie oder Levina an. Beides top ausgebildete und glatt gebügelte Musikerinnen, deren ganzes Leben darauf ausgerichtet war, eines Tages den großen musikalisch-medialen Durchbruch feiern zu können – ein Ziel, für das beide wohl so ziemlich jedes Opfer gebracht hätten, das man ihnen abverlangt hätte. Nun haben sie es in der Tat geschafft, auf der größten Bühne zu stehen, die Europa ihnen bieten kann; derselben Bühne, auf der einige Jahre vor ihnen Lena stand und brilliert hat – und haben dort beide jämmerlich versagt. Da lob ich mir dann doch die Unverkrampftheit, dieses geradezu zur Schau gestellte Understatement, mit dem Lena an die ganze Sache herangegangen ist .... ;)



An einer Tafel würde ich jetzt zwei große Kreise malen, in den linken würde ich „Leben“ schreiben und in den anderen „Kunst“ (oder „Musik“), dann würde ich einen Pfeil von einem Kreis in den anderen ziehen und darüberschreiben „kreativer Prozess“. Was in dem linken Kreis im Einzelnen drin ist, das ist erst mal völlig wurscht, jede Erfahrung kann kreativ verarbeitet/übersetzt/gefiltert (whatsover) werden. Aber @earplane hat ganz recht: Wenn schon in dem linken Kreis nichts anderes als „Musik“ passiert, dann wird im rechten eben oft nichts Interessantes herauskommen – dann haben wir einen Künstler, der sein Handwerk perfekt beherrscht, aber nichts zu sagen oder auszudrücken hat. (Und bei vielen Musikern, die in der Album-Tour-Album-Tour-Mühle gefangen sind, ist ja auch genau das der Fall.)
Sehr schönes Bild! :thumbsup:

j_easy
15.11.2017, 16:24
Hört doch auf, mit Eulenspiegel zu diskutieren. Das bringt am Anfang vielleicht etwas, nervt aber schnell. Wenn ihn alle ignorieren kann er in Ruhe Selbstgespräche führen ;)

...

tobago
15.11.2017, 16:36
@j_easy: Ich finde die Diskussion interessant (und teilweise auch amüsant). Mein Tipp, wenn sie dich nervt: Einfach diesen thread nicht lesen. ;)

gauloises
15.11.2017, 17:35
@j_easy: Ich finde die Diskussion interessant (und teilweise auch amüsant). Mein Tipp, wenn sie dich nervt: Einfach diesen thread nicht lesen. ;)

Jap, ich bewerte sehr ähnlich und empfehle auch sehr ähnlich. :D

Eulenspiegel
15.11.2017, 17:39
Wenn ich ein Zitat aus einer "Künstlerbiogrsphie" (Castingshowteilnehmer!)
eines ?jährigen bringe und dann noch ; dahintersetze, dann müsste man aber schon den Witz, die Ironie merken.

j_easy
15.11.2017, 17:55
@j_easy: Ich finde die Diskussion interessant (und teilweise auch amüsant). Mein Tipp, wenn sie dich nervt: Einfach diesen thread nicht lesen. ;)Nöt. Ich lese hier auch ganz gern mit, (alles außer Eulenspiegel.) Auch wenn es zu keinem Ergebnis führt. Aber, der Weg ist bekanntlich das Ziel.

...

Eulenspiegel
15.11.2017, 17:57
Musiker sind z.B. auch einfache Klavierlehrer, die für nen Apel und ein Ei unterrichten oder die nicht festangestellten Dozenten an den Unis, die im Moment streiken, weil irgendwann die Ausbeutung reicht. Gilt natürlich für alle Studiengänge.
Lena ist eine Unterhaltungskünstlerin, bei der ein Aspekt unter mehreren das Singen von Songs ist. Noch einmal. Das ist völlig OK. Sie bezeichnet sich als Musikerin und für mich gehört da aber viel mehr dazu. Man muss kein asketisches Musikerleben führen, aber selbst der Amateur Freizeitunterhalter hat irgendwie eine ganz andere Ernsthaftigkeit. Und die Diskussion ging ja von Mark Forster und Songwriting aus. Ich glaube einfach, dass Lena gerne sehr schöpferisch sein möchte, andererseits bei weitem nicht genügend Zeit investiert, um erst einmal Grundlagen zu schaffen. Es geht nie um Perfektion. Perfektion ist quasi der Perfektion (Tod der perfekten Musik.)

- - - Automatische Beitragszusammenführung - - -


Nöt. Ich lese hier auch ganz gern mit, (alles außer Eulenspiegel.) Auch wenn es zu keinem Ergebnis führt. Aber, der Weg ist bekanntlich das Ziel.

...
Ich denke du kannst mich nicht lesen ;) Wo ist das Problem?

Georg
15.11.2017, 18:03
Trotzdem, dieses Leben, wie sie es die letzten Jahre geführt hat, machen sie nunmal zu der Person, der Sängerin, die sie heute ist. Ihr neues Album kann dann ein gutes und glaubwürdiges werden, wenn sie darauf diese Person zeigen kann. „Mehr üben“ scheint mir dahin nicht der Königsweg zu sein – aber was Lena, glaube ich, immer guttut, ist eine Art „kongenialer Partner“, der ihr bei der musikalischen Übersetzung hilft. Beim ersten Album war das Miss Li, beim zweiten Kat Vinter, vielleicht klemmte Gemini auch daran, dass es diese Person X da bisher nicht gab.

EDIT: Hoppla, ich merke gerade, dass ich Stardust und Crystal Sky beim Tippen ganz unwillkürlich "erstes und zweites Album" genannt habe. Naja, lass ich mal stehen, ist ja ein interessanter Fehler. ;)Mir scheint die Rolle des „kongenialen Partners“ fast der Dreh- und Angelpunkt in der Debatte zu sein. Die Old School-Typen - wie ich bei diesem Thema vermutlich auch einer bin - sehen die besagte Rolle im Idealfall dann wohl schon in Personalunion mit dem Musiker/Komponisten, wenn ich da an Zappa denke, dessen Werk sicherlich erst durch die Zusammenarbeit mit anderen tollen Musikern wie etwa George Duke, Ruth Underwood usw. zur vollen Blüte kam. ;)

P.S. aber für Lena ist es wie es gerade ist, wie sich ihr Leben, ihre Arbeitsweise für sie nicht zuletzt hinsichtlich ihres kreativen Inputs in die Musik im Moment gestaltet; da möchte ich ihr nicht reinreden

vampire67
15.11.2017, 18:04
Musiker sind z.B. auch einfache Klavierlehrer, die für nen Apel und ein Ei unterrichten oder die nicht festangestellten Dozenten an den Unis, die im Moment streiken, weil irgendwann die Ausbeutung reicht. Gilt natürlich für alle Studiengänge.
Lena ist eine Unterhaltungskünstlerin, bei der ein Aspekt unter mehreren das Singen von Songs ist. Noch einmal. Das ist völlig OK. Sie bezeichnet sich als Musikerin und für mich gehört da aber viel mehr dazu. Man muss kein asketisches Musikerleben führen, aber selbst der Amateur Freizeitunterhalter hat irgendwie eine ganz andere Ernsthaftigkeit. Und die Diskussion ging ja von Mark Forster und Songwriting aus. Ich glaube einfach, dass Lena gerne sehr schöpferisch sein möchte, andererseits bei weitem nicht genügend Zeit investiert, um erst einmal Grundlagen zu schaffen. Es geht nie um Perfektion. Perfektion ist quasi der Perfektion (Tod der perfekten Musik.)
Und du redest vom bürgerlichen ausbildungsberuf: musiker. Das ist maximal ein handwerker, aber kein künstler.

Erst wenn du kreativ wirst bist du auch künstler. Aber ersteres ist nicht notwendige voraussetzung für zweiteres.
Im gegenteil, bei vielen künstlern erfolgte irgendwann der bruch mit dem 'beruf' oder er wurde schlicht übersprungen.

Eulenspiegel
15.11.2017, 18:12
Niemand würde einen guten Maler sein Haus entwerfen lassen oder gar mit der Bauaufsicht beauftragen.

- - - Automatische Beitragszusammenführung - - -


Und du redest vom bürgerlichen ausbildungsberuf: musiker. Das ist maximal ein handwerker, aber kein künstler.

Erst wenn du kreativ wirst bist du auch künstler. Aber ersteres ist nicht notwendige voraussetzung für zweiteres.
Im gegenteil, bei vielen künstlern erfolgte irgendwann der bruch mit dem 'beruf' oder er wurde schlicht übersprungen.


Aber Künstler ohne exzellente Beherrschung des Handwerks ist kein Künstler sondern ein Stümper.

vampire67
15.11.2017, 18:14
Niemand würde einen guten Maler sein Haus entwerfen lassen oder gar mit der Bauaufsicht beauftragen.

Du redest immer noch vom handwerker :nein:

Eulenspiegel
15.11.2017, 18:19
Du redest immer noch vom handwerker :nein:

Das ist einfach die Grundvoraussetzung, zu einem Künstler wird man erst durch exzellentes Handwerk gepaart mit besonderer Kreativität. Für die völlig schwachsinnige inflationäre Benutzung des Künstlerbegriffs kann ich nicht.

vampire67
15.11.2017, 19:14
Das ist einfach die Grundvoraussetzung, zu einem Künstler wird man erst durch exzellentes Handwerk gepaart mit besonderer Kreativität. Für die völlig schwachsinnige inflationäre Benutzung des Künstlerbegriffs kann ich nicht.
Das ist eine persönliche meinung, weit entfernt von fakten, aber dafür können wir nix das du das nicht siehst :hmm:

LilyHydrangea
15.11.2017, 20:01
Trotzdem, dieses Leben, wie sie es die letzten Jahre geführt hat, machen sie nunmal zu der Person, der Sängerin, die sie heute ist. Ihr neues Album kann dann ein gutes und glaubwürdiges werden, wenn sie darauf diese Person zeigen kann. „Mehr üben“ scheint mir dahin nicht der Königsweg zu sein – aber was Lena, glaube ich, immer guttut, ist eine Art „kongenialer Partner“, der ihr bei der musikalischen Übersetzung hilft. Beim ersten Album war das Miss Li, beim zweiten Kat Vinter, vielleicht klemmte Gemini auch daran, dass es diese Person X da bisher nicht gab.

EDIT: Hoppla, ich merke gerade, dass ich Stardust und Crystal Sky beim Tippen ganz unwillkürlich "erstes und zweites Album" genannt habe. Naja, lass ich mal stehen, ist ja ein interessanter Fehler. ;)

Bei den tatsächlichen ersten beiden Alben war wahrscheinlich einfach Stefan Raab diese Person - mit ihm hat sie ja sowohl für MCP als auch für GN Songs geschrieben und er war ja generell ihr Mentor. Letztendlich war auch das eine Zusammenarbeit, die Lena am Anfang ihrer Karriere extrem geholfen hat - aber sie hat auch genau im richtigen Moment aufgehört und Lena hatte die Möglichkeit, mit Miss Li genau die richtige Person zu finden, die sie für ihren nächsten Schritt gebraucht hat. Später war dann Kat Vinter diese Person und Lena hat mit beiden zum jeweiligen Zeitpunkt extrem gut harmoniert.

Womöglich hat die Plattenfirma sie dann mit den Songschreibern zusammengebracht, die eben aktuell für zahlreiche andere deutsche Popsänger die Songs mitschreiben, weil man sich davon halt Erfolg versprochen hat - wieso sollten ein Nico Wellenbrink oder ein Djorkaeff nicht auch erfolgreiche Songs für Lena schreiben, wenn das bei Helene Fischer und Mark Forster nicht auch schon geklappt hat?
Rein aus markttechnischer Überlegung macht das vielleicht Sinn, aber vielleicht passen die beiden ja schlicht einfach nicht mit Lena zusammen.

tobago
15.11.2017, 20:58
Das Wort Handwerk im Zusammenhang mit Künstler irritiert mich doch ziemlich...

Eulenspiegel
15.11.2017, 21:48
"Was ist der Unterschied zwischen einem Handwerker und einem Künstler? Der Handwerker hat Lehrjahre, der Künstler beendet sie nie.

© Petra Angela Baral

(*1960), Autorin, Designerin und Künstlerin"

"Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben.
Vom Pfuschen nie.

Johann Wolfgang von Goethe

(1749 - 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung

Quelle: Goethe, Ueber den praktischen Dilettantismus oder die praktische Liebhaberey in den Künsten, 1799. Schaden des Dilettantismus. Im Allgemeinen"

Eulenspiegel
15.11.2017, 21:59
https://www.youtube.com/watch?v=tVdw60eCnJI

https://www.youtube.com/watch?v=tVdw60eCnJI

http://www.denisdutton.com/rnz_craft.htm
"But by now it should be obvious that the strict demarcation between art and craft as I’ve begun to explain it exists only in the philosopher’s imagination. In the first place, almost all traditionally acknowledged art involves, indeed, requires craft, requires the application of technique. At least it has historically, and the training for practitioners in all of the arts has involved the mastery of techniques (though this differs among the arts: training as a musician requires a more rigourous and structured course of technical preparation than training as a novelist — writing good novels isn’t any easier than playing the piano well, but the training for it is less routinised). Thus for the last 2500 years it might be said at least that craft of some sort has been considered a necessary condition for artistic practice — a necessary condition, but not a sufficient condition. And in this respect, one way to understand the appearance of Found Art, Minimalism, and Conceptual Art on the modern scene. All of these movements are in part attacks on the very place of craft in art — attempts to produce art without craft. (For that very reason, among others, I believe these school of art do not have a vital future ahead of them. )"

http://www.tate.org.uk/context-comment/blogs/tate-debate-when-craft-art

https://africa.uima.uiowa.edu/chapters/everyday-endeavor/art-vs-craft/

steffen3
15.11.2017, 22:26
Das erscheint mir alles ehrlich gesagt ziemlich altbacken. "Kunst kommt von Können", gähn. Handwerk kann es zwar sein, ist aber nicht zwingend Grundlage für Kunst. Auch in handwerklich perfekten Kunstwerken findet die eigentliche Kunst darin auf einer vollkommen anderen Ebene statt.

Eulenspiegel
15.11.2017, 22:31
Das erscheint mir alles ehrlich gesagt ziemlich altbacken. "Kunst kommt von Können", gähn. Handwerk kann es zwar sein, ist aber nicht zwingend Grundlage für Kunst. Auch in handwerklich perfekten Kunstwerken findet die eigentliche Kunst darin auf einer vollkommen anderen Ebene statt.

man sollte schon alles lesen ;) Handwerk ist zweckgebunden, währen Kunst für sich selber stehen kann, Handwerk ist eine notwendige Bedingung für Kunst, aber keine Hinreichende, wobei wohl mein letzter Link (soweit ich das überflogen habe) selbst das - den Unterschied - in Frage stellt.

OldStephen66
15.11.2017, 23:13
Seufz!

Eulenspiegel
15.11.2017, 23:40
Seufz!
Ich finde es auch traurig, dass die Erde keine Scheibe ist - Seufz

vampire67
15.11.2017, 23:53
man sollte schon alles lesen ;) Handwerk ist zweckgebunden, währen Kunst für sich selber stehen kann, Handwerk ist eine notwendige Bedingung für Kunst, aber keine Hinreichende, wobei wohl mein letzter Link (soweit ich das überflogen habe) selbst das - den Unterschied - in Frage stellt.

Danke Handwerker :ugly:

j_easy
15.11.2017, 23:56
:popcorn:

Brummell
16.11.2017, 00:07
man sollte schon alles lesen ;) Handwerk ist zweckgebunden, währen Kunst für sich selber stehen kann, Handwerk ist eine notwendige Bedingung für Kunst, aber keine Hinreichende, wobei wohl mein letzter Link (soweit ich das überflogen habe) selbst das - den Unterschied - in Frage stellt.

Euer Gnaden, halte dagegen:
Musik: Ich vermute Lou Reed (Velvet Underground ) hätte dir wohl die Bettpfanne um die Ohren gehauen, wenn du ihm mit "Handwerk" als Grundvoraussetzung gekommen wärst.
Malerei: In welches Kästchen würdest du z.B. Henri Rousseau stecken.

Schmullus
16.11.2017, 00:07
:pah:..es is ne Scheibe http://www.jetzt.de/verschwoerungstheorien/ist-die-erde-doch-flach so viele authentisch überzeugte können nich irren:nick:............................; ) der SAT-FrühstücksTV Auftritt von dem war äh es fällt mir schwer neutral zu bleiben:X:D
sorry etwas off- topic...bin schon :binweg:

Doktor Landshut
16.11.2017, 00:16
Euer Gnaden, halte dagegen:
Musik: Ich vermute Lou Reed (Velvet Underground ) hätte dir wohl die Bettpfanne um die Ohren gehauen, wenn du ihm mit "Handwerk" als Grundvoraussetzung gekommen wärst.
...

Man erinnere sich, gegen Mitte/Ende der 1970er begann eine Bewegung, die sich ganz dezidiert gegen das Vorbild des "handwerklich" Perfekten in der Popmusik wendete und die nannte sich Punk, der sich dann zu einem anerkannten, etablierten Musikstil entwickelte mit Strömungen, die bis in die heutige Zeit reichen. Auch ein Beispiel, das belegt, dass das idealisierte Bild von der Bewertung künstlerischer Qualität, wie es Eulenspiegel so radikal vertritt, musikgeschichtlich nicht wirklich konsistent ist.

Eulenspiegel
16.11.2017, 02:29
@vampire67 Vielen Dank für das Kompliment, hättest du nämlich die Links gelesen, so hättest du gemerkt, dass Handwerker erst einmal sehr positiv besetzt ist.
@Brummel dasselbe gilt für Lou Reed, müsste er durch
Rousseau - grandiose Bilder, eines auto-didakten, der das dann aber auch mit der Ernsthaftigkeit eines wahren Handwerkers duchgezogen hat.
@Doktor Landshut ist übrigens interessant, dass auch du dann einen Sonderweg beschreibst, (die Ausnahme, die die Regel bestätigt) der quasi den Diletantismus zur Kunstform erhebt, wenn man sich dann die Biographien anschaut, ist aber die Perfektionierung des Diletantismus mit gleichzeitigem traditionellem konzertierenden Musikerlebens.

Lena ist aber jetzt in einem sehr traditionellen Bereich tätig und hat wahrscheinlich nicht das geniale Talent eines Rousseau, aber wer hat das schon, abgesehen davon, dass ihr dann die Ernsthaftigkeit fehlt. Was las ich eben. Oatti Smith sah sich eher als Lyrikerin, die sich täglich diszipliniert zum Schreiben zwang.

Vielleicht kreiert Lena ja nen neuen Musikstil? Wer weiß. Im Übrigen entscheiden erst kommenden Generationen, ob etwas hohe Kunst oder "nur" Handwerk oder nichts war. Wäre Lena schon mal wenigstens ne autodidaktische Handwerkerin...wobei sie das im Bereich des Gesangs schon anstrebt.

earplane
16.11.2017, 07:44
Das Wort Handwerk im Zusammenhang mit Künstler irritiert mich doch ziemlich...

Noch nie von Kunsthandwerk oder auch Kunstgewerbe gehört?

Kunsthandwerk steht für jedes Handwerk, für dessen Ausübung künstlerische Fähigkeiten maßgebend und erforderlich sind. Die Produkte des Kunsthandwerks sind in eigenständiger handwerklicher Arbeit und nach eigenen Entwürfen gefertigte Unikate (Autorenprodukte).

Das Kunsthandwerk wird, wie das verwandte Kunstgewerbe, der angewandten Kunst zugeordnet. Es ist jedoch mit dem Kunstgewerbe, das Gebrauchsgegenstände auch in Serie, maschinell und nach fremden Entwürfen reproduziert erzeugt, nicht gleichzusetzen.

Unabhängig vom künstlerischen Qualitätsanspruch und der Fertigungsweise hat sich der Begriff „Kunsthandwerk“ als Sammelbegriff für sowohl kunsthandwerkliche als auch kunstgewerbliche Produkte aus aller Welt durchgesetzt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kunsthandwerk

earplane
16.11.2017, 07:52
Man erinnere sich, gegen Mitte/Ende der 1970er begann eine Bewegung, die sich ganz dezidiert gegen das Vorbild des "handwerklich" Perfekten in der Popmusik wendete und die nannte sich Punk, der sich dann zu einem anerkannten, etablierten Musikstil entwickelte mit Strömungen, die bis in die heutige Zeit reichen. Auch ein Beispiel, das belegt, dass das idealisierte Bild von der Bewertung künstlerischer Qualität, wie es Eulenspiegel so radikal vertritt, musikgeschichtlich nicht wirklich konsistent ist.

Apropos Punk,

https://www.youtube.com/watch?v=RlNYIYK7Itk
da waren wohl ein paar bekannte Musiker ihrer Zeit voraus.

j_easy
16.11.2017, 09:16
:daumen:

tobago
16.11.2017, 09:26
@earplane: Natürlich kenne ich Kunsthandwerk (auch das Wort ;)), aber Handwerk im Zusammenhang mit Musik erinnert mich immer so an HF, und daran möchte ich nicht erinnert werden, auch wenn sie noch so gut handwerkt. :D

Zu dem Beatles-Fund: :thumbsup:

Zampano
16.11.2017, 10:17
off topic:

Ist aus "The Beatles - Artifacts II - CD 5 - The Longest Road : 1969"

http://www.bootlegzone.com/album.php?name=art25&section=1

(Wenn jemand Beatles-Bootlegs braucht, ich hab so einige...)

Eulenspiegel
16.11.2017, 10:20
@earplane: Natürlich kenne ich Kunsthandwerk (auch das Wort ;)), aber Handwerk im Zusammenhang mit Musik erinnert mich immer so an HF, und daran möchte ich nicht erinnert werden, auch wenn sie noch so gut handwerkt. :D

Zu dem Beatles-Fund: :thumbsup:

Die Beratungresistenz hier erinnert mich irgendwie an Fox News Zuschauer. Gestern hat es dort ein Nachrichtensprecher gewagt, eine der Verschwörungstheorien gegen Clinton auseinanderzunehmen. Jetzt Zuschauer - feuert ihn, kreuzigt ihn ....:)

bates
16.11.2017, 11:37
Euer Gnaden, halte dagegen: ...

Man kann viele Beispiele finden (ich musste an die frühen Tocotronic denken, die so unverschämt und unreif waren, ihr heute als Klassiker geltendes Debütalbum einzuspielen, als sie ihre Instrumente gerade so halten konnten), aber irgendwie entsteht dann auch die etwas schräge Situation, als ob alle Foris außer einem darauf bestünden, dass handwerkliches Können ganz und gar unwichtig sei. Nein, das ist es nicht; ohne Hingabe und Leidenschaft geht’s auch nicht, und kein Talentbefreiter kann einfach aus Bock als Künstler reüssieren. Das ist doch aber, erstens, alles etwas anderes als das, was hier anfangs von @Eulenspiegel postuliert wurde (nach 8 Jahren im Geschäft "absolut keine Ahnung" von Musik; unverschämt, sich einfach so im Songschreiben zu versuchen; kein "richtiges" Musikerleben usw. usf.).

Zweitens glaube ich, dass all die Beispiele wenig nützen, weil hier schlicht zwei grundverschiedene Auffassungen aufeinanderprallen, was "gute" Kunst sei und wie sie entstehen kann (im Grunde ein sehr alter Streit, und man könnte zu jedem der von @Eulenspiegel emsig herbeigegoogelten Kronzeugen leicht eine Gegenstimme finden), und dahinter stecken letztlich womöglich sogar verschiedene Lebensauffassungen. Ich glaube, man tut @Eulenspiegel kein Unrecht, wenn man sagt, dass er durch und durch, mit jeder Faser, ein Leistungsethiker ist, wie ihn jupp ihn mal in der Frühzeit des Forums beschrieben hat (mit dem erstaunlichen Unterschied, dass jupp damals eine bestimmte Sorte "Lena-Antis" beschrieb und @Eulenspiegel, das glaube ich ihm sogar, Lena wirklich etwas abgewinnen kann). Es ist natürlich kein Zufall, dass man diesen Typus in einem Lena-Forum relativ selten antrifft.

vampire67
16.11.2017, 11:44
Die Beratungresistenz hier erinnert mich irgendwie an Fox News Zuschauer. Gestern hat es dort ein Nachrichtensprecher gewagt, eine der Verschwörungstheorien gegen Clinton auseinanderzunehmen. Jetzt Zuschauer - feuert ihn, kreuzigt ihn ....:)
Ich hab nen tip für dich: schau mal in den spiegel, da siehst du beratungsresistenz ;)
:-D


@earplane: Natürlich kenne ich Kunsthandwerk (auch das Wort ;)), aber Handwerk im Zusammenhang mit Musik erinnert mich immer so an HF, und daran möchte ich nicht erinnert werden, auch wenn sie noch so gut handwerkt. :D
Was ein gewisser Eulenspiegel nicht begreift: klassisches handwerk kann oft im schöpferischen aspekt eher hinderlich sein.
Die konditionierung der klassischen 'ausbildung' hindert eher am out-of-the-box-thinking.
Dann entsteht das worauf Kauker bei der analyse von Satellite reinfällt das die version von Jenny handwerklich besser erscheint. Künstlerischer fällt sie dagegen wohl eher unter schmalz und kitsch. Auch der berühmte röhrende hirsch ist handwerklich ok, ändert aber nix an der katastrophalen künstlerischen einstufung.

Was Eule komplett ignoriert ist das der kontakt mit handwerklichen fachleuten verschiedenster coleur kaum spurlos 7 jahre an Lena vorbeigegangen sein kann. Merkt man ja auch an gewissen gesanglichen änderungen. Seine totale abwesenheit von irgendwelchem konkretem wissen was Lena tatsächlich gelernt, wissen oder tun könnte füllt er dann mit blanker vermutung gepaart mit seinen persönlichen ansichten was ein musikerleben auszumachen hat. Dabei fällt er aber auch nur auf legenden herein mit denen andere musiker ihre vita füllen, was letztlich auch nur PR in eigener sache ist. Sieht man ja letztens an Böhmermanns analyse von Forster und Co zwischen anspruch und wirklichkeit.

Brummell
16.11.2017, 12:21
Man kann viele Beispiele finden (ich musste an die frühen Tocotronic denken, die so unverschämt und unreif waren, ihr heute als Klassiker geltendes Debütalbum einzuspielen, als sie ihre Instrumente gerade so halten konnten), aber irgendwie entsteht dann auch die etwas schräge Situation, als ob alle Foris außer einem darauf bestünden, dass handwerkliches Können ganz und gar unwichtig sei. Nein, das ist es nicht; ohne Hingabe und Leidenschaft geht’s auch nicht, und kein Talentbefreiter kann einfach aus Bock als Künstler reüssieren. Das ist doch aber, erstens, alles etwas anderes als das, was hier anfangs von @Eulenspiegel postuliert wurde (nach 8 Jahren im Geschäft "absolut keine Ahnung" von Musik; unverschämt, sich einfach so im Songschreiben zu versuchen; kein "richtiges" Musikerleben usw. usf.).

Zweitens glaube ich, dass all die Beispiele wenig nützen, weil hier schlicht zwei grundverschiedene Auffassungen aufeinanderprallen, was "gute" Kunst sei und wie sie entstehen kann (im Grunde ein sehr alter Streit, und man könnte zu jedem der von @Eulenspiegel emsig herbeigegoogelten Kronzeugen leicht eine Gegenstimme finden), und dahinter stecken letztlich womöglich sogar verschiedene Lebensauffassungen. Ich glaube, man tut @Eulenspiegel kein Unrecht, wenn man sagt, dass er durch und durch, mit jeder Faser, ein Leistungsethiker ist, wie ihn jupp ihn mal in der Frühzeit des Forums beschrieben hat (mit dem erstaunlichen Unterschied, dass jupp damals eine bestimmte Sorte "Lena-Antis" beschrieb und @Eulenspiegel, das glaube ich ihm sogar, Lena wirklich etwas abgewinnen kann). Es ist natürlich kein Zufall, dass man diesen Typus in einem Lena-Forum relativ selten antrifft.

Es ist ja auch nicht so , dass ich alles was @Eulenspiegel so äußerte schon im Kern grundsätzlich für Unsinn halte. Mich treiben aber seine hypertrophieren Generalisierungen (und die teilweise absurden "Argumentations"-Linien in solchen Zusammenhängen ) manchmal zur Weißglut .

OldStephen66
16.11.2017, 14:30
Ich finde es auch traurig, dass die Erde keine Scheibe ist - Seufz

Ich übrigens nicht. Da hast Du mich mißverstanden.
Aber die Vorstellung der Welt als Scheibe im Sinne der Kunst ist mir als altem Musikfreund auch nicht ganz fremd. ;)

Georg
16.11.2017, 14:54
Apropos - Die Welt als Wille und Vorstellung

"Hauptgegenstand ist Schopenhauers Annahme, dass die Welt zum einen Wille ist, zum anderen nur als unsere Vorstellung gegeben ist, wie schon im Titel deutlich wird. Unter Vorstellung versteht Schopenhauer die mentalen Funktionen, die für die Modalität des Erkennens eines erkennenden Lebewesens verantwortlich sind. Unter Wille versteht Schopenhauer, von der östlichen Philosophie inspiriert, ein kosmisches Prinzip der Existenz, das für das individuelle Dasein in der Welt verantwortlich ist und sich u.a. als „einen blinden ziellosen Drang zu Leben“ beschreiben lässt. Für Schopenhauer sind Menschen, Tiere, Pflanzen, so wie auch Steine bzw. alle Form von Materie, Teil dieses Prinzips. Schopenhauer sieht in dem Prinzip des Willens das Ding an sich. Nach Schopenhauer existiert nur in der Welt der Objekte eine Individualität, eine Vielfalt. Der Wille bildet die Einheit, die im Menschen so wie im Stein in gleichem Maße vorhanden ist.

Schopenhauer ist der Meinung, dass die individuelle Vorstellung uns daran hindert, die Welt wie sie ist, also den Willen, in allem und nicht nur in uns selbst, zu erkennen. Schopenhauer sieht in einer Auffassung der Welt, die rein als Vorstellung wahrgenommen wird, die subjektiv vom individuellen Willen ermessen wird, u.a. eine Erklärung für Egoismus. Im Verneinen unseres individuellen Willens gebe es einen Ausweg aus der Welt als reine Vorstellung, wodurch wir den gleichen Willen und das gleiche Leiden in allem erkennen können. Schopenhauers Metaphysik ist dadurch eng mit seiner Ethik verbunden. Eine Möglichkeit temporärer Willensverneinung bietet nach Schopenhauer die Kunst."

https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Welt_als_Wille_und_Vorstellung#Inhal t

support4lena
16.11.2017, 16:35
Apropos - Die Welt als Wille und Vorstellung
...

Ein ganz Schlauer war Herr Schopenhauer (https://www.youtube.com/watch?v=1tok183XmTI) :D

Einen "blinden ziellosen Drang zu leben" kann ich bei Menschen, Tieren und Pflanzen erkennen - bei Steinen eher nicht.

https://4.bp.blogspot.com/-DUUBB_iCoh0/Vc36JuisgmI/AAAAAAAABh4/PMbyUr15ros/w1200-h630-p-k-no-nu/Steinlaus%2Bklein.jpg

Zampano
16.11.2017, 16:58
Einen "blinden ziellosen Drang zu leben" kann ich bei Menschen, Tieren und Pflanzen erkennen - bei Steinen eher nicht.


Proof:

http://i.dailymail.co.uk/i/pix/2012/08/24/article-2193033-0D34122700000578-760_306x400.jpg

bates
16.11.2017, 17:09
Proof:


Zum Foto wie zu unserem Thema passt folgendes Zitat von Keith Richards ganz gut, aus seiner Autobiografie Life, zu den Aufnahmen des 78er Albums Some Girls:

"Eine Atmosphäre der Erneuerung war spürbar. Ein Faktor war auch, dass wir punkiger sein wollten als die Punks. Weil die nicht spielen können, und wir können spielen. Möglich, dass mir das wie ein Stachel im Fleisch saß, zugegeben. Wir wollten es ihnen zeigen, diesen Johnny Rottens, dieser Kinderkacke. Ich liebe jede neue Band, deshalb bin ich auf der Welt, ich ermuntere die Leute, Musik zu machen und Bands zu gründen. Aber denen ging es gar nicht um die Musik, sondern bloß darum, Leute anzurotzen, also ehrlich, da haben wir locker mehr drauf."

Lass ich mal so unkommentiert stehen – jeder darf, kann und wird sich seinen eigenen Reim drauf machen. ;)
(John Lennon dagegen mochte die Sex Pistols – just said.)

Georg
16.11.2017, 17:46
Ein ganz Schlauer war Herr Schopenhauer (https://www.youtube.com/watch?v=1tok183XmTI) :D

Einen "blinden ziellosen Drang zu leben" kann ich bei Menschen, Tieren und Pflanzen erkennen - bei Steinen eher nicht.

https://4.bp.blogspot.com/-DUUBB_iCoh0/Vc36JuisgmI/AAAAAAAABh4/PMbyUr15ros/w1200-h630-p-k-no-nu/Steinlaus%2Bklein.jpgSchopenhauer scheint heute wie damals verkannt zu werden. ;)

Aber Dorthe, klasse; das kannte ich nicht. Noch ein wenig "Bildung und Kultur" im Schulstil ... :D

Ein bißchen Goethe, ein bißchen Bonaparte (https://www.youtube.com/watch?v=p9g4Md_huII)
Computer Nr3 (https://www.youtube.com/watch?v=Uf-n7YfRKqc)

steffen3
16.11.2017, 17:54
klassisches handwerk kann oft im schöpferischen aspekt eher hinderlich sein.
Die konditionierung der klassischen 'ausbildung' hindert eher am out-of-the-box-thinking.

Ich hatte mal eine Freundin, die ich sehr für ihr, meiner Meinung nach, großartiges künstlerisches Talent bewundert habe. Sie war zwar im Umgang mit Materialien ziemlich geschickt, hatte aber keine handwerkliche Ausbildung. In der Beziehung war ich ihr überlegen, da klassisch "gelernt". Gegenüber ihren Schöpfungen sind meine Sachen allerdings immer total langweilig. "Du machst das immer so ordentlich" war ihr Kommentar...Ich betrachte mich durchaus als jemand, der auch eine künstlerische Ader hat, aber in meinem professionellen Metier schaffe ich es nicht, über meinen "gelernten" Schatten zu springen.

vampire67
16.11.2017, 18:06
Ich hatte mal eine Freundin, die ich sehr für ihr, meiner Meinung nach, großartiges künstlerisches Talent bewundert habe. Sie war zwar im Umgang mit Materialien ziemlich geschickt, hatte aber keine handwerkliche Ausbildung. In der Beziehung war ich ihr überlegen, da klassisch "gelernt". Gegenüber ihren Schöpfungen sind meine Sachen allerdings immer total langweilig. "Du machst das immer so ordentlich" war ihr Kommentar...Ich betrachte mich durchaus als jemand, der auch eine künstlerische Ader hat, aber in meinem professionellen Metier schaffe ich es nicht, über meinen "gelernten" Schatten zu springen.
Ich kenne das, ich hab auch ein gewisses zeichnerisches gefühl. Ich würde da aber auch eher unter industriedesigner als unter künstler fallen.
Weiter oben hatte sich bates glaube ich etwas reserviert über die klassische musikuntermalung in filmen geäussert. Das ist meiner meinung nach auch so ein grenzfall. Das meiste ist handwerklich gute arbeit, vielleis ist wirklich gut, aber ist es wirklich kunst, oder nicht eher kunsthandwerk?
AlienEi würde mir da bei Hans Zimmer sicher vehement wiedersprechen. Emily Bear würde ich aber auch eher in diese kategorie zählen.

Eulenspiegel
16.11.2017, 18:57
Ich kenne das, ich hab auch ein gewisses zeichnerisches gefühl. Ich würde da aber auch eher unter industriedesigner als unter künstler fallen.
Weiter oben hatte sich bates glaube ich etwas reserviert über die klassische musikuntermalung in filmen geäussert. Das ist meiner meinung nach auch so ein grenzfall. Das meiste ist handwerklich gute arbeit, vielleis ist wirklich gut, aber ist es wirklich kunst, oder nicht eher kunsthandwerk?
AlienEi würde mir da bei Hans Zimmer sicher vehement wiedersprechen. Emily Bear würde ich aber auch eher in diese kategorie zählen.

Naja die Kompositionen einer 10/12/14 jährigen mit Hans Zimmer zu vergleichen,..., wobei er ja nicht Noten lesen kann, und einen riesigen Stab hat, der ihm zuarbeitet. Es gibt da aber auch noch John Williams, Mancini übrigens auch Quincy Jones

https://www.youtube.com/watch?v=DxuYo11trTs

https://www.youtube.com/watch?v=DxuYo11trTs

etc. etc. Hans Zimmer hat bei manchen Snobs kein gutes Standing.
Emily Bear strebt im Moment erst einmal einen Studiengang in Berklee mit 2 Hauptfächern Filmscoring und Contempary Writing and Production an.

https://www.berklee.edu/cwp/bachelor-of-music-in-contemporary-writing-and-production
https://www.berklee.edu/film-scoring/bachelor-of-music-in-film-scoring

support4lena
16.11.2017, 21:00
Ein bißchen Goethe, ein bißchen Bonaparte (https://www.youtube.com/watch?v=p9g4Md_huII)
Computer Nr3 (https://www.youtube.com/watch?v=Uf-n7YfRKqc)

OMG war die süß :wub:

Und wieder stelle ich mir die Frage, warum mich solche alten Schlager zum Schmunzeln bringen und ich sogar gerne mitsinge, während heutige Schlagermusik mich höchstens zum Wurf fauler Eier bringen. Ich weiß es nicht.

j_easy
16.11.2017, 23:47
OMG war die süß :wub:

Und wieder stelle ich mir die Frage, warum mich solche alten Schlager zum Schmunzeln bringen und ich sogar gerne mitsinge, während heutige Schlagermusik mich höchstens zum Wurf fauler Eier bringen. Ich weiß es nicht.

Das hat so etwas unschuldiges, süßes. Erinnert mich etwas an Stereo Total, was am Akzent liegt.

support4lena
17.11.2017, 00:10
Parallele zu Lena: sie gewann den ESC mit 18 Jahren - zum ersten Mal nicht mit einer traditionelle Ballade, sondern mit einem modernen, frechen Pop-Song aus der Feder von Serge Gainsbourg.

Poupée de cire, poupée de son (https://www.youtube.com/watch?v=rRva0YOVtcI)

P.S. Wie schön, dass es YouTube gibt!

earplane
17.11.2017, 08:12
Oh, da gibt es noch mehr Parallelen. Sie hatte nach dem ESC eine lange und erfolgreiche Karriere. Sie hat im Laufe der Zeit mehrfach ihren Stil gewechselt und war Ende der 80er beim Syntie-Pop angekommen. Sie hatte auch da große Hit's wie

https://www.youtube.com/watch?v=lgHGU8gqz9U
das dürfte heute noch bei manchem Radiosender laufen.

bates
17.11.2017, 08:18
Das hat so etwas unschuldiges, süßes. Erinnert mich etwas an Stereo Total, was am Akzent liegt.

Dass Stereo Total bzw. Sängerin Francoise Cactus an France Gall erinnert (so herum wird ein Schuh draus ;)), ist auch so gewollt, denke ich. Hier ihr unschuldig-süßer Smash-Hit Liebe zu dritt, ein Paradebeispiel für Anspruch und Glaubwürdigkeit in der Popmusik:


https://www.youtube.com/watch?v=TdlR1YAFTkk

j_easy
17.11.2017, 09:01
Dass Stereo Total bzw. Sängerin Francoise Cactus an France Gall erinnert (so herum wird ein Schuh draus ;)), ist auch so gewollt, denke ich. Hier ihr unschuldig-süßer Smash-Hit Liebe zu dritt, ein Paradebeispiel für Anspruch und Glaubwürdigkeit in der Popmusik:

https://www.youtube.com/watch?v=TdlR1YAFTkk

Ja, der französische Akzent wird ganz gern bedient, siehe auch Bierwerbung und H. Schmidt Show. :hi:
Liebe zu dritt ist ein Klassiker.

Georg
17.11.2017, 21:09
Parallele zu Lena: sie gewann den ESC mit 18 Jahren - zum ersten Mal nicht mit einer traditionelle Ballade, sondern mit einem modernen, frechen Pop-Song aus der Feder von Serge Gainsbourg.

Poupée de cire, poupée de son (https://www.youtube.com/watch?v=rRva0YOVtcI)Interessant fand ich hier auch den Hinweis in den Kommentaren der da sagt, dass sich Serge Gainsbourg für den Song offenbar von einigen Noten von Beethovens Klaviersonate Nr. 1 hat inspirieren lassen.
Diese Behauptung finde ich noch nicht mal so abwegig. Eine Gegenüberstellung findet sich tats. auch auf whosampled (https://www.whosampled.com/sample/501241/France-Gall-Poup%C3%A9e-De-Cire,-Poup%C3%A9e-De-Son-Ludwig-Van-Beethoven-Piano-Sonata-No.-1-in-F-Minor-Op.-2-No.-1-IV,-Prestissimo/)

Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Serge Gainsbourgs Kompositionen waren eben eher das Gegenteil von verstaubten "Heimat-Schlagern".

Eulenspiegel
18.11.2017, 10:21
Interessant fand ich hier auch den Hinweis in den Kommentaren der da sagt, dass sich Serge Gainsbourg für den Song offenbar von einigen Noten von Beethovens Klaviersonate Nr. 1 hat inspirieren lassen.
Diese Behauptung finde ich noch nicht mal so abwegig. Eine Gegenüberstellung findet sich tats. auch auf whosampled (https://www.whosampled.com/sample/501241/France-Gall-Poup%C3%A9e-De-Cire,-Poup%C3%A9e-De-Son-Ludwig-Van-Beethoven-Piano-Sonata-No.-1-in-F-Minor-Op.-2-No.-1-IV,-Prestissimo/)

Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Serge Gainsbourgs Kompositionen waren eben eher das Gegenteil von verstaubten "Heimat-Schlagern".

Er hat sich anscheinend öfter bedient.

https://m.youtube.com/watch?v=o7K6WUSdyHw

Bina
18.11.2017, 14:17
ich bin gerade über ein Interview von St. Vincent gestoßen, sehr interessant
http://www.sueddeutsche.de/kultur/st-vincent-im-interview-worum-zum-teufel-geht-es-in-den-songs-das-ist-doch-im-grunde-egal-1.3738919

und dann noch über diesen Artikel gestoßen, wo St. Vincent als klügste Popkünstlerin der Gegenwart bezeichnet wird
http://www.sueddeutsche.de/kultur/neues-album-von-st-vincent-domina-im-irrenhaus-1.3716956

j_easy
18.11.2017, 16:15
Kluge Interview Antworten, danke für's finden. :daumen:

gauloises
18.11.2017, 23:29
ich bin gerade über ein Interview von St. Vincent gestoßen, sehr interessant

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich die Künstlerin bis 2014 nicht kannte. Damals strahlte die BBC eine neue TV-Doku über Kate Bush aus, in der St. Vincent (neben anderen Künstlern) einige empathische Sätze zum Phänomen Bush zum Besten gab, z.B.:

https://www.youtube.com/watch?v=c4sLwt8mhZs#t=2373s

Das war mein erstes Kennenlernen. Es begrenzte sich aber nicht auf die KB-Geschichte. Im weiteren Verlauf stieß ich auf Livevideos, die einen Hauch außerirdisch anmuten – dürfte eine "Love it or hate it"-Angelegenheit sein. Mir gefällt's sehr :) (auch so kleine Details wie ihr verschmitztes Lächeln im Beispiel ab 02:57, zur Einleitung des "schrägen Parts"):


https://www.youtube.com/watch?v=1d9DsEP_BF4&list=PLLZEH8b8Qa68nyjNw2TMGHZW88oD23Ej7&index=1

Danke für das Interview!

OldStephen66
19.11.2017, 10:32
Es gibt sogar einen dereinst von Tall Blonde Helicopter eröffneten St Vincent-Thread in den Tiefen des Forums: http://www.lenameyerlandrut-fanclub.de/forum/showthread.php?6011-St-Vincent

Bina
19.11.2017, 10:32
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich die Künstlerin bis 2014 nicht kannte. Damals strahlte die BBC eine neue TV-Doku über Kate Bush aus, in der St. Vincent (neben anderen Künstlern) einige empathische Sätze zum Phänomen Bush zum Besten gab, z.B.:

https://www.youtube.com/watch?v=c4sLwt8mhZs#t=2373s

Das war mein erstes Kennenlernen. Es begrenzte sich aber nicht auf die KB-Geschichte. Im weiteren Verlauf stieß ich auf Livevideos, die einen Hauch außerirdisch anmuten – dürfte eine "Love it or hate it"-Angelegenheit sein. Mir gefällt's sehr :) (auch so kleine Details wie ihr verschmitztes Lächeln im Beispiel ab 02:57, zur Einleitung des "schrägen Parts"):

https://www.youtube.com/watch?v=1d9DsEP_BF4&list=PLLZEH8b8Qa68nyjNw2TMGHZW88oD23Ej7&index=1

Danke für das Interview!

ich muss noch ehrlicher sein, ich habe bis zum 18.11.2017 noch nicht einmal von einer Künstlerin St. Vincent gehört:X, mir hat schlicht und einfach das Interview gefallen:zahn:, über das ich, nach dem ich ein Interview mit Morrissey gelesen hatte, gestolpert bin. Die Musik von ihr ist jetzt nicht mein Ding, aber sie scheint ne Taffe Frau zu sein.

Peter M. aus V.
19.11.2017, 15:17
Hier ist noch ein Banause, der die Frau bisher nicht kannt (obwohl @Oldstepehen66 mit seiner Erinnerung an den Thread von @Tall Blonde Helicopter ein Glimmen im Hirn auslöst).

Neben der ein wenig ungewöhnlichen (nicht unbedingt gewöhnungsbedürftigen) Musik gefällt mir vor allem das Zusammenspiel von Hör- und Seheindrücken, sowohl in den Videos wie im Live- Video. Gesamtkunstwerke. Kein Wunder, wenn sie Kate Bush- Fan ist.

OldStephen66
19.11.2017, 20:50
Die mitunter gerade nicht auf Hochglanz polierte Musik von St. Vincent (auch im oben eingebetteten Video zu "Birth in Reverse") wirft für mich eine Frage auf:

Gehen wir mal davon aus, dass die Spielweise in einem ihrer Songs nicht das obere Limit ihres eigentlichen handwerklichen Könnens darstellt.
Wie würden wir einen völlig identischen Song eines anderen Musikers bewerten, wenn wir wüssten, dass er/sie im Gegensatz dazu gar nicht wirklich "besser" (im handwerklich-technischen Sinne) spielen könnte?

Ist die Tatsache, dass hinter der tatsächlichen Erscheinungsform eines Musikstücks die bewusste Entscheidung für eine Spielweise auch unterhalb des potentiellen handwerklichen Niveaus steht, künstlerisch höher zu bewerten als die Tatsache, dass jemand aufgrund seiner Limitierungen, ich will nicht sagen keine, aber zumindest keine so große Wahl hätte?
Wären unterschiedliche künstlerische Bewertungen dann lediglich das Ergebnis eines Vor-Urteils?

Wohlgemerkt: mich interessiert diese Frage vor dem rein hypothetischen Hintergrund, dass in beiden Fällen ein absolut identisches musikalisches "Ergebnis" entstünde.

Diese kam auf, nachdem ich mir diesen Zusammenschnitt auf YT ansah:


https://www.youtube.com/watch?v=11JiKTyMm7M

Jaja, schon klar, nicht alles ist, obwohl es oberflächlich so klingen mag, auch "shitty" gespielt. Besonders die "Duette" haben was, sowohl musikalisch als auch choreographisch.
Annie verzichtet aber offensichtlich gerne auf konventionelle Formen von "Schönspielerei" und setzt auf Dissonanzen.
Der Uploader "entschuldigt" sich quasi für seinen Zusammenschnitt mit dem Hinweis: "Due to concern regarding the honesty of this video, here is a link to the full concert from which the above clips were taken."
Ein Kommentar zum Video: "I thought this was one of those parody Shreds videos. Nope. She really sounds like that."
Ein anderer dagegen: "Baby! You're the Only FEMALE Jeff Beck@!!!"
Da geht´s schon los!

(Sollte jemand in diesem Thread ohne mein Wissen auf die eine oder andere Weise schon eine vergleichbare Frage in den Raum gestellt haben, bitte ich, dieses Gedankenexperiment als obsolet zu betrachten.)

Brummell
20.11.2017, 00:06
Die mitunter gerade nicht auf Hochglanz polierte Musik von St. Vincent (auch im oben eingebetteten Video zu "Birth in Reverse") wirft für mich eine Frage auf:

Gehen wir mal davon aus, dass die Spielweise in einem ihrer Songs nicht das obere Limit ihres eigentlichen handwerklichen Könnens darstellt.
Wie würden wir einen völlig identischen Song eines anderen Musikers bewerten, wenn wir wüssten, dass er/sie im Gegensatz dazu gar nicht wirklich "besser" (im handwerklich-technischen Sinne) spielen könnte?

Ist die Tatsache, dass hinter der tatsächlichen Erscheinungsform eines Musikstücks die bewusste Entscheidung für eine Spielweise auch unterhalb des potentiellen handwerklichen Niveaus steht, künstlerisch höher zu bewerten als die Tatsache, dass jemand aufgrund seiner Limitierungen, ich will nicht sagen keine, aber zumindest keine so große Wahl hätte?
Wären unterschiedliche künstlerische Bewertungen dann lediglich das Ergebnis eines Vor-Urteils?

Wohlgemerkt: mich interessiert diese Frage vor dem rein hypothetischen Hintergrund, dass in beiden Fällen ein absolut identisches musikalisches "Ergebnis" entstünde.

Diese kam auf, nachdem ich mir diesen Zusammenschnitt auf YT ansah:

https://www.youtube.com/watch?v=11JiKTyMm7M

Jaja, schon klar, nicht alles ist, obwohl es oberflächlich so klingen mag, auch "shitty" gespielt. Besonders die "Duette" haben was, sowohl musikalisch als auch choreographisch.
Annie verzichtet aber offensichtlich gerne auf konventionelle Formen von "Schönspielerei" und setzt auf Dissonanzen.
Der Uploader "entschuldigt" sich quasi für seinen Zusammenschnitt mit dem Hinweis: "Due to concern regarding the honesty of this video, here is a link to the full concert from which the above clips were taken."
Ein Kommentar zum Video: "I thought this was one of those parody Shreds videos. Nope. She really sounds like that."
Ein anderer dagegen: "Baby! You're the Only FEMALE Jeff Beck@!!!"
Da geht´s schon los!

(Sollte jemand in diesem Thread ohne mein Wissen auf die eine oder andere Weise schon eine vergleichbare Frage in den Raum gestellt haben, bitte ich, dieses Gedankenexperiment als obsolet zu betrachten.)

Dieses dissonante Spiel , weitgehend nur von den Beats zusammengehalten - bis auch diese sich teilweise auflösen - hat tatsächlich etwas Faszinierendes.
Love it !
Wobei ich mir das Ganze ohne die Choreographie der Bewegungen und der "Mimik" nicht vorstellen könnte.

earplane
20.11.2017, 07:56
Variante 3: Das ist nur so ein Hipster Ding. Das einzige Ziel ist sich bewusst vom Mainstream abzugrenzen. Künstlerisch steckt da nichts dahinter, es ist nur der krampfhafte Versuch irgendwie avantgardistisch zu wirken.

Viele der Schlagersänger machen ja etwas ähnliches. Auch die können viel mehr als sie bei ihren Auftritten zeigen. Sie passen sich einfach dem Publikumsgeschmack an um damit Geld zu verdienen. Da würde auch Niemand auf die Idee kommen sie täten das aus künstlerischen Erwägungen.

Georg
20.11.2017, 19:13
Diese kam auf, nachdem ich mir diesen Zusammenschnitt auf YT ansah:

https://www.youtube.com/watch?v=11JiKTyMm7MWow, Begeisterung. Hier ist doch wieder mal eine wirklich ernstzunehmende Künstlerin aus Übersee; und so überhaupt nicht All-American Girlig.
(ich bin da zugegebenermaßen aber auch wohl nicht ganz auf dem Laufenden, was man an meiner bisherigen Unkenntnis von Annie Clark ablesen kann)

Dieser Auftritt oben ist in der Tat ein audiovisueller Leckerbissen. Erinnert mich im Übrigen etwas an die Frauen im Film Ex Machina.


--------------------------------------------------------
http://fs5.directupload.net/images/171120/bnc4yq5u.jpg

der musste sein ;)

steffen3
20.11.2017, 19:31
Variante 3: Das ist nur so ein Hipster Ding. Das einzige Ziel ist sich bewusst vom Mainstream abzugrenzen. Künstlerisch steckt da nichts dahinter, es ist nur der krampfhafte Versuch irgendwie avantgardistisch zu wirken.

Ich finde, man merkt, dass es das nicht ist. Das beruht natürlich auch wieder "nur" auf persönlichen Geschmack und Empfinden, jeder ist für andere Arten der Kunst empfänglich oder eben auch nicht. Wobei ich schon glaube, dass man sozusagen geschmacksübergreifend beurteilen kann, ob etwas "ernst" gemeint ist, oder doch nur oberflächlich ist. Auf jeden Fall empfinde ich diesen Zusammenschnitt ebenfalls als irgendwie hypnotisch und faszinierend. Nicht weil die Musik so toll ist, sondern weil die Show inkl.der Musik Eventcharakter hat.

earplane
20.11.2017, 20:04
Ich finde, man merkt, dass es das nicht ist. Das beruht natürlich auch wieder "nur" auf persönlichen Geschmack und Empfinden, jeder ist für andere Arten der Kunst empfänglich oder eben auch nicht. Wobei ich schon glaube, dass man sozusagen geschmacksübergreifend beurteilen kann, ob etwas "ernst" gemeint ist, oder doch nur oberflächlich ist. Auf jeden Fall empfinde ich diesen Zusammenschnitt ebenfalls als irgendwie hypnotisch und faszinierend. Nicht weil die Musik so toll ist, sondern weil die Show inkl.der Musik Eventcharakter hat.

In den meisten Fällen spürt man das schon. Alleine auf das Gefühl kann man sich aber doch nicht immer verlassen. Es gibt immer wieder Fälle bei denen ein Fake so überzeugend ist dass man es nicht merkt. Zum Beispiel

https://www.youtube.com/watch?v=RdSmokR0Enk

Das ist hier nicht der Fall, sie singt und spielt ja selber.

earplane
22.11.2017, 09:56
Es war nur eine Frage der Zeit bis die Tanzen-Leben-Welt-Fabrik ein weibliches Modell herausbringt.

https://www.youtube.com/watch?v=hWIyRuFa-7Q
Die Erfolgsformel lautet: "Texte aus dem Glückskeks + die Stimme von Judith Holofernes"
http://www.spiegel.de/kultur/musik/julia-engelmann-veroeffentlicht-poesiealbum-queen-of-uncool-a-1175944.html
http://www.deutschlandfunkkultur.de/deutsch-pop-von-lotte-alina-und-julia-engelmann-glueckskeks.2177.de.html?dram:article_id =401199
So kommt man auf Anhieb in die Top10 der Albumcharts.

bates
22.11.2017, 10:07
Es war nur eine Frage der Zeit bis die Tanzen-Leben-Welt-Fabrik ein weibliches Modell herausbringt.

Holla die Waldfee. Ich beglückwünsche jeden, der das Video bis zur Mitte durchhält und nicht aggressiv wird ... Alter, ist das grauenhaft.

(Zur Sicherheit: Subjektivemeinungallesgeschmackssachebla blablubb.)

LilyHydrangea
22.11.2017, 10:37
Holla die Waldfee. Ich beglückwünsche jeden, der das Video bis zur Mitte durchhält und nicht aggressiv wird ... Alter, ist das grauenhaft.

(Zur Sicherheit: Subjektivemeinungallesgeschmackssachebla blablubb.)


Bin gerade auf der letzten Seite dieses Threads gelandet, auf der nur dieser Kommentar steht und auch ohne dass ich den Link angeklickt hab, wusste ich, worum es geht :D
Ich hab's mir tatsächlich ganz angehört. Aber mir gefällt's auch nicht :D

Julia Engelmann ist mit Poetry-Slam-Texten bekannt geworden, die ungefähr den gleichen Inhalt haben. Bevor sie jetzt mit dem Singen angefangen hat, hat sie drei Bücher mit Texten herausgebracht. Der Inhalt ging auch in Richtung "Yay, lass uns einfach glücklich sein", aber der Text von diesem Song ist nochmal deutlich schlechter und einfallsloser als ihre Slamtexte. Der Titel "Poesiealbum" passt für das Album dann irgendwie sogar, da werden ja meist auch nur irgendwelche abgelutschten Kalendersprüche reingeschrieben.

Naja, aber irgendwie scheint es ja gerade gewollt zu sein, das Album ist immerhin auf Platz 9 der Charts gelandet :D

Furlong
22.11.2017, 10:56
"Es ist kalt draußen, ich warte schon seit einer Stunde, aber es fühlt sich an, als wäre es schon eine Ewigkeit.
Ich habe mein bestes Kleid angezogen, mit einem tiefen Ausschnitt. Ich glaube, ich hätte besser einen Pullover angezogen.
Jedes vorbeifahrende Auto lässt in mir die Frage aufkommen ob du mich vielleicht falsch verstanden hast."

Ist das ([so] viel) besser?

support4lena
22.11.2017, 10:59
Es war nur eine Frage der Zeit bis die Tanzen-Leben-Welt-Fabrik ein weibliches Modell herausbringt.


Hahaha, das ist ja noch krasser als TLMW, und es ist keine Parodie. Oder doch? :gruebel:

bates
22.11.2017, 11:07
"Es ist kalt draußen, ich warte schon seit einer Stunde, aber es fühlt sich an, als wäre es schon eine Ewigkeit.
Ich habe mein bestes Kleid angezogen, mit einem tiefen Ausschnitt. Ich glaube, ich hätte besser einen Pullover angezogen.
Jedes vorbeifahrende Auto lässt in mir die Frage aufkommen ob du mich vielleicht falsch verstanden hast."

Ist das ([so] viel) besser?


Ja, denn erstens ist das Original zum Glück auf Englisch, und ich vertrete ja hier die Minderheitenmeinung, dass banale Pop-Texte im Englischen in der Regel besser funktionieren als im Deutschen (und zwar nicht nur, wie z.B. @support4lena neulich gemeint hat, weil wir dann als deutsche Hörer nicht mehr so stark auf den Sinn achten, sondern weil sie auf Englisch – unabhängig von der Muttersprache des Hörers – meistens einfach besser klingen). Und zweitens, entscheidender: Traffic Lights ist oberflächlicher Bubblegum-Pop, der nicht behauptet, etwas anderes zu sein. Auch bei Engelmann ist es der Pseudo-Tiefsinn, der (mich) nervt.

Furlong
22.11.2017, 11:13
Ja, denn erstens ist das Original zum Glück auf Englisch, und ich vertrete ja hier die Minderheitenmeinung, dass banale Pop-Texte im Englischen in der Regel besser funktionieren als im Deutschen (und zwar nicht nur, wie z.B. @support4lena neulich gemeint hat, weil wir dann als deutsche Hörer nicht mehr so stark auf den Sinn achten, sondern weil sie auf Englisch – unabhängig von der Muttersprache des Hörers – meistens einfach besser klingen). Und zweitens, entscheidender: Traffic Lights ist oberflächlicher Bubblegum-Pop, der nicht behauptet, etwas anderes zu sein. Auch bei Engelmann ist es der Pseudo-Tiefsinn, der (mich) nervt.

Da lese ich jetzt folgendes heraus: Hätte Lena den Song von Julia auf englisch herausgebracht und Julia TL auf deutsch, wäre Lenas "It doesn't get greener" (trotzdem) der bessere.

bates
22.11.2017, 11:24
Da lese ich jetzt folgendes heraus: Hätte Lena den Song von Julia auf englisch herausgebracht und Julia TL auf deutsch, wäre Lenas "It doesn't get greener" (trotzdem) der bessere.

Ja, aber der Abstand würde sich verringern. Sprache und Interpretin würden mir im Falle Lenas mehr zusagen, aber Pseudo-Tiefsinniges in der Art fände ich auch auf Englisch nervig und hoffe, dass Lena mich damit verschont. Und umgekehrt wäre Engelmanns deutsches TL – vorausgesetzt, man kriegt die Übersetzung gut hin – auf jeden Fall ein unterhaltsamerer Ampel-Song als Grüner wird's nicht.

blaufink
22.11.2017, 11:31
Holla die Waldfee. Ich beglückwünsche jeden, der das Video bis zur Mitte durchhält und nicht aggressiv wird ... Alter, ist das grauenhaft.

(Zur Sicherheit: Subjektivemeinungallesgeschmackssachebla blablubb.)

Ich habe mir den Glückwunsch nicht verdient, denn nach einer Minute hielt ich es nicht mehr aus.

Es ist ungerecht: Eine Julia Engelmann (von der ich bisher nichts wahrgenommen habe) wird gepuscht und beispielsweise eine Madeline Juno, die die meisten ihrer Stücke auf dem aktuellen Album zusammen mit ihrem Freund (?), dem Briten Oliver Som tatsächlich selbst geschrieben und komponiert hat, wird vom Rundfunk weitgehend ignoriert.

Furlong
22.11.2017, 11:33
Ja, aber der Abstand würde sich verringern. Sprache und Interpretin würden mir im Falle Lenas mehr zusagen, aber Pseudo-Tiefsinniges in der Art fände ich auch auf Englisch nervig und hoffe, dass Lena mich damit verschont. Und umgekehrt wäre Julias deutsches TL – vorausgesetzt, man kriegt die Übersetzung gut hin – auf jeden Fall ein unterhaltsamerer Ampel-Song als Grüner wird's nicht.

Dann bewertest du also nicht den Text alleine sondern beziehst weitere Kriterien mit ein (so als ob es z.B. eine Rolle spielen würde welcher Koch das exakt gleiche Essen gekocht hätte). Ohne diese weiteren Kriterien wäre dann wohl der Unterschied vernachlässigbar klein (falls überhaupt noch vorhanden).

LilyHydrangea
22.11.2017, 11:34
Ich glaube @bates will einfach sagen, dass Leute wie Julia Engelmann eben gehypt werden, weil sie besonders authentisch über die Sorgen und Nöte einer ganzen Generation reflektieren...

...aber im Endeffekt laufen ihre Texte dann immer auf "Wir stehen uns selbst im Weg, wir müssen nur machen, grüner wird's nicht, es wird gut (sowieso)" usw. usw. heraus.

Ich stelle hier mal die These auf, dass Lenas "Let's go-o-o-o-o-oh, we are who we wanna be, running wild and free, yeah" eigentlich von der Message her jetzt auch nicht so weit von "Wir können alles schaffen, lass uns losrennen", entfernt ist. Eigentlich ist es exakt dasselbe. Nur hat Lena nie behauptet, dass der Song wahnsinnig tiefgründig sei oder dass sie damit authentisch über irgendwelche Probleme reflektieren wollte. Es war einfach ein fröhlicher Popsong. Mehr nicht. Dass Leute so tun, als wären fröhliche Popsongs in Wirklichkeit total tiefgründige Kommentare zur gesellschaftlichen Lage ist das, was eigentlich nervt

bates
22.11.2017, 11:44
Dann bewertest du also nicht den Text alleine sondern beziehst weitere Kriterien mit ein (so als ob es z.B. eine Rolle spielen würde welcher Koch das exakt gleiche Essen gekocht hätte). Ohne diese weiteren Kriterien wäre dann wohl der Unterschied vernachlässigbar klein (falls überhaupt noch vorhanden).

Es ist andersherum: Du bewertest nur den Inhalt eines Textes, mir ist auch seine Form wichtig. Und natürlich ist die Form in der Kunst immer ein entscheidendes Kriterium.

Und es ist ja eben nicht das gleiche Essen. Das hatte ich neulich erst mit @maybear (wo steckt der eigentlich?). Für ihn sind I Wanna Hold Your Hand und Komm gib mir deine Hand bis auf die unterschiedliche Sprache ein und derselbe Song (hier auch zweifellos vom selben Koch). Für mich werden sie aufgrund des Sprachwechsels zu zwei gänzlich verschiedenen Songs, sie haben andere „Vibes“, eine andere Stimmung, lösen bei mir andere Bilder aus usw. (Und ich würde mal behaupten, dass sowohl unter deutschen wie englischen Muttersprachlern eine erdrückende Mehrheit die englische Fassung vorziehen würde.)

Ich glaube aber, Du willst mich einfach darauf festnageln, dass ich Lena aus Prinzip besser finden will als andere Künstler. Das ist nicht der Fall.

Furlong
22.11.2017, 11:52
Es ist andersherum: Du bewertest nur den Inhalt eines Textes, mir ist auch seine Form wichtig. Und natürlich ist die Form in der Kunst immer ein entscheidendes Kriterium.

Und es ist ja eben nicht dasselbe Essen. Das hatte ich neulich erst mit @maybear (wo steckt der eigentlich?). Für ihn sind I Wanna Hold Your Hand und Komm gib mir deine Hand bis auf die unterschiedliche Sprache ein und derselbe Song (hier auch zweifellos vom selben Koch). Für mich werden sie aufgrund des Sprachwechsels zu zwei gänzlich verschiedenen Songs, sie haben andere „Vibes“, eine andere Stimmung, lösen bei mir andere Bilder aus usw. (Und ich würde mal behaupten, dass sowohl unter deutschen wie englischen Muttersprachlern eine erdrückende Mehrheit die englische Fassung vorziehen würde.)

Ich glaube aber, Du willst mich einfach darauf festnageln, dass ich Lena aus Prinzip besser finden will als andere Künstler. Das ist nicht der Fall.

Ich habe gar nicht bewertet, ich habe nur gefragt. Das selbe (z.B. Essen) nicht, das gibts nur einmal, aber das gleiche völlig identische Essen, das völlig identisch wie ein gleiches ist kann man schon kochen. Du findest Lena sicherlich nicht aus Prinzip besser (darauf will ich dich auch nicht festnageln), aber du bewertest ihren "Output" anders, weil es eben von ihr kommt. Machen ja viele so und ist völlig normal.

bates
22.11.2017, 12:03
Ach Gottchen, die alte "dasselbe / das Gleiche"-Nummer hatte ich, während Du schriebst, schon längst korrigiert ;). Und dass ich in Sachen Lena manchmal parteiisch bin, streite ich gar nicht ab. Aber das hier diskutierte Beispiel taugt dafür nicht. Ich fände auch jeden einzelnen Song von Miley Cyrus besser als Grüner wird's nicht.

support4lena
22.11.2017, 13:06
Als ich "Grüner wird's nicht" las, dachte ich einen Moment lang, es ginge um das Ende der Jamaika-Gespräche. :ugly:

vampire67
22.11.2017, 14:22
Holla die Waldfee. Ich beglückwünsche jeden, der das Video bis zur Mitte durchhält und nicht aggressiv wird ... Alter, ist das grauenhaft.

(Zur Sicherheit: Subjektivemeinungallesgeschmackssachebla blablubb.)

Die war heute morgen im ZDF morgenmagazin auf der bühne und ich so :wtf: :ugly:

vampire67
22.11.2017, 14:26
Ich stelle hier mal die These auf, dass Lenas "Let's go-o-o-o-o-oh, we are who we wanna be, running wild and free, yeah" eigentlich von der Message her jetzt auch nicht so weit von "Wir können alles schaffen, lass uns losrennen", entfernt ist.
... Wir schaffen das ... der CDU wahlkampf song :X :ugly:

Ach deshalb Frau Merkel :idee:

Doktor Landshut
22.11.2017, 14:30
Als ich "Grüner wird's nicht" las, dachte ich einen Moment lang, es ginge um das Ende der Jamaika-Gespräche. :ugly:

Passt schon, ich bin auch mittendrin ausgestiegen.:D

OldStephen66
22.11.2017, 19:57
Ich beglückwünsche jeden, der das Video bis zur Mitte durchhält und nicht aggressiv wird ... Alter, ist das grauenhaft.

Danke für die Glückwünsche.
Ich habe das absolute Grauen erwartet und fand "lediglich" deutschen Mainstream-Schnarchpop. Der mono-tonlose "Gesang" macht mich eher schläfrig denn aggressiv. Zumindest heute.
Aber ich gebe zu, dass ich ein wenig schummelte: ich habe das Video nämlich mehr gehört denn geschaut und gehört.

Da ich die Autoplay-Funktion nicht deaktiviert hatte, lief auf YT danach "Grapefruit". Daaaa allerdings schlug es dann ganz schnell dreizehn. Mein lieber Scholli.

Bina
22.11.2017, 20:07
Hammer https://www.youtube.com/watch?v=i1Bdz0mQCJE :-D
warum bin ich auch neugierig :( :schnueff:
das kann doch nur Ulk sein

esiststeffen
22.11.2017, 20:09
Es ist ungerecht: Eine Julia Engelmann (von der ich bisher nichts wahrgenommen habe) wird gepuscht und beispielsweise eine Madeline Juno, die die meisten ihrer Stücke auf dem aktuellen Album zusammen mit ihrem Freund (?), dem Briten Oliver Som tatsächlich selbst geschrieben und komponiert hat, wird vom Rundfunk weitgehend ignoriert.
Schreibt Julia Engelmann ihre Texte nicht selbst? Ernste Frage.


Mir war sie, wie Birthy, bisher auch nur als Poetry-Slammerin ein Begriff, die (spätestens seitdem einer ihre Slams vor einigen Jahren ziemlich viral ging) von vielen als Stimme ihrer Generation abgefeiert wird. Dass sie (neuerdings?) auch singt, war mir bis heute unbekannt. Wenn ich nun meine Höreindrücke von dem Lied beschreiben müsste, dann ließen diese sich wohl am ehesten unter dem Label "langweilig-unspektakulär" zusammenfassen. Irgendwie plätschert das Lied die ganze Zeit so dahin, ohne je richtig Feuer zu entwickeln. Und auch die Stimme der Frau Engelmann finde ich jetzt nicht soooo überragend, dass ich sagen würde, die sollte uuuuuunbedingt auch singen und nicht mehr nur reimen. Dass dazu nun auch der Text des Liedes nicht gerade ein Ausbund an Originalität und Kreativität ist, wäre mir bei all dem Geplätscher der Musik vielleicht gar nicht erst aufgefallen .... ;)


Ansonsten gestehe ich frei heraus: Auch die simple Botschaft "Einfach loslegen, alles wird gut" kann (!) Popsongs erzeugen, die mir gefallen und mich begeistern. Was den aktuellen Deutschpop angeht, sind es ja vielleicht auch gar nicht mal so sehr die einzelnen Songs, die mir missfallen (manche kann ich in der Tat auch für sich genommen nicht ausstehen, während andere mir durchaus gefallen), sondern der Umstand, dass sie alle immer wieder das gleiche Strickmuster mit nur geringfügig veränderten Variationen zeigen.


@bates: Gibt es eigentlich überhaupt deutschsprachige Pop-/Rockmusik, die dich anspricht? Wenn ja, welche?! ;)

LilyHydrangea
22.11.2017, 20:50
Schreibt Julia Engelmann ihre Texte nicht selbst? Ernste Frage.



Laut diesem Stern/NEON-Artikel basieren die Songs auf Slamtexten bzw. Gedichten, die sie schon vorher geschrieben hatte ("Grapefruit" gab es z.B. in einer Version mit Gitarre schon Anfang des Jahres auf YouTube). Für die Vertonung hat sie übrigens mit Ali Zuckowski und Benjamin Bistram (der produziert für alle möglichen Rapper und einige YouTuber wie z.B. ApeCrime) zusammengearbeitet.
https://www.stern.de/neon/magazin/freizeit/julia-engelmann--warum-die-poetry-slammerin-jetzt-auch-musik-macht-7681868.html

Lars
22.11.2017, 21:40
Es war nur eine Frage der Zeit bis die Tanzen-Leben-Welt-Fabrik ein weibliches Modell herausbringt.
https://www.youtube.com/watch?v=hWIyRuFa-7Q
Die Erfolgsformel lautet: "Texte aus dem Glückskeks + die Stimme von Judith Holofernes"
http://www.spiegel.de/kultur/musik/julia-engelmann-veroeffentlicht-poesiealbum-queen-of-uncool-a-1175944.html
http://www.deutschlandfunkkultur.de/deutsch-pop-von-lotte-alina-und-julia-engelmann-glueckskeks.2177.de.html?dram:article_id =401199
So kommt man auf Anhieb in die Top10 der Albumcharts.

"Ich dachte immer, dass das abgedroschen klingt.
Vor allem, wenn es einer für dich singt"

Immerhin, sie übt mitten im Song Selbstkritik.
Das ist doch lobenswert!

Peter M. aus V.
23.11.2017, 01:00
Ali Zuckowski. Mit dem wollte Lena doch auch mal.... Musik machen. Ich gehe aber mal schwer davon aus, dass so etwas wie oben nict dabei herauskäme. Eher kar kein Ton.
Musikalisch denke ich auch, Julia Engelmann hätte beim Schreiben / Slammen bleiben sollen. Für ihre Generation. Ob die die Tonhalle in Düsseldorf gefüllt hat oder ob das andere Leute waren (so Ü 50ger kenne ich, die da waren.).

bates
23.11.2017, 01:01
@bates: Gibt es eigentlich überhaupt deutschsprachige Pop-/Rockmusik, die dich anspricht? Wenn ja, welche?! ;)

Durchaus, einige, zum Beispiel (hier mal wild querbeet, wie es mir gerade einfällt, und ich erlaube mir mal, "Pop/Rock" sehr weit zu fassen ;)): Fehlfarben, Element of Crime, Tocotronic, Ideal, DAF, Stereo Total, Ärzte (alte Jugendliebe), Goldene Zitronen, EA80, Lassie Singers/Christiane Rösinger, Wir Sind Helden (ein paar Sachen), Wanda (zum Teil), Blumfeld (die ersten drei), Die Sterne (Frühwerk), Beginner, Jan Delay (die ersten zwei), Fanta 4 (manches), Scherben (das kauzige Spätwerk), Rio Reiser (nur gelegentlich & manches), Kraftwerk, Nina Hagen, Hildegard Knef, Uschi Brüning (leider viel zu unbekannte DDR-Jazz-Chanteuse), Alexandra (zu Unrecht als Schlagersängerin verschrien), Funny van Dannen, Rainald Grebe, Udo Lindenberg (Frühwerk), Udo Jürgens (ja, ganz im Ernst, aber selten) ... ließe sich noch lange fortsetzen.

Ich habe nichts gegen deutschsprachige Musik als solche, und unter den oben genannten Beispielen gibt es sowohl Künstler, die eine "Pop-Leichtigkeit" auf Deutsch tatsächlich hinbekommen (was m.E. viel schwieriger ist als auf Englisch), wie solche, die gerade der Sperrigkeit und Sprödheit unserer Sprache ihren Reiz abgewinnen. Und was ich oben über englische Songs sagte, gilt natürlich auch umgekehrt: Viele deutschsprachige Songs würden für mich eben auch nicht auf Englisch funktionieren.

Juli hab ich jetzt nicht genannt, tut mir leid. ;) (Aber angenehmer als Silbermond finde ich die schon, falls dich das tröstet.)

Dass ich etwas dagegen hätte, dass Lena auf Deutsch singt, trifft es auch nicht ganz. Genauer ist: Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie deutsche Musik machen wird, die mir gefällt.

Peter M. aus V.
23.11.2017, 01:09
@bates, danke für die spnnende Liste. Gute deutschsprachige Musik mal so konzentriet aufgelistet zu bekommen, hat was. Vieles kenne ich gar nicht, ist auch nicht unbedingt meine Musik, aber zumindest was die Texte angeht, kann ich Dir da weitgehend folgen.