Das ist wirklich eine Supersache. Erstens ist die Jane ja eine große, klassische Rolle, die Lena da schon in ihrem zweiten Kinojob sprechen darf, und zweitens ist das Synchronisieren von Animationsfilmen nach meiner Auffassung derzeit ideal für Lena, weil der zeitliche Aufwand sicherlich geringer ist als für wirkliche Setaufnahmen. Aber auch für uns ist, wie ich finde, dieser Einstieg für Lena ins Kino ideal; der Grund besteht in einem grundsätzlichen Dilemma, das vor längerer Zeit hier schon mal thematisiert wurde. Denn die eigentliche Kunst der Schauspielerei besteht ja darin, die wirkliche Persönlichkeit der darstellenden Person ganz hinter der Rollenfigur verschwinden zu lassen; aber wollen wir das bei Lena? Sind wir nicht gerade von ihr selbst fasziniert, und würden wir im Kino nicht permanent verzweifelt nach der wirklichen Lena Ausschau halten, wenn sie auf der Leinwand erscheint? Wären wir dann nicht um so ernüchterter, je besser sie ihre Rolle spielte? Oder wären wir zumindest nicht ständig von ihrer schauspielerischen Darbietung abgelenkt, weil wir permanent auf ihre Nase fixiert sind?

(Ich kann diese Fragen übrigens selbst nicht mit Sicherheit beantworten, da ich noch nie von einem Schauspieler oder einer Schauspielerin derart eingenommen war.) All diese Dilemmata ergeben sich bei Animationsfilmen jedenfalls nicht; sie ermöglichen eine zweigleisige Wahrnehmung - die Bilder auf der einen Schiene, die Stimmen auf der anderen.
Ich freue mich schon auf die Animations-Kinofassung von Macbeth, mit Lena als Lady Macbeth. (Und in zehn Jahren wäre ich wohl auch allmählich bereit für eine wirklich schauspielernde Lena.

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P.S.: Selbstverständlich gehe ich davon aus, dass es ein Vergnügen ist, Lena in einer guten, anspruchsvollen Rolle in einem guten, anspruchsvollen Film zu sehen. Nur wäre dann eben der Film das Wesentliche, während Lena zum Akzidentiellen gehören würde - schon das würde mich stören.

Scherz beiseite: in dem neuen Tarzan-Film hat Lena jedenfalls schon mal die weibliche Hauptrolle, und das ist im positiven Sinne wirklich allerhand. Auf ihrer Setcard macht sich das für weitere Aufgaben im schauspielerischen Bereich jedenfalls wahrlich nicht schlecht.
