Böse, aber nicht gut. Dabei habe ich nicht mal was gegen heftige Verrisse, aber dieser hat meiner Meinung nach weder Geist noch Witz, auch wenn er in einigen Punkten recht hat. Da will halt jemand den
contrarian spielen. Vielleicht bin ich da parteiisch, weil ich die
Bambule damals auch gut fand, aber ich würde behaupten, dass die Platte nicht so schlecht gealtert ist und qualitativ nicht so miserabel, wie der Autor tut (und auf dem Papier lesen sich viele Songtexte bescheuert). Das erste Soloalbum von JD gefiel mir sogar noch besser. Zugegeben: Danach fand ich dann auch fast alles schlimm. Trotzdem erfüllt dieser Text für mich genau die Klischees des "missgünstigen Kritikers", gegen die ich diese Zunft hier im Forum normalerweise in Schutz nehme. Lass eine Anja Rützel eine Glosse über Jan Delay schreiben, und sie beschreibt Dir alles, was man an dem Typen ja wirklich albern finden kann, geistreich und mit Sprachwitz und ohne dabei schlechtgelaunt-bösartig zu werden.
(Außerdem kämpft der Autor gegen Strohmänner, meines Wissens hat niemand je Delay für eine deutsche Inkarnation von Prince gehalten, ich vermute, auch er selbst nicht.)